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Mischkanne Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung des Mischvorganges
bei der Herstellung kleiner Mischmengen von Öl und Motorentreibstoffen an den. Tankstellen
für Motorräder u. dgl. Bekannte Einrichtungen dieser Art versuchen eine gute Mischung
durch Einbau von Rührflügeln in die beide Stoffe aufnehmende Mischkanne zu :erreichen.
Ferner ist vorgeschlagen worden, die Ölmenge durch das bereits in die Mischkanne
eingefüllte Benzin durchtreten zu lassen -und dadurch die Mischung zu erzielen.
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Derartige bekannte Einrichtungen benötigen verhältnismäßig viel Zeit
für den Mischvorgang, die an den Tankstellen für die Abfertigung der Käufer oft
nicht zur Verfügung steht. Bei mechanischen Hilfsmitteln für die Durchmischung beider
Stoffe ergeben sich infolge des für die Explosionssicherheit notwendigen Abschlusses
der Miscbkanne gleichmäßige Strömungen beider Stoffe nebeneinander, ohne daß sie
eine innige Mischung in genügend schneller Zeit .erreichen können.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
unter der für beide zu mischenden Stoffe gemeinsamen Einfüllöffnung ein Vorraum
angeordnet ist, der das zuerst einzufüllende Öl aufnimmt. Dieser Vorraum hält das
eingefüllte Öl im. wesentlichen zunächst fest, so daß es nicht ohne weiteres auf
den Boden der Mischkanne fließen kann. Erst durch den gleichfalls in den Vorraum
eingefüllten Treibstoff wird das Öl unter gleichzeitiger Auflösung gemeinsam mit
dem Treibstoff in den Kannenraum übergeführt. Die ganze, Menge des dünnflüssigen
Motorentreibstoffes muß also durch den Vorraum und damit durch das darin befindliche
Öl hindurch. Der Zeitaufwand hierfür ist verhältnismäßig gering, und er ist vor
allem durch den Bedienungsmann nicht abkürzbar, so daß sich der die Konsistenz des
Öles verändernde Spülvorgang restlos auswirken kann.
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Die spülende und waschende Wirkung des Motorentreibstoffes auf das
Öl kann gemäß der Erfindung gesteigert werden durch die besondere Ausbildung des
überganges vom Vorraum in den Hauptraum der Mischkanne. Wird z. B. die Bildung des
Vorraumes einfach durch das Einziehen eines waagerechten Siebzwischenbodens in die
Mischkanne herbeigeführt, so ergibt sich die zusätzliche Wirkung, daß die in der
Kanne befindliche Mischung beim Ausgießen nochmals durch den Vorraum fließen muß
und dabei etwa am Siebzwischenboden haftengebliebene Ölreste auflösen kann. Außerdem
bietet diese Ausführungsform des Erfindungsgedankens die beste Möglichkeit für die
schnelle Auflösung verhältnismäßig großer Ölmengen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform des Erfindungsgedankens wird der
aus vollen Wänden gebildete Vorraum durch einen Tauchverschluß mit dem Hauptraum
verbunden. Diese Einrichtung eignet sich hauptsächlich für kleine ölzusatzmengen.
Der spezifisch leichtere Motorentreibstoff drückt dabei zunächst vermöge der höheren
Flüssigkeitssäule auf der Einfüllseite das im Tauchverschluß
stehende
Öl in die überlaufseite und perlt dann als spezifisch leichterer Stoff durch das
Öl hindurch über den Rand des Tauchverschlusses hinweg in den Hauptraum der Kanne.
Ein am überlaufrand angeordnetes Sieb verbessert hierbei die Mischwirkung noch erheblich.
Da bei dieser Ausführung die fertige Mischung beim Ausgießen nicht mehr durch den
Vorraum fließt, wird zweckmäßig die Tauchwand des Tauchverschlusses nach oben bis
zum Auslauf der Kanne verlängert und dadurch die Möglichkeit geschaffen, etwaigen
im Tauchraum verbliebenen Ölresten den Weg zur Auslauftülle während des Ausgießens
der Mischung freizugeben.
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Da das Mischungsverhältnis zwischen Öl-und Motorentreibstoff von Fall
zu Fall, wechselt, die Größe des neuen Vorraumes jedoch einem mittleren Mischungsverhältnis
entsprechen muß, kann der Fall eintreten, daß bei größeren ölzusatzmengen die Auflösung
des-Öles beim Durchspülen des Motorentreibstoffes nicht restlos möglich ist. Gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung wird deshalb die Auslauföffnung vom Hauptraum
der Kanne in die Auslauftülle und zweckmäßig auch die letztere selbst in der Form
eines in der Kipprichtung langgestreckten rechteckigen Schlitzes vorgesehen. Dadurch
wird erreicht, daß das an der Wandung der Kanne infolge seines spezifisch größeren
Gewichts entlangfließende Öl mit Sicherheit an den Auslauf herankommt und von den
Rändern des Auslaufschlitzes durch den vorbeifließenden Motorentreibstoff mitgenommen
wird. - Größere ölrestmengen legen sich dabei unmittelbar vor den Schlitz, so daß
der Motorentreibstoff, genau wie beim Einfüllvorgang, das Öl durchspülen muß und
sich hierbei auch in der anschließenden rechteckigen Auslauftülle innig mit den
letzten Ölresten mischen kann. Bei der oben angeführten Heranführung der Tauchwand
des Tauchverschlusses an diese schlitzförmige Austrittsöffniuig ließen die testlichen
Ölmengen unmittelbar in den Schlitzquerschnitt hinein und sichern so die innige
Vermischung dieses Restes in besonders günstiger Weise. In der Zeichnung sind in
den Fig. i und 2 die zwei Ausführungsformen des Vorraumes dargestellt; Fig.3 zeigt
die Schlitzform des Auslaufes, während Fig. ¢ in einer Ansicht von vorn und Fig.5
in einer Ansicht von oben die besondere Form der Auslauftülle erkennen lassen.
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Die Kanne i kann aus Blech durch Nietung, Schweißung oder Hartlötung
hergestellt sein, wobei der Boden zweckmäßig durch doppelte Falzung und Tötung eingesetzt
wird. Der Einfüllstutzen 2 ist durch - einen dichten und festen Schraubverschluß
3 verschließbar; außerdem ist am Übergang des Stutzens in den Kannenraum ein Davysches
Sicherheitsdrahtnetz q. angeordnet. Zum Abteilen des Vorraumes ist in der Ausführung
nach Fig. i ein Zwischenboden in Gestalt eines Draht-oder gestanzten Blechsiebes
5 eingesetzt, der ringsum an der Wandung der Kanne i befestigt wird.
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In der Ausführung nach Fig. 2 ist der Vorraum durch einen Tauchverschluß
in Form einer Schale 6 eingebaut, dessen Wandung sich an der linken. Seite bis an
den Einlaufstutzen 2 heranzieht, während die rechte Seite in wesentlich geringerer
Höhe als überlaufkante ausgebildet ist. In der Mitte der Schale 6 ist die Tauchwand
7 eingebaut, die unten nicht ganz bis auf -den Boden der Schale reicht und oben
an den Kannendeckel anschließt. Die rechte Hälfte des so gebildeten Tauchverschlusses
6,7 ist zwischen Überlaufkante und Tauchwand mit einem Drahtsieb oder einem
gelochten Blech 8 teilweise abgeschlossen.
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Unterhalb des Einfüllstutzens 2 ist ein zylindrisches Sieb 9 eingebaut,
dessen Raum den normalerweise in Frage kommenden Teil der beizumischenden' öhnenge
aufnehmen kann.
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Der Auslaufstutzen io ist mit einem Davyschen Sicherheitsdrahtsieb
i i versehen; @er besitzt außerdem einen in der Zeichnung nicht dargestellten Schraubverschluß,
so daß die Kanne auch als Vorratskanne verwendet werden kann und beim Umfallen gegen
Auslaufen geschützt ist. Der Querschnitt des Auslaufes ist in Form .eines langen
Schlitzes 12 ausgebildet, dessen Lage aus der Fig.3 ersichtlich ist. Der Schlitz
12 kann genau rechteckig sein; seine Größe in Länge und Breite wird zweckmäßig für
die einzelnen Kannengrößen durch Erproben festgestellt. Da bei der Ausführungsform
nach Fig. i die noch nicht restlos vermischten Ölreste vorzugsweise an der rechten
Seite der Kanne in den Auslauf eintreten, ist es besonders zweckmäßig, die schlitzförmige
Gestalt des Auslaufquerschnittes nach links hin ehvas zu erweitern, wie dies in
Fig.3 dargestellt ist.
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Bei der Ausbildung des Vorraumes entsprechend der Fig. 2, wo die Ölreste
an dem Punkt 13 in den Auslauf eintreten, ist dagegen die umgekehrte Ausbildung,
nämlich eine Erweiterung des Schlitzes an der rechten Seite, zweckmäßig.
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Der Schlitz 1Z im Kaanendeckel für den Auslauf io ist- ferner mit
einem Drahtsieb oder einem gelochten Blech 14. abgedeckt. Ein Schmelzpfropfen 15
im- Kannendeckel bewahrt die Kanne bei Erhitzung vor dem Platzen.
Die
Wirkung zur angestrebten vollkommenen Mischung ist folgende: Zunächst wird das Öl
durch den Einlauf 2 in das Zylindersieb 9 gefüllt, von wo es auf den Siebboden 5
gelangt. Inzwischen wird der Brennstoff nachgefüllt, der bereits beim Durchspülen
des Zylindersiebes 9 die Reste des hier noch befindlichen Öles wegspült und sich
dabei innig mit diesen Resten mischt. Der gleiche Vorgang wiederholt sich beim Durchtreten
durch den Siebboden 5, und die dann noch verbleibenden Reste unvermischten Öles
werden beim Entleeren der Kanne an dem Sieb 14 und im Auslauf io entsprechend beigemischt.
In ebensolcher Weise erfolgt die wiederholte intensive Vermischung - bei der Ausführung
nach Fig.2 der Zeichnung. Ein Schütteln ist unnötig; die Einrichtung ist explosionssicher.