DE191875C

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Info

Publication number: DE191875C
Application number: DENDAT191875D
Authority: DE

Description

l· ÖC-i

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 191875 KLASSE 85 e. GRUPPE

Flüssigkeitsbehälter mit vereinigtem Ab- und Überlaufkanal.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. September 1905 ab.

Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsbehälter mit vereinigtem Ab- und Überlaufkanal, welcher ajs Badewanne, Wasch-, Klosett-, Ausgußbecken u. dgl. Anwendung finden kann und dadurch gekennzeichnet ist, daß der Ab- und Überlauf kanal in seiner ganzen Länge mit dem Behälter verbunden und von diesem bis zur Höhe des Überlaufs durch ein Absperrglied getrennt ist, welches derart zum

ίο Öffnen oder Entfernen eingerichtet ist, daß der Inhalt des Behälters frei abfließen und der ganze Behälter samt dem Kanal ohne Schwierigkeit gereinigt werden kann.

Es ist bei Flüssigkeitsbehältern, z. B. Klosettbecken, bekannt, ein den Flüssigkeitsbehälter vom Abflußrohr trennendes Glied (Absperrschieber) anzuordnen. Da in diesem Falle aber dieses Glied einen Teil des Wasserverschlusses oder des Geruchsverschlusses bildet, so können bei Entfernen des Gliedes die aus dem Abflußrohr aufsteigenden Gase in den betreffenden Raum frei eintreten. Bei der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung bewirkt demgegenüber die Entfernung des Absperrgliedes nicht die Aufhebung des Wasserverschlusses, und der Abflußkanal wird für eine leichte und gründliche Reinigung völlig freigelegt.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Flüssigkeitsbehälters gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. In Fig. i, 2 und 3 ist A der Behälter, z. B. ein Waschgefäß, welcher von dem Vereinigten Ab- und Überlaufkanal α durch ein Glied B getrennt ist, das in diesem Falle aus einem in grader Richtung nach oben frei herausziehbaren Schieber besteht. Der Schieber hat oben zum Herausziehen einen Handgriff b² und wird in einem Metallfutter oder einer Führung C geführt, die mittels Zement o. dgl. in den Seiten und am Boden des Schlitzes α⁴ (Fig. 2) befestigt ist. Zwischen α und a¹ ist zweckmäßig ein Rost a^s eingelegt und der Schieber B kann einen Anschlagbolzen i>³ erhalten, welcher gegen einen Gegenanschlag d trifft, wodurch für gewöhnlich das gänzliche Herausziehen des Gliedes B gehindert wird. Sollen dagegen Becken Und Abflußkanal gereinigt werden, so wird der Bolzen b^s herausgezogen , so daß das Glied B ganz nach oben herausgezogen und der Abflußkanal behufs Reinigung völlig freigelegt ,werden kann. Eine Feder b* legt sich gegen den Anschlag d, um den teilweise herausgezogenen Schieber B am Herunterfallen zu hindern.

Während bei der Ausführungsform Fig. 1 bis 3 der Kanal α im oberen Teile bei α⁵ nach oben zu abgeschlossen ist, fällt bei der Ausführungsform nach Fig. 4 diese Abdeckung fort und damit auch die Feder b⁴ und der Anschlagbolzen b^s.

Eine etwas abgeänderte Ausführungsform, bei welcher das Absperrglied B behufs öffnung und Abschluß um seine senkrechte Achse gedreht werden kann, zeigen Fig. 5 und 6. Die Führung C und die Seitenkanten des Absperrgliedes B zeigen Kreisform, und das Absperrglied B hat unten und oben eine zylindrische Führung g, von denen die untere sich in einem entsprechenden Sitz h, die obere

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in einem Ring i dreht. Auch bei dieser Ausführungsform kann das Absperrglied B behufs Reinigung des Abflußkanales vollständig nach oben herausgezogen, werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 hat das Glied B die Form eines trapezförmigen Schiebers aus Steingut, Glas o. dgl. In diesem Falle findet die Abdichtung vorteilhaft durch eine Gummipackung j statt.

Der Schaft k des Schiebers ist mit Ausschnitten k³ versehen und trägt einen Stift k², der sich in einem Nutenschlitz der mit Handgriff e³ versehenen Büchse f führt derart, daß, wenn der Handgriff um eine Vierteldrehung gedreht wird, das Absperrglied B angehoben wird. Ein Anschlagzapfen fⁱ des Schaftes k paßt in eine Nut /⁵, welche in einem senkrechten Teil f^e des Lagers f gebildet wird und verhindert das Drehen des Schiebers B, bis dieser so weit angehoben ist, daß der Schaft/⁴ aus seiner Nut/^b heraustritt. Erst dann kann eine Drehung des Schiebers B stattfinden. Der Ansatz/⁹ der Büchse f enthält eine Ringnut f^e, die sich an einem Stift /¹⁰ der Deckplatte /⁷ führt. Wird der Schaft k so weit angehoben, bis die Schlitze k^s mit einer öffnung k^A der Deckplatte zusammenfallen, so kann dann die ganze Vorrichtung nach vorn herausgezogen werden.

Bei der in Fig. 9, 10 und 11 dargestellten Ausführungsform dreht sich der Schieber B in Zapfen / und kann in diesen Zapfen in den Grenzen der Anschlagstifte m auf- und abgezogen werden und nach dem Herausziehen, wie Fig. 11 zeigt, gedreht und umgelegt werden.

Bei der Ausführungsform als Wasserklosett nach Fig. 12 hängt das Absperrglied B mit einem Haken über einer Stange Z³ derart, daß durch ein Drehen dieser Stange das Absperrglied B geöffnet und geschlossen und behufs Reinigung von der Stange Z³ einfach nach oben abgezogen werden kann. Die Drehung der Stange kann durch einen Hebel χ erfolgen, der in geeigneter Weise an Z³ befestigt und zugleich mit dem Wassereinlaßventil X verbunden ist.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 13 und 14 als Badewanne ist das Absperrglied B als keilförmiger Schieber ausgebildet und mit einem Handgriff b² versehen, wobei die öffnung b unterhalb dieses Handgriffes als Überlauf dient. Der Schieber führt sich im oberen Teile in Führungen C und kann durch Anheben leicht entfernt werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Flüssigkeitsbehälter mit vereinigtem Ab- und Überlaufkanal, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal in seiner ganzen Länge mit dem Behälter verbunden und von diesem bis zur Höhe des Überlaufes durch ein Absperrglied getrennt ist, welches derart zum öffnen oder Entfernen eingerichtet ist, daß der Inhalt des Behälters frei abfließen und der ganze Behälter samt dem Kanal ohne Schwierigkeit gereinigt werden kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.