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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit Matrizensätzen, deren Matrizen
. verschiedene Längen haben Die Erfindung bezieht sich auf Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
mit zwei verschiedenen Matrizensätzen. Bisher hatten die Matrizen der verschiedenen
Sätze die gleiche Länge und waren an beiden Kanten an dem oberen und unteren Ende
mit Ohren versehen. Die Höhe der Schriftzeichen auf den Matrizen wird durch den
zwischen den Ohren der Matrizen vorhandenen Raum begrenzt und war bei Zweibuchstabenmatrizen
auf Schriftzeichen bis zu 14 Punkt und bei Einbuchstaben-oder Überschriftmatrizen
bis zu 30 Punkt beschränkt.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, neben einem Satz Matrizen
gewöhnlicher Länge mit gebräuchlichen Schriftzeichen einen Satz Matrizen größerer
Länge mit höheren Schriftzeichen verwendbar zu machen, wobei die beiden Matrizensätze
und die Einrichtungen, durch welche die Matrizen in der Maschine beim Setzen und
Gießen geführt werden, so ausgeführt sind, daß nach Belieben der eine oder der andere
Satz in Benutzung genommen werden kann.
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Gemäß der Erfindung sind die Matrizen größerer Länge mit Ohren von
gleicher Höhe wie die Ohren der Matrizen des gewöhnlichen Satzes und mit Ausrichteflächen
versehen, die in der gleichen Entfernung von der Bezugslinie der Schriftzeichen
liegen bzw. bei den unteren Schriftzeichen von Zweibuchstabenmatrizen ebenso wie
bei den Matrizen gewöhnlicher Länge angeordnet sind. Um aber ein Zusammenarbeiten
mit den Ohren und Ausrichteflächen beider Sätze von Matrizen zu ermöglichen, die
in drei verschiedenen Höhenlagen gestützt und ausgerichtet werden müssen, sind Sammler
und Gießschlitten mit einer Schiene und die Gießform mit einer dieser Schiene entsprechenden
Ausrichterippe versehen, mit der die Matrizen beider Sätze in Eingriff kommen, während
eine zweite Schiene und Ausrichterippe nur für die Matrizen üblicher Länge und eine
dritte Schiene und Ausrichterippe nur für die Matrizen größerer Länge vorgesehen
ist.
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Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine Ausführungsform der Erfindung,
und zwar ist Fig. z eine Vorderansicht eines Teiles der Sammelvorrichtung, teilweise
iin'Schnitt, Fig. z ein senkrechter Schnitt durch den Sammler, eingestellt für die
Sondermatrizen, Fig. 3 eine ähnliche Darstellung wie Fig. a; sie zeigt den Sammler
eingestellt für die gewöhnlichen Matrizen, Fig.4 ein senkrechter Schnitt durch den
Zwischenkanal; sie zeigt eine gewöhnliche und eine Sondermatrize, die in dem Kanal
auf den oberen Schienen gehalten werden, Fig.5 ein senkrechter Schnitt durch die
Gießvorrichtung; sie zeigt den Gießschlitten in der oberen Gießlage auf dem Füll-
oder Zwischenstück, Fig.6 eine Vorderansicht zweier Sonderinatrizen,
von
denen die eine zwei Schriftzeichen und die andere ein einziges Schriftzeichen trägt,
während Fig. ; eine ähnliche Darstellung einer gewöhnlichen Zweibuchstabenmatrize
ist.
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Die gewöhnlichen Zweibuchstabenmatrizen X sind in der üblichen Weise
(Fig. 7) mit unteren und oberen Ohren x', x1, einer V-förmigen Ablegenute x3 und
zwei übereinander angeordneten Schriftzeichen _r4, x5 versehen. Die oberen Kanten
der unteren Ohren x' bilden Ausrichtefiächen x6. Beim Eintritt in den Sammler C
stützen sich diese Matrizen auf eine der beiden übereinander angeordneten Schienen
cl, c= oder auch abwechselnd auf beide Schienen. Wenn die Matrizen auf den oberen
Schienen cl stehen, kommen ihre unteren Schriftzeichen x5, und wenn sie auf der
unteren Schiene c= stehen, ihre oberen Schriftzeichen x4 in die Gießlage, da der
Zwischenkanal und der Gießschlitten in gleicher Weise ausgebildet sind. In beiden
Fällen und auch dann, wenn die gesetzte Zeile Matrizen in beiden Höhenlagen enthält,
stützt sich der Gießschlitten F beim Abguß auf den Schraubstockrahmen 0. Wenn eine
Überschriftzeile von Matrizen gegossen werden soll, die nur ein Schriftzeichen über
1q. Punkt haben, oder wenn eine vollständige Zeile aus unteren Schriftzeichen von
Zweibuchstabenmatrizen gebildet wird, dann werden die Matrizen auf der Schiene c'
gesammelt und der Gießschlitten F durch ein einstellbares, auf dem Kopf des Schraubstockrahmens
0 angebrachtes Füll- oder Zwischenstück 01 (Fig. 5) in einer höheren Lage
aufgehalten.
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Die Sondermatrizen Y stimmen, abgesehen von ihrer Länge und der Höhe
der Schriftzeichen, mit den gewöhnlichen Matrizen X überein. Sie sind (Fig.6) mit
oberen und unteren Ohren y1, y' und einer V-förmigen Ablegenutey3 ausgerüstet. Sie
können mit zwei übereinander angeordneten Schriftzeichenvertiefungen y', y' versehen
sein oder nur ein einziges Schriftzeichen y' tragen. Die oberen Kanten der unteren
Ohren y' bilden Ausrichteflächen y6 für die Schriftzeichen gegenüber dem Gießschlitz.
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Die Schienen c= und cl sind gemäß der Erfindung beide zurückziehbar,
um das Sammeln der Sondermatrizen Y auf den festen Schienen c3 zu ermöglichen, die
unter der Schiene c' angebracht sind. Die Schiene c' ist dazu bestimmt, die gewöhnlichen
Matrizen X in ihrer unteren Stellung, in der ihre oberen Schriftzeichen x4 in der
Arbeitslage sind, und die Sondermatrizen I", sofern sie Zweibüchstabenmatrizen sind,
in ihrer oberen Lage zu halten, in der ihre unteren Schriftzeichenyl in der Arbeitslage
sind. Die zurückziehbaren Schienen cl, c' haben kurze Schienenabschnitte c4, die
am Eingang des Sammlers C angeordnet sind und mit Hilfe von kleinen Handhebeln cl
an der Vorderwand C' des Sammlers bewegt werden können.
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Beim Setzen von gewöhnlichen Matrizen X bleibt der Abschnitt c4 der
unteren Schiene c'= in der Arbeitslage, während der Abschnitt c4 der oberen Schiene
cl entsprechend der Höhenlage, in welcher die Matrizen gesetzt werden sollen, in
und außer Arbeitslage gebracht wird. Beim Setzen der Sondermatrizen I' mit zwei
Schriftzeichen bleibt dagegen der Abschnitt c4 der oberen Schiene cl in der unwirksamen
zurückgezogenen Stellung, und der Abschnitt c4 der unteren Schiene c' wird entsprechend
der Höhenlage, in welcher die Matrizen gesetzt werden sollen, in und außer Arbeitslage
gebracht. Beim Setzen der Sondereinbuchstabenmatrizen Y" bleiben die Abschnitt;
c4 beider Schienen cl und c= in der unwirksamen Lage, so daß alle :Matrizen auf
den untersten festen Schienen c3 gesetzt werden.
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Wegen der größeren Länge der Sondermatrizen I" ist die vordere und
die rückwärtige Wand Cl, C= des Sammlers C oben mit Hilfsschienen C4, C5 versehen,
die die auf der Zwischenschiene c' gesammelten Sondermatrizen in aufrechter Lage
halten.
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Der Zwischenkanal D (Fig. q.), durch welchen die Matrizen auf ihrem
Wege von dem Sammler C nach dein Gießschlitten F hindurchgehen, ist in der üblichen
Weise oben mit zwei Schienend' und unten mit zwei Schienen d' versehen. Die Schienen
dl stützen die gewöhnlichen Matrizen X und die Sondermatrizen Yr an ihren oberen
Ohren, wenn diese in ihrer unteren Gießlage stehen, und die Schienen d'= stützen
die gewöhnlichen Matrizen an ihren unteren Ohren, wenn sie die obere Gießlage einnehmen.
Wenn jedoch die Sonderzweibuchstabenmatrizen F in der oberen Gießlage gesetzt sind,
dann werden sie beim Durchgang durch den Kanal D durch ein drittes Paar von Schienen
d3 gestützt, welche unter den Schienen d'= liegen und mit den unteren Ohren y' der
Matrizen zusammenwirken.
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In ähnlicher Weise ist der Gießschlitten F (Fig. 5) umgestaltet, dessen
Kopf im wesentlichen aus der Vorder- und Rückwand F', F3 und den zwischen diesen
beiden Wänden angeordneten, die Entfernung haltenden Blökken F4 besteht. Der Körper
F5 dieses Schlittens gleitet an dem Schraubstockrahmen 0 entlang, und der obere
brückenartige Teil F', welcher über den Schraubstockrahnien herüberhängt, trägt
den Kopf. Dieser ist mit zwei oberen Schienen f1 zum Stützen der oberen Ohren der
gewöhnlichen undder Sondermatr izen ausgerüstet. Außerdem sind zwei übereinander
angeordnete
untere Schienen f 2 und f 3
vorgesehen, welche die gewöhnlichen Matrizen
X und die Sönderzweibuchstabenmatrizen Y an ihren.unteren Ohren stützen.
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Wenn der Gießschlitten F seine obere Ruhelage einnimmt, liegen die
Schienen f 1, f=, fa mit den Schienend', d2, d3 des Zwischenkanals D in gleicher
Höhe, und wenn der Sammler C angehoben wird, um die Zeile zwischen die Zeilenfinger
des Zeilenschlittens zu bringen, liegen die Schienen cl, c2, c3 des Sammlers in
gleicher Höhenlage mit den Schienen des Kanals D. Infolgedessen werden die gesetzten
Zeilen, und zwar sowohl solche aus gewöhnlichen Matrizen X als auch aus Sondermatrizen
Y ordnungsmäßig von dem Sammler C durch den Zwischenkanal D in den Gießschlitten
F überführt, unabhängig davon, in welcher Höhenlage sie gesammelt sind.
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Nach der Ablieferung der Matrizenzeile an den Gießschlitten F bewegt
sich letzterer abwärts in die Gießlage, in der er sich in der erforderlichen Höhenlage
auf den Schraubstockrahmen 0 stützt. Die in Fig. 5 dargestellte Gießform G1 besteht
aus einem festen Unterteil G2, der an das Gießrad G angeschraubt ist, einem einstellbaren
Deckel G3 und zwei Zwischenstücken G4. Die Gießform G1 hat drei übereinanderliegende
Rippen g1, g2, g3 und zwischen ihnen liegende 1\TUten g4, g 5 , gl.
Die oberste und die unterste der Rippen g1 und g3 sind für die Sondermatrizen Y
bestimmt und die oberste und mittlere Rippe g1, g2 für die gewöhnlichen Matrizen
X. Die obere .Ausrichterippe g1 hat die übliche Stärke von etwa 5 mm und ist unmittelbar
aus dem Gießformunterteil G2 gebildet, während die Rippeng2 und g3 der billigeren
Herstellung wegen an einer besonderen Platte G5 angeordnet sind, die unter der Rippe
g1 liegt und an der Vorderfläche des Gießformunterteiles G2 befestigt ist.
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Beim Abgießen der oberen Schriftzeicheny4 der Sonderzweibuchstabenmatrizen
Y kommen ihre unteren Ohren y2 bei der Vorbewegung des Gießrades G in Eingriff mit
der untersten Nute g6, so daß die Matrizen durch die 'Rippe g3 ausgerichtet werden.
Beim Abgießen der unteren Schriftzeichen y5 dieser Sonderzweibuchstabenmatrizen
kommen ihre unteren Ohren mit der obersten Nute g4 der Gießform in Eingriff, so
daß die Matrizen durch die Rippe e ausgerichtet werden. In beiden Fällen wird der
Gießschlitten F durch das Zwischen- oder Füllstück 01 in der gleichen Höhenlage
gehalten. Bei den gewöhnlichen Zweibuchstabenmatrizen X wird das Füllstück
01 nicht angewendet, sofern es sich nicht etwa um das Gießen von ganzen Zeilen
in Auszeichnungsschrift handelt. Der Gießschlitten setzt sich unmittelbar auf den
Schraubstockrahmen0 auf, so daß die unteren Ohren x2 der Matrizen je nach ihrer
Höhenlage im Gießschlitten in die obere Nute g4 oder die mittlere Nute gl der Gießform
G1 eintreten.
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Die Ausrichteflächen x6 und ys der Matrizen X und
Y liegen in der gleichen Entfernung von der Bezugslinie der zugehörigen unteren
Schriftzeichen, welche umgekehrt und so angeordnet sind, daß sie mit den Köpfen
in gleicher Linie liegen, und das gleiche gilt für die Einbuchstabenmatrizen X und
die Einbuchstabenmatrizen Y (Fig. 6 und 7), aber da die Sonderzweibuchstabenmatrizen
in ihrer oberen Gießstellung auf der Schiene c2 gesammelt werden, welche auch die
gewöhnlichen Matrizen in ihrer unteren Gießstellung hält, müssen die Zeilen aus
Sondermatrizen der Gießform in einer höheren Lage gegenüber stehen, die durch das
Füllstück 01 bestimmt wird. Das Füllstück wird auch beim Gießen von Zeilen
aus gewöhnlichen Matrizen angewendet, wenn diese nur je einen Überschriftbuchstaben
enthalten, oder auch, wenn sie zwei Buchstaben enthalten, aber in der unteren Lage
gesetzt werden. Wenn Zeilen aus Sondermatrizen Y mit nur einem Schriftzeichen y'
(Fig. 6) von über 30 Punkt Höhe gegossen werden, dann ist ein besonderes
Füllstück von entsprechender Stärke oder ein Ergänzungsfüllstück zu dem Anschlagstück
01 erforderlich.
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Die Erfindung ist so dargestellt und beschrieben, als wenn die Matrizen
X und die Sondermatrizen Y getrennt voneinander benutzt werden. Man kann sie aber
auch zusammen, d. h. in derselben Zeile gemischt verwenden. Zu diesem Zweck ist
die Lage der Schriftzeichen und Ausrichteflächen bei den verschiedenen Matrizen
X und Y so gewählt, daß das Sammeln und Abgießen beider Matrizenarten möglich ist,
auch wenn die gewöhnlichen Matrizen X ihre untere Gießstellung einnehmen.