DE59420C - Als Stehpult benutzbarer Schreibtisch - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die nachstehend beschriebene Einrichtung stellt einen Schreibtisch dar, welcher in ein Schreibpult umgewandelt werden kann, um denselben sowohl im Sitzen als auch im Stehen benutzen zu können.

Der vordere Theil der Schreibplatte α ist auf der festliegenden Tischplatte d lose angeordnet. Zur Benutzung des Schreibtisches im Sitzen ruht die Schreibplatte auf zwei Paar Querleisten b b^l auf, welche seitlich auf jedem Ende der Tischplatte d angebracht sind. Neben und parallel diesen Querleisten sind in der festen Platte d Schlitze eingeschnitten und über diesen sind T-förmig ausgeschnittene eiserne Plättchen e auf der Tischplatte befestigt (Fig. 5). An der Unterfläche der Schreibplatte sitzen Knaggen c, welche von der Breite der schmalen Schlitztheile e¹ der Plättchen e in diese Schlitztheile hineinpassen und dort durch Rollen f gehalten werden, die, auf rechtwinklig von den Knaggen abstehenden Stiften steckend, unter die Plättchen e fassen. Durch diese Haltevorrichtung und dadurch, dafs die Schreibplatte unter Vorsprünge g, Fig. 1 bis 3, des Schreibtischaufsatzes greift, wird die Platte, wie Fig. i, 2 und 6 zeigen, unmittelbar auf dem Tischuntersatz festgehalten und ist in dieser Lage als gewöhnliche Schreibtischplatte im Sitzen benutzbar.

Soll dieselbe aus dieser Lage in eine solche gebracht werden, in der sie als Stehschreibpult gebraucht werden kann, so zieht man sie zunächst nach vorn zu über den Tischuntersatz fort. Hierbei bewegen sich die beiden Knaggen c in den Schlitzen e¹ und gelangen in die erweiterten Schlitztheile e², welche so breit sind, dafs die Knaggen mit ihren Führungsrollen f aus ihnen herausgehoben werden können. Dieses Herausheben und das dabei gleichzeitig erfolgende Hochheben der Schreibplatte α wird selbsttätig durch Gewichtshebel h besorgt, welche zwischen den Querleisten b b^l in Zapfen drehbar gelagert sind.- Jeder aus zwei parallel neben einander laufenden Stangen bestehende Hebel trägt oben eine Rolle i, welche durch das Gewicht h¹ des Hebels in einen Schlitz der Plattenunterfläche hineingedrückt wird (Fig. 6). In diesem Schlitz ist gegen die Schreibplatte eine Flachschiene k angeschraubt, deren hinteres Ende zu einem nach unten weisenden und nach vorn offenen federnden Haken umgebogen worden ist. Wenn,- wie vorhin ausgeführt, die Platte a durch die beiden Gewichtshebel h gehoben wird, so wird jede Rolle i innerhalb des Schlitzes nach hinten rollen und schliefslich in den Haken der Schiene k hineingelangen. Bei dieser Bewegung der Schreibplatte und der Hebel mufs der vordere Theil der Platte noch eine geeignete Führung erhalten, damit die Platte in die Stehpultlage der Fig. 3 gelangt. _

Diese Führung wird durch zwei Stützen / gebildet, welche mit je ihrem einen Ende vorn unter der Platte mit dieser gelenkig verbunden sind, während von ihren anderen Enden je ein Stift Z¹ rechtwinklig absteht und auf einer an der Leiste b^l befestigten Flachschiene m aufruht. Das vordere Ende jeder Schiene ist zu einem nach oben weisenden und nach hinten offenen federnden Haken umgebogen.

Erfolgt die Anhebung der Platte α durch die Gewichtshebel h, so bewegen sich die beiden Stifte Z¹ der Stützen Z über die Führungsschienen m nach vorn fort, die Stützen gelangen dabei aus ihrer an die Schreibplattenunterfläche herangeklappten Lage (Fig. i) in eine Winkelstellung zur Platte und übernehmen damit eine die Platte vorn anhebende Function. Zu gleicher Zeit, wenn die Rollen i in die Haken der Schienen k eintreten, gelangen die Stifte Z¹ in die Haken der Schiene m und werden durch die Federkraft der Haken in diesen festgehalten. In dieser Lage (Fig. 3) wird das im Stehen benutzbare Schreibpult durch einen mehrfach eingeklinkten Hebel η, Fig. 5, festgehalten, der, wie Fig. 5 im Grundrifs zeigt, mit einer seiner Einklinkungen einen der Hebel h umfafst und ihn somit gegen Schwingungen um seinen Drehzapfen sichert. Je nachdem die eine oder andere Einklinkung des Hebels h zur Feststellung des Pultes benutzt wird, ist letzteres mehr oder weniger hochgehoben. Der Einklinkungshebel kann auch in doppelter Anzahl für jeden Gewichtshebel h vorhanden sein.

Die Zurückführung der Platte α in ihre Lage als Schreibtischplatte geschieht nach Lösung des oder der Einklinkungshebel durch Herabdrücken der Platte. Hierbei bilden die in den Schienenhaken gehaltenen Rollen i und Stifte Z¹ Drehachsen, um welche die Hebel h und Stützen Z schwingen und dabei die herabgedrückte Platte nach unten vorn gegen die Tischunterplatte führen. Die Knaggen c gelangen wieder in die Schlitze der Plättchen e, wobei die Knaggenrollen f sich zunächst in die Erweiterungsschlitze e² einlegen. Hiernach schiebt man die Platte nach hinten, die Rollen i und Stifte Z¹ verlassen ihre hakenförmigen Lager und gleiten über die Führungsschienen k und m fort, bis die Schreibplatte ihre zu Anfang beschriebene Lage auf dem Tischuntersatz eingenommen hat.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Schreibtisch, dessen über eine Tischuntersatzplatte d bewegbare Schreibplatte a mit Knaggen c in unterkehlte Schlitze e¹ der Tischplatte eingreift und auf letzterer durch seitlich zu den Knaggen sitzende, in die Schlitzunterkehlungen einfassende Rollen f festgehalten wird, dagegen, wenn sie nach vorn über die Tischplatte fortgezogen ist und die Knaggenrollen in Erweiterungsschlitze e² gelangen, durch die mit Rollen · versehenen, unter der Unterfläche der Platte fortgleitenden Enden von Gewichtshebeln h und durch scharnierartig vorn an der Platte befestigte Stützen Z, deren andere Enden auf Schienen m entlang gleiten, in eine Stehpultlage hochgedrückt wird, in welcher die Hebelrollen und die Stützenenden in federnde Haken gelangt sind und durch Klinkenhebel η gegen Schwankungen gehalten werden.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.