DE593C - Verstellbare mehrfache Rundschriftfeder - Google Patents

Description

Patent-Anspruch: Die durch Zeichnung und Beschreibung in ihrer Zusammensetzung erklärte verstellbare mehrfache Rundschriftfeder.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1877.

Klasse 70.

F. SOENNECKEN in BONN. Verstellbare mehrfache Rundschriftfeder.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1877 ab.

Die Verwendung der Rundschrift als Zierschrift hat seit einigen Jahren derartig an Umfang gewonnen, dafs sie nicht nur zu Aufschriften für Zeichnungen, Pläne etc., sondern auch für künstlerisch ausgestattete Lithographien und zu mannigfachen anderen Zwecken Anwendung findet, besonders seitdem durch die vom Erfinder herausgegebene methodische Anleitung zur Ausführung der Rundschrift («Die Rundschrift» etc. vonF. Soennekenl. Aufl. Remscheid 1875) das Wesen der Formen dieser Schrift wissenschaftlich ausgebildet und es'durch die eigens dazu vom Erfinder construirten Rundschriftfedern ermöglicht ist, die Schriftzüge ohne Mühe und mit Geläufigkeit elegant und vollendet auszufuhren.

Wie bekannt, läfst sich die Schrift' nicht nur mit einfachen, sondern auch mit doppelten und mehrfachen Grundstrichen herstellen; es sind in dem erwähnten W^erkchen (Seite XVII und 12) die hierzu verwendeten Doppelfedern beschrieben und abgebildet. Diese mehrfachen Rundschriftfedern besitzen zwei oder drei, mehr oder minder breite Spitzen, welche unter einem gewissen Winkel abgeschnitten sind, und so geführt werden müssen, dafs sie zugleich eine feine Linie beschreiben, wenn es gilt, einen Bindestrich zu machen, während bei Ausführung der Grundstriche entsprechend dicke und dünne parallele Striche erzeugt werden.

Es ist klar, dafs sich die verschieden starken Spitzen solcher Federn ungleich abnutzen werden, und die Feder dadurch gar bald unbrauchbar wird; der Erfinder hat daher eine zusammengesetzte Rundschriftfeder construirt, bei der sich die einzelnen Spitzen auswechseln und leicht verstellen lassen.

Mein Schreib-Instrument (Fig. 1 und 2) schreibt doppelte, drei- oder mehrfache Schrift in verschiedener Form (Fig. 3), je nach Zahl und Anordnung der Rundschriftfedern (Fig. 4). Diese losen, in das Instrument einzuspannenden, oder auf andere Weise in dasselbe neben einander zu befestigenden Federn sind beliebig verstellbar und gestatten dadurch die reichsten Combinationen.

Die Construction des Schreib-Instrumentes ist folgende.

Zwei durch Federkraft des gabelförmigen Stieles α auseinander gehaltene und mittelst der Schraube b zu schliefsende Backen c d sind in einem Holzstiele e befestigt. Backen c ist nach innen mit Stiftchen /, Backen ei ist mit Löchern g versehen. Die Stiftchen dienen zur Aufnahme der einzelnen Federn (Fig. 4), welche mit genau um die Stiftchen passenden Löchern h versehen sind. Für jede Feder sind, um ihr unbewegliche Stellung zu geben, in der Längenrichtung des Instrumentes zwei Stiftchen angebracht. Diese Stiftchen sind so angeordnet, dafs die Federn dadurch von selbst in die richtige, d. h. solche Lage kommen, dafs die Spitzen derselben unter sich die für das Schreiben erforderliche gerade Linie k I bilden (Fig. 1). Die Löcher im Backen d sind dazu bestimmt, die Stiftchen des Backens c in sich aufzunehmen und den Gang der beiden Backen zu reguliren. Die innere Seite i des Backens d ist um die ungefähre Stärke des flachen Schaftes der einzuspannenden Federn rauh ausgefeilt, damit die Backen beim Andrehen der Schraube gleichmäfsig aufeinandergehen und die eingelegten Federn in die ganze, zwischen den Backen befindliche Fläche greifen können.