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Optische, mittels eines Tastenmechanismus betriebene Signalvorrichtung
für Flugzeuge Zum optischen Signalisieren bei Nacht zwischen dem Flugplatz einerseits
und Flugzeug andererseits verwendet man bisher verschiedene Signallampen, mit welchen
die Morsezeichen entweder vom Flugplatz aus nach dem Flugzeug hin oder vom Flugzeug
aus nach dem Flugplatz hin ausgesendet werden, derart, daß zwischen den einzelnen
Punk= ten und Strichen, d. i. kürzeren und längeren Aufleuchttuigszeichen, der Lampe
entsprechende Zeitintervalle belassen werden, .und zwar zwischen den einzelnen Lautzeichen
Intervalle von i Sekunde und zwischen den einzelnen Buchstaben Intervalle von 3
Sekunden. Der Punkt oder das kurze Aufleuchten soll nach dem internationalen Kodex
i Sekunde, dagegen ein Strich oder ein längeres Aufleuchten 3 Sekunden lang dauern.
Schließlich ist noch ein besonderes Intervall zwischen den einzelnen Worten vorgeschrieben,
so daß die Aussendung einzelner Zeichen nacheinander äußerst .langwierig und umständlich
ist. Gleichzeitig ist auch eine bestimmte Geschwindigkeit für das Aussenden dieser
Zeichen, d. i. Laute oder Worte in r Minute, vorgeschrieben, wodurch eine deutliche,
leichte und verläßliche Signalisierung sowie Ablesung der Nachricht noch mehr erschwert
wird, denn es genügt, daß der Signalgeber die erwähnten Aufleuchtzeiten und die
Intervalle zwischen den einzelnen Zeichen, Lauten und Worten nicht einhält, um die
ganze Nachricht unverständlich zu machen. So z. B. können im Worte Etikett die aufeinanderfolgenden
Zeichen ein Punkt für den Buchstaben e und ein Strich für den Buchstaben t und zwei
Punkte für den Buchstaben i durch Nichteinhaltung der Zwischenräume zu einem einzigen
Zeichen . _ . . für den Buchstaben l verschmelzen. In gleicher Weise können die
Gruppen ei - s, en - r, ta - k, mi - z usw. und umgekehrt leicht verschmelzen.
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Ein weiterer Nachteil der bisherigen Signalisierung, z. B. bei Anwendung
von Handlampen, besteht darin, daß der Flugzeugführer das Licht dieser Lampe vom
Flugzeug aus nur in einem bestimmten Gesichtswinkel wahrnehmen kann, der vom Reflektor
der Lampe abhängt, während außerhalb dieses Winkels das Auge des Flugzeugführers
den Lichtkegel der Lampe nicht mehr erfaßt und die Aufleuchtzeiten von den Intervallen
nicht mehr genau unterscheidet.
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Es sind auch mechanische Signalvorrichtungen bekannt, bei welchen
die verschiedenen Zeichen, z. B. Morsezeichen, mittels Tasten und Glühlampen gegeben
werden. Diese Anordnungen haben jedoch den Nachteil, daß diese Lampen nachglühen,
so daß
hierdurch ein einwandfreies Zeichengehen wesentlich erschwert
oder sogar verhindert wird. Diese Nachteile werden dadurch beseitigt, daß die unbewegliche
oder v orteilhafterweise sich drehende Scheibe oder Blende mit einer gewünschten
Anzahl wahlweise verschiebbarer Schieber versehen wird, durch ,selche eine ständige
Lichtquelle abwechselnd verdeckt und abgedeckt wird, was die neue technische Wirkung
hat, daß das Verschwinden sowie Wiedererscheinen der Lichter bzw. Zeichen sehr deutlich
ist, da hier kein '.L\-achglühen der Lichter auftritt.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Das Wesen der
Erfindung besteht darin, daß man eine Anzahl von Schiebern, z. B. fünf, verwendet,
welche der größten Anzahl Morsezeichen eines einzelnen Lautes entsprechen; diese
Schieber, welche an dem einen Ende eine punktförmige Aussparung und am anderen Ende
eine strichfiirmige Aussparung tragen, werden wahlweise quer über den Schlitz einer
gemeinsamen Blende verschoben, in welchem Schlitz diese Zeichen während der gewünschten
Dauer eines ganzen Lautes beleuchtet bleiben. Diese Anordnung kann an einer geeigneten
Stelle des Flugplatzes oder der Landungsfläche von Mutterschiffen sowie in kleinerem
Maßstabe auf der unteren Rumpffläche oder gegebenenfalls auch am Flugzeugflügel
untergebracht werden, wobei diese Schieber von Hand aus oder vorteilhaft in an sich
bekannter Weise elektromagnetisch unter Anwendung eines geeigneten Zehntastenmechanismus
oder einer vollständigen Klaviatur wie bei einer Schreibmaschine angetrieben werden
können, wenn die einzelnen Laute durch Niederdrücken eines einzigen Zeichens (Taste)
gebildet werden sollen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt: Abb. i zeigt einen Grundriß der Signalscheibe, welche an einer geeigneten
Stelle des Flugplatzes oder auf einer anderen Anzeigefläche aufgestellt ist, Abb.
2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch diese Signalvorrichtung in drehbarer Ausführung,
Abb. 3 die entsprechende Seitenansicht des elektromagnetischen Steuermechanismus
der Schieber innerhalb dieser Vorrichtung, Abb. 4 in verkleinertem Maßstabe einen
Grundriß von der Signalscheibe mit Antrieb, wenn diese mit dem kreisenden Flugzeuge
über dem Flugplatz eine übereinstimmende langsame Drehbewegung erhalten soll, Abb.
5 das Anschlußschema der Schieber an eine Sendevorrichtung mit zehn Zeichen zum
fortlaufenden Austasten einzelner Laute, Abb.6 ein analoges Schaltungsschema der
Schieber mit vollständigem Alphabet wie bei einer Schreibmaschine, um durch Niederdrücken
der entsprechenden Taste sofort alle Zeichen eines ganzen Buchstaben erscheinen
zu lassen, Abb. 7 eine Ansicht von unten auf das Flugzeug, das an der Rumpfunterseite
mit der Signalvorrichtung nach der Erfindung versehen ist.
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Bei der Signalvorrichtung nach Abb. i dient als Blende eine Scheibe
i, die in der Mitte mit einem Längsschlitz 2 versehen ist. Unterhalb der Scheibe
sind in Führungsleisten 3' quer verschiebbare Schieber 3, z. B. in der Zahl fünf,
angeordnet, von denen jede eine punktförmige Aussparung ,4 und eine zweite strichförmige
Aussparung 5 aufweist. Diese beiden Aussparungen sind vorteilhaft symmetrisch zu
beiden Seiten der Mitte dieses Schiebers angeordnet. Die Mitte des Schiebers ist
voll und verdeckt in der Mittellage des Schiebers gerade den Schlitz 2 der scheibenförmigen
Blende i. Auf dieser Scheibe sind außerdem die üblichen Signallichter 6, z. B. drei
grüne Lichter, angeordnet, um kenntlich zu machen, wo diese Signalvorrichtung aufgestellt
ist, und damit sie dem Flugzeugführer bereits aus der Ferne sichtbar ist. Ferner
ist auf dieser Scheibe z. B. ein rotes Signallicht 7 angebracht, welches den Beginn
des Ablesens anzeigt. Die genannte Scheibe kann entweder feststehend sein, wobei
sich der Flugzeugführer nach dem Anfangslicht ständig über die Ableserichtung der
ausgesendeten Laute orientiert, oder sie kann drehbar sein, und zwar z. B. nach
links, laut Vorschrift, daß das Flugzeug über dem Flugplatz nach links kreisen soll.
Die Drehgeschwindigkeit der Scheibe ist klein, jedoch der Winkelgeschwindigkeit
des Flugzeuges angemessen, wobei der Drehpunkt der beiden ungefähr derselbe ist.
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Die Anordnung der drehbaren Signalscheibe veranschaulicht Abb. 2 bis
q.. Wie Abb. q. zu erkennen gibt, kann der Hand-oder Motorantrieb 8 mit dem Seiltrieb
8' in bestimmtem Abstande von der Scheibe angeordnet sein. Bei dieser Anordnung
wird die Scheibe i mit den Schiebern 3 in einer Vertiefung 9 auf Rollen io unter
Anwendung von Gleitkontakten ii gelagert, welche mit den einzelnen elektromagnetischen
Spulen 1-2 der Schieber 3 in leitender Verbindung stehen (Abb. 2 und 3). Das Seil
8' ist um den Umfang der Scheibe i gelegt.
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Abb.3 zeigt in Seitenansicht die Anordnung des elektromagnetischen
Steuermechanismus der Schieber 3, von denen jeder mit einem Stabanker i2 versehen
ist, dessen beiden freien Enden die zugehörigen elektromagnetischen Spulen 12' durchsetzen.
Diese
Spulen bewirken in den Führungsleisten 3' eine Verschiebung
des Ankers i- samt dein zugehörigen Schieber 3 nach rechts oder links aus der in
der Zeichnung dargestellten Mittellage bis zu einem nicht dargestellten Anschlag,
wobei dieser Anker 1.2 mit dem Schieher 3 bei Stromunterbrechung durch Wirkung der
Federn 13 in die unwirksame Mittellage zurückkehrt. In dieser Mittellage verdeckt
der Schieber den entsprechenden Teil des Schlitzes 2 der Scheibe i, während in der
Rechts- und Linksstellung die Strahlen der Lichtquelle 13' gerade durch die eingestellte
Zeichenaussparung heraustreten.
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Das Verschieben dieser fünf Schieber kann entweder von Hand aus erfolgen,
derart, daß der Signalgeber seinen Standort direkt in der Vertiefung 9 unterhalb
der Signalscheibe i hat und die Schieber mittels Hand in die gewünschte Lage bringt
oder elektromagnetisch, wie bereits erwähnt wurde, und zwar mittels eines ferngesteuerten
Mechanismus, der entweder mit zehn Tasten für diese fünf Schieber (Abb. 5) oder
mit dem ganzen Alphabet (Abb. 6) versehen ist. In Abb. 5 ist gerade die einen Punkt
tragende Taste 14 niedergedrückt, wodurch der mittlere Schieber 3 durch die Wirkung
der zugehörigen elektromagnetischen Spule 12' so verschoben wurde, daß seine Punktaussparung
in den Schlitz 2 gerückt ist. In gleicher Weise können durch Niederdrücken der entsprechenden
Tasten mit Strich oder Punkt entweder einige oder sämtliche Schieber dieses Mechanismus
in Tätigkeit gesetzt werden, wobei diese Tasten durch ein geeignetes Organ in der
niedergedrückten Stellung festgehalten werden, aus welcher sie durch die Auslösetaste
TJ auf einmal wieder freigemacht werden. Das rote Licht 7 für den Beginn des Ablesens
wird durch die Taste C, das grüne Licht 6 durch die Taste Z und die Lichtquelle
13' unterhalb der Blende durch die Taste S zum Aufleuchten gebracht.
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Bei der Signalvorrichtung mit vollständigem Alphabet nach Abb. 6 werden
die einzelnen Tasten in den Stromkreis der elektromagnetischen Spulen i2' der Schieber
derart eingeschaltet, daß durch Niederdrücken irgendeiner der Tasten durch diese
Schieber das entsprechende Lautzeichen im Schlitz 2 der Blende zum Vorschein kommt.
In Abb. 6 ist gerade der Buchstabe d durch das Morsezeichen _ . . zum Vorschein
gebracht worden, und zwar durch -Niederdrücken der Taste 15.
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Eine analoge Anordnung bestehend aus einer Blende und steuerbaren
Schiebern sowie einer Sendevorrichtung nach Abb.5 oder 6 kann in gleicher Weise
auch an einer anderen geeigneten Stelle, z. B. auf der Landungsfläche von Mutterschiffen
oder auch am Flugzeug angebracht werden, wobei die Blende mit den Schiebern z. B.
an der Unterseite des Flugzeugrumpfes angeordnet ist, wie dies Abb. 7 zeigt. In
diesem Falle ist die Blende feststehend, und der Schlitz ist direkt in der Rumpfwand
ausgebildet.
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Mit dieser Vorrichtung kann man sehr leicht und deutlich die gewünschten
Signale vom Flugplatze aus nach dem Flugzeug hin und umgekehrt äussenden, wobei
die Anschaffungskosten niedrig sind und der Einbau einfach ist. Es ist klar, daß,
falls ein Flugzeug mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstet ist, die an sich bekannten
Stellunglichter 16 auch zum Beginn der Ablesung herangezogen werden können.