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Verfahren zur Herstellung reiner Alkohole Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Alkoholen durch Reaktion von Olefinen oder Olefine
enthaltenden Gasen, beispielsweise den beim Kracken von Mineralölen oder Mineralölfraktionen
anfallenden Gasen, mit Schwefelsäure von geeigneter Konzentration und durch nachträglicheDestillation
zwecks Abtrennung der Alkohole aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch, der sogenannten
Alkylschwefelsäure nach Verdünnung mit Wasser, gegebenenfalls gefolgt von einer
Neutralisierung und gegebenenfalls nach einer besonderen Hydrolyse. Zweck des neuen
Verfahrens ist die Herstellung von. Alkoholen, die frei von unerwünschten Gerüchen
sind.
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Es ist bekannt, daß Alkohole, die durch Reaktion von Olefinen mit
Schwefelsäure von geeigneter Konzentration und Destillation gegebenenfalls nach
einer vorherigen Hydrolyse der Reaktionsflüssigkeit erhalten werden, einen unangenehmen
Geruch haben, der es in manchen Fällen schwer macht, den durch diese Synthese gewonnenen
Alkohol zu verwenden. Dieser unangenehme Geruch ist der Anwesenheit von Polymerisationsprodukten
zuzuschreiben, die durch gewisse Nebenreaktionen gebildet werden.
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Es sind schonVersuche unternommen worden, um geeignete Mittel zur
Entfernung dieses unangenehmen Geruches der Alkohole zu finden. So hat man beispielsweise
vorgeschlagen, die durch die Absorption gebildete Alkylschwefelsäure mit einem hochsiedenden
Paraffinkohlenwasserstoff, wie flüssigem Paraffin, gegebenenfalls nach vorheriger
Hydrolyse, auszuschütteln. Die den unangenehmen Geruch verursachenden Bestandteile
werden dabei im flüssigen Paraffin gelöst. Es ist weiter vorgeschlagen worden, Alkohole,
die man aus der Absorptionsflüssigkeit durch Hydrolyse und Destillation erhalten
hat, mit flüssigem Paraffin, gegebenenfalls bei Anwesenheit vors Wasser, auszuschütteln
oder mit Benzolsulfonsäure oder Lösungen dieser Säure in wasserlöslichen Alkoholen
zu behandeln, wodurch eine Trennung der Alkohole von den Polymerisationsprodukten
herbeigeführt werden soll.
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Die Erfindung zeigt nun ein neues Mittel zur Entfernung der schlecht
riechenden Bestandteile, das aus Edeleanu-Extrakt oder einem ähnlichen aus Mineralöl
oder Mineralölfraktionen erhaltenem Extrakt, wie Furfurolextrakt, Acetonextrakt
u. dgl., besteht. Mit diesen Extrakten werden die verdünnte wäßrige Lösung der Alkylschwefelsäure,
die gegebenenfalls teilweise oder ganz hydrolysiert sein kann, oder die aus dem
Reaktionsgemisch abgetrennten Alkohole, gegebenenfalls
verdünnt
mit Wasser, behandelt, um die nachteilig riechenden Bestandteile zu entfernen. Diese
Behandlung erfolgt, wie bei den bekannten Verfahren, beispielsweise durch Ausschütteln
mit den genannten Extraloten.
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Der Vorteil des neuen Verfahrens besteht in erster Linie darin, daß
die verwendeten Extrakte, die als Abfallprodukte bei der Reinigung von Mineralölen
oder Mineralölfraktionen anfallen und gewöhnlich als Heizöl verwendet werden, sehr
billig sind und genau so gut wirken wie die bekannten kostspieligen Mittel. Es kommt
hinzu, daß der für das neue Verfahren verwendete Extrakt, beispielsweise der Edeleanu-Extrakt,
auch hinterher noch in gleicher Weise wie vorher, in erster Linie als Brennstoff,
verwendet werden kann, was natürlich bei dem kostspieligen flüssigen Paraffin oder
der kostspieligen Benzolsulfonsäure der bekannten Verfahren nicht in Frage kommt.
Diese Stoffe werden vielmehr nach Benutzung zur Reinigung der Alkylschwefelsäure
oder der Alkohole wieder raffiniert, um die schlecht riechenden Bestandteile zu
entfernen.
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Die für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendbaren Extrakte besitzen
Siedegrenzen, die in großem Umfange voneinander abweichen können. Es muß beim Arbeiten
gemäß der Erfindung dafür Sorge getragen werden, daß der Extrakt so vollständig
wie möglich vom behandelten Erzeugnis abgetrennt wird. Trotzdem bleibt beim Ausschütteln
von verdünnter Alky lschwefelsäure oder aus dieser gewonnenen Alkoholen mit den
Extrakten ein kleiner Teil derselben im behandelten Produkt zurück. Aus diesem Grunde.
empfiehlt sich die Verwendung von Extrakten, deren Siedegrenzen weit genug von denen
des Alkohols entfernt liegen, weil in diesem Falle bei der Abdestillation des Alkohols,
beispielsweise aus der hydrolysierten und mit dem Extrakt behandelten Alkylschwefelsäure,
kein Extrakt gemeinsam mit dem Alkohol übergeht. Ebenso empfiehlt es sich, wenn
ein Gemisch von Alkohol und Wasser mit dem Extrakt erfindungsgemäß ausgeschüttelt
werden soll, einen solchen Extrakt zu verwenden, der eine Abtrennung des Alkohols
vom Extrakt bei der Fraktionierung des Reaktionsgemisches ermöglicht.
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Aus obigen Ausführungen ergibt sich, daß die erfindungsgemäße Behandlung
mit Edeleanu-Extrakten o. dgl. mit Vorteil auf Allylschwefelsäuren angewendet wird,
die mit Wasser verdünnt und gegebenenfalls teilweise oder vollständig hydrolysiert
sind, weil man dann gegenüber der Behandlung eines gegebenenfalls wäßrigen, aus
der Absorptionsflüssigkeit gewonnenen Alkohols eine Destillation spart. Ein weiterer
Vorteil dieser Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß die zur Absorption
des Olefins verwendete Schwefelsäure sich leichter wieder regenerieren läßt.
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Das neue Verfahren ist nicht besonders geeignet für die Behandlung
einer nicht verdünnten Alkylschwefelsäure, es sei denn, daß die zur Absorption verwendete
Schwefelsäure schon von Anfang an genügend verdünnt war. Ist das nicht der Fall
und hat man die Absorption mit hochkonzentrierter Schwefelsäure durchgeführt, so
ist die Trennung des Extraktes von der Allzylschwefelsäure, wenn diese nicht vorher
durch Wasser verdünnt wird, nicht besonders gut. Beispiele i. 25o 1 Alkylschwefelsäure,
die man durch Absorption von i112 Mol Propylen in i Mol H-S04 in Form einer 96oroigen
Schwefelsäure erhalten hat, werden mit 5 Teilen Wasser verdünnt und darauf etwa
i Stunde lang auf etwa 8o° erhitzt, um die Hydrolyse durchzuführen. Das Gemisch
wird dann durch Stehen abgekühlt und darauf dreimal mit je 251 Edeleanu-Extrakt
von einerLeuchtölfraktion ausgeschüttelt. Das extrahierte Material wird fraktioniert
destilliert. Bei etwa 8o° geht ein konstant siedendes Gemisch von Isopropylälkohol
und Wasser über, das nach Trocknung mit Pottasche noch einmal destilliert wird,
wodurch man reinen Isopropylalkohol frei von unangenehm riechenden Bestandteilen
erhält.
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2. Allcylschwefelsäure, die man durch Absorption von 1,8 Mol Isobutylen
in i Mol H2 S 04 in Form von 65 %iger Schwefelsäure erhalten hat, wird mit wäßrigem
25o/oigem Ammoniak neutralisiert und dann fraktioniert destilliert. Das bei etwa
8o° übergehende Gemisch von tertiärem Buty lalkoliol und Wasser, das wechselnde
Mengen von öligen Polymerisationsprodukten enthält, wird mit dem gleichen Volumen
Wasser verdünnt und dann dreimal mit j e 25 Gewichtsprozent Edeleanu-Extralot einer
Spindelölfraktion, berechnet auf den anwesenden tertiären Butylalkohol, ausgeschüttelt.
Das extrahierte Erzeugnis wird mit Hilfe eines Trocknungsmittels vom Wasser befreit
und rektifiziert. Man erhält ein gut riechendes Produkt mit einem Siedepunkt von
83° und einem Schmelzpunkt von 2q.°.