DE592160C

DE592160C - Geraet zum Anreissen der Sparren von Dachstuehlen

Info

Publication number: DE592160C
Application number: DER86997D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD RIEMER
Current assignee: RICHARD RIEMER
Priority date: 1933-01-19
Filing date: 1933-01-19
Publication date: 1934-02-02

Description

Es sind bereits die verschiedensten Geräte zum

Anreißen von Holzkonstruktionsteilen bekannt.

So sind z. B. Anreißgeräte für Treppenstufen in Vorschlag gebracht worden, die aus zwei sich kreuzenden und gegeneinander verstellbaren Linealen bestehen. An dem einen Lineal ist in einem Schlitz verschiebbar und feststellbar ein Anlegestück angelenkt.

Andere, ebenfalls zum Anreißen von Treppenstufen dienende Geräte bestehen aus zwei Linealen, die an einem Ende nach Art eines Zirkels aneinander angelenkt sind. Das eine dieser Lineale trägt einen Kreisausschnitt, der konzentrisch zu dem Anlenkungsptmkt der Lineale angeordnet ist.

Es sind ferner Geräte zum Anreißen von Holzkonstruktionsteilen für Dachstühle bekannt. Diese Geräte bestehen aus einem rechtwinkligen Winkelstück, einem an dem einen Schenkel dieses Winkelstückes angeordneten Kreisausschnitt mit Gradeinteilung und einem im Mittelpunkt des Kreisausschnittes angelenkten Lineal, welches gegenüber dem Winkelstück und Kreisausschnitt verschwenkt und festgestellt werden kann.

Gegenüber diesen bekannten Geräten wird durch die Erfindung ein Gerät zum Anreißen der Sparren von Dachstühlen geschaffen. Die Erfindung besteht in einer, oder mehreren Anlegeschienen, gegenüber denen der Scheitelpunkt eines Kreisausschnittes von 90 ° senkrecht verstellbar und feststellbar angeordnet ist, der wra seinen Scheitelpunkt verschwenkbar ist.

Ein derartiges Gerät zeichnet sich durch Unempfindlichkeit, Handlichkeit und einfache Handhabung und Einstellbarkeit aus. Insbesondere ergibt sich beim Anreißen von dem in der Praxis fast immer verwendeten, etwas baumkantigen Kantholz ein erheblicher Zeitgewinn durch erleichtertes Anreißen.

An Hand der Zeichnung wird die Erfindung im nachstehenden beispielsweise erläutert.

Abb. ι stellt das Gerät nach einer Ausführung in schaubildlicher Ansicht,

Abb. 2 die Anwendung desselben an einem Sparren dar.

Das Gerät besteht aus einem 90 gradigen Kreisausschnitt 1, dessen Kanten über den Mittelpunkt 0 durch Linealansätze 2 und 3 verlängert sind. Die Kanten des Kreisausschnittes sind mit Maßstäben versehen. Im Mittelpunkt 0 ist ein Lineal 4 drehbar gelagert, welches am Ende mittels einer Klemmschraube 5 in einem Ringschlitz 6 des Kreisausschnittes 1 mit beliebigem Winkel zu den Kreisausschnittkanten feststellbar ist. An dem drehbaren Lineal 4 ist in senkrechter Lage zu diesem eine Anlegeschiene aus zwei Winkeleisen 7 und 8 radial verschieblich gelagert. Diese radiale Verschieblichkeit wird durch einen Längsschlitz 9 im dreh.-baren Lineal 4 und durch einen senkrecht zu der Anlegeschiene verlaufenden Führungsschlitz 10 ermöglicht, welcher in einer an der Anlegeschiene angeordneten Backe 11 vorgesehen ist. Die Feststellung der Anlegeschiene erfolgt einerseits durch eine diese durchstoßende und

am drehbaren Lineal 4 angreifende Klemmschraube 12, andererseits mittels der Klemmschraube 5, welche im Kreuzungspunkte des Ringschlitzes 6 und des Führungsschlitzes 10 anpackt. Die beiden Winkeleisen 7 und 8 liegen mit einem Zwischenräume parallel und unverrückbar nebeneinander und umfassen den Kreisausschnitt ι sowie das drehbare Lineal 4. Am Ende des drehbaren Lineals 4 ist eine Marke 13, welche an einer Kreiseinteilung 14 gleitet, vor-■ gesehen. Die Kreiseinteilung ist so getroffen, daß für jeden Winkel das zugehörige Tangentenverhältnis, und zwar z. B. das Verhältnis der Dachhöhe zur Grundlinie H: α angeschrieben ist. Es kann auch eine andere Einteilung vorhanden sein.

Die Verwendung des beschriebenen Gerätes erfolgt in nachstehender Weise:

Es soll z. B. ein Sparren angerissen werden (vgl. Abb. 2). Dabei ist 15 ein Sparren, 16 die Mauerbank mit dem bekannten Grundabstande α/ und der Höhe///; 17 ist die Mittclpfette mit dem bekannten Grundabstande au und der Höhe Hu. Weiter ist die Höhe // des Dachstuhls und die halbe Breite α des Dachstuhls bekannt. Aus diesen Maßen ermittelt man zuerst die Sparrenlänge A aus der Gleichung: A = ]/a2 + H² und die Abstände Aj und Au der Mauerbank und Mittelpfette nach den Gleichungen: Ai = -& Hj, Au = rj Hu.

Diese Maße werden an der Oberseite des Sparrens angerissen. Hierauf wird das Gerät eingestellt. Zuerst werden die Klemmschrauben 5 und 12 gelüftet, die Anlegeschiene entlang des Lineals 4 so lange verschoben, bis die Entfernung vom Anlegeschenkel der Winkeleisen 7 und 8 bis zum Mittelpunkt 0 dem Mai3e des Obholzes in senkrechter Richtung des Sparrens entspricht. Hierauf wird die Klemmschraube 12

TJ

angezogen. Nachher wird die der Dachneigung ■

entsprechende Verhältniszahl an der Kreiseinteilung 14 mit Hilfe der Klemmschrauben 5 eingestellt. Mit dem so eingestellten Gerät ist man nun imstande, alle Schmiegen, Lot- und Wagrisse und Kerven an der Seite des Sparrens anzureißen. Zu diesem Zwecke wird die Anlegeschiene an der Oberseite des Sparrens angelegt, daß eine Ecke des von den Anlegeschienen und den beiden Kanten des Kreisausschnittes gebildeten Dreieckes am Ort der auf der Oberseite des Sparrens angerissenen Schmiege bzw. Kerve und dieses Dreieck in paralleler Lage zum Dreieck aus Sparrenlänge A, Dachhöhe H und Grundlinie α zu liegen kommt. Die Fußschmiege läßt sich durch den vom Anlegepunkt ausgehenden Wagriß, die Kerven für die Mauerbank und Mittelpfette durch die beiden Lineale 2 und 3 abreißen. In ähnlicher Weise kann man bei Grad-, Ixensparren und Kehlbalken vorgehen. Es ist unerheblich, ob die Kreisteilung die — J der Gehölzneigungen oder die W^Tinkel in Graden angibt. Die Einstellung der Anlegeschienen im Verhält-

ms I kann auch mit Hilfe der an den

Kanten des Kreisausschnitts 1 angeordneten Maßstäbe erfolgen.

Die Vorteile dieses Geräts sind Lohn- und Platzersparnis, größere Genauigkeit, gutes Zusammenpassen der Hölzer, Verringerung des Verschnittes, da mit Hilfe der Rechnung die genaue Länge der einzelnen Hölzer zu ermitteln ist, Entfall der doppelten Zustreifkosten, da das Gehölz auf dem auch noch so kleinen Bauplatz abgeschnürt werden kann, und schließlich die Unabhängigkeit von der Reihenfolge des Zustreifens der verschieden starken und langen Hölzer.

Claims

Patentansprüche:

1. Gerät zum Anreißen der Sparren von Dachstühlen, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Anlegeschienen (7, 8), gegenüber denen der Scheitelpunkt eines Kreisausschnittes von 90 ° senkrecht verstellbar und feststellbar angeordnet ist, der um seinen Scheitelpunkt verschwenkbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisausschnitt in seinem Scheitelpunkt an einer Schiene (4) angelenkt ist, welche in einer Führung (10) der Anlegeschienen (7 und 8) senkrecht zu diesen geführt ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kreisausschnitt Lineale (2 und 3) angeordnet sind, die vom Scheitelpunkt des Kreisausschnittes ausgehen und in Richtung der Gradseiten des Kreisausschnittes verlaufen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen