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Cystoskopischer Steinbrecher Die Erfindung betrifft cystoskopische
Steinbrecher mit zwei löffelförmigen, von gleichachsig angeordneten Hohlwellen getragenen
Schnabelbacken, deren sämtliche Punkte in senkrecht zur Längsachse des Gerätes liegenden
Ebenen beweglich sind. Von den bekannten Instrumenten dieser Art unterscheidet sich
der Erfindungsgegenstand dadurch, daß er mit einem seitlich von der Achse der Hohlwellen
außerhalb der inneren Hohlwelle liegenden Spülkanale versehen ist. Durch diesen
Kanal können Körper, wie Blutgerinnsel oder Steinreste, entfernt werden. Auch gestattet
der Spülkanal die Vornahme einer Dauerspülung.
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Bekannt sind neben Steinbrechern mit quer zur Achse des Instrumentes
beweglichen Schnabelbacken ohne Spülkanal nicht als Steinbrecher zu benutzende Instrumente
zum Entfernen von Gegenständen aus Körperhöhlen mit Backen, die in einer die Längsachse
des Instrumentes enthaltenden Ebene gegeneinander beweglich sind, mit ringförmigem
Spülkanal, der gleichachsig mit die Schnabelbacken tragenden Rohren angeordnet ist.
Ein ringförmiger Spülkanal von so geringer Weite würde bei den das Anwendungsgebiet
der Erfindung bildenden Steinbrechern nicht die sichere Entfernung von Blutgerinnsel
oder Steinresten, die nötig werden kann, wenn durch sie die in der Blase enthaltene
Flüssigkeit getrübt und die Beobachtung erschwert -wird, gestatten, da solche Körper
sich in dem engen Kanal leicht festsetzen und eine Verstopfung bewirken würden;
doch kann bei diesen Instrumenten, wie sich gezeigt hat, ein der Erfindung gemäß
angeordneter Spülkanal von genügend großer Weite ohne Schwierigkeit angebracht werden.
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Ein der Erfindung gemäß ausgebildeter quergreifender cystoskopischer
Steinbrecher bietet im Gegensatz zu den bekannten Steinbrechern die Möglichkeit,
während der Beobachtung und der Operation eine Spülung vorzunehmen, bei der die
Spülflüssigkeit unausgesetzt in die Blase fließt und sie, mit Steinteilen beladen,
entweder durch einen besonderen Abflußkanal oder, wenn größere Trümmer vorliegen
und deshalb auf gleichzeitige Beobachtung verzichtet wird, durch den Optikkanal
dauernd wieder verläßt, während es bei Verwendung der bekannten Instrumente erforderlich
war, den Optikkanal mit einem Aspirator für Steintrümmer zu verbinden,-um dessen
Flüssigkeit durch den Optikkanal in raschem Wechsel und unter einem verhältnismäßig
hohen, zum Mitreißen, der Steinreste nötigen Druck in die Blase ein- 'und wieder
herauszupumpen, was den Patienten meist große Beschwerden während und nach der Operation
verursachte.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar in Abb. z bis 8 mit ungeteilterr2. Spülkanal und Abb. g bis
1q. mit geteiltem Spülkanal.
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Die Abb. 6 bis 8, 13 und 1q. zeigen beispielsweise Ausführungsformen
des Spülkanals und Schaftquerschnittes in vergrößertem Maßstabe.
Das
Ausführungsbeispiel mit ungeteiltem Spülkanal ist in Abb. z im Grundriß in geschlossener
Stellung und in Abb.2 ist sein Griffteil, von A-B der Abb. i aus gesehen, im Seitenriß
dargestellt. Abb. 3 zeigt den Aufriß des Schnabelteils in geschlossenem Zustand,
Abb. 4 in geöffnetem; Abb. 5 zeigt den Seitenriß von A-B aus gesehen, jedoch bei
geöffneten Backen.
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Die Schnabelbacken 4 und 5 beider Ausführungsformen sitzen an die
Bewegung übertragenden Rohren, die konzentrisch um die mit Lampe 6 versehene Optik
7 liegen und mit dem Scherengriff 1o verbunden sind, jedoch abnehmbar, z. B. durch
Lösen der Überwurfmutter 8 und der Schraube g. Die Optik 7 wird beispielsweise durch
Schraube ii festgehalten und beim Bewegen der Scherengriffe 1o durch eine Vorrichtung
bekannter Art, wie z. B. Abb. z2, zwangsläufig so gedreht, daß die Schnabelbacken
4 und 5 stets symmetrisch im Gesichtsfeld erscheinen. Die Optik blickt in Richtung
der in Abb. i und 9 angedeuteten Sehstrahlen 13, 14 und 15, und zwar so viel nach
vorwärts, daß von den Schnabelbacken 4 und 5 jeweils nur das zum Operieren erforderliche
Stück sichtbar bleibt.
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Der Spülkanal =, gemäß Abb. 8 in der Ebene der Schnabelkrümmung und
auf der konkaven Schnabelseite liegend, wird bei diesem Ausführungsbeispiel gebildet
durch ein um die Bewegungsrohre 16 und 17 gelegtes Mantelrohr 18 von ovalem Querschnitt.
Bei dem AusführungsbeispieI nach Abb.7 wird der Spülkanal i durch die Wandung der
inneren Hohl-@velle 17 und eine Ausbauchung der äußeren Hohlwelle 16 gebildet.
Nach Abb. 6 befindet sich der Spülkanal i in der Wandung der äußeren Hohlwelle 16.
Die blasenseitige Kanalmündung liegt bei ig (Abb. 1, 3 und 4) und ist bei geschlossenen
Schnabelbacken ebenfalls verschlossen, so daß zum Durchführen durch die Harnröhre
kein Spülkanalobturator erforderlich ist. Erst bei der in Abb. 4 gezeichneten geöffneten
Stellung der Schnabelbacken wird die Kanalmündung ig geöffnet in Richtung nach dem
Gesichtsfeld und Operationsfeld 13-14-i5 zu. Die entgegengesetzte Mündung des -Spülkanals
liegt beim Schlauchansatz 2o (Abb. i), der zweckmäßig mit einem Zuflußschlauch 21
(Abb. 2) und Abflußschlauch 22 verbunden wird unter Zwischenschaltung eines Wechselhahns
23 bekannter Art, zu dessen Umschaltung nur eine Hand erforderlich ist. Die rechte
Handdes Operateurs kann dann beispielsweise operieren, indem sie den Steinbrecher
an den Scherengriffen io hält und betätigt, während die linke Hand nach Bedarf die
Spülung auf Zufluß, Abfluß oder Stillstand schaltet.
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Die zum Herausspülen der Steinreste aus der Blase anzuwendende Dauerspülung
wird erzeugt, indem der Spülkanal 2o, ig nur als Zufluß benutzt wird und der nach
dem Herausnehmen der Optik 7 zur Verfügung stehende Optikkanal als Abfluß. Seine
blasenseitige Mündung 24 (Abb. i) wird dabei dem Blasenboden genähert, nachdem das
ganze Instrument 18o' um seine Längsachse gedreht worden ist. An die äußere Mündung
25 des Optikkanals wird zweckmäßig ein Schlauch angeschlossen, der so lang wie möglich
ist, um als Saugheber wirkend die Spülleistung zu vergrößern, und in den ein gläsernes
Auffanggefäß bekannter Art zum Sammeln der Steinreste eingeschaltet ist.
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Das in Abb: 9 bis 14 dargestellte Ausführungsbeispiel des Steinbrechers
mit geteiltem Spülkanal ist in Abb. g im Grundriß in geschlossener Stellung gezeigt,
sein Griffteil vom Schnitt Q-R aus gesehen in Abb. io, jedoch der Klarheit halber
unter Weglassung des Optikrohres 7. Abb. ii zeigt den geschlossenen Steinbrecher
im Aufriß zu Abb. io, Abb. 12 den Seitenriß von Q-R aus gesehen, jedoch den Steinbrecher
in geöffnetem Zustand. Die Teile 4 bis 18 sowie 24 und 25 entsprechen denjenigen
laut Erklärung zu Abb. i bis B. Der Zufluß 2 des Spülkanals (Abb. 13, 14) mündet
blasenseitig bei 26 (Abb. 9, 1z), derjenige des Abflußkanals bei 27, und zwar in
genügender Entfernung von 26, um praktisch das Abfließen von solcher aus 26 kommender
Spülflüssigkeit auszuschließen, die noch nicht zur Klärung der Blasenfüllung beigetragen
hat. Die äußere Mündung von 26 liegt beispielsweise bei 28, diejenige von 27 bei
29, an welchen Stellen Hähne 30 zum Verschließen bzw. Regulieren der Flüssigkeitsströme
angebracht sein können. Der bei 29 angeschlossene Abflußschlauch wird zweckmäßig
ebenfalls so lang wie möglich gehalten zur Erzeugung einer zusätzlichen Saugwirkung.
Das Herausspülen der Steinreste mit diesem Steinbrecher erfolgt in derselben Weise,
wie oben für das Ausführungsbeispiel laut Abb. i bis 8 beschrieben.