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Blasenstein- und Fremdkörperzange
Die Erfindung bezieht sich auf eine
mittels einer Optik unter Beobachtung durch Scherengriff zu betätigende Blasenstein-
und Fremdkörperzange mit Wechselspülung, bei der der eine Zangenschenkel des winkelig
zur Achse liegenden Zangenmaules am freien Ende des Schaftes und der andere Zangenschenkel
am freien Ende eines im Schaft verdrehbaren, von der Optik durchlaufenen Innenrohres
vorgesehen ist.
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Diese bekannten Blasenstein- und Fremdkörperzangen sind so ausgebildet,
daß in dem am freien Ende mit der einen Zangenbacke versehenen Schaft ein in ihm
durch einen Scherengriff verdrehbares, die Optik aufnehmendes Innenrohr gelagert
ist, welches am freien Ende die andere Zangenbacke trägt. Bei eintretender Trübung
der Blasenflüssigkeit wird zur Spülung bei diesen Instrumenten nach Herausnahme
der Optik am okularseitigen Ende ein Spülrohr aufgesetzt und durch das zuvor erwähnte
Innenrohr Flüssigkeit in die bzw. aus der Blase geleitet. Die Handhabung des Instrumentes
war durch diese Manipulation für den behandelnden Arzt sehr unbequem.
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Bei anderen Geräten ist es auch schon bekannt, eine Wechselspülung
vorzunehmen, ohne die Optik herausnehmen zu müssen. Um nun das ganze Instrument
zur Reinigung mit wenigen Handgriffen in seine Einzelteile zerlegen zu können, was
bisher nicht möglich war, besteht die eingangs erwähnte Blasenstein- und Fremdkörperzange
nach der Erfindung darin, daß das Innenrohr exzentrisch im runden Schaft einseitig
anliegend geführt ist un-1 zwischen sich und dem Schaft einen mit den absperrbaren
Spülstutzen verbundenen geraden Spülkanal bildet, der auf der Ausblickseite des
Objektivs der Optik bzw. der Zangenmaulseite des
Schaftes und Innenrohres
liegt. Durch diese Ausbildung ist es möglich, eine solche gerichtete Spülung zu
erreichen, daß die Spülflüssigkeit am Objektiv-der Optik vorbeiströmt und damit
eine gleichbleibend gute Sicht für den Beobachter -gewährleistet. Weiter wird durch
die vorerwähnte erfindungsgemäße Anordnung und die nachstehend noch näher zu erläuternde
Lagerung des Schaftes und Innenrohres im okularseitigen Konstruktionselement ein
äußerst einfaches und leichtes Auseinandernehmen des Instrumentes und ein Zerlegen
in die Einzelteile erreicht, so daß eine besonders gute Reinigung der Einzelteile
möglich wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Blasenstein- und
Fremdkörperzange gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I einen unterbrochenen
Längsschnitt durch die Blasenstein- und Fremdkörperzange gemäß der Erfindung, Fig.
2 einen Querschnitt nach Linie II-II der Fig. I, Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie
III-III der Fig. I, Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. I, Fig. 5
einen Querschnitt nach Linie V-V der Fig. I, Fig. 6 einen Teil des okularseitigen
Konstruktionselementes, teilweise in Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
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Die Blasenstein- und Fremdkörperzange besteht aus einem Schaft I,
an dessen freiem Ende der eine Schenkel 2 des winkelig zur Achse liegenden Zangenmaules
befestigt ist. In diesem Schaft I ist ein Innenrohr 3 exzentrisch gelagert, welches
am freien Ende den anderen Schenkel des Zangenmaules trägt. Der Zangenschenkel des
Innenrohres 3 legt sich z. B. mit einem Anschlag gegen das freie Ende des Schaftes
I bzw. 1a an und ist damit in seiner Axialbewegung zum Okularende hin begrenzt.
Das Innenrohr 3 liegt auf der dem Zangenmaul 2 abgekehrten Seite linienförmig gegen
die Innenfläche des Schaftes I, wie aus Fig. I und 3 ersichtlich, und dient als
Führung für die Optik 4 mit der Beleuchtung 5 und dem Objektiv 6, welche dem Zangenmaul
zugekehrt sind. Durch die exzentrische Lage des Innenrohres 3 im Schaft I entsteht
über die ganze innere Länge des Schaftes T zwischen dem Innenrohr 3 und dem Schaft
I ein gerader Spülkanal 7, der im Querschnitt sichelförmige Gestalt besitzt.
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Um die exzentrische Lage des Innenrohres 3 im Schaft I aufrecht zu
erhalten, ist das Innenrohr 3 sowohl am freien Ende des Schaftes I als auch im okularseitigen
Konstruktionselement, das allgemein mit A bezeichnet ist, geführt gelagert. Zu diesem
Zweck geht man vorteilhaft so vor, daß der Schaft I aus dem Rohrteil Ia und einem
Teil Ib am freien Ende besteht. Der Teil Ib ist mit dem festen Zangenschenkel 2
aus einem vollen Metallkörper herausgearbeitet und mit einer exzentrischen Bohrung
8 entsprechend der exzentrischen Lage des funeurohres im Schaft versehen, wie sich
aus Fig. 2 ergibt. Auf der Zangenmaulseite ist der Teil Ib mit einer kanalförmigen
Ausräumung g versehen, die die geradlinige Fortsetzung des Spülkanals 7 bildet.
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Das okularseitige Konstruktionselement A ist folgendermaßen ausgebildet.
Der Rohrteil Ia ist am okularseitigen Ende in der exzentrischen Bohrung einer Hülse
10 befestigt. Die Achse der exzentrischen Bohrung fällt mit der Achse des Schaftes
I zusammen, während die Achse der Außenwand dieser Hülse 10 mit der Achse des Innenrohres
3 zusammenfällt. Das Innenrohr 3 liegt also zentrisch in der Hülse 10. Diese zentrische
Lagerung ist erforderlich, um die Scherengriffe zur Verdrehung des Innenrohres 3
im Schaft I zu betätigen, wie noch erläutert wird. Die Hülse 10 ist ihrerseits in
einem Rohrstück II befestigt. Dieses Rohrstück II ist mit einer umlaufenden Nut
I2 versehen, in die die beiden sich vorteilhaft gegenüberliegenden ahsperrbaren
Spülstutzen I3 und 14 münden. Die Ringnut 12 ist andererseits durch eine Bohrung
15 mit dem Spülkanal 7, 9 verbunden.
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Am okularseitigen Ende ist das Rohrstück ii mit einer Schulter versehen,
auf die der eine Scherengriff I6 mit einem Auge aufgeschoben und verlötet wird.
Auf das überstehende Ende schiebt sich mit einer Schulter ein Schulterring I7 auf,
der den anderen Scherengriff I8 trägt. Dieser Schulterring ist mit dem Innenrohr
3 fest verbunden, und zwar z. B. dadurch, daß das Innenrohr 3 mit einem fest sitzenden
Keil 19 versehen ist, der in eine entsprechende Keilnut des Schulterringes 17 einfaßt.
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Am okularseitigen Ende ist auf das Innenrohr 3 eine Ringmutter 20
aufgeschraubt, die ein Herunterschieben des Schulterringes I7 vom Innenrohr 3 verhindert.
Damit und durch den Anschlag des Schenkels des Innenrohres 3 gegen das freie Ende-
des Schaftes I ist das Innenrohr axial unverschiebbar im Schaft festgehalten, und
damit sind auch die Scherengriffe I6 und 18 in eine feste Lage zueinander gebracht.
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Der Schulterring I7 trägt eine Verriegelungsanordnung für die einzuschiebende
Optik 4. Im Ausführungsbeispiel besteht die Verriegelung aus einer Hülse 2I, die
sich mit einem Schulterring atif den Schulterring 17 aufschiebt und die innen mit
einer Konusfläche 22 und einem verdrehbaren Ring 23 versehen ist, durch den das
Optikrohr bajonettartig mit einem Konus gegen den Innenkonus 22 gedrückt wird. Um
nun ein gleichmäßiges Öffnen und Schließen der Scherengriffe I6 und I8 und damit
der Zangenbacken zu erreichen, ist der Schulterring I7 mit einer umlaufenden Ringnut
I7a versehen, und in diese Ringnut 17a greift der Zapfen 24 eines durch die Hülse
21 einschraubbaren Führungsbolzens 25, wie sich aus Fig. 4 und 6 ergibt. Auf diesem
Führungsbolzen 25 verschiebt sich in axialer Richtung ein Zapfen 26 mit einem Auge
27, und auf diesen Zapfen sind zwei ineinanderfassende Hülsen 28 und 29 verdrehbar
aufgeschoben. Die innere Hülse 28 ist mit einer Lasche 30 starr, z. B. durch Löten,
verbunden, während die äußere Hülse29 starr mit einer Lasche 3I, z. B. ebenfalls
durch Anlöten, verbunden ist.
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Die Lasche 30 wird von dem Zapfen 26 durchgriffen und ist gelenkig
bei 33 mit dem festen Scherenschenkel I6 verbunden. Die zweite Lasche 3I ist über
einen Gelenkzapfen 34 mit dem beweglichen Scherenschenkel I8 verbunden.
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Durch die vorerwähnte Ausbildung wird also eine Axialverschiebung
der Hülse 21 zum Schulter ring I7 mit dem Innenrohr 3 und zum Schaft I und dessen
Scherengriff I6 verhindert und gleichzeitig eine zügige Bedienung des Instrumentes
mittels der Scherengriffe I6 und I8 erreicht. Bei der Betätigung der beiden Scherengriffe
verschiebt sich der Zapfen 26 über die Gelenklaschen 30 und 3I mit dem Auge 27 axial
auf dem Führungsbolzen 25. In Fig. 5 ist die Lage der Gelenklaschen 30 und 3I bei
geöffnetem und geschlossenem Scherengriff dargestellt, wobei jedoch nur immer ein
Scherengriff für die beiden Lagen wiedergegeben ist.
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Damit es möglich ist, eine Justierung des Objektivs der im Konus
22 der Hülse 2I festsitzenden Optik 4 zum Zangenmaul durchzuführen, schraubt sich
der vorerwähnte Führungsbolzen 25 nur in einem Ring 35, der durch Madenschrauben
36 auf der Hülse 21 feststellbar ist. Bei dieser Ausbildung ist die Hülse 2I mit
einem Schlitz 37 (Fig. 4) versehen, durch den der Zapfen 24 des Führungsbolzens
25 hindurchgreift. Entsprechend der Länge des Schlitzes 37 ist eine Justierung der
Optik zur Zangenmaulmitte durch Drehen der Hülse 2I möglich, worauf die Madenschrauben
36 zur Fixierung der justierten Lage angezogen werden.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Instrumentes ist die übliche,
d. h. das Instrument wird zunächst mit einem Mandrin durch die Harnröhre in die
Blase eingeführt, um I80° in die Operationsstellung gedreht, und darauf wird der
Mandrin durch die Optik 4 ersetzt. Sodann wird das Zangenmaul durch die Scherengriffe
geöffnet, und unter Beobachtung wird ein Fremdkörper in der Blase erfaßt und herausgenommen.
Je nach Ausbildung des Zangenmauls kann man das Instrument auch zum Abtragen von
Tumoren, zur Vornahme von Probeexzisionen und zum Zerkleinern von kleineren und
weichen Blasensteinen benutzen. Während der Arbeit mit dem Instrument wird bei etwaigen
auftretenden Trübungen der Blasenflüssigkeit eine Wechsel spülung vorgenommen, und
zwar wird die Flüssigkeit z. B. über den Stutzen I3 und den Spülkanal 7, 9 zugeführt,
wobei sie am Objektiv vorbeistreicht und damit immer eine klare Sicht gewährleistet,
oder die Flüssigkeit wird nach Abschließen des Stutzens I3 über den geöffneten Stutzen
14 entnommen.
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Durch die vorstehend beschriebene Ausbildung des Gerätes ist eine
äußerst einfache und bequeme Demontage zur Zerlegung des Gerätes in die Einzelteile
möglich, womit die Einzelteile einwandfrei gesäubert werden können. Zu diesem Zweck
braucht man lediglich entsprechend Fig. 6 den Führungsbolzen 25 aus der Hülse 21
bzw. dem Ring 35 herauszuschrauben und dann den Zapfen 26 aus den Laschenhülsen
28 und 29 herauszuziehen. Man kann dann nacheinander die Hülse 21 vom Schulterring
17 abziehen, nachdem vorher die Optik herausgenommen ist, die Mutter 20 vom Innenrohr
3 herunterschrauben und dann den Schulterring I7 vom Innenrohr 3 zum Okularende
abziehen, womit auch der Scherengriff I8 mitgenommen wird, während das Innenrohr
3 mit dem zugehörigen Zangenschenkel nach vorn aus dem Schaft I herausgezogen wird.
In umgekehrter Richtung erfolgt das Zusammensetzen des Instrumentes.
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PATENTANSPROCHE I. Mittels einer Optik unter Beobachtung durch Scherengriff
zu betätigende Blasenstein-und Fremdkörperzange mit Wechselspülung, bei der der
eine Zangenschenkel des winkelig zur Achse liegenden Zangenmaules am freien Ende
des Schaftes und der andere Zangenschenkel am freien Ende eines im Schaft verdrehbaren,
von der Optik durchlaufenen Innenrohres angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (3) exzentrisch im kreisförmigen Schaft (I) einseitig anliegend
geführt ist und zwischen sich und dem Schaft einen mit den absperrbaren Spülstutzen
(I3, I4) verbundenen geraden Spülkanal (7, 9) bildet, der auf der Ausblickseite
des Objektivs (6) der Optik (4) bzw. auf der Zangenmaulseite der beiden Rohre (I,
3) liegt.