DE591154C - Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Magnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Magnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe

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DE591154C
DE591154C DE1930591154D DE591154DD DE591154C DE 591154 C DE591154 C DE 591154C DE 1930591154 D DE1930591154 D DE 1930591154D DE 591154D D DE591154D D DE 591154DD DE 591154 C DE591154 C DE 591154C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/32Burning methods

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Idlagnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe Die Rohstoffe, aus denen die feuerfesten und hochfeuerfesten Erzeugnisse hergestellt werden, müssen meistens einem vorbereitenden Brennprozeß unterworfen werden. So wird beispielsweise der Ton oder Kaolin vorher zu Schamotte gebrannt, die auf die erforderliche Korngröße zerkleinert, mit einem geeigneten Bindeton angemacht, verformt und nach dem Trocknen zu Schamottewaren aller Art gebrannt wird. Magnesit wird vorher zu Sintermagnesit, Dolomit zu Sinterdolomit vorgebrannt. Daraus werden unter hohem Druck Magnesit- bzw. Dolomitsteine geformt und dann fertig gebrannt.
  • Ouarz wird bisher selten vorher gebrannt; man verwendet zur Herstellung der Silikasteine meistens den Findlings- oder Tertiärquarzit. Bei dem Vorbrennen dieser Rohstoffe vollziehen sich in ihrem inneren Aufbau wichtige Veränderungen, die sowohl für die Fabrikation als auch für die spätere betriebsmäßige Beanspruchung von größter Wichtigkeit sind.
  • So verliert beispielsweise der feuerfeste Ton A1203 2 Si02 2 H20 bei etwa 53o° sein Konstitutionswasser und wird unter :Mitwirkung der in ihm enthaltenen Flußmittel zu einer mehr oder weniger dichten Schamotte Al, 03 2 Si 0, umgewandelt. Noch einschneidender sind die Veränderungen beim Brennen von Sintermagnesit oder Dolomit, deren Karbonate als Rohstoffe zur Verwendung kommen. Durch das Austreiben des Kristallwassers und der Kohlensäure bleiben trotz der erheblichen Volumenverminderung und trotz der bis zum Eintritt der Sinterung getriebenen Erhitzung erhebliche Porenräume zurück. Diese feinporige Beschaffenheit des Sintermagnesits ist die Ursache der geringen Standfestigkeit der Magnesitsteine, die mehrere =oo ° unter der beginnenden Schmelztemperatur keine Druckbelastung auszuhalten vermögen. Man weiß, daß die Hochwertigkeit der feuerfesten Erzeugnisse durch ein bis zu hohen Temperaturen durchgeführtes Sinterbrennen oder sogar durch ein bis zum Schmelzen getriebenes Erhitzen der Rohstoffe gesteigert werden kann, weil die Porenräume dadurch nahezu zum Verschwinden gebracht werden können. Aus wirtschaftlichen Gründen können die Kosten für den Brennstoffaufwand, .den solche -Brennprozesse bedingen, nicht getragen werden.
  • Man hat auch versucht, eine dichte Schamotte zu erzielen, indem man den Rohton trocknete, sehr fein mahlte und dann unter hohem Druck zu Ziegeln preßte und diese bei hohen Temperaturen zu Schamotte brannte.
  • Bei der Durchführung der bekannten Druckerweichungsversuche hat man die Beobachtung gemacht, daß ein bis zum Erweichungsbeginn erhitzter und dabei belasteter Probekörper nach erfolgter Abkühlung bei einem wiederholten Druckerweichungsversuch erst bei höherer Temperatur zu erweichen beginnt.
  • Weiterhin besteht ein Verfahren, bei dem der Formling in einer hochfeuerfesten Form eingeschlossen, gebrannt und dabei einer Druckbelastung unterworfen und so verdichtet werden soll. Dieses Verfahren erfordert für jeden Formling beim Brennen eine hoch feuerfeste Form, die den Preßdruck aushalten und dabei von außen beheizt werden muß. Ein solches Verfahren ist wirtschaftlich undurchführbar.
  • Diese und ähnliche Bestrebungen sind darauf gerichtet, die Verdichtung der Rohstoffe dadurch zu fördern, daß die das Sintern herbeiführenden Bestandteile in möglichst innige Berührung gebracht werden, entweder durch Verdichten vor dem Brennen oder durch ein bis zum Schmelzen getriebenes Erhitzen. In der Durchführung haben sich die Verfahren als zu teuer erwiesen. Auch ein amerikanisches Patent schlägt das Formen von Endprodukten (Porzellanware) vor, indem ein Erhitzen derselben mit gleichzeitigem Pressen und Formen stattfinden soll.
  • Nach dem vorliegenden neuen Verfahren sollen die Rohstoffe bis zur Sinterung, wie bisher üblich, erhitzt und dann, also im Zustand der Erweichung, mittels Druck in Walzwerken in überaus einfacher und billiger Weise weitgehend verdichtet werden.
  • Das neue Verfahren soll beschrieben werden, wie es zur Erzeugung von Hochwertschamotte oder von Sintermagnesit zur Durchführung gelangt.
  • Der Schollenton bzw. der Stück magnesit wird zerkleinert und auf annähernd gleiche Stückgröße (Nußgröße) dann im Drehrohrofen bis zur üblichen Sinterung gebracht. In diesem erweichten Zustand verläßt das gesinterte Rohgut den Drehrohrofen und fällt in ein unmittelbar unter dem Auslaufende befindliches enggestelltes kräftiges Walzwerk.
  • Walzen üben bekanntlich einen kurzen, aber ganz gewaltigen Druck auf das Walzgut aus, der z. B. beim Walzen von Eisen und Stahl 500, ja sogar iooo kg für jeden Millimeter Breite beträgt.
  • Demnach kann bei dem neuen Verfahren durch zweckentsprechende Anordnung, Formgebung, Geschwindigkeit und Druck der Walzen das gesinterte, zwischen den Walzen befindliche Rohgut einer verdichtenden Preßwirkung (die auf iooo kg/cm2 und darüber gesteigert werden kann) unterworfen werden.
  • Zwischen den Walzen wird das Sinterrohgut inPlättchenform übergeführt, das, damit weitgehend und in allen Teilen vollkommen, namentlich dann verdichtet ist, wenn man es mehrere unmittelbar untereinander angeordnete Walzenpaare durchlaufen läßt.
  • Wie aus den Untersuchungen Sahnangs über das Brennen unter Druck (Mitt. a. d. Silika-Abteilung d. Institutes f. Eisenhüttenkunde a. d. techn. Hochschule Aachen) hervorgeht, werden durch das Zusammenpressen der Moleküle günstige Bildungsbedingungen (bei der Schamotte für die Mullitnadeln) geschaffen, so daß der Vorgang als eine Zwangskristallisation bei niedrigeren Temperaturen aufzufassen ist.
  • Wird z. B. dem Ton zur Erhöhung des Tonerdegehaltes und zu vollkommener Mullitbildung Tonerde beigemischt, so vollzieht sich die Bildung großer Mullitkristalle unter der hohen Druckwirkung in günstigster Weise.
  • Die so gewonnene Plättchenschamotte kann nun, auf die erforderliche Korngröße zerkleinert, mit möglichst wenig Bindeton zu Steinen und anderen Erzeugnissen verformt und dann gebrannt werden.
  • Auch beim Brennen des Magnesits werden die oben erwähnten, durch das Austreiben der Kohlensäure bedingten zahllosen Porenräume durch das neue Verfahren zum Verschwinden gebracht, so dä,ß die aus solchem Sintermagnesit hergestellten Erzeugnisse bei sehr hohen Temperaturen ausreichende Standfestigkeit besitzen.
  • Das gesinterte und zusammengepreßte Rohgut kann je nach Erfordern einer weiteren Erhitzung unterworfen werden, oder es kann rasch gekühlt, also glasig zum Erkalten gebracht werden. Werden dem Rohgut gewisse Stoffe zugemischt und dann die Mischung dem Brenn-und Sinterungsprozeß unterworfen, so ergibt das erfindungsgemäße Walzen und Verdichten des heißen Sintergutes ein in seiner Güte gesteigertes Rohprodukt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Magnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe durch Erhitzen bis zum Eintritt der Sinterung undPressen des heißen Sintergutes, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzeugung dichter feuerfester Magermittel in körniger Form das den Ofen in erweichtem Zustande verlassende Sintergut in einem unmittelbar unter dem Auslaufende angeordneten Walzwerk gewalzt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das gewalzte Sintergut einer weiteren Sinterung unterworfen wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das gewalzte heiße Sintergut zwecks Be- i einflussung des Gefüges in an sich bekannter Weise getempert wird.
DE1930591154D 1930-02-12 1930-02-12 Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Magnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe Expired DE591154C (de)

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DE1930591154D Expired DE591154C (de) 1930-02-12 1930-02-12 Verfahren zur Herstellung dichter, feuerfester Stoffe aus Ton, Magnesit, Dolomit, Tonerde o. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2558410A1 (de) * 1975-12-23 1977-07-07 Polysius Ag Verfahren und anlage zur herstellung von sintermagnesit, sinterdolomit oder dergleichen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2558410A1 (de) * 1975-12-23 1977-07-07 Polysius Ag Verfahren und anlage zur herstellung von sintermagnesit, sinterdolomit oder dergleichen

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