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Drehrohrofen zum Brennen von Zement Die Erfindung bezieht sich auf
Drehrohröfen zum Brennen von Zement und für ähnliche Zwecke, insbesondere auf Öfen,
in welchen Zelleneinbauten angebracht sind, um den Durcblauf des Brenngutes und
das Hindurchströmen der Gase zu verlangsamen und beide in erhöhtem Maße miteinander
in Berührung zu bringen, um die physikalischen oder chemischen Einwirkungen-der
Gase auf das Gut zu verbessern. Infolge solcher Einwirkungen verändert sich die
Beschaffenheit des Gutes an dieser Stelle, und dieses neigt vielfach dazu, Klumpen
zu bilden oder festzubacken, wodurch der durch die Einbauten verengte freie Durchtrittsquerschnitt
des Drehrohrs leicht verstopft wird.
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Die Erfindung hat den Zweck, solche Verstopfungen zu vermeiden, und
sie erreicht dies dadurch, daß um Abschnitte der-Zellenwände herumgelegte endlose
Ketten oder ähnliche aus beweglichen Gliedern zusammengesetzte Mittel zum Abkratzen
etwa sich bildender Ansätze an den Zellenwänden vorgesehen sind. An diesen Mitteln
werden zweckmäßig noch Schlag- oder Wälzkörper befestigt, wie Rollen oder Kugeln,
und vorteilhaft ist es ferner, daf in die um die Zellenwandabschnitte herumgelegten,
aus beweglichen Gliedern bestehenden Mittel einzelne in sich starre Glieder, beispielsweise
Schaber, eingefügt sind, die mehrere Kettenglieder ersetzen und zweckmäßig mit daran
hängenden Ketten u. dgl. ausgerüstet sind. Beim Umlauf des Drehrohrs bewegen sich
alle diese Mittel und zerstören hierdurch etwaige Klumpen oder Anbackungen, wobei
eine dauernde Wirkung dieser Mittel dadurch gesichert ist, daß sie um die Einbauten
herumgelegt sind und auf diesen beim Umlauf des Drehrohrs hin und her gleiten.
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Es empfiehlt sich, den beweglichen Mitteln solche Abmessungen zu geben,
daß.sie schon durch ihr Eigengewicht die erwähnten Klumpen oder Anbackungen zerstören
und außerdem gegenüber physikalischen oder chemischen Einwirkungen der Gase möglichst
dauerhaft sind. Bestehen die beweglichen Glieder aus Ketten, so kann man an ihnen
Beschwerungsgewichte anbringen, die z. B. Kugel- oder Walzengestalt besitzen können,
damit sie auf den Wandungen der Einbauten leicht hin und her rollen. Hierdurch wird
auch die Bewegung der Ketten gefördert, da diese schweren- Kugeln oder Walzen sich
bereits bei geringer Neigung der sie tragenden Wände leichter in Bewegung setzen
als die Ketten selbst Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar und zeigt in Abb. i den Längsschnitt eines Ofendrehrohrs und, in Abb.. a einen
Ouerschnitt nach der LinieA-B der Alb. i.
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In dem Drehrohr i sind Rohre 2, 3 und 4. gleichachsig zu ersterem
angeordnet; sie werden durch Stützen 5 gehalten. Um Klumpen und Anbackungen zu zerstören,
die sich in der so verengten Stelle des Drehrohrs bilden, laufen im Drehrohr innerhalb
zweier aus
Zähnen oder Stiften 6 bestehenden Kreise Walzen 7 mit
dem Drehrohr um. Jede dieser Walzen ist in kurzen Abständen eingekerbt (s. Abb.
i), wobei die Einkerbungen der einen Walze vor vollen Stellen der andern Walze liegen,
so daß jede Stelle der Drehrohrwandung von einer der Walzen berührt wird. Die Anbringung
von Walzen in Drehrohren, auch in solchen mit Einbauten, zum Entfernen etwaiger
Ansätze ist bekannt. Um den Abschnitt der Wandung des äußersten Innenrohres 2 zwischen
je zwei Stützen 5 ist eine endlose Kette 8 geschlungen, derart, daß sie beim Umlauf
des Drehrohrs auf der Wand des. Rohres 2 hin und her gleitet. Sie wird von den Stützen
5 mit emporgenommen, bis sie über den höchsten Punkt ihrer Bahn gekommen ist, und
gleitet dann auf dem Rohr, bis sie von der nächsten Stütze wieder aufgefangen wird.
Damit die Ketten schon bei geringer Neigung. sich in Bewegung setzen, können Kugeln
oder Walzen 9 an ihnen angebracht werden, die durch ihr größeres Gewicht wirken
und zudem leichter ins Rollen kommen, als die Ketten auf der Fläche zu gleiten beginnen.
Das nächste innere Rohr 3 wird durch Schableisten io von Anbackungen gereinigt,
welche in gleicher Weise wie die Ketten 8 zwischen je zwei Stützen 5 beim Umlauf
des Drehrohrs hin und her gleiten. Damit auch die Außenseite des Rohres 3 von Ansätzen
befreit wird, ist eine um das Rohr 3 herumreichende Kette i i an den Enden jedes
Schabers io befestigt, welche beim Heruntergleiten des letzteren über die Außenfläche
des Rohres 3 schleift. In dem innersten Rohr kann z. B. eine mit Dornen oder Zähnen
besetzte Walze 12 angeordnet werden, welche beim Umlauf des Drehrohrs i sich im
Rohr :l abwälzt. Damit die inneren Rohre 3 und a auch bei geringer Füllung des Drehrohrs
i mit Gut beschickt werden, sind Kränze aus Ketten 13 kurz vor dem nach der Eintragssehe
hingerichteten Ende der Rohreinbauten derart angeordnet, daß in der Mitte dieser
Kränze stets ein weiter Querschnitt frei bleibt; die inneren Rohre 3 und q. sind
bis in die Ebene dieser Kränze 13 hinein verlängert. Das Rohr 3 besitzt Einschnitte
1q., welche in der Ebene des einen Kranzes 13' liegen, während das Rohr 4. in der
Ebene des andern Kranzes 13" liegende Öffnungen aufweist. Beim Umlauf nehmen die
Kettenkränze 13 Brenngut auf der Sohle des Ofens mit empor und lassen dieses von
oben niederfallen, wobei ein Teil durch die jeweils obenliegenden Einschnitte 14
und Öffnungen 15 in das Innere der Rohre 3 und 4 gelangt. Damit es durch die gerade
unten befindlichen Einschnitte und Öffnungen nicht sofort wieder herausfällt, ist
Vorsorge getroffen, daß diese mehr oder weniger bedeckt oder verschlossen sind,
und zwar werden die unten befindlichen Öffnungen im Rohr ¢ durch die Zahnwalze 12
überdeckt,* während zur Abdeckung der Einschnitte 1 ¢ des Rohres 3 an den Schableisten
i o seitliche Flügel 16 vorgesehen sein können. Wenn trotzdem ein Teil des in die
Rohre gefallenen Gutes wieder aus ihnen herausläuft und auf die Sohle des Ofenrohrs
i fällt, so ist dies für den Gang des Ofens ohne Belang; es wird sogar hierdurch
erreicht, daß auch bei diesem Herausfällen eine innige Berührung zwischen. dem Gut
und den Gasen herbeigeführt wird, wie es auch der Fall ist mit dem Gut, welches
von den Kettenkränzen 13 niederfällt, ohne in die Rohre 3 und q. zu gelangen. Außerdem
kann das Gut auf der Drehrohrsohle an der Stelle der Kettenkränze 13 dadurch besonders
stark angesammelt werden, daß hier das Drehrohr eine Erweiterung ia erhält.
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Die in der Zeichnung veranschaulichte Zusammenstellung der beweglichen
Mittel ist nur ein Ausführungsbeispiel. Diese Mittel können gegeneinander vertauscht'
und verschieden ausgebildet werden, wenn nur durch sie erreicht wird, daß @Anbackungen
und Klumpen, die sich an den Einbauten bilden, zerstört werden und .Störungen im
Ofengang vermieden werden und eine innige Berührung zwischen Gasen- und Gut gewährleistet
wird.