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Blindenkompaß Die Erfindung betrifft einen Blindenkompaß mit einer
Magnetnadel.
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Es ist bei solchen Kompassen bekannt, die Kompaßnadel mit einem Verlängerungsstück
aus dem Gehäuse durch an ihm vorgesehene Aussparungen hindurchragen zu lassen, um
ein Abtasten der Nadel zu ermöglichen. Das Verlängerungsstück der Nadel ist aber
nie geschützt und kann dadurch leicht beschädigt werden. Auch ist keine Arretiervorrichtung
bei der Nadel vorgesehen, wodurch sie stets pendeln und beim Abtasten immer wieder
leicht aus ihrer. Ruhelage verschoben werden kann.
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Ferner kennt man auch bei solchen Einrichtungen die Drehbarkeit zweier
Gehäuse ineinander, um auch die anderen Himmelsrichtungen einstellen zu können.
Es wurde aber der Zweck verfehlt,, daß der Kompaß bei seiner Einstellung nicht in
jeder Lage abgelesen werden kann, sondern die betreffende Person sich so lange auf
dem Platze drehen muß, bis Nadel und der vorher gewünschte Richtungspunkt sich treffen.
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Diese Mängel werden vor allem bei vorliegender. Erfindung beseitigt,
die auch einen Blindenkompaß betrifft, bei dem das Abtasten der verschiedenen Himmelsrichtungen
an einem an dem nach Norden zeigenden Ende der Magnetnadel angebrachten lotrechten
Verlängerungsstück erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird beim Arretieren der Magnetnadel durch Hochdrücken
eines abgefederten Fingertasters die Nadel nach oben gehoben, wobei die abgebogene
Spitze durch das gerade über der Nadelspitze befindliche Tastloch greift und es
dem Blinden dadurch leicht und zuverlässig ermöglicht, die Himmelsrichtung Norden
durch Abtasten der Nadelspitze zu erkennen. Das Gehäuse, welches in seinem Deckel
drehbar angeordnet ist, trägt an seinem Außenmantel die für den Blinden leicht abtastbare
Blindenschrift in der Ausführung von eingetriebenen Körnerspitzen. Mit dem am Außenmantel
befindlichen Knopf läßt sich nun das Gehäuse leicht in seinem Deckel drehen, wobei
der Kompaß zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger gehalten wird. Damit die Drehung
-des Gehäuses gewährleistet wird, ist die Reibung an dem durch den Zeigefinger gehaltenen
Gehäuse geringer als an dem durch den Daumen gehaltenen Deckel. Dies wird dadurch
erreicht, daß der untere Fingertaster eine Aushöhlung besitzt, in welcher nur mit
der. Fingerspitze der Taster hochgedrückt zu werden braucht. Bei der Drehung ist
durch die Aushöhlung ein Abgleiten des Fingers unmöglich gemacht. Dagegen drückt
auf den. oberen Deckel die volle Fläche des Daumens. Durch die große Reibung wird
bei Drehurig der Deckel in seiner Lage gehalten. Mit dem Deckel wird zugleich auch
die Magnetnadel gehalten, welche in der Richtung nach Norden arretiert ist. Wenn
nun der Knopf des Außenmantels wie in diesem Falle zugleich auch die nach Norden
gehende Richtung anzeigt, so muß lediglich zur besseren Orientierung
der
verschiedenen Himmelsrichtungen dieser Knopf durch Drehen unter die anzeigende Magnetnadelspitze
gestellt werden. Die Blindenzeichen der anderen Himmelsrichtungen sind entsprechend
am Außenmantel des Gehäuses eingeprägt, so daß nun ein Abtasten jeder gewünschten
Himmelsrichtung leicht möglich ist. Beim Nachlassen des unteren Fingertasters wird
derselbe durch eine leichte Druckfeder wieder in seine ursprüngliche Lage gedrückt.
Zugleich setzt sich die Magnetnadel ebenfalls wieder in ihre pendelnde Lage.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf 'der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht. Abb. i zeigt einen Durchschnitt -des Kompasses.
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Abb. a und 3 zeigen die obere,und untere Ansicht.
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Abb. 4. zeigt den Kompaß in Ansicht bei arretierter Magnetnadel.
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Der Blindenkompaß besteht im wesentlichen aus dem Gehäuse d, dem'Deckel
b, der Magnetnadel c und dem Fingertaster d. Das Gehäuse a ist durch Einfalzung
e in dem Deckel b drehbar angeordnet. Die Magnetnadel c ist an dem nach Norden zeigenden
Ende f etwas aufgebogen und läuft konisch zu. Auf derselben Kreislinie, auf der
sich die Spitze der Magnetnadel bewegt, sind in dem Deckel b .eine Anzahl Löcher
g, im dargestellten Beispiel. zwölf,- angeordnet. Diese dienen der Magnetnadel dazu,
daß dieselbe bei ihrer Arretierung durch Hochdrücken des Fingertasters d mit der
auf Norden zeigenden Spitze durch den Deckel greifen kann. Die Zwischenstege lt
der Löcher g sind zur besseren Durchgreifung der konisch nach oben zugespitzten
Magnetnadelspitze f ebenfalls nach unten konisch zugespitzt. Die zur einwandfreien
Pendelung der Nadel konisch verlaufende Lagerung i ruht auf einem im Boden des Gehäuses
a eingesetzten, ebenfalls konisch zugespitzten Stift k. Die Lagerung ist genügend
lang gewählt, damit die Nadel beim Umkehren des Kompasses nicht aus derselben fallen
kann. Der Fingertaster d greift mit zwei Ringausschnitten Z durch den Boden des
Gehäuses a. Die beiden Ringausschnitte sind innerhalb des Gehäuses mit einem geschlossenen
Ring m überzogen. Beim Hochschieben des Tasters d drückt nun der Ring gegen die
Magnetnadel und arretiert dieselbe am Deckel b fest. Die Magnetnadelspitze
f
greift dann durch das gerade über ihr befindliche Loch g, und somit ist
ein sicheres und zuverlässiges Abtasten der nach Norden zeigenden Spitze gewährleistet
(s. Abb. q.). Beim Nachlassen des Tasters d drückt eine Spiralfeder ya denselben
wieder in seine ursprüngliche Lage. An dem Außenmantel o des im Deckel b drehbaren
Gehäuses a sind nun die eigentlichen Blindenschriftzeichen p für die verschiedenen
Himmelsrichtungen angegeben. Ein Knopf q dient zum besseren Drehen des Gehäuses.
Die Einteilung der Blindenschrift zur Angabe der verschiedenen Himmelsrichtungen
ist nun so ausgeführt, daß der Knopf q zugleich auch die Richtung Norden angibt.
Es ist dem Blinden die Einstellung des Kompasses daher sehr leicht gemacht, indem
er nur das Gehäuse so lange zu drehen hat, bis der Knopf q unter die nach Norden
zeigende Magnetnadelspitze f zu stehen kommt. Alle anderen Himmelsrichtungen vermag
er dann leicht an dem Außenmantel o abzutasten. Damit nun der den Taster d bedienende
Finger beim Drehen des Gehäuses nicht von seiner Lage abgleiten kann, besitzt der
Taster d eine Aushöhlung r.
Auch verringert diese Aushöhlung die Reibung
des Fingers, was ebenfalls beim Drehen des Gehäuses von Vorteil ist.