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Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zum Gießen von offenen oder
geschlossenen Hohlkörpern im Schleuderguß Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung
zur Ausführung des Verfahrens zum Gießen von offenen und geschlossenen Hohlkörpern
im Schleuderguß nach Patent 5.8-5 36.2.
Die Vorrichtung ist in bekannter Weise
so ausgebildet, daß zwei auf gegenüberliegenden Seiten eines um die waagerechte
Achse schwenkbaren Rahmens angebrachte Gußformen mit gemeinsamer, in der Schwenkachse
des Rahmens liegender Antriebsachse vorgesehen sind. Bei bekannten derartigen Einrichtungen
sind aber die Formen so angebracht, daß sie gleichzeitig in Drehung versetzt werden
und zusammen in Drehung verbleiben, ohne daß eine Abkupplung der einen Form von
der anderen möglich i,st. Das hat den Nachteil, daß man nicht abwechselnd in den
beiden Formen gießen kann, sondern immer gleichzeitig an beiden Formen arbeiten
muß. Gemäß der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß die beiden Formen j
e für sich von dem gemeinsamen Antrieb abgeschaltet -,werden können. Dadurch wird
ermöglicht, daß während des Gießens in der einen Form die andere Form stillgesetzt
und zugerichtet werden kann. Die Arbeitszeit wird dadurch wesentlich verkürzt.
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Eine weitere Verbesserung gegenüber bekannten Einrichtungen besteht
darin, daß der Antrieb nicht durch Zahnräder erfolgt, die bei eintretender Erwärmung
leicht klemmen und sich festsetzen bzw. zerbrechen, sondern durch Reibradgetriebe,
die an sich auch für den Antrieb von -Schleudergießvorrichtungen bekannt sind. Diese
bekannten Getriebe liegen aber im Hauptantrieb, und es muß noch ein aus Zahnrädern
bestehendes Vorgelege vorgesehen werden, das wieder die bereits genannten Nachteile
besitzt.
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Die zum Kühlen der Formen dienenden Rohre werden durch die Schwenkachse
hindurchgeführt.
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Eine beispielsweise A.usführungsforrn einer derartigen Vorrichtung
ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. z die Einrichtung von oben
gesehen, teilweise im Schnitt. F ig. 2 zeigt die Seitenansicht, und Fig. 3 und 4
zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen einer Form mit Schleuderkegel, und Fig.
5 ist Schnitt durch eine Form, die insbesondere für die Herstellung von segmentartigen
Lagerschalen dient. Fig. 6 ist der zugehörige Querschnitt.
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DieVorrichtung besteht aus einemGestell r, in welchem um die Achse
2 schwenkbar ein Rahmen 3 angeordnet ist, auf dem die beiden Planscheiben 4 mit
ihren Wellen 5 drehbar gelagert sind. Auf diesen Planscheiben 4 werden in bekannter
Weise die Gußformen 6 befestigt. Jede Welle 5 trägt ein kegelförmig ausgebildetes
Reibrad 7. Diese Reibräder stehen über die beiden
kegelförmigen
Reibräder 8 mit dem Antriebsrad 9 in Verbindung. Die Welle io dieses Antriebsreibrades
ist mit einer Reibscheibe i i verbunden, gegen die sich das Reibrad 12 legt, das
auf der Welle 13 durch eine Schraube 14 mit Handrad 15 verschiebbar sitzt. Die Welle
13 erhält von der Riemenscheibe 16, die auch durch ein Kegelrad oder einen anderen
Antrieb ersetzt sein kann, ihren Antrieb von irgendeinem Motor, gegebenenfalls unter
Einschaltung noch eines Geschwindigkeitswechselgetriebes, also etwa eines Vorgeleges.
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Die kegelförmigen Reibräder 8 können mittels der Handräder 17 in Richtung
ihrer Achse verstellt werden, so daß dadurch eine etwaige Abnutzung der Reibräder.?
und 9 ausgeglichen und auch der notwendige Anpressungsdruck zwischen den verschiedenen
Reibrädern erreicht wird. Außerdem kann man durch vollständiges Zurückziehen des
einen oder anderen Reibrades 8 die betreffende Planscheibe q, und damit die zugehörige
Form 6 von der Drehung ausschalten, wobei dann noch auf die Reibräder 7 wirkende
Bremshebel 18 Verwendung finden, uni ein schnelles Stillsetzen der betreffenden
Form zu ermöglichen.
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Das Schwenken des ganzen Rahmens 3 mit den Gußformen 6 und dem zugehörigen
Getriebe erfolgt um die an dem Rahmen 3 sitzenden Zapfen 2, die in den Lagerböcken
ig sich drehen können. Eine Feststellvorrichtung 20 kann auf einem oder auf beiden
Lagern vorgesehen werden, um den ganzen Rahmen in jeder beliebigen Lage, insbesondere
auch in waagerechter und in senkrechter Lage, feststellen zu können.
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Das Schwenken kann entweder von Hand mit Hilfe eines geeigneten, Hebels
oder eines Zahnrades oder Schwenkgetriebes erfolgen, oder es kann auch für das Schwenken
ein besonderer Motor Verwendung finden. Unter Umständen kann das Schwenken erreicht
werden durch ein besonderes Getriebe, das mit dem Hauptantrieb unmittelbar verbunden
ist.
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Wenn durch die Riemenscheibe 16 die Welle 13 und damit das Reibrad
12 in Eindrehung versetzt wird, so wird dadurch die Reibscheibe i i und mit ihr
die Welle io und das kegelförmige Reibrad g gedreht, und zwar je nach der Stellung
des Reibrades 12 zur Scheibe ii mit mehr oder weniger großer Geschwindigkeit. Die
Drehbewegung wird über die Reibräder 8 auf die beiden Reibräder 7 und damit auf
die Wellen 5 und die Planscheiben d. übertragen, die die Formen 6 tragen.
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Zweckmäßig wird das eine- Reibrad 8 nach außen verschoben, so daß
der Antrieb nur nach der einen Form hin erfolgt und in dieser Form jetzt im Rotationsguß
gegossen werden kann. Die abgeschaltete Form wird inzwischen neu zugerichtet. Dann
erfolgt die Einschaltung dieser Form und die Ausschaltung der anderen, wobei dann
die Weiterdrehung durch die entsprechende Bremse 18 gehemmt wird. Natürlich können
auch beide Formen zugleich zum Gießen benutzt werden.
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Je nach der Schwenkstellung des Rahmens 3 kann in waagerechter, senkrechter
oder auch schräger Lage gegossen werden.
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Zweckmäßig kann noch eine Kühlvorrichtung für die Formen eingebaut
werden in Gestalt von durch den Zapfen -r hindurchgehenden Röhren 21, die eine Kühlflüssigkeit
oder ein anderes Kühlmittel den Formen zuführen. Dadurch wird ein schnelleres Hintereinandergießen
ermöglicht.
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Um namentlich beim Gießen von dünnwandigen Hohlkörpern eine möglichst
schnelle Beschleunigung des Materials zu ermöglichen, können in die Gußformen, wie
die Fig. 3 und 4 zeigen, am Boden Schleudervorrichtungen etwa in Gestalt eines Schleuderkegels
2:2 eingebaut werden, gegen den das Material beim Eingießen geführt wird und der
es nach dem inneren Umfang der Form zu abschleudert. Die Oberfläche dieses Kegels
kann entweder glatt oder mit Nuten, Rippen usw. versehen sein. Zweckmäßig wird man
die Rippen oder Nuten schraubenförmig oder schaufelförmig ausführen, um die Beschleunigung
des Materials zu vergrößern. Der Schleuderpegel 2a wird abschraubbar oder sonstwie
abnehmbar aii dem Boden befestigt.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen noch eine Form, die insbesondere zum Gießen
von segmentartigen Lagerschalen dient. Es sind im Innern der, Form Rippen z3 vorspringend
angeordnet, die die einzelnen SegMenthöhlungen 24 voneinander trennen. Durch Fortlassen
der Rippen können natürlich auch vollständig geschlossene Lagerformen gegossen werden.
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Setzt man nur zwei ganz schmale Rippen oder auch Bleche diametral
gegenüber ein, so können zwei halbe Lagerschalen gleichzeitig hergestellt werden.
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Der gezeichnete Reibradantrieb kann natürlich auch durch irgendeinen
anderen entsprechenden Antrieb, etwa einen Zahnradantrieb o. clgl., ersetzt werden.