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Mühle zum Raffinieren von Rohölen. Die Erfindung betrifft eine ölmühle,
die vornehmlich zum Raffinieren von Sesamsamenöl bestimmt ist. Sie besteht im wesentlichen
aus einem ringförmigen Behälter, zweckmäßig von V-förmigem Querschnitt, und einer
oder mehreren Walzen innerhalb derselben, deren Drehachsen senkrecht liegen, und
die selbst eine solche Form haben, daß sie im wesentlichen mit dem Querschnitt des
Behälters übereinstimmen, wobei der Antrieb derart sein kann, daß sie sich in bezug
auf den Behälter bewegen oder der letztere sich in Bezug auf die Walzen. Die Abmessungen
der Walzen können so sein, daß die Arbeitsflächen der Walzen in einem geringen Abstand
von den Seiten des Behälters liegen und so ein Quetschen des Materials bewirkt wird,
wenn es zwischen die Walzen und die Behälterwand gedrückt wird. Die Walzen können
gemäß der Erfindung des weiteren mit Nuten, wie z. B. mit einer Reihe von nahe nebeneinanderliegenden
Nuten, versehen werden, die sich von einem nach dem anderen Ende der Walzen erstrecken.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der Mühle nach der Erfindung in Abb. i teilweise in Seitenansicht, teilweise im
Schnitt, und in Abb. 2 eine Draufsicht. Die dargestellte Mühle besteht aus dem ringförmigen
Behälter a von konischem oder V-artigem Querschnitt, der auf einem hohlen Grundkörper
b befestigt ist. Innerhalb des Behälters sind auf senkrechten Achsen c drehbar zwei
sich gegenüberliegende konischeWalzen d angeordnet, die der V-Form des Behälters
a angepaßt und an der Umfläche mit Nuten versehen sind. Ihre Abmessungen sind so,
daß sich zwischen ihren Umflächen und den Behälterwänden ein geringer Abstand befindet,
so daß das Rohmaterial bei seinem Durchgang durch den so gebildeten Zwischenraum
zerquetscht wird. Die Achsen c der Walzen d sind in den radialen Armen s aufgehängt,
die ihrerseits auf der zentralen Welle/ aufgekeilt sind. Die Welle ist mit dem wagerechten
Kegelrad h fest verbunden, mit dem ein auf einer wagerechten Welle i sitzendes Kegelrad
j in Eingriff steht. Die Welle! trägt an einem Ende das Schwungrad h und
an dem anderen Ende die Riemenscheibe m. Zentral durch den Behälter a hindurch führt
eine ortsfeste Achse g, die mit ihrem unteren Ende ein gewisses Stück in den hohlen
Grundkörper b hineinragt.
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Die Walzen sind durch ein Umlaufrädergetriebe (Epizykelv orgelege)
(Abb. i) derart in Verbindung gebracht, daß, wenn sie durch die Drehung der radialen
Arme -- in dem
V-förmigen Ringraum des Behälters a herum=
bewegt werden, sie auch gezwungen werden, sich um ihre eigenen Achsen in verschiedenen
Richtungen zu drehen.
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Die Walzen, die radialen Arme e, das Umlaufrädergetriebe sowie das
wagerechte Kegel-rad fi werden sämtlich von einer Brücke o getragen, die
sich quer über den Behälter a erstreckt und auf diesem geeignet festgelegt ist.
Auf der Brücke o sind ebenfalls die Lager für die wagerechte Antriebswelle i angeordnet.
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In dem Boden des Behälters a sind verschiedene konische Ablaßventilep
(z. B. sechs) vorgesehen, die gleichzeitig betätigt werden können. Hierzu dienen
radiale Arme g, die auf dem unteren Teil der zentralen Achse g gleitbar angeordnet
sind und mittels einer durch ein Handrad r betätigten Schraubvorrichtung gehoben
oder gesenkt werden können. Dieses Handrad ist von der Außenseite des Grundkörpers
b durch eine geeignet große Öffnung zugänglich gemacht.
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An den Steuerarmen g für die Ventile ist ein trichterförmiger Ölsammler
s vorgesehen, der sich mit seinem Umfang über die Ventile hinaus erstreckt. Von
seinem Boden führt .eine Leitung v durch eine Öffnung des Grundkörpers b nach außen,
die das abgelassene raffinierte Öl einem Filter zuleitet.
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Das Umlaufrädergetriebe für die Walzend ist vollständig von einem
Zinkmantel umgeben, so daß es gegen das Eindringen von Rohöl geschützt ist. Außerdem
ist noch über dem ganzen Behälter a eine Zinkhaube z mit Schaulöchern, z. B. aus
Glimmer, vorgesehen.
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Die Arbeitsweise der Mühle ist die folgende: Das rohe Sesamöl, das
eine dicke braune Flüssigkeit bildet, wird bei geschlossenen Ablaßventilen p in
den Behälter a eingebracht. Sodann fügt man Salzwasser im Verhältnis von
j:3, d. h. ein Teil Salzwasser auf drei Teile Öl, zu und läßt die Mühle mit ungefähr
30 Umdrehungen pro Minute laufen. In ungefähr io Minuten wird das Gemisch
teigig und geht in die Zwischenräume zwischen den Seiten des Behälters und der Walzen.
Die Nuten in den letzteren gewähren ein gutes Fassen der teigigen Masse während
der Drehung, der Teig rollt sich rund um den Umfang der Walzen und steigt von dem
Behälterboden gegen den Zinkdeckel hin nach aufwärts, worauf er wieder nach unten
zwischen die Walzen gezogen wird, um weiter geknetet und gepreßt zu werden.
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Der Zwischenraum zwischen den Walzen und den Seiten des Behälters
kann derart sein, daß er nach oben hin etwas abnimmt, um so den Druck auf die teigige
Masse bei ihrer Bewegung auf der Seitenwandung des Behälters zu erhöhen.
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Sobald das Öl in dem Behälter fast klar ist, wird die Umdrehungsgeschwindigkeit
auf ungefähr 2o Umdrehungen pro Minute verringert und die Arbeit fortgesetzt, bis
eine völlige Klarheit des Öles erreicht ist. Dies ist der Fall nach ungefähr 1/.#
Stunden Betriebszeit. Die Maschine wird dann angehalten, und die Ventile werden
durch Senken ihrer Steuervorrichtungen etwas geöffnet, worauf das klare Öl durch
die Leitung v und das Filter einem Reservoir zugeführt wird. Nachdem der größere
Teil des Öles abgelassen worden ist, werden die Ventile weiter geöffnet, um eine
völlige Entleerung des Öles aus der Mühle zu bewirken, wobei die Walzen wieder in
langsame Bewegung versetzt werden, um diese völlige Entleerung zu sichern.
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Das in der Mühle zurückbleibende feste Material hat die Form von Kuchenmasse
und wird nach Abnehmen des Zinkdeckels aus dem Behälter entfernt.
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Die Mühle nach der Erfindung kann in verschiedener Weise baulich abgeändert
werden, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen. So könnten die Walzen z. B.
anstatt V-Form irgendeine andere geeignete Form Haben, ebenso wie auch der Antriebsmechanismus
für die Walzen oder die Ventile anders als wie dargestellt und beschrieben sein
könnte.