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Verfahren zur Entfernung der öl- und fetthaltigen Ausscheidungen
in den Heizkammern dampfbeheizter Trockenvorrichtungen, Verdampfer oder Kondensatoren
Beim Betriebe von Trocknern, Verdampfern, Kondensatoren oder ähnlichen Vorrichtungen,
die mit Abdampf beheizt werden, besteht der Übelstand, daß die mit dem Heizdampf
in Berührung kommenden Flächen infolge des in diesem Dampf trotz aller Abscheider
immer noch enthaltenen Öles sich allmählich mit einer Ölschicht bzw. Ölkruste bedecken.
Diese Schicht behindert den Wärmedurchgang, so daß sich die Heizwirkung verschlechtert.
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Die Erfindung dient dazu, diesem Mangel zu begegnen. Sie besteht darin,
daß vorübergehend an Stelle des Heizdampfes die Dämpfe von Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen oder deren Gemischen den verunreinigten Flächen zugeführt und als Kondensat
im Gemisch mit den gelösten Verunreinigungen abgeführt werden.
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Es ist bekannt, das Lösungsmittel in flüssigem Zustande den zu reinigenden
Flächen zuzuführen. Die Anwendung von Lösungsmitteln in Dampfform gemäß der Erfindung
ergibt demgegenüber eine wesentliche Vereinfachung der erforderlichen Reinigungsanlage
infolge Wegfalls besonderer Kühler mit den zugehörigen Kühlwasserleitungen sowie
Kühlwasser- und Lösungsmittelpumpen. Außerdem wird die Reinigungszeit stark abgekürzt,
da mit bedeutend höheren Temperaturen und entsprechend erhöhter Lösungskraft der
Lösungsmittel gearbeitet werden kann. Ferner betragen die erforderlichen Lösungsmittelmengen
nur etwa 1i20 der bisher erforderlichen. Es können deshalb mit sehr kleinen Apparaten
auch die größten verölten Anlagen gereinigt werden.
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Die Lösungsmitteldämpfe werden zweckmäßig in einem mit Wasserdampf
beheizten Verdampfer erzeugt, dessen Heizfläche je nach der Spannung des zur Verfügung
stehenden Heizdampfes und der Größe der zu reinigenden Flächen zu bemessen ist.
Der Verdampfer wird zweckmäßig so gebaut, daß die Spannung der Lösungsmitteldämpfe
bis auf die Spannung des im gewöhnlichen Betrieb im zu reinigenden Apparat vorhandenen
Heizdampfes gebracht werden kann. Da mit der Drucksteigerung im Lösungsmitteldampf
auch eine Temperatursteigerung verbunden ist, kann auf diese Weise die Reinigungszeit
weiterhin wesentlich verkürzt werden.
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In der Zeichnung ist schematisch eine Einrichtung dargestellt, an
welcher die Ausführung des Verfahrens näher veranschaulicht ist.
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d ist die zu reinigende Vorrichtung, der gemäß der Erfindung ein Verdampfergefäß
b vorgeschaltet ist. Beide Gefäße sind durch eine Leitung c miteinander verbunden.
In diese Leitung mündet in der Strömungsrichtung hinter dem Verdampfergefäß eine
Leitung d, durch welche im normalen Betriebe der Heizdampf zugeführt wird. Um die
vom Verdampfergefäß b abzweigende Leitung gegen die Leitung d und umgekehrt abschließen
zu können, ist in jeder der Leitungen ein Ventil e bzw. f vorgesehen.
Von
der Vorrichtung a führt die Leitung g für das Heizdampfkondensat ab, die durch das
Ventil k abschließbar ist. Weiter führt von der Leitung g eine Leitung i .ab, die
in das Gefäß b mündet, so .daß durch die Leitungen c und i ein Kreislauf durch den
zu reinigenden Raum a und das Verdampfergefäß b erzielt werden kann. Die Leitung
i ist gegen die Leitung g durch ein Ventil k abschließbar, sie enthält auPierdem
in bekannter Weise ein Schauglas 1, durch welches der Zustand des durch die Leitung
i abfließenden Kondensats' von außen her beobachtet werden kann. Dieses - Kondensat
fließt durch die Leitung i dem Gefäß b zu und sammelt sich bei in am Grunde dieses
Gefäßes.
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Von der Leitung g zweigt außer der Leitung i noch eine Leitung za
ab, die gegen die Leitung g durch ein Ventil o abschließbar ist und in einen Abscheider
p führt, aus welchem der abgeschiedene Stoff durch eine Leitung q nach der Leitung
i abfließen kann. Das Gefäß p kann gegen die Leitung q .durch Schieber r abgeschlossen
werden. Außerdem trägt der Verdampfer b einen Ablaßschieber s.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung gestaltet sich folgendermaßen:
Bei normalem Trockenbetriebvorgang strömt der Heizdampf durch die Leitung d der
Vorrichtung a zu und fließt durch die Leitung g als Kondensat ab. Die zugehörigen
Ventile f, da sind geöffnet. Die zu den Zweigleitungen gehörigen Ventile o
und k sind entsprechend geschlossen. Soll der Reinigungsvorgang vor sich
gehen, so wird in dem Gefäß b ein flüssiges Ollösungsmittel, beispielsweise Benzol
verdampft, das Ventile wird geöffnet und das Ventil f geschlossen. Das verdampfte
Lösungsmittel gelangt somit in die Vorrichtung a, wo es seine Lösungswirkung ausüben
kann und dabei kondensiert. Das Kondensat fließt über das geöffnete Ventil k durch
die Leitung i in das Gefäß b zu-
rück, wobei dieses Kondensat mit C51
entsprechend angereichert ist. Die Leitung- ist durch das Ventil 1a währenddessen
geschlossen. Durch das Schauglas l kann der Zustand des Kondensats beobachtet werden,
und es kann festgestellt werden, wann das abfließende Kondensat keine nennenswerten
Ölbestandteile mehr aufweist. Das Reinigungsverfahren ist dann beendet, und es wird
nunmehr durch Schließen des Ventils 1t und öffnen des Ventils o de Ausscheidungsvorgang
für das kondensierte Lösungsmittel eingeleitet. Hierbei wird das weiter verdampfte:
Lösungsmittel nach Verflüssigung im Apparate a im Behälter p aufgefangen. Der bei
dein beschriebenen Verfahren angefallene Rückstand verbleibt im Verdampfer b, wird
durch entsprechende Temperatursteigerung vom Lösungsmittel vollkommen befreit und
kann durch Schieber s zwecks weiterer Verwendung abgelassen werden.
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Das Verfahren gestaltet sich somit einfach und sparsam, die verwendeten
Stoffe können wieder benutzt werden, und es kann innerhalb kürzester Frist auf den
Reinigungsvorgang umgeschaltet werden, so daß dieser Vorgang in kurzen Betriebspausen
eingeschaltet werden kann.
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Zur Verwendung in verschiedenen Betriebsgebäuden bzw. Unternehmungen
kann die geschilderte Einrichtung auch ortsbeweglich eingerichtet werden.