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Schaltuhr mit elektrischer Aufzugsvorrichtung für Tages- und Wochenschaltung
Es sind Schaltuhren mit elektrischer Aufzugsvorrichtung für Tages- und Wochenschaltung
bekannt, deren Schaltwerk durch Nocken oder Stifte der Zeitscheibe ausgelöst wird.
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Da die Schaltvorgänge sich im Verlaufe einer Woche ungleich wiederholen
und im Verlaufe eines Jahres ihre Zahl. ,äaidern, so erfolgt bei diesen Schaltuhren
die Kraftabgabe der Antriebsfeder an das Schaltwerk in ungleichen und sich verändernden
Zeitabständen, was -die Ganggenauigkeit der Uhr sehr beeinträchtigt.
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Auch sind Schaltuhren mit Aufziehvorrichtungen bekannt, die das selbsttätige
Aufziehen von Uhrwerks- und besonderen Schaltwerksfedern in gleichbleibenden Abständen
bewirken; aber bei diesen Schaltuhren müssen die Antriebsfedern für das Uhrwerk
und Schaltwerk entsprechend der sich ändernden Zahl der Schaltvorgänge in verschiedenem
Maße, also beispielsweise getrennt und nacheinander, aufgezogen werden.
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Ferner sind Schaltuhren mit Wochenkurvenscheiben bekannt, welche Umschaltungen
unterdrücken, aber die Zahl der Schaltvorgänge unmittelbar an der Zeitscheibe trotz
der vorerwähnten Veränderungen konstant halten. Diese Schaltuhren sind also stets
gleichmäßig belastet.
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Die vorliegende Erfindung stellt nun eine Vereinigung dieser an sich
bekannten Einrichtungen an Schaltuhren dar. Gemäß der Erfindung wird in an sich
bekannter Weise selbsttätig in immer gleichbleibenden Zeitabständen ein Federgehäuse
aufgezogen, das die Zeitscheibe dreht, und gleichzeitig ein zweites Federgehäuse,
das durch die Zeitscheibe periodisch ausgelöst wird und eine Wochenkurvenscheibe
dreht, und diese Wochenkurvenscheibe ist für die Steuerung der Hauptkontakte in
an sich bekannter Weise so, ausgebildet, daß, während die Zahl der Auslösungen des
Schaltwerks durch die Zeitscheibe konstant bleibt, die Schaltvorgänge an den Hauptkontakten
nach Bedarf geändert werden können. Die Belastung, der Uhr wird also auch hier nicht
v erändert und durch Konstanthalten des Aufziehens und der Kraftabgabe des Uhrwerks
die Ganggenauigkeit des Zeitmessers erhöht.
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Ist z. B. die Wochenkurvenscheibe auf vier Schaltvorgänge je Tag,
also auf 28 in der Woche, eingerichtet und sollen nun täglich nur zwei Schaltvorgänge
stattfinden, so können beispielsweise die entsprechenden Zähne der Wochenkurvenscheibe
ausgebrochen werden. Die Auslösung durch die Zeitscheibe vollzieht sich dann gleichwohl
wie bisher 28mal je Woche in unverändert gleichbleibenden Zeitabständen; aber ein
Teil der durch die Wochenkurvenscheibe ausgelösten Schaltwirkungen an den Hauptkontakten
bleibt aus. Es können also-beispielsweise an Sämstagen oder. Sonntagen solche blinde
Funktionen der Wochenkurvenscheibe hervorgerufen werden ohne Rückwirkung auf den
Gang des Uhrwerks.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ist schematisch in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.
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Fig. i ist eine schaubildliche Gesamtansicht der Vorrichtung, während
Fig. 2 bis 5 eine Einzelheit in verschiedenen Stellungen in Ansicht samt zugehörigem
Grundriß veranschaulichen.
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In der Zeichnung sind i und 2 zwei Federgehäuse, deren Zahnkränze
3 je mit einem Zahnkolben 4 in Eingriff sind. Die beiden Zahnkolben sitzen gemeinsam
auf der Welle 5 des Aufzugsmotors 6. Eine nicht dargestellte Sicherung gegen das
Überziehen des Federgehäuses 2 ist zwischen Welle 5 und Federgehäuse eingeschaltet.
Die Sicherung des Federgehäuses i gegen das Überziehen wird weiter unten beschrieben.
Auf der Achse des Federgehäuses i sitzt die Zeitscheibe 7 mit den eingesteckten
Stiften 8, von denen nur einer dargestellt ist. 9 ist der von diesen Stiften betätigte
Anker der Hemmung io, die auf der Achse des Federgehäuses 2 sitzt. Letztere Achse
trägt an ihrem freien Ende die auswechselbar angeordnete Wochenkurvenscheibe i i,
die längs des punktiert angedeuteten Fußkreises der Zahnung eine Eindrehung aufweist,
um ein leichtes Ausbrechen der Zähne zu ermöglichen. Mit dem Umfang der Wochenkurvenscheibe
ist in bekannter Weise der Schalthebel 12 in Berührung, der die Hauptkontakte 13
betätigt. Beim gezeichneten Beispiel ist angenommen, daß die Hauptkontakte in den
Stromkreis einer Beleuchtungsanlage 14 eingebaut sind.
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Die Einrichtung zum Aufziehen der Federgehäuse unabhängig von den
Schaltvorgängen an den Hauptkontakten ist nun folgende. .
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Sie besitzt zwei bei 15 und 16 drehbar gelagerte doppelarmige Hebel
17 und 18. Das untere Ende jedes Hebels wirkt auf einen Kontaktarm ig bzw. 2o, die
bei 21 bzw. 22 schwingbar gelagert sind und unter Federwirkung stehen. Das obere
Ende des Hebels 18 liegt an dem Umfang des Federgehäuses i an, das eine im Bereich
dieses Endes befindliche Einkerbung 23 aufweist. An die Rückwand des Federgehäuses
i ist eine Nabe 24 mit steilgängigem Gewinde angesetzt, die von der Federgehäusewelle
25 durchsetzt wird. Auf der Nabe 24 sitzt drehbar eine zylindrische Hülse 26 mit
entsprechendem Innengewinde, die mit der Welle 25 verkeilt ist, so daß sie sich
längs derselben verschieben kann. Das äußere Ende der Hülse 2,6 ist, wie
Fig. i bis 5 erkennen lassen, als Spitzgewindefläche 27 ausgebildet und besitzt
bei 27a einen Absatz. Die Steigung der Spitzgewindefläche 27 ist gleich der des
Gewindes der Nabe 24. Das obere Ende des Hebels 17 liegt im Bereich der Hülse 26
und der Fläche 27. Diese Einrichtung wirkt in folgender Weise. Die F ig. 2 stellt
die Teile in der Stellung dar, die sie nach vollständigem Ablaufen (einschließlich
der Gangreserve) des Federgehäuses i einnehmen. D-as obere Ende des Hebels i8 greift
in die Einkerbung 23 ein, während das obere Ende des Hebels 17 an der Welle 25 anliegt.
Die Hülse 26 liegt am Federgehäuse i an, und die Kontaktarme igj 2o haben unter
dem Einfluß der Federn bei 28 (Fig. i) den Stromkreis des Aufzugsmotors 6 geschlossen.
Dieser erhält also Strom und läuft an. Durch die Zahnkolben 4 und 5 werden die Federgehäuse
i und 2 gedreht, und ihre Federn werden gespannt. Kurz vor Beendigung des Aufzugs
gelangen die Hebel in die Stellung nach Fig. 3. Während-der Drehung des Federgehäuses
i verschiebt sich nämlich die Hülse 26 auf der Nabe 24 in die Stellung nach Fig.3.
Dabei gelangt die Spitzgewindefläche 27 der Hülse 26 in den Bereich des oberen Endes
des Hebels 17. Dadurch wird letzterer in die Stellung nach Fig.3 ausgeschwungen.
Der Hebel 18 steht kurz vor dem Einschnappen in die Einkerbung 23. Solange halten
die Kontaktarme 19, 2o den Stromkreis des Motors 6 geschlossen. Beim Weiterdrehen
schnappt zuletzt der Hebel 18 in die Einkerbung 23 ein (Fig. 4), während der Hebel
17 nunmehr am oberen Teil der Spitzgewindefläche 27 angelangt ist. Dadurch verhindert
er den Kontaktarm i9, dem Kontaktarm 2o zu folgen, so daß der Motorstromkreis unterbrochen
wird. Das Aufziehen ist damit beendet. Die Federgehäusewelle 25 dreht sich nun langsam
im ablaufenden Sinne, und die Hülse 26 windet auf der Nabe 24 gegen das Federgehäuse
i zu. Nach einem Umgang in diesem ablaufenden Sinn fällt der Hebel 17 über die Kante
des Absatzes 27, der Spitzgewindefläcbe ab. Dadurch wird der Kontaktarm i9
frei und der Motorstromkreis geschlossen. Dieses Spiel wiederholt sich nach jedem
Umgang des Federgehäuses.
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Ist nach einem solchen Umlauf keine Spannung im Motorstromkreis vorhanden,
so läuft das Uhrwerk weiter, bis die Gangreserve erschöpft ist und sich die Hülse
26 wieder wie in Fig. 2 ganz an das Federgehäuse anlegt.
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Wie schon erwähnt, ist die Steigung der Spitzgewindefläche 27 der
Hülse gleich derjenigen des Gewindes der Nabe 2.4, so daß während des Ablaufens
des Federgehäuses der Hebel 17 seine Lage bezüglich des Hebels 18 nicht ändert.
Erst am Ende des ablaufenden Umgangs fällt er über die Kante des Absatzes
27, der Spitzgewindefläche 27 und schließt dadurch den Stromkreis des Aufzugsmotors,
bis wieder die Stellung nach Fig. 4. erreicht ist.
Die Stellung
nach Fig.5 wird erreicht, wenn nach beendigtem elektrischem Aufziehen ein «,eiteres
Aufziehen durch Drehen der Aufzugswelle von Hand erfolgt. Mit der Darstellung nach
Fig. 5 soll nur gezeigt werden, daß ein Überziehen der Uhrwerkstriebfeder vom Aufzugsmotor
aus nicht möglich ist, da dessen Stromkreis an den Kontakthebeln ig und 2o vorher
unterbrochen wird.
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Das Aufziehen geht also vollständig unabhängig von den Vorgängen an
den Hauptkontakten 13 und an der Wochenkurvenscheibe i i vor sich, und zwar in immer
gleichbleibendem Maße, wodurch eine höhere Ganggenauigkeit des Zeitmessers als bisher
ermöglicht wird.
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Statt einer Einkerbung könnten am Federgehäuse i beispielsweise auch
deren zwei und dementsprechend auch an der Spitzgewindefläche zwei Absätze angebracht
sein, 'wodurch ein öfteres Aufziehen, beispielsweise alle 12 oder auch alle 8 Stunden,
ermöglicht wird.