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Verfahren zur Herstellung fugenloser, mosaikartig wirkender Beläge,
insbesondere für Wände Es sind bereits Verfahren bekannt, für die Herstellung von
fugenlosen Wandbelägen und ähnlichem einzelne Platten zusammenzusetzen, die ein
regelmäßiges geometrisches, auf die benachbarte Platte übergreifendes Muster, z.
B. Kachelgestalt, aufweisen und die Verbindung der Platten mit der Wand durch in
mustergemäße Vertiefungen der Platte eingelassene Stifte herzustellen, worauf diese
Vertiefungen durch eingesetzte und durch Kitt mit der Platte zu verbindende Paßstücke
ausgefüllt werden, so daß der ganze Belag als ununterbrochene bemusterte Fläche
erscheint und die Kittmasse verdeckt bleibt. Demgegenüber ist der Zweck der Erfindung,
mosaikartig wirkende Beläge mit beliebiger, nicht .auf geometrische Gebilde beschränkter
Musterung herzustellen, d. h. solche, für welche gewöhnlich in einer ausgebreiteten
Kitt- oder Grundmasse einzelne Musterteile von künstlerisch geschulter Hand in mühsamer
und zeitraubender Arbeit eingesetzt und darin eingebettet werden. Um solche Beläge
in wesentlich einfacherer Weise und von weniger geübten Händen ausführen zu können,
wird erfindungsgemäß das umgekehrte Verfahren gewählt, nämlich die Musterteile bereits
fertig an einer Grundplatte vorzubilden, so daß die Handarbeit lediglich darin besteht,
die Zwischenräume zwischen den Musterteilen mit einer Verkittungsrnasse auszufüllen.
Zu diesein Zwecke weisen die Platten mustermäßig reliefartige Teile und vertiefte
Zwischenräume auf, wobei die Gestalt der Reliefteile unft der Zwischenräume verschieden
ist, so daß, wenn man die Zwischenräume bis oder annähernd bis zur Höhe der Reliefteile
mit der Verkittungsmasse ausfüllt, welche auch die Verbindungsfugen der Platten
ausfüllt bzw. überdeckt, die Reliefteile mehr oder weniger bündig innerhalb der
umgebenden Verkittungsmasse eingebettet werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise.
Abb. I ist die schaubildliche Ansicht einer Fliese von viereckiger Gestalt.
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Abb. a zeigt in Draufsicht das Zusammensetzen von zwei benachbarten
Fliesen nach Abb. i.
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Der Wandbelag wird aus einer Anzahl von Platten zusammengesetzt, die
z. B. viereckig und als Fliesen ausgebildet sind und die vorzugsweise aus keramischen
Massen, wie Steingut, bestehen, aber auch Furniertafeln, Terrakotta, Glasmassen,
Kunststoffe usw. sein können. Auf jeder Fliese sind mustermäßig reliefartige Teile
angebracht, die aus einem Stück mit der Grundplatte bestehen, d. h. gleichzeitig
-mit der Grundplatte abgeformt und erforderlichenfalls dem Brennen unterworfen worden
sind. Zwischen diesen Reliefteilen sind vertiefte Zwischenräume ausgespart,
wobei
die Gestalt der Reliefteile und der Zwischenräume verschieden ist. Die Fliese zeigt
z. B. einen Reliefteil a, eine Blume darstellend, ferner einen stielähnlichen Reliefteil
a1° und einen blattähnlichen Reliefteil b, von denen jeder eine Anzahl von Trennlinien
besitzt, welche den Eindruck einer Mosaikarbeit erhöhen. Einzelne Reliefteile, wie
a, b,
besitzen Vertiefungen a°, b° von geringerer Tiefe, in welche
mustergemäß kongruente, im Vorrat gehaltene und auswechselbare Paßstücke a1, b1
einsetzbar sind. An der Grundplatte, d. h-. an demjenigen Teil der Fliese, an welchem
Musterteile nicht vorhanden sind, sind Löcher d, Randausschnitte, seitliche Hohlräume
oder ähnliches für den Durchtritt von Befestigungsteilen an der Wand, wie Klammern,
Nägeln, Schrauben. Greifern und .ähnlichem vorgesehen. Weitere zusätzliche Paßteile
e sind erforderlich, um an den Stoßstellen von zwei benachbarten Fliesen die angrenzenden
Zwischenräume auszufüllen und die Stoßstellen zu verdecken sowie Ergänzungen des
Musters herzustellen. Die Paßstücke a1, b1, e können bei ein und derselben
jeweiligen Gestalt in Material .und Farbe abwechseln, z. B, aus Metallamellen, Glasstülcken,
Emaille usw. bestehen, wodurch die Mannigfaltigkeit der Mosaikzusammensetzung gesteigert
wird.
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Das Zusammensetzen der beiden Fliesen erfolgt gemäß Abb. z derart,
daß das Muster der einen Fliese symmetrisch zu demjenigen der benachbarten verläuft.
jede der Fliesen wird durch Schrauben d°, die in die Löcher d
eintreten,
an der Wand befestigt. Nach dem Zusammensetzen werden sämtliche vertieften Zwischenräume
mit einer geeigneten Verkittungsmasse ausgefüllt, derart, daß gleichzeitig die Befestigungsteile
d° und die Stoß- oder Verbindungsfugen überdeckt werden. Das Ausfüllen erfolgt bis
oder annähernd bis zur Höhe der Reliefteile, so daß die letzteren mehr oder weniger
bündig innerhalb der umgebenden Verkittungsmasse eingebettet werden. Alsdann setzt
man die -Paßstücke a1, b1 und e in die betreffenden Hohlräume a°,
b°
und den Zwischenraum ein, nachdem darin eine dünne Schicht Kitt aufgestrichen
worden ist. Da diese Paßstücke eine geringere Dicke als die übrigen Musterteile
besitzen, so können sie ebenfalls bündig mit der Oberfläche gebracht werden.
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Das Auftragen der Verkittungsmasse in die vertieften Zwischenräume
bzw. in die Hohl= räume a°, b° usw: kann in beliebiger Dicke erfolgen, je
nachdem die Ebenen der Reliefteile bzw. der eingesetzten Paßstücke bündig bzw. erhaben
oder vertieft in bezug auf die übrige Musterebene verlaufen sollen, d. h. ob man
Schattenwirkungen in der Weise erzielen will, daß man die reliefartigen Teile, die
Kittschicht und die auswechselbaren Paßstücke in ihrer Höhe abstuft.
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Bei den Belägen obiger-Art bildet die Verkittungsmasse die Grundfläche
des Musters und erweckt den Eindruck, als ob die einzelnen Musterteile, wie bei
der kostspieligen und gefälligen Mosaikarbeit, von Hand in eine . Grundmasse eingebettet
wären. Die Kittmasse kann bis zum gewissen Grade plastisch sein, um z. B. bei Wärmeausdehnung
der Platten nachzugeben und Rißstellen zu vermeiden.
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Da die Verkittungsmasse ferner über sämtliche Platten übergreift,
so ,sichert sie auch diese Verbinnung untereinander, und man kann bei Platten von
kleinerem Umfange sich damit begnügen, die Platten mit der Wandfläche ausschließlich
durch eine Lage des auf der Rückseite der Platten ausgebreiteten Kittes zu. befestigen
und die Schrauben d° fortfallen zu lassen.