DE19740005A1 - Fußboden mit Bodenbelag, Verfahren zum Verlegen des Bodenbelags und Verlegehilfe hierfür - Google Patents
Fußboden mit Bodenbelag, Verfahren zum Verlegen des Bodenbelags und Verlegehilfe hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fußboden, bestehend aus
einem baufesten Boden-Unterbau, einem darauf großflächig
verlegten Bodenbelag und zumindest einem in eine Ausspa
rung desselben im wesentlichen niveaugleich eingesetzten
Belagelement mit anderen Eigenschaften als der Bodenbe
lag. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Verlegen eines solchen Bodenbelags auf einem baufesten
Boden-Unterbau.
Bodenbeläge herkömmlicher Art, wie Textilbeläge, Fliesen,
Platten, Parkett und dergleichen, werden nach Fertigstel
lung des Boden-Unterbaus verlegt. In der Regel weist der
Boden-Unterbau einen Estrich auf, der das für den Boden
belag notwendige ebene Niveau bildet. Auf diesen wird als
Haftvermittler für den Bodenbelag je nach dessen Werk
stoff ein Mörtelbett, eine Kleberschicht od. dgl. aufge
bracht. Soweit es sich um Textilbeläge in Bahnen- oder
Fliesenform handelt, kann auch auf den Haftvermittler
verzichtet werden, wenn das Belagmaterial ausreichend
schwer ist.
Häufig müssen in einem großflächigen Bodenbelag andersar
tige Belagelemente eingelassen werden. Im einfachsten
Fall handelt es sich beispielsweise um Fußmatten, die im
Eingangsbereich angeordnet werden. Bei öffentlichen und
industriellen Bauten sind häufig großflächige Vorreini
gungszonen im Eingangsbereich vorgesehen. Vielfach sind
in größeren Räumen, insbesondere in Abfertigungs- und
Wartehallen von Flughäfen, aber auch in großen Mehrzweck
gebäuden bestimmte Bereiche besonders strapaziert, bei
spielsweise durch die Benutzungsfrequenz, aber auch durch
Gepäckwagen und dergleichen. Auch in solchen Bereichen
werden häufig andere Beläge verlegt, als im übrigen
Bereich des Bodens.
Solche eingelassenen Belagelemente erfordern stets einen
schon bauseits in Verbindung mit der Estrich-Verlegung
vorgesehenen oder einen nachträglich notwendigen Eingriff
in den Boden-Unterbau, indem beispielsweise in den
Estrich Stoßkanten oder komplette Rahmen eingesetzt
werden. Der Estrich muß zu diesem Zweck teilweise ausge
hoben oder geschlitzt werden. Da auf dem Boden-Unterbau
häufig Installationen (Elektro, Wasser, Heizung) verlegt
und vom Estrich abgedeckt sind, sind diese Installations
einrichtungen bei Nacharbeiten am Estrich stets gefähr
det. In vielen Fällen kann sogar an der gewünschten
Stelle wegen dort liegender Installationsleitungen eine
solche Maßnahme weder vorbereitend noch nachträglich
vorgenommen werden.
Da bei eingelassenen Belagelementen Nacharbeiten am
Boden-Unterbau, insbesondere am Estrich, erforderlich
sind, fallen diese Arbeiten in ein anderes Gewerk als die
Verlegung des Bodenbelags. Es werden also andere Handwer
ker benötigt als der Bodenleger. Dies macht solche Beläge
teuer, erfordert eine entsprechende Koordination der
Gewerke und führt deshalb häufig zu Zeitverlusten. Dies
gilt insbesondere, wenn solche Belagelemente in einem
vorhandenen Bodenbelag erst nachträglich eingelassen
werden. Zum Stand der Technik wird beispielhaft auf die
GB 2 241 166 verwiesen.
Um nachträgliche Arbeiten am Boden-Unterbau zu vermeiden,
werden auch Belagelemente verwendet, die auf den großflä
chig verlegten Bodenbelag aufgelegt werden. Hierbei
ergeben sich entweder Stolperkanten oder muß das aufge
legte Belagelement mit entsprechend geneigten Übergängen
versehen werden. Auch diese stellen jedoch eine stetige
Gefahr für den Benutzer und ein Hindernis für Rollwagen
und dergleichen dar. Als Beispiel zum Stand der Technik
wird auf die US 4 654 245 und die DE 31 24 529 verwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbe
lag für Fußböden und ein Verfahren zu dessen Verlegung
vorzuschlagen, bei dem die vorgenannten Nachteile einge
lassener, aber auch aufgelegter Belagelemente vermieden
werden und eine Erstverlegung, wie auch eine nachträg
liche Verlegung der Belagelemente in ebenso einfacher und
kostengünstiger Weise möglich ist.
Der erste Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß eine Verlegehilfe in Form einer Kassette
vorgesehen ist, deren innerer Umriß etwa dem Belagelement
und deren äußerer Umriß etwa dem der Aussparung und deren
Höhe etwa der Dicke des Bodenbelags entspricht und die in
gleicher Weise wie der Bodenbelag auf dem Boden-Unterbo
den festgelegt und in die das Belagelement in die Kasset
te eingesetzt ist.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß als Verlege
hilfe eine Kassette vorgeschlagen wird, die dem einzule
genden Belagelement im Umriß entspricht und im übrigen
den an ihr bündig angeschlossenen Bodenbelag im Bereich
der Aussparung abstützt. Sie weist die gleiche Bauhöhe
wie der Bodenbelag auf und kann vom Bodenverleger anläß
lich des Verlegens des Bodenbelags positioniert werden.
Handelt es sich bei dem Bodenbelag um Keramikfliesen,
kann die Wandung der Kassette als Fugenbildner dienen, um
nach Einsetzen des Belagelementes ein gleichförmiges
Fugenbild zu gewährleisten. In diesem hat die Kassette
die Abmessung der Fliese. Im Falle textiler Beläge oder
Parkettbeläge ist ein bündiger Anschluß gewünscht. In
diesem Fall kann das Belagelement mit einer umlaufenden
Randleiste versehen sein, die der Oberkante der Kassette
aufliegt. Bei den Belagelementen kann es sich wiederum um
Fliesen anderer Art, Parkett anderer Struktur oder Härte,
um Textilfliesen, grobes Mattenmaterial, beborstete
Matten od. dgl. handeln. Es können mit solchen Kassetten
auch rein dekorative Zwecke verfolgt werden, in dem der
großflächige Bodenbelag durch andersfarbige, anders
strukturierte oder rein dekorative Belagelemente unter
brochen wird. Die Belagelemente können auch Hinweise,
Logos und dergleichen in dekorativer Form aufweisen. Die
Belagelemente lassen sich auch nachträglich in einen
vorhandenen Bodenbelag einsetzen, indem im Belag eine
entsprechende Aussparung ausgearbeitet, die Kassette
eingesetzt, der Übergang vom Bodenbelag zur Kassette
gegebenenfalls nachgearbeitet und das Belagelement einge
setzt wird. Das Belagelement kann in jeder bekannten
Weise in der Kassette befestigt werden. Das Belagelement
kann auch problemlos ausgetauscht werden, ohne daß am
Bodenbelag selbst irgendwelche Arbeiten notwendig sind.
Bei größeren Aussparungen im Bodenbelag wird man in der
Regel mehrere Belagelemente vorsehen. In diesem Fall
können mehrere Kassetten rasterartig positioniert werden.
Die Kassetten werden in der Regel einen rechtecktigen,
polygonalen oder auch runden Umriß aufweisen. Um größere
Belagelemente einzusetzen, können die Seitenwände der
Kassetten ausbrechbar sein. Die Kassetten weisen in
diesem Fall eine Art Gitterstruktur auf. Auch in diesem
Fall wird der Bodenbelag bündig an die Außenwände der
Kassetten angelegt und die innenliegenden Seitenwände
entsprechend dem vorhandenen Bedarf ausgebrochen.
Zur Lösung der Erfindungsaufgabe in verfahrenstechnischer
Hinsicht sieht die Erfindung vor, daß vor dem Verlegen
auf dem Boden-Unterbau an der Stelle des Belagelementes
eine Kassette positioniert wird, deren innerer Umriß etwa
dem Belagelement und deren äußerer Umriß etwa dem der
Aussparung und deren Höhe etwa der Dicke des Bodenbelags
entspricht, daß der Bodenbelag großflächig verlegt und
bündig an die Kassette angeschlossen wird und daß das
Belagelement in die Kassette eingelegt wird.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Kassette in
gleicher Weise auf dem Boden-Unterbau festgelegt wird wie
der Bodenbelag selbst.
Schließlich kann bei mehreren aneinander anschließenden
oder bei größeren Belagelementen eine Mehrzahl von Kas
setten rasterartig auf dem Boden-Unterbau positioniert
werden.
Ferner schlägt die Erfindung eine Verlegehilfe in Form
einer oben offenen Kassette vor, deren äußerer Umriß etwa
dem der im Bodenbelag vorgesehenen Aussparung für das
Belagelement und deren innerer Umriß etwa dem des Belag
elements und dein Höhe etwa der Dicke des Bodenbelags
entspricht, und die Kassette wie der Bodenbelag auf dem
Boden-Unterbau festgelegt ist.
Die Kassette ist vorzugsweise mit einem Deckel versehen,
der eine Handhabe aufweist. Auf diese Weise kann die
Kassette auf dem Boden-Unterbau positioniert werden und
sämtlich Belagarbeiten durchgeführt werden und erst
danach der Deckel abgenommen werden, um das Belagelement
einzusetzen.
Der Boden der Kassette kann mit Aussparungen versehen
sein, um einen besseren Halt in der als Haftvermittler
dienenden, auf dem Boden-Unterbau aufgebrachten Schicht
zu gewährleisten. Auch kann der Haftvermittler durch die
Aussparungen nach oben durchdringen und damit zur Befe
stigung der Belagelemente in der Kassette dienen.
Claims (11)
1. Fußboden, bestehend aus einem baufesten Boden-Unter
bau, einem darauf großflächig verlegten Bodenbelag
und zumindest einem in eine Aussparung desselben im
wesentlichen niveaugleich eingesetzten Belagelement
mit anderen Eigenschaften als der Bodenbelag, da
durch gekennzeichnet, daß eine Verlegehilfe in Form
einer Kassette vorgesehen ist, deren innerer Umriß
etwa dem Belagelement und deren äußerer Umriß etwa
dem der Aussparung und deren Höhe etwa der Dicke des
Bodenbelags entspricht und die in gleicher Weise wie
der Bodenbelag auf dem Boden-Unterbau festgelegt
und in die das Belagelement einsetzbar ist.
2. Fußboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei größeren Aussparungen im Bodenbelag mehrere
rasterartig angeordnete Kassetten vorgesehen sind.
3. Verfahren zum Verlegen eines Bodenbelags mit wenig
stens einem in eine Aussparung desselben eingelasse
nen Belagelement anderer Eigenschaften als der
Bodenbelag auf einem baufesten Boden-Unterbau,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Verlegen auf dem
Boden-Unterbau an der Stelle des Belagelementes eine
Kassette positioniert wird, deren innerer Umriß etwa
dem Belagelement und deren äußerer Umriß etwa dem
der Aussparung und deren Höhe etwa der Dicke des
Bodenbelags entspricht, daß der Bodenbelag großflä
chig verlegt und bündig an die Kassette angeschlos
sen und das Belagelement in die Kassette eingelegt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassette in gleicher Weise auf dem Boden-Un
terbau festgelegt wird wie der Bodenbelag selbst.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei mehreren aneinander anschließenden
oder bei größeren Belagelementen eine Mehrzahl von
Kassetten rasterartig auf dem Boden-Unterbau posi
tioniert wird.
6. Verlegehilfe für das Verlegen von Belagelementen auf
einem mit einem Bodenbelag anderer Eigenschaften
versehenen Boden-Unterbau, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als oben offene Kassette ausgebildet ist,
deren äußerer Umriß etwa dem der im Bodenbelag
vorgesehenen Aussparung für das Belagelement und
deren innerer Umriß etwa dem des Belagelements und
deren Höhe etwa der Dicke des Bodenbelags ent
spricht, und daß die Kassette wie der Bodenbelag auf
dem Boden-Unterbau festgelegt ist.
7. Verlegehilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kassette einen mit ihr manuell lösbar
verbundenen Deckel mit einer Handhabe aufweist.
8. Verlegehilfe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Deckel mit einer in seiner Ebene
liegenden, aufstellbaren Handhabe versehen ist.
9. Verlegehilfe nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Kassette
mit Aussparungen versehen ist.
10. Verlegehilfe nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette eine nie
drigere Bauhöhe als der Bodenbelag aufweist und ihr
Rand zur Auflage einer Randleiste des Belagelements
dient.
11. Verlegehilfe nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der
Kassette ausbrechbar sind.
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