DE3813136C2 - Sichtbetonteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sichtbetonteil, insbesondere in Plattenform z. B. zur Herstellung von Sicht- oder Lärmschutz­ wänden, bestehend aus mindestens einer ersten Betonschicht insbesondere aus porösem Leichtbeton, als Absoptionsschicht und mindestens einer mit dieser Schicht verbundenen zweiten Betonschicht, insbesondere aus gefügedichtem Beton.

Derartige, mehrschichtige Sichtbetonteile können in Platten­ form oder auch in unterschiedlich profilierter Form als Grundstückseinzäunungen, Sichtschutzwandteile oder Lärm­ schutzwandteile eingesetzt werden.

Bisher ist es üblich, solche Sichtbetonteile jeweils ein­ farbig herzustellen, wobei allenfalls nachträglich im Wege des Anstriches unterschiedliche Farbstrukturen aufgebracht werden können.

Derartige Farbstrukturen sind aber nicht sehr haltbar, da die Platten oder dergleichen Gegenstände im wesentlichen im Freien angewendet werden, so daß durch Witterungseinflüsse der Anstrich nicht über lange Zeiträume halten kann.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er­ findung die Aufgabe zugrunde, ein Sichtbetonteil gattungs­ gemäßer Art zu schaffen, welches dauerhaft beliebige Farb­ strukturen auf den Sichtflächen aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß mindestens in der Sichtfläche einer der beiden Schichten eingeformte bzw. aufgeformte Figurationen aus farbigem Beton angebracht sind.

Dadurch, daß in die Sichtfläche Figurationen aus farbigem Beton eingeformt oder auch aus der Sichtfläche vorstehend aufgeformt werden, ist einerseits die gewünschte Farb­ struktur erreicht, und andererseits sichergestellt, daß diese Farbstruktur über sehr lange Zeiträume erhalten bleibt, da das eingefärbte Betonmaterial, mittels dessen die Figu­ rationen gebildet sind gegen Umwelteinflüsse weitestgehend resistent ist, so daß der Farbcharakter und die figürliche Gestaltung beibehalten bleibt.

Ein Verfahren zur Herstellung von solchen plattenförmigen Sichtbetonteilen z. B. als Bestandteil von Sicht- oder Lärm­ schutzwänden besteht darin, daß wie bisher üblich in einen offenen Formrahmen eine erste Betonschicht eingebracht wird und auf diese Betonschicht eine weitere Betonschicht aufge­ bracht wird.

Die erste Betonschicht kann beispielsweise aus porösem Leichtbeton bestehen, während die zweite Betonschicht aus gefügedichtem Beton bestehen kann.

Insbesondere bei der Bildung von Lärmschutzwänden ist dieser Aufbau vorteilhaft und zweckmäßig.

Der Formrahmen wird nach dem Anziehen oder Abbinden der beiden Betonschichten entfernt, so daß dann ein platten­ förmiges oder sonstiges dreidimensionales Sichtbetonge­ bilde geschaffen ist.

Um nun entsprechende Figurationen aus farbigem Beton auf­ bringen zu können, ist vorgesehen, daß vor dem Einbringen der ersten Betonschicht auf den Boden, insbesondere den Formboden eingefärbte Betonmassen in figürlicher Kontur aufgebracht wird.

Auf diese Betonmasse werden in zeitlicher Abfolge die weiteren Betonschichten aufgebracht, wobei dann schließlich auf die freie Fläche der obersten Betönschicht weitere ein­ gefärbte Betonmasse in figürlicher Gestaltung aufgebracht wird, die aus der freien Fläche vorsteht.

Die Schichtanordnung kann auch in umgekehrter Reihenfolge erfolgen, wo bei dann auf die poröse Leichtbetonschicht auf­ gebrachte eingefärbte Betonmasse über die Oberfläche der Betonschicht vorsteht.

Diese eingefärbte Betonmasse deckt jeweils nur Teilbereiche der entsprechenden Schicht ab, so daß entsprechende farb­ liche Abstimmungen und figürliche Ausgestaltungen erhalten werden.

Es kann auch vorgesehen sein, daß die Leichtbetonschicht in Form vorgefertigter Leichtbetonplatten eingebracht wird. Desweiteren ist es auch möglich, im Boden der Form Aus­ nehmungen vorzusehen, in welche entsprechende eingefärbte Betonmasse eingebracht wird.

Sofern dann die weiteren Schichten darüber genügt und schließlich auf die letzte Schicht weitere figürliche Kon­ figuration von eingefärbter Betonmasse aufgebracht werden, wird nach dem Abbinden des Betons ein Bauteil erhalten, welches auf beiden Lichtflächen vorstehende figürliche Gestaltungen ein eingefärbter Form aufweisen.

Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, daß jede Betonschicht eine andere Farbe aufweist, so daß auf die Grundfarbe der jeweils außenliegenden Betonschicht dem Wunsch des Benutzers entsprechend ausgestaltet sein kann.

Es ist auch möglich, die Betonschichten selbst unter­ schiedlich einzufärben, so daß beispielsweise Streifen oder Ringformmuster entstehen, die dann weitere figürliche Bestandteile von weiteren eingefärbten Betonmassen umfassen. Zur Herstellung von eingefärbten Betonmassen wird üblicher eingefärbter Zement verarbeitet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar­ gestellt und im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 ein plattenförmiges Sichtbetonteil in Ansicht;

Fig. 2 desgleichen von der Rückseite gesehen;

Fig. 3 desgleichen im Schnitt III/III der Fig. 1 bzw. 2 gesehen;

Fig. 4 eine Variante in der Ansicht gemäß Fig. 3.

Das plattenförmige Sichtbetonteil, welches insbesondere zur Bildung von Lärmschutzwänden verwendet wird, besteht aus einer ersten Betonschicht 1 aus porösem Leichtbeton, welche als Absorptionsschicht zur Schallabsorption dient.

Mit dieser Schicht ist eine zweite Betonschicht 2 fest ver­ bunden, die vorzugsweise aus gefügedichtem Beton besteht und in der Einbaulage der jeweiligen Geräuschquelle abgewandt ist.

Im Ausführungsbeispiel ist gemäß Fig. 1 bis 3 in der Sicht­ fläche der Betonschicht 1 eine Vielzahl von aufgeformten Figurationen 3 vorgesehen, die fest mit der Betonschicht verbunden sind und die über diese Betonschicht vorstehen, wie aus Fig. 3 insbesondere deutlich ersichtlich ist.

In der Betonschicht 2 sind ebenso Figurationen 4 aus farbi­ gem Beton vorgesehen, die allerdings in die entsprechende Betonschicht eingeformt sind, so daß sie nicht über deren Kontur vorstehen, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 stehen die Figurationen 4 aus farbigem Beton aus der Fläche der Betonschicht 2 vor, so daß ein Plattenelement mit beidseitig vorstehenden Figu­ rationen geschaffen ist.

Zur Herstellung des Elementes gemäß Fig. 1 bis 3 werden zu­ nächst Figurationen 4 aus farbigem Beton auf dem Boden bzw. auf dem Formboden angeordnet und dann die Betonmasse zur Bildung der Betonschicht 2 auf diese Figurationen aufgebracht. Diese Schicht kann entweder die Absorptionsschicht oder auch die Schicht aus gefügedichtem Beton sein.

Auf diese Schicht wird die weitere Betonschicht beispiels­ weise die Schicht 1 aufgebracht und in der Form glattge­ zogen, so daß eine glatte Fläche entsteht.

Anschließend werden Figurationen 3 aus farbigem Beton auf die Sichtfläche der Schicht 1 aufgetragen.

Dieses Element kann anschließend abbinden, wobei nach dem Abbinden der Formrahmen entfernt wird und das Element ge­ lagert werden kann.

Bei der Ausbildung gemäß Fig. 4 ist es erforderlich, im Boden der Form entsprechende Ausnehmungen vorzusehen, in welche die Figurationen 4 aus farbigem Beton eingebracht werden, auf die dann die Schicht 2 aufgetragen wird. Der weitere Aufbau erfolgt analog.

Durch die Erfindung ist eine sehr einfache Möglichkeit ge­ schaffen, wie beliebige Farbstrukturen in Mehrschichtplatten zur Bildung von Sichtbetonteilen eingefügt werden können. Der Anwendungsbereich derartiger Sichtelemente ist damit erheblich erweitert.

Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.

Alle neuen in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Claims (3)

1. Sichtbetonteil, insbesondere in Plattenform, z. B. zur Herstellung von Sicht- oder Lärmschutzwänden, bestehend aus mindestens einer ersten Betonschicht, insbesondere aus porösem Leichtbeton, als Absorptionsschicht und min­ destens einer mit dieser Schicht verbundenen zweiten Be­ tonschicht, insbesondere aus gefügedichtem Beton, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in der Sichtfläche einer der beiden Schichten (1 oder 2) eingeformte bzw. aufgeformte Figurationen (3 bzw. 4) aus farbigem Beton ange­ bracht sind.

2. Verfahren zur Herstellung von insbesondere plattenförmi­ gen Sichtbetonteilen nach Anspruch 1, z. B. als Bestand­ teil von Sicht- oder Lärmschutzwänden, wobei in einen offenen Formrahmen eine erste Betonschicht, insbesondere aus porösem Leichtbeton, gegebenenfalls in Form vorge­ fertigter Leichtbetonplatten, als Absorptionsschicht ein­ gebracht wird, auf diese Schicht eine weitere Beton­ schicht, insbesondere aus gefügedichtem Beton, aufge­ bracht wird und der Formrahmen nach dem Anziehen oder Ab­ binden beider Betonschichten bzw. der weiteren Beton­ schicht entfernt wird, bei dem vor dem Einbringen der ersten Betonschicht auf dem Boden, insbesondere Formbo­ den, eingefärbte Betonmasse in figürlicher Kontur auf­ gebracht wird, auf die Betonmasse die beiden weiteren Betonschichten aufgebracht werden und auf die freie Fläche der oberen Betonschicht weitere eingefärbte Beton­ masse in figürlicher Gestaltung aufgebracht wird, die aus der freien Fläche vorsteht.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtanordnung in umgekehrter Reihenfolge erfolgt und die auf die poröse Leichtbetonschicht aufgebrachte eingefärbte Betonmasse über die Oberfläche der Betonschicht vorsteht.