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Reinigungsvorrichtung für Schüttelsiebe Die Erfindung bezieht sich
auf eine Reinigungsvorrichtung für Schüttelsiebe u. dg1. mit im Siebkasten laufendem
Wagen oder Schlitten, der durch die Schwingbewegung des Siebkastens unter Vermittlung
von selbstsperrenden Getrieben bewegt wird und sich in seinen Endstellungen selbsttätig
umsteuert. Es sind Reinigungsvorrichtungen dieser Art bekannt, die jedoch entweder
einem sehr starken Verschleiß unterliegen oder unzuverlässig arbeiten. Um diese
Nachteile zu beheben, ist eine Reinigungsvorrichtung vorgeschlagen worden, bei der
an-den Längsseiten des Siebkastens neben den Führungsschienen des Wagens oder Schlittens
Klinkenzahnstangen angeordnet sind, in die am Wagen oder Schlitten schwenkbar gelagerte,
unter der Wirkung von Federn stehende Klinken eingreifen, die in ihrer Endstellung
durch Auflaufen auf Gleitbahnen außer Eingriff gebracht und' in dieser Lage durch
Zahngesperre gehalten werden, bis bei Erreichung des anderen Endes der Siebfläche
eine selbsttätige Auslösung der Zahngesperre erfolgt. Die Reinigungsvorrichtung
wird aber während ihrer Bewegung über die Siebfläche nicht genügend gleichmäßig
angetrieben; außerdem tritt ein Unterschied im Vorschub zwischen dem einen und dem
anderen Ende der Reinigungsvorrichtung, also ein Verecken auf. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die Teilung der gezahnten Schienen nicht immer mit den Vorschubbetvegungen der
Reinigungsvorrichtungen übereinstimmen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
das Klinkengetriebe infolge des harten Eingriffs der Klinken in die Zähae der Schienen
mit starken Geräuschen arbeitet und einer schnellen Abnutzung unterworfen ist.
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Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zum Antrieb der Reinigungsvorrichtung
zu schaffen, bei der die vorstehend erwähnten Nachteile vermieden sind und die es
außerdem ermöglicht, die Bewegungsgeschwindigkeit der Reinigungsvorrichtung unabhängig
von der Förderung durch den Siebkasten in einfacher Weise zu ,-egeln. Die Erfindung
besteht im wesentlichen darin, daß als selbsttätig sperrende Getriebe ein oder mehrere
Freilaufgetriebe vorgesehen sind.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
eine Vorrichtung zum Antrieb einer Reinigungsvorrichtung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen kurz vor dem einen Ende der Reinigungsvorrichtung
geführten Querschnitt.
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Abb.2 und 3 zeigen je einen Querschnitt durch die Reinigungsvorrichtung
mit der Ansicht der Antriebssteuervorrichtung in zwei verschiedenen Stellungen.
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Abb. 4. veranschaulicht eine Einzelheit.
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An der Innenseite jeder Seitenwand r eines Siebkastens ist eine parallel
zum Sieb 2 verlaufende Zahnstange 16 gelagert, in die je ein Ritzel 17 eingreift.
Die Ritzel 17 sind auf einer quer zur Siebfläche verlaufenden Achse 18 befestigt,
die an ihren Enden in Lagern i9
drehbar gelagert ist. Die Lager
r9 sind nicht starr mit Wagen der Vorrichtung verbunden, sondern sie werden von-
Blattfedern 2o, deren Enden am Wagen befestigt sind, getragen, so daß sie sich gegenüber
dem Wagen in senkrechter Richtung verschieben können. Um einem zu starken Ausweichen
in waagerechter Richtung vorzubeugen, ist um jedes Achsenende eine Schelle
2t gelegt, die mit beiderseits im Wagen unter Vermittlung eines Gummipuffers 22
befestigten Zugankern 23 verbunden ist.
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Unterhalb jeder Zahnstange 16 sind zwei Führungsrollen 24 angeordnet,
die unter der Wirkung der Blattfeder 2o, die sich weiter nach unten hin durchzubiegen
trachtet, nach oben gegen ihre Führungsbahn gedrückt werden. Um eine möglichst große
frei Durchgangshöhe für das Siebgut zu erhalten, sind die Führungsrollen 24 nicht
auf durchgehenden Achsen, sondern auf kurzen Achsstummeln gelagert. Die Führungsrollen
24 wie auch eine neben jedem Ritzel 17 auf der Achse 18 gelagerte, auf einer neben
der Zahnstange 16 liegenden Führungsbahn sich abrollende Führungsrolle können zur
Erzielung eines möglichst ruhigen Ganges mit Gummi bereift werden.
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In der Mitte der Reinigungsvorrichtung ist als Getriebe, wodurch die
Reinigungsvorrichtung in der einen Bewegungsrichtung selbsttätig gesperrt wird,
ein Freilaufgetriebe angeordnet. Auf der Achse 18 ist der Innenring 25 befestigt,
um den der äußere Klemmring 26 gelegt ist. Zwischen diesen beiden Ringen sind die
Freilaufwälzkörper, z. B. Kugeln 27, gelagert. Die Kugeln liegen in dem einen Drehsinne
an Daumen 28 einer drehbar gelagerten Scheibe 29 und in dem anderen Drehsinne an
Schraubenfedern 30 an, die ihrerseits an dem Klemmring 26 anliegen und die
Kugeln in die Klemmlage zu drücken suchen (vgl. Abb. 2). Der Klemmring 26 ist mit
einem Hebel 31 versehen, der zwischen Puffern, die beim Ausführungsbeispiel durch
Gummiringe 32 gebildet werden, eingespannt ist. Die Daumenscheibe 29 steht unter
der Einwirkung einer Schraubenfeder 33, welche die Daumenscheibe so zu drehen trachtet,
daß die Daumen 28 unter Zusammendrücken der Federn 3o die Kugeln 27 aus ihrer Klemmlage
herausdrücken (vgl. Abb. 3). Auf einer Kreisfläche der Daumenscheibe liegt ein an
dem einen Arm eines doppelarmigen Hebels 34 befestigter Zahn 35 unter der Wirkung
einer Schraubenfeder 36 auf. In der Kreisfläche ist eine Ausnehmung 37 vorgesehen,
in die der Zahn 35 einzugreifen vermag.
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Während des Siebvorganges würde die Reinigungsvorrichtung infolge
ihrer rollenden Lagerung und ihrer Massenträgheit die hin und her gehenden Bewegungen
des Siebkastens nicht mitmachen, wenn nicht ein besonderes Sperrgetriebe vorhanden
wäre. Die entstehende Relativbewegung zwischen Siebkasten und Reinigungsvorrichtung
wird zur Bewegung der letzteren in der jeweils gewünschten Richtung ausgenutzt,
und zwar derart, daß'bei der Bewegung des Siebkastens in derjenigen Richtung, in
der sich die Reinigungsvorrichtung vorwärtsbewegen soll, das Freilaufgetriebe eingerückt,
in der entgegengesetzten Richtung dagegen ausgerückt ist.
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Die Ausführung nach Abb.2 und 3 zeigt die Antriebssteuervorrichtung
einer Reinigungsvorrichtung für einen schrägliegenden Siebkasten. Bei hin und her
gehenden Siebkasten werden dessen Bewegungen durch die Zahnstangen'i6, die Ritzel
17 und die Achse i 8 auf das Freilaufgetriebe übertragen. Bewegt sich der Siebkasten
in Richtung des Pfeiles x, so erhält der Innenring 25 einen kurzen Drehstoß im Sinne
des Uhrzeigers. Dabei werden die Kugeln 27 sofort in ihre Klemmlage (Abb.3) gedrückt,
so daß eine weitere Drehung der Ritzel 17 im Sinne des Uhrzeigers ausgeschlossen
ist. Infolgedessen nimmt der Siebkasten bei dieser Bewegung die Reinigungsvorrichtung
mit. Bewegt sich der Siebkasten dagegen in Richtung des Pfeiles y, so wird der Innenring
25 im entgegengesetzten Sinne des Uhrzeigers gedreht, ohne daß ein Festklemmen durch
die Kugeln 27 ererfolgt; diese Bewegung des Siebkastens wird also nicht auf die
Reinigungsvorrichtung übertragen.
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Die harten Stöße bei dem schnell aufeinanderfolgenden Ein- und Ausrücken
des Freilaufgetriebes, wie sie bei starr gelagertem Klemmring 26 auftreten könnten,
werden infolge der Anordnung der Puffer 32 vermieden bzw. stark gemildert.
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Bei der Aufwärtsbewegung der Reinigungsvorrichtung steht der Zahn
35 des Hebels 3.+. im Eingriff mit der Ausnehmung 37, wobei die Daumenscheibe 29
sich in einer Stellung befindet, in der die Daumen 28 den Kugeln 27 freies Spiel
lassen. Erreicht nun die Reinigungsvorrichtung das obere Ende des Siebes, so. läuft
dir freie Arm des Hebels 34 gegen einen festen Anschlag 38, wodurch der Hebel in
die aus Abb.3 ersichtliche Stellung gebracht wird. In dieser Stellung gibt der Zahn
35 die Daumenscheibe 29 frei, so daß diese durch die Feder 33 im entgegengesetzten
Sinne des Uhrzeigers gedreht wird. Durch die Drehung wird bewirkt, daß die Daumen
28 die Kugeln aus dem Bereich ihrer Klemmlage herausdrücken. Der Innenring 25 kann
sich nunmehr im Sinne des Uhrzeigers drehen, ohne daß eine Klemmung eintritt. Die
Reinigungsvorrichtung wird also nun nicht
mehr vom Siebkasten nach-
obenhin mitgenommen, bewegt sich vielmehr unter der Wirkung ihrer Schwerkraft entsprechend
der Bewegung des Siebkastens allmählich ruckweise dem unteren Ende zu. Bevor die
Reinigungsvorrichtung ihre unterste Lage erreicht, stößt ein an der Daumenscheibe
29 vorgesehener Nocken 39 gegen einen Anschlag 40, was eine Drehung der Daumenscheibe
entgegen der Wirkung der Feder 33 und ein Einfallen des Zahnes 35 in die Ausnehmung
37 zur Folge hat. Die Kugeln 27 haben dann wieder freies Spiel, und die Reinigungsvorrichtung
beginnt wieder ihre Aufwärtsbewegung.
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Um die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung der Reinigungsvorrichtung
regeln zu können, kann noch eine Bremse vorgesehen werden, die ebenfalls selbsttätig
ein- und ausgeschaltet wird. In Abb.4 ist eine solche Bremse beispielsweise veranschaulicht.
Um eine auf der Achse 18 befestigte Bremsscheibe 41 sind Bremsbacken 42 gelegt,
die an ihren unteren Enden miteinander gelenkig verbunden sind und an ihren oberen
Enden durch eine Schraubenfeder 43 zusammengezogen werden. Zwischen zwei Ansätzen
44 der Bremsbacken ist eine Kurvenscheibe 45 drehbar gelagert. Die Einstellung dieser
Kurvenscheibe wird durch einen Hebel 46 bewirkt, der mit ihr auf der gleichen Achse
sitzt. Kurvenscheibe und Hebel können in verschiedene Winkelstellungen zueinander
gebracht und durch eine Flügelmutter 47 gegeneinander festgeklemmt werden. Der Hebel
46 ist durch eine Stange 48 mit dem Hebel 34 verbunden. Abb.4 veranschaulicht die
Bremsstellung, in der die Backen 42 an der Scheibe 41 anliegen. Diese Stellung nehmen
die Teile beim Abwärtslauf der Reinigungsvorrichtung ein. Kurz vor dem Aufwärtsgang
wird, wie vorstehend bereits erläutert wurde, der Hebel 34 in die Stellung nach
Abb. 2 gebracht. Dadurch wird die Kurvenscheibe 45 so gedreht, daß die Bremsbacken
auseinandergedrückt werden. Ist beim Abwärtsgang die Bremswirkung zu groß, so wird
der Kurvenscheibe eine etwas größere Neigung gegenüber dein Hebel 46 gegeben, wodurch
die Bremsbacken nicht so stark zur Anlage an die Bremsscheibe kommen.
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Bei einem Sieb mit waagerecht liegender Siebfläche kann. die Schwerkraft
nicht für die Bewegung der Reinigungsvorrichtung nutzbar gemacht werden. Infolgedessen
kann bei solchen Sieben außer dem beschriebenen Freilaufgetriebe noch ein zweites
Freilaufgetriebe auf der Achse 18 angeordnet werden, wobei die beiden Getriebe abwechselnd
zur Wirkung kommen, so daß die Reinigungsvorrichtung jeweils in einer Richtung in
ihrer Bewegung gehemmt wird. An jedem Ende der Siebfläche muß dann sowohl ein Anschlag
38, als auch ein Anschlag 40 angeordnet sein.
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Es ist aber auch bei waagerecht liegender Siebfläche das zweite Freilaufgetriebe
nicht unbedingt erforderlich, wenn man sich für die Bewegung der Reinigungsvorrichtung
in der einen Richtung mit der Fördergeschwindigkeit begnügen will, die durch den
Druck des über die Siebfläche wandernden Gutes erzeugt wird.
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Auch bei waagerecht liegender Siebfläche kann es zweckmäßig sein,
Bremsvorrichtungen der beschriebenen Art vorzusehen, um bezüglich der Bewegungsgeschwindigkeit
der Reinigungsvorrichtung nicht ganz von der Förderung durch den Siebkasten abzuhängen.