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Vorrichtung zum Fördern von Gut, z. B. faserigem Gut Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern von Gut, z. B. faserigem Gut, wie
Tabak u. dgl., mittels einer in Schwingungen versetzbaren Unterlage.
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Bei den Schwingfördervorrichtungen wird eine das Gut aufnehmende
Unterlage, z. B. eine Rinne, in Schwingungen versetzt. Hierbei kann die Rinne von
Lenkern getragen werden, deren Abstützpunkt den Mittelpunkt für den Schwingungsradius
bildet, wobei die Schwingungen durch einen Kurbel- oder Unwuchtantrieb mit einer
geeigneten Hubfrequenz erzeugt werden. Für die Förderrichtung und die Fördergeschwindigkeit
ist der Winkel mitbestimmend, den die tragenden Lenker in der Ruhelage mit der Vertikalten
bilden. Weiterhin wird die Fördergeschwindigkeit durch die Hubfrequenz des Erregers
bestimmt.
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Bei einem bekannten Warffördertisch mit Schwingmotor ist die Schräglage
der Lenker, die aus Blattfederpaaren bestehen, veränderlich, und die jeweilige Stellung
kann festgestellt werden. Die Lenker sind hierbei als doppelarmige Heber ausgebildet.
deren freie Enden durch eine Kuppelstange niiteinander verbunden sind. Diese Kuppel
stange kann in ihrer Länge achse verschoben und in gewünschter Stellung festgestellt
werden. Dadurch ändert sich mit der Veränderung der Schräglage der Lenker auch die
Höhe des Tisches. Da die Lenker an den unteren Drehpunkten ortsfest gelagert sind
und die Lenker selbst aus Blattfedern bestehen, besteht nur eine begrenzte Änderungsmöglichkeit
der lSörderungsgescllwindigkeit.
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Eine Umkehr in die entgegengesetzte Förderrichtung ist nicht möglich.
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Bei einer weiteren Schwingungsvorrichtung kann die SchrägIage der
Lenker verändert werden, ohne daß bei verschiedener Neigung der Lenker sich die
Höhe der Förderbahn ändert. Man erreicht dies dadurch, daß mit der Rinne ein schwenkbarer
zweiarmiger Hebel verbunden ist, dessen Enden mittels je eines Kurbelarmes an je
eine feststehende Stütze angelenkt sind. Durch Verändern der Winkellage des zweiarmigen
Hebels und damit auch der Kurbelarme erreicht man eine Änderung der kurvenförmigen
Bewiegung der Rinne in dem Sinne, daß die Rinne im Anfang einen starBen oder weniger
starken Andruck auf das Fördergut bewirkt und nachlier die Schwingkurve flach verläuft.
Eine einfache Umkehr der Bewegungsrichtung der Rinne mit schneller Änderungsmöglichkeit
ist nicht gegeben. Sie ist auch bei dem zweiarmigen Hebel nicht vorgesehen.
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Schwingfördervorrichtungen, die nrahl,vweise sowohl in der einen
als auch in der anderen Richtung transportieren können, sind verhältnismäßig Lornpliziert.
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Beispielsweise bildet man hierzu die Vorrichtung symmetrisch zn einer
durch die Abstützpun1çte der als doppelarmige Hebel gestalteten Lenker liegenden
Ebene aus. Zur Umkehrung der Fördervorrichtung befindet sich die ganze Vorrichtung
in einem Drehgestell, so daß sich oben und unten je eine Fördern rinne befindet,
die durch Drehen um die Längsachse der Vorrichtung jeweils in die obere Stellung
gebracht werden kann. Hierbei muß die Förderrinne als geschlossener Kasten oder
in röhrenförmiger Form gestaltet sein, damit die Decke des Kastens nach Drehung
um 1800 als Förderboden dienen kann. Die Umkehrung der Förderrichtung bedingt eine
Unterbrechung des Transportflusses, wobei die Vorrichtung jedesmal wieder In den
Fördergang eingepaßt werden muß.
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Der Wechsel der Förderrichtung wird erfindungsgemäß in der Weise
erreicht, daß die unteren Abstützpunkte der Lenker auf einem um die oberen Anlenkpunkte
geführten Kreisbogen verschiebbar angeordnet sind und die Kreisbogenführuiig sich
zu beiden Seiten der Vertikalen erstreckt. Auf diese Weise erzielt man einen schnellen
und einfachen Wechsel der Förderrichtung. Der Neigungswinkel der Lenker kann gegen
die Vertikale so geändert werden, daß die Lenker oder Hebel nach Belieben in eine
neue Schwingungsnull-Lage übergeführt werden können. Wenn die Lenker in ihrer Ruhelage
mit der Vertikalen zusammenfallen, wird praktisch eine Nullstellung erreicht. Bei
Verschieben des Abstützpunktes der Lenker in entgegengesetzter Richtung auf dem
Kreisbogen erfolgt eine Umkehrung der Förderrichtung. Dadurch ist es mög-Sich, mit
Hilfe einer einfachen Verstellung nicht nur die Förderrichtung der Anlage schnell
zu ändern, d.. h. auch umzukehren, sondern auch die Fördergeschwindigkeit van einer
maximalen Geschwindigkeit in der einen Richtung über die Nullage bis zu einer maximalen
Geschwindigkeit in der anderen stetig oder stufenweise zu regeln, ohne den kontinuierlichen
Transportffuß unterbrechen zu müssen.
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I)ie \ erstellung der Achsen der Abstützpunkte der Lenker kann auf
verschiedene Weise vorgenommen werden. Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin.
daß die Achsen der Abstützpunkte der Lenker mittels Gleitsteinen od. dgl. in kreisbogenförmigen
Schlitzen geführt werden. Hierbei sind die Achsen zugleich ebenfalls mittels Gleitsteinen
od. dgl. in senk rechten Schlitzen von Böcken gelagert und in senkrechter Richtung
bewegbar~; Die Böcke ihrerseits könnel hin und hergeschoben werden. Auf diese Weise
tritt eine Verstellung der Stützpunkte der Lenker längs èiner Kreisbogenform: ein,
wodurch die Größe der 5 ch wingungen und ihre Richtung geregelt werden kann.
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Zur \~erstellung der Böcke können diese auf Schienen angeordnet werden,
welche mittels einer zentralen Einrichtung, z. B. einer Kurbel oder eines Motor,
liin-und hergeschoben werden können. Die verschiedenen Einstellungen lassen sich
hierbei durch Rasten sichern.
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Eine weitere Art der Verstellung der Abstützpunkte der Lenker längs
einer kreisbogenförmig verlaufenden Linie kann mit Hilfe von Schwenkhebeln in der
Weise ausgebildet werden, daß die unteren Achspunkte der Lenker von diesen Schwenkhebeln
getragen werden, die die gleiche Länge wie die Lenker aufweisen und an den oberen
Enden fest, aber drehbar gelagert sind. Es ist bekannt, die in Schwingungen zu versetzende
Rinne u. dgl. an längenveränderlichen Pendeln zu hängen,diejweils an Schwenkhebeln
angelenkt sind, die ortsfest gelagert sind und mittels einer Handhabe verstellt
werden können. Es soll hierdurch die Sieblage und dieXTurfkomponente verändert werden.
Den SchwenkhebeT dafür zu benutzen, um den Abstützpunkt des Lenkers um einen um
den anderen Anlenkpunkt geführten Kreisbogen verschiebbar anzuordnen, bedingt, daß
der~Schwenkhebel die gleiche Länge wie der Lenker aufweist und in der Ruhestellung
mit der Vertikalen - zusammenfällt. Eine solche Anordnung ist bei der genannten
Vorrichtung nicht vorgesellen. Bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
dient der in gleicher Länge wie der Lenker ausgebildete Schwenkhebel als weiteres
Mittel für eine zu beiden Seiten der Vertikalen sich erstreckende Kreisbogenführung
für den Lenker.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Schwingfördervorrichtung gemäß der
Erfindung; in Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 dargestellt;
Fig. 3 ist ein Schnitt nach III-III der Fig. 2; in Fig.4 ist eine weitere Ausführungsform
schematisch veranschaulicht.
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Die Schwingfördervorrichtung gemäß der Erfindung enthält eine das
Gut aufnehmende Förderfläche 1, z. B. eine Rinne und eine Grundplatte 2. Die Förderfläche
1 wird von L;enkern 3 getragen, die bei 4 an der Förderfläche 1 angelenkt sind und
bei 5 der Grundplatte 2 ihren Abstützpunkt aufweisen. Als Antrieb für die hin und
her über die Lenker 3 schwingbare Förderfläche 1 dient ein Motor 6> der über
eine nicht dargestellte Übersetzung und einen Exzenter od. dgl. sowie über eine
Schubstange 7 und eine elastische Kupplung, z. B eine Gummikupplung, bei 8 unmittelbar
die Förderfläche -anstößt.
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Zur Änderung der Fördergeschwindigkeit und der Richtung ist gemäß
der Erfindung für die Abstütz punkte der Lenker- 3 eine kreisbogenförmig verlaufende
Führung 9 vorgesehen, längs der die Abstützpunkte 5 verschoben werden können. Die
Achsen 10 der Lenkerstützpunkte sind mittels entsprechend
ausgebildeter Gleitsteine
11 in den kreisbogenförmigen Führungen 9 verschiebbar. Die Achsen 10 sind weiterhin
in Böcken 12 gelagert, die ihrerseits senkrechte C;chlitze 13 aufweisen, in denen
die Achsen 10 mittels Gleitsteinen 14 geführt sind. Die Böcke sind ihrerseits in
Längsrichtung der Förderfläche verschiebbar. Durch diese Verstellung der Böcke 12
erfolgt eine Verstellung der Achsen 10 längs der kreisbogenförmig verlaufenden Führungen
9. Die Achsen 10 sind mit Hilfe von Gummifederungen in den Lenkern 3 gelagert.
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Die gemeinsame Verstellung der Böcke 12 kanil in der Weise vorgenommen
werden, daß die Böcke 12 auf Schienen, Stangen 15 od. dgl. gelagert und mit diesen
fest verbunden sind. Diese Stangen können unmittelbar oder mit Hilfe von an diesen
angebrachten Zugstangen 16 in Längsrichtung der Führungsfläche hin und her verschoben
werden. Die Zugstangen 16 sind mittels Querstreben 17 unterefuander und mit einer
Zahnstange 18 verbunden. In diese Zahnstange greift ein Zahnrad 19, das auf der
Achse 20 befestigt ist und mittels einer Kurbel 21 oder einem geeigneten Motor angetrieben
werden kann. Auf diese Weise ist eine gleichmäßige Verschiebung der Stützpunkte
5 der Schwinglenker 3 gewährleistet. Statt der durchgehenden Achsen 10 genügen auch
auf jeder Seite der Fördervorrichtung Achsstümpfe, die in der Kulissenführung 14
und in den Gleitsteinen 11 gelagert sind.
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Zur Sicherung von verschiedenen Stellungen der Ab stützpunkte 5 der
Lenker 3 können die die Böcke 12 tragenden Stangen 15 und die Zugstangen 16 gegeneinander
verschieblich angeordnet werden. Zur Feststellung der Endstellungen der Lenker 3
in ihren Kreisbogenführungen, die der maximalen Fördergeschwindigkeit in beiden
Förderrichtungen entsprechen, kann eine Klinkenvorrichtung angeordnet werden. Die
Sperrklinken 24 sind auf kleinen rahmenfesten Böckchen 23, gegebenenfalls unter
Federspannung, drehbar gelagert und gleiten auf den Stangen 15. Diese Stangen 15
tragen Verriegelungseinschnitte 22, in die die Klinken 24 einfallen können. Die
Einschnitte 22 sind an Stellen angebracht, die den zu verriegelnden Stellungen der
Trägerachsen 10 in den Krei sbogenfüh rungen entsprechen.
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Zur Entriegelung dient die Anhebevorrichtung für die Klinken. Die
Stangen 15 und 16 können in der Weise miteinander gekuppelt werden, daß in der Zugstange
16 Langlöcher 29 vorgesehen sind, in die Zapfen 28 od. dgl. eingreifen, welche mit
den Stangen 15 verbunden sind. Die Länge der Langlöcher ist so bemessen, daß die
Zugstangen 16 bei ihrer Verschiebung zunächst einen freien Spielraum durchlaufen,
bevor die Stangen 15 mitgenommen werden. Mit den Zugstangen 16 ist eine Platte 27
mit Schrägflächen 26 oder sonstigen Kurven verbunden. Mit diesen Schrägflächen 26
arbeiten Gegenflächen 25 zusammen, die mit den Klinken 24 verbunden sind. Bei Verschiebung
der Zugstange 16 werden mit Hilfe der Schrägflächen 25, 26 die Klinken 24 aus den
Einschnitten 22 herausgenommen. Erst dann findet die Mitnahme der Stangen 15 über
die Zapfen 28 statt, wodurch die Stangen 15 mit den Zugstangen 16 kraftschlüssig
gekuppelt werden.
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Die in dem Beispiel dargestellte Verriegelungsvorrichtung gilt nur
für die Endstellungen der Achsen 10 in den Kreisbogenführungen 9. Man kann die Einrichtung
auch so treffen, daß beliebige Zwischenstellungen verriegelt werden können.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführung für die Verstellung der Abstützpunkte
der Lenker längs einer
Kreisbogenführung. In diesem Fall werden
die Abstützpunkte 5 der Lenker 3 von weiteren Schwenkhebeln 31 getragen, die bei
32 fest, aber drehbar gelagert werden. Die Enden 32 der Schwenkhebel 31 ruhen auf
Zapfen oder Bolzen 33, die an den Stützen 34 starr angebracht sind. Zur Verstellung
sitzt der Schwenkhebelkopf 32 mittels eines Vierkantes auf den Zapfen 33, die gemeinsam
durch eine Vorrichtung verdreht werden können, welche beispielsweise über Zahnräder
und Zahnstangen von einem Motor, einer Handkurbel, ähnlich wie bei dem Beispiel
der beschriebenen anderen Ausführungsform betätigt werden können. Die Hebel 31 können
auch in geeigneter Weise, z. B. mittels eines Gleitstückes, an den unteren Enden
geführt und verstellt werden, wobei man eine stufenlose Einstellung und Einrastung
vorsehen kann.
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Die erfindungsgemäße Fördervorrichtung eignet sich für Schüttgüter
an sich beliebiger Art. Zweckmäßig ist die Anwendung der Schwingfördervorrichtung
mit leichter Umstellbarkeit der Förderrichtung in Anlagen zur Verarbeitung von faserigem
Schüttgut, insbesondere Tabak. Im Gegensatz zu Förderbändern, die bekanntlich ohne
weiteres in der Förderrichtung umkehrbar sind, hat das Fördern von Tabak nach Art
des Schwingförderns den Vorteil, daß das Tabakgut beim Fördern in eine gewisse Bewegung
gebracht wird, wobei z. B. ein Durchfeuchtungsprozeß od. dgl. wirksam unterstützt
werden kann.
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PATENT.~NSPRtSCE1E 1. Vorrichtung zum Fördern von Gut, z. B. faserigem
Gut, wie Tabak u. dgl., mittels einer in
Schwingungen versetzbaren Unterlage, die
von Lenkern getragen wird, deren Abstiitzpunkt den WIittelpunkt für den Schwingungsradius
bildet und die in der Schräglage veränderbar und feststellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Abstützpunkte (5) auf einem um die oberen Anlenkpunkte (4) geführten
Kreisbogen verschiebbar angeordnet sind und daß die Kreisbogenführung sich zu beiden
Seiten der Vertikalen erstreckt.