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Mundharmonika Die Erfindung bezieht sich auf Mundharmoniken und ähnliche
Instrumente, bei denen Stimmenplatten und Decken vom Tonzellenkörper lösbar eingerichtet
sind.
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Aus gesundheitlichen Gründen besteht beim Gebrauch von Mundharmoniken
das Bedürfnis, möglichst alle Instrumentbestandteile gründlich reinigen zu können,
um das Oxydieren von Metallteilen, Verziehen von Holzteilen, Eindringen von Fremdkörpern,
wie überhaupt die beim Spielen des Instruments durch Feuchtigkeitsniederschlag entstehenden
nachteiligen Folgen zu vermeiden. Ferner ist es erwünscht, die Befestigung von Stimmenplatten
und Decken an den Tonzellenkörper in einfacherer und exakterer Weise bewerkstelligen
zu können.
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Die bekannten Instrumente weisen fast durchweg den Mangel auf, daß
sie eine Reinigungsmöglichkeit überhaupt nicht oder nur in sehr umständlicher und
unvollkommener Weise ermöglichen. Man hat dem erwähnten Mangel dadurch abzuhelfen
versucht, daß man - Decken und Stimmenplatten durch schraub- oder andere lösbare
Verbindungen abnehmbar anordnete, jedoch besteht hierbei noch der Nachteil, daß
die Instrumentbestandteile Schaden erleiden können und die Handhabung beim Reinigen
derartiger Instrumente umständlich und zeitraubend ist. Außerdem wird bei diesen
Ausführungen das Vorhandensein mehrerer unzusammenhängender Teile beim Auseinandernehmen
und Zusammensetzen als lästig empfunden. Um den genannten Mißständen abzuhelfen
und das Instrument in 4ygienischer und konstruktiver Hinsicht vollkommen zu machen,
sind gemäß der Erfindung die Decken und wahlweise mit den Decken die Stimmenplatten
aufklappbar mittels Gelenkanordnung mit dem Tonzellenkörper in Verbindung gebracht,
so daß die Decken einesteils mit Hilfe eines Spann- oder Verschlußorgans fest an
die Stimmenplatten oder den Tonzellenkörper angedrückt, andernteils durch einen
einfachen Handgriff die Decken aufgeklappt und dieselben wie die Stimmenplatten
und der Tonzellenkörper zum Reinigen freigelegt werden können. Hierdurch unterscheidet
sich das Instrument nach der Erfindung wesentlich vorteilhafter von den bisher gebräuchlichen
Instrumenten.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen beispielsweisen
Ausführungen veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. z und a Rück- und Seitenansicht
der Ausführung einer Mundharmonika mit aufklappbaren Decken in geschlossenem Zustand,
Abb.3 das Instrument mit aufgeklappten Decken, Abb. q. Rückansicht der Ausführung
einer Mundharmonika mit aufklappbaren Decken und aufklappbaren sowie abgestützten
Stimmenplatten in geschlossenem Zustand, Abb. 5 Draufsicht auf das Instrument unter
Weglassung der oberen Decke, Abb.6 das Instrument von der Seite gesehen mit aufgeklappten
Decken und beispielsweise
einer aufgeklappten Stimmenplatte, Abb.7
Rückansicht der Ausführung einer Mundharmonika mit aufklappbaren Decken und aufklappbaren
sowie abgestützten Stimmenplatteri mit auswechselbarem Tonzellenkörper, Abb. g eine
Abb. 5 entsprechende Draufsicht, Abb. g eine Abb. 6 entsprechende Seitenansicht
mit aufgeklappten Decken und Stimmenplatten sowie herausgenommenem Tonzellenkörper.
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a ist der Tonzellenkörper in bekannter Ausführung. Bei der Ausführung
nach den Abb. i, 2 und 3 sind die Stimmenplatten c in gewohnter Weise am Tonzellenkörper
a befestigt. Die Decken b weisen seitlich Schenkel d auf, mittels derer sie gelenkig
am Tonzellenkörper a befestigt sind. Als Drehachsen dienen beispielsweise Schrauben
oder Stifte e. Die so gebildete Gelenkverbindung ist deutlich aus, den Abb. t bis
3 zu erkennen. Kennzeichnend ist fernerhin die doppelhebelartige Anordnung der Decken,
wodurch ermöglicht wird, die hinteren Hebelarme oder Hinterteile der Decken durch
ein Spannorgan f auseinander-zudrücken und dadurch die vorderen Hebelarme oder Vorderteile
der Decken fest an die Stimmenplatten zu pressen. Als Spannorgan dient ?. B. ein
Spannwirbel f, welcher an der Rückseite des Tonzellenkörpersa drehbar angebracht
ist. Zum Spannen der Decken b wird der Spannwirbel f so gestellt, daß sich die Spannarme
desselben gegen die Hinterteile der Decken b stemmen, wodurch das Instrument spielfertig
geschlossen wird. Die Spannarme des Spannwirbels f sind zweckmäßig etwas länger
ausgeführt als der hintere Abstand der beiden Decken b ausmacht, um einen. gut anliegenden
Sitz der Deckenvorderteile auf die Stimmenplatten zu gewährleisten. Außerdem sind
die Decken b an den Hinterteilen in bekannter Weise versteift, um eine größere Stabilität
und Elastizität derselben zu erzielen. Das Aufklappen der Decken b wird durch Waagerechtstellen
des Spannwirbels f ermöglicht, so daß die Decken b die Stellung nach Abb. 3 einnehmen
können. Bei dieser Stellung kann die Reinigung des Instruments vorgenommen werden.
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Bei der Ausführung nach den Abb..I, 5 und 6 sind auch die Stimmenplatten
c aufklappbar mittels Gelenkanordnung mit dem Tonzellenkörper in Verbindung gebracht.
Zu diesem Zweck sind die Stimmenplatten c mit seitlichen Schenkeln g versehen, so
daß sie sich in derselben Weise wie die Decken b an den als Drehachsen dienenden
Schrauben oder Stiften e bewegen lassen. Zweckmäßig sind die Schenkel g der 'Stimmenplatten
c mit Langschlitzen versehen, um ein Umlegen der Stimmenplatten c ungehindert vornehmen
zu können und ein gut abdichtendes Aufliegen der Stimmenplatten c an den Tonzellenkörper
zu erzielen. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Stiminenplatten
c mit Stützen la versehen, deren Höhe so eingerichtet ist, daß durch die Decken
in geschlossenem Zustand ein Andrücken der Stimmenplatten c an den Tonzellenkörper
a erfolgt, was noch durch das Aufdrücken der Deckenvorderteile unterstützt wird.
Die Stimmenplatten sind in bekannter Weise in Längsrichtung etwas gewölbt, so daß
sie in der Mitte spannend an den Tonzellenkörper anliegen. Aus diesem Grunde brauchen
die Stützen nur seitlich angeordnet zu sein, was um so günstiger ist, als sich eine
Höhendifferenz durch das Spannen in Nähe der seitlichen Deckenenden praktisch nicht
bemerkbar macht. Bei dieser Instrumentausführung wird erreicht, daß durch das Aufklappen
der Decken b und Stimmenplatten c sämtliche Instrumentbestandteile einer mühelosen
Reinigung unterzogen werden können. Durch die getroffene Anordnung erübrigt sich
das bisher erforderliche Auseinandernehmen des Instruments zum Zweck der Reinigung.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt in der Ausführung des Instruments
nach den Abb. 7, 8 und g. Danach sind die Decken b und Stimmenplatten c vom Tonzellenkörper
a gelenkig miteinander verbunden. Als Drehachsen dienen hier für die Deckenschenkel
d und Stimmenplattenschenkelg Schrauben oder Nieten i, die an den Innenseiten der
Gelenkverbindungen mit hervorstehenden Köpfen L versehen sind und so für entsprechende
Aussparungen k des auswechselbaren Tonzellenkörpers a einen Anschlag bilden, so
daß letzterem die erforderliche Lage zwischen .den Stimmenplatten gegeben wird.
Außer der Wirkung wie bei den beiden vorerwähnten Ausführungen ergibt sich die Älöglichkeit,
den Tonzellenkörper von den anderen zusammenhängendbleibenden Teilen zu trennen.
Hierdurch wird eine noch bessere Reinigungsmöglichkeit der Stimmenplatten c und
des Tonzellenkörpers a erreicht. Außerdem kann letzterer auch leicht gegen einen
Ersatztonzellenkörper ausgewechselt werden, was insofern von Bedeutung ist, als
bekanntlich dieser meist aus Holz ausgeführte Teil eher als die anderem Teile durch
Feuchtigkeitseinwirkung untauglich wird. Im übrigen wird das Schließen und Öffnen
des Instruments bei den beiden letzterwähnten Ausführungen in der gleichen Weise
wie bei der ersterwähnten Ausführung bewirkt.
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Bei den dargestellten und beschriebenen Instrumentausführungen sind
die einfachsten
Beispiele gewählt. Es können auch, ohne am Wesen
der Erfindung etwas zu ändern, weitere Ausführungen getroffen werden. So kann die
Anordnung der Stimmenplatten c bei den Instrumentausführungen nach den Abb. i bis
6 auch in. anderer Weise erfolgen, wobei die Reinigungsmöglichkeit und leichte Zugänglichkeit
ebenfalls in vorteilhafter Weise berücksichtigt werden kann.
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Auch in sonstiger Beziehung können konstruktive Veränderungen vorgenommen
werden. So lassen sich z. B. statt eines Spannwirbels mehrere solcher anordnen.
Das Erfindungsprinzip läßt sich auch bei einseitiger Anordnung der Stimmenplatten
und Decken anwenden. Statt des Spannwirbels können auch andere Spannorgane verwendet
werden, z. B. selbstöffnende oder -schließende Federn beliebiger Ausführung. In
Verbindung mit selbstöffnenden Federn ist weiterhin die Anbringung bekannter Verschlußorgane
möglich. Die Erfindung ist anwendbar für beliebige Instrumentformen und -größen,
so z. B. auch für runde Harmonikaforrnen bekannter Art.