DE586570C - Artilleristischer Rechenschieber - Google Patents

Artilleristischer Rechenschieber

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DE586570C
DE586570C DEP63760D DEP0063760D DE586570C DE 586570 C DE586570 C DE 586570C DE P63760 D DEP63760 D DE P63760D DE P0063760 D DEP0063760 D DE P0063760D DE 586570 C DE586570 C DE 586570C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G11/00Details of sighting or aiming apparatus; Accessories

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Complex Calculations (AREA)

Description

  • Artilleristischer Rechenschieber Die Erfindung bezieht sich auf einen artilleristischen Rechenschieber zur Bestimmung der vornehmlich für das indirekte Schießen nötwendi@gen-Winkel und Entfernungen sowie zur Berechnung sämtlicher numerischer oder trigonometrischer Operationen.
  • Die gewöhnlichen Rechenschieber sind nach den Logarithmen der gewöhnlichen Zahlen und der trigonometrischen Winkelfunktionen (Sinus und Tangens) eingeteilt, so daß mit Hilfe derselben jede in Sexagesimal- oder Zentesimalgrade ausgedrückte, trigonometrische Operation durchgeführt werden kann.
  • Da nun sowohl die Geschütze als auch die Maschinengewehre eine andere Gradeinteilung besitzen und ihr Kreis in q.ooo, 64oo, 6283 oder 6ooo, ferner in Sechzehntelgrad oder auf jede andere mögliche Weise geteilt ist, hat es sich zur Beschleunigung der Operationen als praktisch erwiesen, den Rechenschieber so auszuführen, daß man denselben für alle diese Teilungen anwenden kann oder daß er wenigstens ein einfaches Hilfsmittel zur Umwandlung der Tausendstel in andere Tausendstel oder Grade oder umgekehrt .bietet; außerdem ist es notwendig, daß die Teilungen nicht zu klein sind und daß der Spezialrechenschieber mit einer, Vorrichtung versehen ist, durch welche man während der Berechnung (auf dem Schieber selbst) ohne Zuhilfenahme von Papier und Bleistift die Kennziffer der gefundenen Logarithmen und damit die Größe des Numerus feststellen kann. Der neue Spezialrechenschieber ist aus den Abb. z bis ¢ im Grundriß bzw. Schnitt ersichtlich und besteht aus dem unbeweglichen Rechenschieber r, ' dem beweglichen Schieberteil a, welcher am unbeweglichen Schieber r entlang gleitet, dem Gleitrahmen 3, welcher wie gewöhnlich mit einer Scheibe versehen ist, auf welcher sich wie bei allen Schiebern ein Querstrich 33 befindet; außerdem ist der Gleitrahmen rechts und links mit je einer Kulisse ¢ bzw. 5 ausgestattet, von welchen weiter unten die Rede sein wird.
  • Auf dem Schieber r befinden sich drei Reihen paralleler Sinusteilungen, welche, um die Bildung einer .einzigen, dreimal längeren Strecke zu vermeiden, in drei gleichen Abschnitten dermaßen untereinander angeordnet sind, daß der eine die Fortsetzung des anderen bildet. Auf der entgegengesetzten unteren Seite des Rechenschiebers r befindet sich die Tangensteilung, welche aus den oben angeführten Gründen ebenfalls in sechs parallelen Reihen, eine unter der anderen, angeordnet ist.
  • Diese bei anderen Rechenschiebern fehlenden Sinus- bzw. Tangensreihen sind auch beim vorliegenden erfindungsgemäßen Spezialrechenstab nicht unbedingt notwendig, ihr Vorhandensein erleichtert und verkürzt jedoch trotz der dadurch bedingten Verbreiterung des Rechenschiebers die Operationen.
  • Auf dem beweglichen Schieberteil a befinden sich ebenfalls Sinus- und Tangensreihen, und zwar in derselben Reihenfolge und vollkommen übereinstimmend mit denjenigen des Rechenschiebers z, d. h. die Sinusreihen auf dem Schieber z befinden sich auf derselben Seite des Schiebers 2; das gleiche gilt auch für die Tangensreihen.
  • Am Rande des Rechenschiebers z und in seiner nächsten Nähe auf dem Schieber :2 sind die Logarithmen der Zahlen in ihrer natürlichen Reihenfolge verzeichnet, während sich zwischen den Sinus- und Tangensreihen eine Reihe von Teilungen und Zahlen befindet, welche die Logarithmen der Nummern und der trigonometrischen Funktionen ausdrücken.
  • Alle Ziffern beginnen auf der linken Seite mit Null.
  • Die Handhabung des bisher beschriebenen Spezialrechenschiebers erfolgt, mit einigen kleinen Abweichungen, wie bei den gewöhnlichen Rechenschiebern. Der Gleitrahmen verzeichnet auf seinem linken Rande parallel zur Linie 33 die Kennziffern der Logarithmen mit positivem oder negativem Vorzeichen unter Bezugnahme auf den Sinus oder Tangens der Reihe, neben welcher sich das Zeichen befindet, während auf der entgegengesetzten Seite, d. h. auf seinem rechten Rande, sich die Zahlen mit positivem oder negativem Vorzeichen für die Kennziffern der Cologarithmen befinden.
  • Zur Bezeichnung dieser Ziffern mit ihren Zeichen ohne Zuhilfenahme von Papier und Bleistift dienen die beiden Kulissen 4 und 5, welche in den Abb. 3 und 4 der Zeichnung ausführlicher dargestellt sind.
  • Die linke Kulisse 4 bewegt sich auf dem Kennzifferzeichen des auf dem Rechenschieber eingestellten Logarithmus, und im Verlaufe der Berechnung wird je nach dem Additionsergebnis der operierten Logarithmenkennziffern die letzte Zahl mit ihrem Vorzeichen auf der Kulisse geändert, wobei natürlich die algebraische Summe der operierten Logarithmenkennziffern angezeigt wird.
  • Auf der rechten Kulisse 5 wird die operierte Funktion (Sinus oder Tangens oder Zahlen) verzeichnet, und zwar einzig und allein, um eine schriftliche Aufzeichnung zu ersparen.
  • Auf der Scheibe des Gleitrahmens befinden sich noch einige kurze Linien. welche über die Reihen der Nummern- (Zahlen-) Logarithmen hinausgehen, und vor jeder Linie sind auf dem oberen Rande des Gleitrahmens 36o° bzw. 400 Zentesimalgrade bzw. 1%1a°, 6ooo, 6283, 64oo verzeichnet, welche zur sofortigen Umwandlung dieser Grade in andere Grade, Gradbruchteile, verschiedene Tausendstel und umgekehrt dienen, welche Operation weiter unten besprochen werden wird.
  • Als Beispiel sei der aus der Zeichnung ersichtliche Fall angeführt. Es soll festgestellt werden, wieviel Zentesimalgrade, wieviel 1%1a°, wieviel Tausendstel von 6öoo, 6283 oder 64oo der Winkel von r3° 15' ausmacht. Zu diesem Zweck wird -die auf dem oberen Rand des Gleitrahmens bei 36o° eingezeichnete Linie 27 auf 13.25 eingestellt worauf man die entsprechenden Gegenwerte sofort ablesen kann, und zwar:
    bei der Linie 28 der Zentesimalgrade . . . . . . . . . . . . . =4.70
    29 - %#) ......................... 212.00
    - - - 30 - Tausendstel von6ooo ........ 220.50
    31 _ _ - 6283........ 231.25
    32 _ _ - 6400........ 235.20
    und jetzt der umgekehrte Fall.
  • Um festzustellen, wieviel 235.2 Tausendstel von 64oo in anderen Winkeleinheiten ausmachen, wird die auf dem oberen Rand des Rahmens bei 6400 eingezeichnete Linie auf 235.2 eingestellt, wobei in der Höhe der betreffenden Linien die entsprechenden Nummern abgelesen werden können, welche natürlich mit den oben angeführten Zahlen übereinstimmen. Auf die gleiche Art wird mit jeder an; deren Winkeleinheit verfahren, d. h. man stellt die Linie der betreffenden Winkeleinheit auf deren Nummer ein und liest die entsprechenden Nummern in der Höhe .der anderen Linien der Wdnkeleinheiten ab.
  • Es sei nun auf die Einzelheiten einer Berechnung unter Zuhilfenahme des Spezialrechenschiebers eingegangen, und zwar durch Berechnung des Winkels d - des Richtungswinkels oder der Abweichung und der Entfernung D = T bis S gemäß Abb. 5. In der Abb. 5 sind bezeichnet:
    T - Standort des Geschützes,
    S = Ziel, .
    d und d' = unbekannte Winkel, wovon
    d = Richtungswinkel,
    @,a, ß, ä , ß' = auf dem Gelände vermessene
    Winkel in Tausendstel von
    6400, und zwar
    a = =405 ß = 978
    a'=1476 ß'=112o,
    01 und 0` = Standorte der Beobachter,
    c = Entfernung zwischen 0' und
    0= - Iooo m,
    a und a1 ._-_ den Winkeln a bzw. ä ent-
    gegengesetzte Seiten.
    Das :einzige Mittel zur Ermittlung der genauesten und sichersten Elemente ist die Berechnung von d und D. Die zu diesem Ziel führende Formel, welche einen der Gegenstände der'- vorliegenden Erfindung bildet und welche die Berechnung auf schnell, leicht und genau durchzuführende, rein logarithmische Operation beschränkt, lautet In dieser Formel haben wir auf der rechten Seite eine Unbekannte, welche durch die Lösung des Systems z-,veier Gleichungen ersten Grades bestimmt wird, und zwar worin zur Abkürzung der Operation durch den analogen Wert = tg (p9-45), worin ist, ersetzt wird.
  • Es ist also A ist unmittelbar bekannt, d. h. 3200 - (978 -@- i 12o) = i I02 Tausendstel.
  • Zur Bestimmung von B muß zuerst ermittelt werden: welcher Ausdruck für den vorliegenden Fall durch Zahlen ausgedrückt werden kann: oder log # tg p = log # sin 1476 + log # sin 817 colog . sin 1405 -(- colog . sin 604.
  • Die Ermittlung von tg (p auf dem Rechenschieber erfolgt nunmehr durch vorliegende Operationen.
  • Der Gledtrahmen wird auf sin 1476 eingestellt .und die auf jenem in der Höhe der Linie 8 = - i bezeichnete Kennziffer abgelesen, welche auf der linken Kulisse eingestellt wird. Hierauf- wird durch Verschiebung des beweglichen Schieberteils sin 817 hinzugefügt und auf der linken Seite des Rahmens in der Reihe 8 des sin 817 die Kennziffer (- i) abgelesen und derjenigen der Kulisse zugezählt (-1) + (- 1) = (-2). 'Es wird dann die Kulisse auf (- 2) eingestellt. Da jedoch der bewegliche Schieberteil über den unbeweglichen Schieber hinausgeht (d. h. .daß die Summe der Logarithmenmantissen > i wird), aus welchem Grunde das Ergebnis nicht abgelesen werden kann, kehrt man wie bei jedem anderen Rechenschieber mit dem Zeichen 817 auf die linke Seite zurück, so daß das rechte Ende des beweglichen Schieberteils sich bei 1476 des festen Schiebers befindet und die Linie des Gleitrahmens auf 817 eingestellt wird.
  • Da die Summe der Logarithmenmantissen > i ist, was durch das Hinausgehen des beweglichen Schieberteils über den unbeweglichen festgestellt wurde, wird dieses überschreiten - i zum Numerus der algebraischen Summe der Logarithmenkennziffern auf der linken Kulisse hinzugezählt, wobei inian (-2) + i - (- i) erhält, so daß auf der Kulisse 4 als letztes Ergebnis (- i) verzeichnet wird.
  • Das numerische Ergebnis ist also Nun muß durch sin 1405 # sin 604 geteilt werden, welche Operation dadurch erleichtert werden kann, daß man statt der Subtraktion der Logarithmen die betreffenden Cologarithmen addieren kann.
  • Diese Cologarithmen lassen sich auf dem Rechenschieber dadurch sofort auffinden, daß ihre Mantisse durch den auf der rechten Seite der Zentrallinie 33 des Rahmens befindlichen Rest dargestellt ist, welche die links befindliche Logarithmenmantisse von der rechts befindlichen Cologarithmenmantisse trennt. Die Kennziffer des Cologarithmus wird auf der rechten Seite des Gleitrahmens abgelesen. Man hat also welcher auf der Tangentenskala der Reihe 24 (welche die Kennziffer o hat) abgelesen wird, und man findet in der Höhe des Zeichens 33 des Rahmens die Zahl 932, so daß 932 Tausendstel ausmacht. Da man jedoch (q9-45°) benötigt, muß man von 932 den Gegenwert von 45° abziehen (80o Tausendstel), und man erhält (p-450 - 932 - 800 - 132. Man erhält also oder log tg B __-_ 109 tg 132 -@ c0109 tg 1049 und hat woraus folgt: tg B = tg 8o Es folgt nun die Lösung des Systems welche den Richtungswinkel darstellen.
  • Jetzt muß die Schußentfernung zwischen T und S - D gefunden werden, welche Operation ebenfalls nur unter Zuhilfenahme des Spezialrechenschiebers erfolgt. Da alle Elemente dieser Formel bekannt sind, erfolgt die Handhabung des Rechenschiebers in gleicher Weise wie bei dem vorherigen Beispiel zur Berechnung des Winkels A, aus welchem Grunde hier nur das Ergebnis log D - 3.43I49 angeführt sei, welches, auf der Reihe N abgelesen, -270r in beträgt.
  • Das in Abb.6 dargestellte Beispiel kann mit dem vorliegenden Spezialrechenschieber in nachstehend beschriebener Weise berechnet werden, wobei jedoch hinzugefügt werden muß, daß diese Berechnungsweise bekannt ist und nicht von der neuen, erfindungsgemäßen Formel abhängt, sondern nur als Beispiel angeführt sei, um zu zeigen,.daß unter Zuhilfenahme des Spezialrechenschiebers auch jede andere Art von Berechnung genau so wie finit jedem gewöhnlichen, die trigonometrischen Elemente enthaltenden Rechenschieber durchgeführt werden kann. Gemäß Abb. 6 sei die Berechnung des Geländewinkels durchgeführt, wobei die Bezugszeichen folgende Bedeutung haben-T = Standort des Geschützes, S = Standort des Zeichens, 0' = Standort des Beobachters 0'-', 01 und 0'-' =Geländewinkel des Geschützes und des Zeichens 0=A'=a'; 0=A=a, ,4'S' und A' S =Niveauunterschiede des Geschützes und des Zeichens gegenüber dem Beobachter, SS'=A'S'+ SA' =Niveauunterschied des Zeichens gegenüber dem Geschütz. Gemäß Abb. 6 ist Gemäß Abb. '5. ist und daraus so daß man erhält und hieraus Bei einer praktischen Annahme von 0' = 15 0r 20 - .
  • erhält man wobei A' S' nach .dem Ablesen auf dem Rechenschieber bei N=-43 beträgt.
  • Das gleiche gilt für A' S: hieraus durch Ablesen auf der Tangensskala: O - 29 Tausendstel.
  • Eine andere wichtige Verwendungsmöglichkeit des vorliegenden Spezialrechenschiebers besteht in der Berechnung der Orientierung einer durch zwei bekannte Koordinatenpunkte bestimmten Richtung und in der Berechnung der Entfernung zweier bekannter Punkte. -Bei der Bestimmung von Punkten durch goniometrische Verfahren erhält man eine genügende Genauigkeit dadurch, daß man die graphischen Konstruktionen in einem größeren Maßstab ausführt, was durch gute und große Meßtische und Visierinstrumente bedingt ist sowie durch günstige Zeit und taktische Lage.
  • Nun kann man bei den Aufnahme- und Intersektionsoperationen, besonders beim Vorliegen entfernter Punkte, einen großen Maßstab für Konstruktionen nicht anwenden. Desgleichen kann bei der Anwendung von Goniometern oder noch genaueren Instrumenten, z. B. des Theodolyten, durch Anwendung graphischer Konstruktionen die für Winkelmessungen notwendige Genauigkeit nicht erzielt werden. In diesen beiden Fällen können einige ebenso schnell und einfach wie die graphischen Konstruktionen auszuführenden Berechnungen mit' Erfolg zur Bestimmung der Richtungen herangezogen werden. Durch diese Berechnung verhindert man, daß zu den durch die Vermessung oder die Winkelauftragung mit Hilfe des Transporteurs entstehenden Fehlerquellen noch diejenigen durch die Instrumente hervorgerufenen hinzugefügt werden. Als Beispiel sei angeführt: Zwei voneinander entfernte Punkte A und B bekannter Koordinaten seien gegeben. Es kann nun die Orientierung der Richtung A B schnell und genau berechnet werden. Falls man eine Anhaltsrichtung unter Zuhilfenahme des Goniometers bestimmt, indem man von dieser berechneten Orientierung ausgeht, vermeidet man eine Addition der Instrumentalfehler zu den graphischen Fehlern, welche durch das Auftragen der Punkte A und B auf den Meßtisch und Messen der Orientierung der Ausgangsrichtung A B mit Hilfe des Transporteurs entstehen würden. I. Berechnung der Orientierung einer durch zwei bekannte Koordinatenpunkte bestimmten Richtung In Abb. 7 und 8 sind A (X,4 YA) und B (XB YB) zwei bekannte Punkte. Zur Berechnung der Orientierung der Richtung A B seien durch A zwei Parallele zu den Koordinatenachsen gezogen. Der Punkt B kann nun in einem der vier in Abb. 8 dargestellten Ouadranten liegen, und zwar
    im ersten Quadranten falls XB ---- X,1 und YB > Y,,1
    - zweiten - - XB-> XA - YB < YA
    - dritten - - XB < XA - YB < Y:1
    - vierten - - XB < X_1 - YB --- Y_1.
    Es sei nun der in Abb. 7 dargestellte Fall betrachtet, in welchem die Orientierung der Richtung A B im ersten Ouadranten liegt. Im rechtwinkligen Dreieck B B' A ist wobei mit Ax die Abszissendifferenz und mit A y die Koordinatendifferenz bezeichnet ist. Absolut gleichwertige Punkte (ohne Berücksichtigung des Vorzeichens) mit gleichem A x und A y in bezug auf A sind Bi, B2, B3, B4. Falls man für jeden dieser Punkte die Formel anwendet, wird die Berechnung in allen Fällen den gleichen Winkel 0 ergeben.
  • Die wahre Orientierung wird nach Abb. 8 sofort abgeleitet und ist
    falls B im ersten Quadranten (Lage B') - 0' = 0
    - B - zweiten - ( - B2)=0'=3200-0
    - B - dritten - ( - B3)=0'=3200+0
    - B - vierten - ( - B4) = 04 - 6400-0
    Beispiel Es soll die Orientierung der durch die Punkte
    1q j X = 325.=4o 1 und B J X - 3--7'69o bestimmten Richtung ermittelt werden;
    l y = 543.280 Y -_@ 546.780
    Da im ersten Ouadranten gelegen, beträgt die Orientierung 0 - 641 Tausendstel.
  • Auf dem Rechenschieber werden die Logarithmen in der Reihe N zusammengezogen und das Ergebnis hierauf unmittelbar auf der Tangensskala abgelesen.
  • II. Berechnung der Entfernung zweier bekannter Punkte In dem obenerwähnten Dreieck (Abb.7) ist BB'=BA#sin0. Bezeichnet man mit D die Entfernung A B der beiden Punkte, so erhält man Der Winkel 0 ist nach der oben beschriebenen Formel zu berechnen.
  • Beispiel Es soll die Entfernung zwischen den vorher erwähnten Punkten A und B ermittelt werden. Das Resultat wird sofort am Rechenschieber in der Reihe N gefunden.
  • Aus obigen Ausführungen ist der große Vorteil des vorliegenden Spezialrechenschiebers ersichtlich, denn ohne dessen Anwendung müßten die gemessenen Tausendstel in Sexagesimalgrade umgewandelt werden, um die Logarithmentafeln benutzen zu können. Hierauf müßten dann die ausführlichen und genauen Berechnungen der durch verschiedene Interpolationen gefundenen Logarithmen beginnen, und - die endlich gefundenen, in Graden lautenden Winkel müßten in Tausendstel verwandelt werden, um für artilleristische Zwecke Verwendung finden zu können. Der Spezialrechenschieber macht jede Art von Verwandlung sowie die Logarithmentafeln und alle Berechnungen überflüssig, wobei das von -ihm angezeigte Ergebnis auf Tausendstel lautet und ohne Zuhilfenahme von Papier und Bleistift unmittelbar verwendbar ist oder gleich in die dem Material entsprechenden Winkeleinheiten umgewandelt vorliegt.
  • Die Anwendung des vorliegenden Spezialrechenschiebers kommt besonders in Frage: gemäß Abb. 9 a) bei Schußregulierungen durch Vornahme der Abweichung und Entfernungskorrekturen der Schußserie L', damit die neue Serie das Ziel S treffen soll; .diese Korrekturen sind durch die Abnutzung der Geschützläufe, durch ballistische, aerologische, topographische Faktoren usw. bedingt und können von Anfang an durch das Schießen vollkommen ermittelt werden; b) bei Zielverlegungen von S nach S', in welchem Fall die Operation mit Hilfe des Spezialrechenschiebers sehr leicht durchführbar ist und die beim Schießen nach S gefundenen Abweichungs-.und Entfernungskorrekturen benutzt werden können.
  • gemäß Abb. i o zur zufriedenstellenden Lösung der Frage des Schießens mit sofortiger Begleitungsartillerie und des mittelbaren Schießens mit einer Maschinengewehrgruppe, da die Beobachter 01 und 0= das Geschütz (vorzugsweise leichte Haubitze mit kleinen toten Räumen) und die Maschinengewehre fast immer im Auge behalten werden können.
  • gemäß Abb. ii bei der Ausführung von Divisionskonzentrationsschießen auf verschiedene Ziele, für den Fall, daß die Beobachter Dl und 02 die Direktionsschüsse der drei Batterien beobachten können.
  • Bei allen obenerwähnten Fällen werden die angeführten Formeln unmittelbar angewandt. Da nur in besonderen Fällen (mit Ausnahme der sofortigen Begleitungsartillerie) die Beobachter 01 und 0' die Geschütze sehen können, können die Winkel v. und /3 auf dem Direktionsplan durch Berechnung oder topographische Vermessung gefunden werden, wie dies weiter unten ersichtlich ist. gemäß Abb. 12 bei Berechnung der Überwachungsabweichung und der Schüßelemente auf das Objektiv S.. gemäß Abb. 13 bei der Berechnung der Batterieüberwachung mit einer Abweichung auf einen. Zielpunkt sowie bei der Berechnung der konstanten Winkel a, ß und , welche, einmal bekannt, das ganze Schießen der Batterie aus dieser Stellung lösen, wobei mari den Rechenschieber auf gewöhnliche Art benutzt. gemäß Abb. iq. bei der Lösung der Kartenfrage (Verfahren der Rückaufnahme) durch die Bestimmung der Orientierungsstation (SO) als Funktion dreier auf dem Gelände bekannter Punkte.
  • Außerdem kann man bei feststehender Lage der Station mit Leichtigkeit die umgebenden Punkte bestimmen, indem man nur ihren Standpunkt und einen der bekannten Punkte benutzt. gemäß Abb. 15 bei der Horizontverminderung einer Strecke A B, welche einen Neigungswinkel 0 hat: AB'-AB cos 0+=AB sin (i6oo - 0).
  • Außer den. oben angeführten Fällen können sämtliche anderen geometrischen Figuren berechnet und gelöst werden.
  • Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Spezialrechenschieber kann als ein Universalinstrument zur Berechnung sämtlicher für artilleristische Zwecke usw. notwendiger Entfernungen und Winkel betrachtet werden. Während .des Schießens befindet sich das Instrument außerhalb der Gefahrensphäre und kann jederzeit benutzt werden, wobei es sehr handlich ist, genau arbeitet und schnelle und sichere Ergebnisse gibt. Der in der Zeichnung in natürlicher Größe dargestellte Spezialrechenstab kann selbstverständlich in jeder anderen gewünschten Größe und aus jeder Art von Material hergestellt werden und alle darauf vermerkten Skalen unter evtl. Weglassung einiger derselben in der gleichen oder in abweichender Anordnung aufweisen, wobei die effektive Länge der Skaleneinteilungen den Wünschen oder Bedürfnissen des Herstellers gemäß schwanken kann.
  • Außerdem können auf der Rückseite des Spezialrechenschiebers Einteilungen und nützliche Anmerkungen jeder Art angebracht werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Artilleristischer Rechenschieber zur Bestimmung der vornehmlich für das indirekte Schießen notwendigen Winkel und Entfernungen sowie zur Berechnung s.ämtlicher numerischer oder trigonometrischer Operationen, dadurch gekennzeichnet, daß zum unmittelbaren Ablesen des ausschließlich durch Addition bzw. Subtraktion der sin-und tg-Logarithmen sowie derLogarithmen linearer Größen ohne Wechseln des Schiebers zustande gekommenen Ergebnisses einschließlich der Kennziffern der mit einer Scheibe und dem darauf befindlichen Zeichen versehene Gleitrahmen, mit dessen Hilfe eine Zahl oder ein Ergebnis auf sämtlichen Skalen des unbeweglichen oder beweglichen Rechenschiebers abgelesen werden kann, rechts und links vor der betreffenden Skala nicht nur das Operationszeichen, auf das sich das Zeichen bezieht (Sinus, Taugens, Logarithmenkennziffer und Cologarithmenziffer), sondern auch den positiven oder negativen Wert der Operationskennziffer aufweist, außerdem sowohl rechts als auch links je eine bewegliche Kulisse mit den Angaben dieser Kennziffern oder Zeichen besitzt, so daß die Kennziffern mit ihren Vorzeichen und die Art der vorgenommenen Operation auf der betreffenden Kulisse ohne jede schriftliche Aufzeichnung angezeigt werden können.
  2. 2. Gleitrahmen für den Rechenschieber nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe und der obere Rand des Gleitrahmens außer dem Zentralzeichen zur Deckung der Punkte der vorgenommenen Operationen noch andere besondere Zeichen besitzt, welche derart bestimmt werden, daß jeder gefundene und durch ein den benutzten Gradeinteilungen (Sexagesimal-, Zentesimalgrade, Gradbruchteile, Tausendstel von 6ooo, 6283, 64oo usw.) entsprechendes Zeichen verzeichnete Wert durch einfaches :Ablesen auf dem Rechenschieber an der Stelle des betreffenden Zeichens in jeden anderen gewünschten Grad, Gradbruchteil oder Tausendstel verwandelt werden kann.
  3. 3. Unbeweglicher und beweglicher Rechenschieber mit in jeder Art von Graden (Sexagesimal-, Zentesimalgraden oder -bruchteilen) oder Tausendsteln (4ooo, 6ooo, 6283, 64oo) eingeteilten trigonometrischen Skalen.
DEP63760D 1930-08-19 1931-08-20 Artilleristischer Rechenschieber Expired DE586570C (de)

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