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Schneckenpresse für Ölfrüchte Es sind bereits Schneckenpressen für
01-früchte bekannt, bei denen das Preßgut mit hohem Druck gegen einen Austragsspalt
gepreßtwird. Um nach Möglichkeit sämtliches 01 aus dem Gut auszupressen, muß der
Austragsspalt verhältnismäßig eng sein, so daß ein ziemlich dünner, harter Preßkuchen
erhalten wird.
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Bei gebräuchlichen Pressen beträgt die Dicke des austretenden Kuchens
etwa o,8mm. Diese- -Dicke kann, u. U. gesteigert werden, indem der Austragsspalt
größer eingestellt wird. Dies hat aber zur Folge,- daß das 01
aus dem zu pressenden
Stoff nicht in genügendem Maße ausgepreßt wird. Eine größere Dicke des .Kuchens
ist aber deswegen besonders wünschenswert, weil sich ein harter, dünner Kuchen,
nicht gut zum Verfüttern eignet. Besonders wenn der Kuchen auf der Weide ausgestxeut
wird, wobei er auch noch Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, kann ein dünner Kuchen
nach einiger Zeit nicht mehr vom Vieh aufgenommen werden.
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Gemäß der Erfindung wird zur Erzielung einer beliebigen Kuchendicke
hinter dem eigentlichen Austragsspalt der Presse noch ein zweiter Austragsspalt
von größerer Spaltweite vorgesehen. Zwischen dem ersten und zweiten Austrägsspalt
tritt dann eine Art Umformung des Kuchens ein, indem sich der Kuchen vor dem zweiten
Austragsspalt erneut anstaut. Der zweite Austragsspalt bewirkt in dieser Beziehung
einen Rückdruck, so daß der in der Presse erzielte Druck größer wird. Hierdurch
wird der Auspreßgrad gesteigert. Der zweite Austragsspalt wird zweckmäßig durch
einen in einer trichterförmigen Kammer angeordneten Preßkopf gebildet, der auf der
Schneckenwelle der Presse einstellbar sitzt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung erläutert.
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Fig. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch eine Presse, Fig.2
in etwas größerem Maßstabe das Ausläßende der Presse und die den Kuchen umbildende
Vorrichtung, Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und Fig.
q. ,eine schaubildliche Ansicht, teilweise im Schnitt, der verstellbaren Teile der
den Kuchen umbildenden Vorrichtung mit den zugehörigen Teilen.
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Die Grundplatte i der Presse besteht mit dem Kopfteile und: dem Auslaß-
oder Endteil 3 aus einem Stück.
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Eine Hohlwelle i ist in Lagern 5 und 6, die in dem Teile angeordnet
sind, gelagert und mit einem Zahnrad 7, das durch eine geeignete Kraftquelle angetrieben
wird, versehen. Die Welle 6 ist durch eine Keilkupplung mit der Welle io verbunden,
die sich der Länge nach durch die Presse erstreckt; sie läuft unterhalb des Endes
des Einfüllrohres i i durch die Trommel 12, der Presse, durch den weiter unten beschriebenen
Austragsspalt und durch das Küchenauslaßgehäuse 13. Das äußere Ende der Welle ist
mit einer Flansch.enmuffe 14 verbunden, die mit radialen Lagern 15 und Drucklagern
16 zusammenarbeitet.
Die Trommel 12 wird vorzugsweise aus einer
Anzahl Längsteile gebildet, die in kreisförmigen Gruppen angeordnet sind und mit
ihren inneren Kanten in Berührung stehen.
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Auf der Welle io ist am Kopfende der Presse eine Einfüllschnecke 17
vorgesehen, der ein kegelförmiger Ring 18 und eine Anzahl von getrennt angeordneten
Druckschnekken ig mit dazwischenliegenden Ringen 20 folgen.
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Eine Muffe, die hinter der letzten Schnecke ebenfalls auf der Welle
aufgekeilt ist, erstreckt sich nach außen durch den Austragsspalt.
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Der Austragsspalt hält das Material in der Presse gegen die Preßwirkung
der Schnecken, wodurch der notwendige Druck in der Trommel entsteht, um das Öl auszupressen.
Der Spalt wird durch eine Anzahl radial verstellbarer Backen 22, 23 gebildet.
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Der aus dem Austragsspalt herauskommende Kuchen besitzt eine Dicke
von o,8 mm, die unter Umständen bis auf 13 mm gesteigert werden kann. Eine Steigerung
der Dicke durch Einstellung eines größeren Austragsspaltes hat aber zur Folge, daß
das Öl nicht in der erforderlichen Menge ausgepreßt wird.
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Die Becken und ihre Träger 2q., 25 sind zwischen einem Glied. 26 in
dem Rahmenteil 3 und dem Auslaßgehäuse 13 angeordnet. Das Auslaßgehäuse ist mit
einer zylindrischen Öffnung 27 versehen, an die sich die trichterförmige Kammer
28 anschließt. Das Gehäuse ist an seiner unteren Seite für den Austritt des Kuchens
offen.
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Auf der Welle io und angrenzend an die Muffe 2i (vgl. Fig. 2) ist
eine Muffe 2g befestigt, die mit Außengewinde versehen ist und in Längsrichtung
eine Nut 3o besitzt. Die Muffe 2,9 wird; von einem auf ihr längsbeweglichen rohrförmigen
Gliede 31 umschlossen, das an seinem inneren Ende einen abgerundeten Preßkopf 32
besitzt und mit einer umlaufenden Nut 33 versehen ist, die sich in einem Flansch
34. am äußeren Ende befindet. Der Preßkopf 32 bildet mit der Kammer 28 den zweiten
Austragsspalt.
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Eine Mutter 35 ist auf dein Gewindeteil der Muffe 2g befestigt, die
mit einer Anzahl Vertiefungen 36 zum Einführen eines Steckschlüssels versehen ist.
Beim Drehen der Mutter oder beim Festhalten, falls die Welle io und die Muffe 2g
sich drehen, wird eine Verstellung der Mutter und des Gliedes 3 i gegen die oder
von der Austrittsöffnung der Presse bewirkt. Die Mutter ist mit einer genuteten
Verlängerung 37 versehen, in welche sich ein Flansch 38, der in einem zweiteiligen
Ring 39 angeordnet ist, legt.
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Ein- zweiter Flansch,4o in dem Ring 39 greift in die Nut 33. Ein Ring
oder Reifen 41 umschließt den Ring 39 und wird durch Schrauben 4.2 gehalten,
die durch Öffnungen in dem Reifen und dem Ring gehen. Ein Keil oder eine Feder q.3
ist in dem Glied 31 vorgesehen, der in der Führungsnut 30 gleitet und eine
Drehung des Gliedes 31 unabhängig von der Muffe 29 und der Welle i o, auf welche
die Muffe gekeilt ist, verhindert.
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Bei der beschriebenen Anordnung kann der Preßkopf 12 in der Preßkammer
28 zu oder von der Öffnung weg bewegt werden. Durch eine derartige Verschiebung
kann die Dicke des ausgepreßten Kuchens schnell und genau geregelt werden.
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Die Wirkungsweise der Presse ist z. B. bei der Verarbeitung von Baumwollsamen
folgende: Der Samen wird durch das Einfüllrohr ! i geschüttet und durch die Einfüllschnecke
17 in die Presse gefördert. Der Samen wird dann auf die getrennt angeordneten Schnekken
ig gebracht, die ihn zerquetschen und pressen. Hierbei wird der größte Teil des
Öls ausgepreßt, das nach außen durch die Trommel ausläuft. Gleichzeitig wird die
im wesentlichen ölfreie Masse nach außen durch den Austragsspalt in Form eines verhältnismäßig
dünnen Kuchens gedrückt. Selbstverständlicb besitzt der Kuchen noch eine gewisse
Ölmenge, die durch eine entsprechende Einstellung des Austragsspaltes bestimmt werden
kann.
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Der Kuchen tritt durch die Öffnung 27 in die Kammer 28 ein, er staut
sich hier gegen den Preßkopf 32.
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Der Kuchen ist beim Eintritt in die Kammer 28 heiß, und zwar durch
die Reibung innerhalb der Presse und auch durch das Durchdrücken durch den Austragsspalt;
er kann daher leicht zu Dicken über 13 mm umgeformt werden. Der dicke Kuchen wird
durch die nachdringende Masse aus der Kammer 28 gestoßen und gelangt durch den f1uslaß
in den unteren Teil des Gehäuses 13.
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Der dicke Kuchen wird gekühlt und zu einer Brechvorrichtung geführt,
wo er zerbrochen wird. Die zerbrochenen Stücke werden dann zu der erforderlichen
Korngröße für die zerbrochenen Kuchen gesiebt, die kleineren Stücke werden einer
feinen Mühle zugeführt, um Baumwol.lsamenmehl herzustellen.
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Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß in einer einzigen Presse
und in einem durchgehenden Arbeitsgang Kuchen von beliebiger Dicke hergestellt werden
können.
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Der Preßkopf, der sich an den Austragsspalt der Presse anschließt,
bewirkt einen Rückdruck und eine verzögernde Bewegung des Kuchens durch den ersten
Austragsspalt nach außen in einem solchen Maße, daß ein
höherer
Druck in der Presse erhalten wird, wodurch der Kuchen um mindestens i °% trockener
wird als mit einer gewöhnlichen Presse.
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Selbstverständlich ist die Vorrichtung nicht auf die Verarbeitung
von Baumwollsamen beschränkt, sondern es können auch andere Stoffe verarbeitet werden.