DE58466C - Englischer Rundwirkstuhl mit zum Doppeln der Waare eingerichteter Fadenzuführung - Google Patents
Englischer Rundwirkstuhl mit zum Doppeln der Waare eingerichteter FadenzuführungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04B—KNITTING
- D04B13/00—Circular knitting machines with fixed spring or bearded needles, e.g. loop-wheel machines
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein englischer Rundwirkstuhl, der mit einem
Fadenführer versehen ist, welcher gestattet, neben dem fortlaufenden Hauptfaden noch
einen zweiten oder Nebenfaden an den Stellen zu verstricken, wo die Waare verstärkt oder
gedoppelt werden soll. Während der Wirk-' Vorgang mit dem einfachen wie mit dem
Doppelfaden eine Aenderung nicht erfährt, wird die Doppelung an der gewünschten Stelle
dadurch eingeleitet, dafs mittelst eines beweglichen Armes oder Hebels der bis dahin geklemmte
Zusatzfaden auf den Hauptfadenführer übertragen wird; an dem Punkte, wo die Doppelung aufhören soll, wird der Nebenfaden
aufser Bereich des Züführrades gehoben und unter vorgängiger Klemmung abgeschnitten.
Einführung sowohl wie Zurücklegung des Nebenfadens erfolgt unter Mitwirkung eines
besonders gestalteten Flügels oder Zahnes am Einführrade.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι eine theilweise Oberansicht eines Rundwirkstuhles
mit der neuen Einrichtung;
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht den als Hülfsfadenführer
dienenden Ablegehebel an einem unter Federwirkung stehenden Schubbolzen, der durch eine Anlaufplatte in Verbindung mit
dem Nadelcylinder bethätigt wird;
Fig. 3 und 4 sind Darstellungen des Hülfsfadenführers
von der Seite bezw. von der Kante aus gesehen;
Fig. 5 ist eine Seitenansicht des Hebels zur Bethätigung der Scheere, die zum Abschneiden
des Nebenfadens dient,
Fig. 6 eine Einzeldarstellung des zum Ein- und Ausrücken bestimmten Schaltriegels,
Fig. 7 eine Ansicht des Halters des Einführrades, sowie der mit letzterem zusammenwirkenden
Theile nebst den Fäden bei der dem Aussetzen der Doppelung entsprechenden ·
Stellung, die schräg liegende Achse des nur theilweise dargestellten Einführrades ist als
Projectionsrichtung gewählt,
Fig. 8 eine Darstellung des genannten Halters und des. Hauptfadenführers in einer um 900
verschiedenen Projection; t
Fig. 9 zeigt im Schnitt das Einführrad (Kulirrad) mit dem einen besonders gestalteten Zahn;
Fig. ι ο ist eine übersichtliche Darstellung
der wirksamen Theile mit Einschlufs eines Stückes des Nadelcylinders und der Nadeln,
in Richtung der Achse des Einführrades (wie Fig. 7) gesehen. Die Stellung der Theile entspricht
dem Zeitpunkt des Doppelungsendes bezw. dem Uebergang in die unwirksame Lage;
Fig. 11 veranschaulicht in gröfserem Mafsstabe die gesammte Abschneid-, Klemm- und
Fadenführeinrichtung, sowie die Lage der Strickfäden in Verbindung mit der Waare für
den Zeitpunkt, wo die Doppelung begonnen hat.
Die feststehende Mantelplatte b trägt eine aufgeschraubte Winkelstütze α, Fig. 1, 2 und 10,
in deren seitlichen Führungsaugen α1 α2 ein
Bolzen c vertical verschiebbar ist. Ein auf demselben mittelst Schraube c2 festzuklemmender
Stellring c1 (Fig. 2) nimmt die Spannung einer den Bolzen c umgebenden Feder d derart auf,
dafs der Bolzen fortwährend nach oben gedrückt wird. An dem unteren, neben der
Platte b hindurchreichenden Bolzenende sitzt eine um den Stift el drehbare Laufrolle e. Der
bewegliche Fadenführer, mittelst dessen die Zulegung des Nebenfadens .behufs Doppelung
erfolgt, besteht aus einem Hebel f, ' dessen Schwingungs- bezw. Angriffspunkt f1 in dem
oberen Ende des Bolzens c liegt und dessen Form aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist. An
dem einen Hebelende ist die in einem Schlitz desselben verschiebbare Platte f2 eingepafst,
durch welche der Drehstift al hindurchgeht. Letzterer schliefst in Nietverbindung an die
Stellplatte a&, die durch eine Schraube a5 mit
der Winkelstütze α vereinigt ist.
Am Fufse des Cylinders oder Nadelbettes g, an dem die Nadeln g1 in bekannter Weise angeordnet
sind, ist eine ringförmige Anlaufplatte h vorgesehen, welche unten und oben bezw.
die Anlaufbahnen oder erhöhten Flantsche h1 und h2 trägt. Die Anlaufbahn h1 vermittelt
(Fig. 2), wenn die Rolle e auf dieselbe aufläuft, eine Bethätigung des Bolzens und somit des
Hülfsfadenführers f und die obere gegen jene versetzte Anlaufbahn h2 bethätigt einen mit
Laufrolle m5 versehenen Hebel m, der die
Bewegung der Abschneidklinge η beim Einführrade ρ veranlafst. WTie weit die Anlaufbahnen
hl und h2 auf der Ringfläche der Anlaufplatte
herumzuführen sind, hängt von den Längen ab, innerhalb welcher man die Doppelung
der Waare stattfinden lassen will; man läfst sie gewöhnlich zur Hälfte des Umfanges
herumreichen.
Ein in Fig. 6 besonders dargestellter Schaltoder Kupplungsriegel i ist bei P in einem mit
der Anlaufplatte h unmittelbar verbundenen Ansatzlappen i2 drehbar gelagert, i1 ist eine
Kerbe in dem Randflantsch des beweglichen Nadelringes g, in welche der Riegel i einpafst.
Wenn letzterer, wie Fig. 6 zeigt, in die genannte Kerbe i' des Nadelringes hineinsteht
oder hineingerückt ist, wird demnach die sonst stillstehende Anlaufplatte h bei der Drehung
des Nadelringes (in Pfeilrichtung Fig. 10) mitgenommen und zur Bethätigung des Hülfsfadenführers
f einerseits und der mit einer Klemmvorrichtung verbundenen Scheere η
andererseits veranlafst. Bei herausgerückter Lage des Riegels i (Fig. 1) ist der neue Fadenführerapparat,
weil die Anlaufplatte stillsteht, unwirksam, und der Wirkstuhl arbeitet dann in gewöhnlicher Weise mit dem einfachen
Hauptfaden. Eine zweckmäfsig gestaltete Schleppfeder k dient zur Feststellung des Riegels i in
ein- oder ausgerückter Lage.
Die Einrichtung zum Abschneiden und Einklemmen des Nebenfadens, deren wirksame
Theile in unmittelbare Nähe des Einführrades ρ verlegt sind, erhält die Bewegung mittelst des
bereits genannten Hebels m, der bei m1 in
einem Ständer m6 drehbar angebracht ist und mit dem nach oben gebogenen gegabelten
Ende m1 an die Klinge η der Scheere angreift,
während das Hebelende jenseits des Drehpunktes m1 die mit ihrem Drehstift stellbare
Laufrolle mB trägt, .welche auf der zugehörigen
Bahn, nämlich der Platte h oder dem Anlaufflantsch h2 derselben, durch eine bei m3 angreifende
und unterhalb des Prefsrades s (bei m4) befestigte Feder m2 niedergehalten wird.
Das Messer η ist bei ns drehbar angebracht
und wird durch die Feder n3 in Schlufslage (Fig.-7) niedergehalten. Normal zur feststehenden
Scheerenklinge, welche nach dem Nadel-· ringe hin zugeschärft ist, ist ein Säulchen n1
mit einem daran drehbar befestigten kleinen Hebeln2 vorgesehen; letzterer wird durch eine
vom Bolzen n5 ausgehende Feder ni gegen die
Scheerenfläche herabgedrückt (Fig. 8). In Verbindung mit dem Messer η steht ein kleiner
Plattenansatz n6, welcher unter den Klemmhebel
n- hindurchgreift und diesen unter Vermittelung einer Vertiefung und eines darauf
folgenden äufseren Anlauftheiles so lange abgehoben hält, als sich die Klinge η in einer
der Fig. 11 entsprechenden Offenstellung jenseits der in Fig. 10 gekennzeichneten Lage befindet;
kurz vor dem Abschneidvorgange wird also der Hebel n2 behufs Klemmung ausgelöst.
Aus den Ansichten der Fig. 1 und 10, in
welchen noch das Vertheilrad r und das Prefsrad s, sowie der Nadelkranz gl dargestellt sind,
sowie aus Fig. 11 geht deutlich die gegenseitige Stellung des Hülfsfadenführers f zum Hauptfadenführer
t und Einführrade ρ hervor. Das Ende des Fadenführers t, der den Hauptfaden u
einführt, hat eine aus Fig. 7 und 8 ersichtliche Ausbildung mit Haken i1 und Stift t2. Der
Haken tl nimmt zum gewöhnlichen Faden u den Nebenfaden ν dann auf, wenn diesen der
Ablegehebel / senkt. Durch den Stift t2 wird verhindert, dafs der Hauptfaden unbeabsichtigterweise
mitgehoben wird, sobald der Hülfsfadenführer / mit dem Nebenfaden ν emporgeht,
wobei dieser aufser Eingriff mit dem Einführrade ρ kommt. An letzterem ist einer der
Zähne oder Flügel in der durch Fig. 9 dargestellten Art bei pl ausgebildet, jedoch so,
dafs seine Wirkung als Einführflügel nicht beeinträchtigt wird.
Zur Erläuterung der Arbeitsweise werde mit Bezug auf Fig. 7 angenommen, dafs das Ende
des nach Fig. 2 eingefädelten Nebenfadens ν unter dem Hebel η 2 und an dem festliegenden
Scheerenblatte geklemmt liege. So lange nun der Hülfsfadenführer / die gezeichnete Hubstellung
einnimmt, befindet sich das zwischen ihm und der Klemmstelle gespannt gehaltene Fadenstück aufser Berührung mit den Flügeln
des Rades p, auch mit demjenigen p~l desselben;
dabei kann das Wirken mit dem einfachen Hauptfaden u ungestört vor sich gehen. Ist
ferner' der in Drehung versetzte Nadelkranz g1
mit der Anlaufplatte h gekuppelt, so wird infolge einer kleinen Voreilung des Anlaufes h1
vor demjenigen h2 zuerst eine Senkung des Hülfsfadenführers / da veranlafst, wo die
Doppelung beginnen soll. Bei diesem Vorgang, dessen Ergebnifs die ausgezogene Stellung der
Fig. 11 und die punktirte der Fig. ι ο ist,
spannt sich der Faden ν unter Abwickelung um eine gehörige Länge in die Bahn der seit-
Claims (1)
- lichen, am Radumfange vorstehenden Wange des Flügels jj1, wie durch das punktirt eingezeichnete Fadenstück in Fig. ι ι angedeutet, und indem gleich darauf vermöge der Oeffnungsbewegung der Scheere durch und über die in Fig. io ersichtliche Lage derselben hinaus die Klemmung des Fadens ν am Hebel η 2 aufgehoben wird, streicht jene Wange (bei pl) das freie Fadenende abwärts zwischen .das Rad ρ und die Nadeln g1, während das Oehr des beweglichen Fadenführers f in unmittelbare Nähe der Hakenöffnung am Hauptfadenführer t gestellt ist, so dafs durch diese der gemeinsame Durchzug bezw. die Einführung der zusammengelegten Fäden u und ν in den Kulirapparat erfolgen kann. Mit Ausnahme eines überstehenden , nicht mehr unter die Nadelhaken tretenden Anfangsstückes (Fig. ii), welches nachträglich an der fertigen Waare zu beseitigen ist, wird so der Nebenfaden mit dem Hauptfaden innerhalb der gegebenen Doppelungslänge dem Wirkprocefs unterworfen. Der durch die beiden Fäden u und ν gebildete Doppelfaden wird während dessen ganz wie der einfache Faden in der den »englischen Rundstühlen« eigenthümlichen Arbeitsweise verstrickt, indem die am Kulirrad ρ und Vertheilrad r mit den zusammenwirkenden Nadelng1 gebildeten Fadenschleifen unter die Nadelhaken geschoben werden, welch letztere bei dem Preisrade s angedrückt sind, während die so lange nach unten gehaltenen alten Maschen über die neuen, aus jenen Schleifen gebildeten herübergestreift — abgeschlagen — werden. Die neuen Maschen werden an die Stelle der alten wesentlich durch das Streicheisen ο (Fig. ι und io) herabgebracht.Wenn die Anlaufplatte h sich so weit gedreht hat, dafs die Rolle e aus dem Wirkungsbereich des Anlaufflantsches h1 tritt, hebt sich der Bolzen c unter der Federwirkung und veranlafst ein Zurückgehen des Hülfsfadenführers/ in die ausgezogene Stellung der'.Fig. io. Der Nebenfaden ν wird dabei von dem Haken i1 abgezogen. Kurz darauf verläfst bei der Drehung der Anlaufplatte h die Laufrolle m den Wirkungsbereich des Anlaufflantsches h'2, so dafs die Scheere η aus der vollgeöffneten (in Fig. 11 dargestellten) Lage, in der sie sich während der Dopplung befunden hat, in die Abschneidstellung zurückzugehen beginnt. Ehe die Klinge η jedoch durch die in Fig. io gezeichnete Zwischenlage hindurchgeht (in welchem Augenblick der Klemmhebel n'2 zur Wirkung kommt), erfafst die obere, nach der Achse des Einführrades hin verlaufende Kante des Flügels p1 den zwischen dem gehobenen Fadenführer y und den Nadeln jenseits des Einführrades gespannten Faden ν und führt das vor der Spitze der festliegenden Klinge liegende Stück des Fadens derart herum, dafs er sich über diese, unter den Klemmhebel n2 und zwischen die Scheerklingen schiebt. Damit der Faden hierbei sicher gefafst wird, ist vor dem Flügel^1 eine Abflachung durch Fortschneiden von dem Profil einzelner Zähne geschaffen (Flg. io). Sobald sich nun die Scheere weiter schliefst, wird der Faden geklemmt (Stellung der Fig. io) und danach (Stellung der Fig. 7) abgeschnitten, wobei das etwas überstehende Ende der verwirkten Fadenlänge mit dem Nadelkranz mitgeführt wird, während der laufende Nebenfaden für den beim nächsten Umgange stattfindenden Doppelungsvorgang bereit liegt.Die auf diese Weise erzeugte und sonst in nichts von der gewöhnlichen unterschiedene Wirkwaare stellt sich mithin so dar, dafs sie zum Theil mit einfachen Fäden, zum Theil mit Doppelfaden hergestellt ist, wobei den Anfang und das Ende des gedoppelten Stückes je eine Franse von den überstehenden Enden kennzeichnet.Pateντ-Anspruch:Ein englischer Rundwirkstuhl mit einer aus einem beweglichem Hülfsfadenführer (f) und einer Scheere mit Klemmhebel (ri2) bestehenden Vorrichtung zur Herstellung theilweis verstärkter Waare, bei welcher das Ein- und Ausrücken und Abschneiden eines Verstärkungsfadens (v) unter Vermittelung einer mit dem Nadelkranz (g) einkuppelbaren Anlaufplatte (h) in der Weise bewirkt wird, dafs zum Beginn, nach Senkung des Hülfsfadenführers (f) an den Hauptfadenführer (t) heran, der bis dahin geklemmte Nebenfaden dem Kulirapparat gemeinsam mit dem Hauptfaden (u) zugeführt wird, und dafs zum Schlufs der Doppelung der mittelst des Fadenführers ff) aufser' Eingriff gebrachte Nebenfaden (v) von einem auch bei der Einführung mitwirkenden Flügel (pl) besonderer Gestalt am Einführrade (p) erfafst und zwischen die oberhalb des letzteren angeordnete Scheere, sowie den Klemmhebel (?τ2) gelegt wird, der sich schliefst, ehe die Scheere den Nebenfaden abtrennt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE58466C true DE58466C (de) |
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