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Ausschwingbarer Fadenabschneider für Rundstrickmaschinen. Gegenstand
der Erfindung ist eine Abschneidevorrichtung für Rundstrickmaschinen, die dazu dienen
soll, den in einzelne Teil.: der @`@arc auf einem Teil des Umfangs eingearbeiteten
Verstärkungsfaden an der Austrittsstelle abzuschneiden und bis zu seinem Wiedereintritt
festzuhalten. Sie besteht aus einer ausschwingbaren Schere, die für die Dauer des
Einarbeitens des Verstärkungsfadens von der Mustertrommel ' in Arbeitsstellung gebracht
und deren Öffnen und Schließen durch eine mit dem Nadelzylinder umlaufende Schubkurve
bewirkt wird. Die bisher zu dem gleichen Zweck verwendeten Scheren waren zusammen
mit ihrer Bewegungsvorrichtung auf dem Schloß angebracht und wurden von mehreren
mit dem Nadelbett umlaufenden Schubkurven gesteuert, von denen eine die Schere in
ihrer Ruhestellung hielt. Ein von der Mustertrommel bewegtes Gestänge stellte die
Bewegungsvorrichtung auf die eine oder andere der Schubkurven ein. Die Schere befand
sich dabei stets in nächster Nähe der Nadeln und hinderte den Zugang zu diesen.
Die Abschneidevorrichtung nach der Erfindung ist demgegenüber so angeordnet, daß
sie zum Freilegen des Nadelzylinders ausgeschwenkt und von ihrer vom Nadelzylinder
gesteuerten Antriebvorrichtung getrennt werden kann. Sie hat ein festes Blatt, das
unmittelbar von der Mustertrommel aus für die Zeitdauer des Einarbeitens des Verstärkungsfadens
in die Nähe der Nadeln gebracht und für die übrige Zeit in eine Stellung geschwenkt
wird, in der es den Abzug der Ware von den Nadeln nicht hindert, sowie ein bewegliches
Blatt, das in der Arbeitsstellung an einem Hebel anliegt, der unter Einwirkung einer
Schubkurve am umlaufenden Nadelbett steht.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel einer solchen Abschneidevörrichtung
in Verbindung mit einer Rundstrickmaschine nach Patent 348687 dar.
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Abb. r ist eine Seitenansicht der an einer Rundstrickmaschine angebrachten
Schneidevorrichtung, Abb. a eine Ansicht von oben auf dieselbe, Abb.3 ein Schnitt
nach Linie 3-3 der Abb. 2 und
Abb. ¢ eine Darstellung der Abschneidevorrichtung
in größerem Maßstabe.
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Die Strickmaschine, an der die Vorrichtmig nach der Erfindung angebracht
ist, besitzt einen umlaufenden Nadelzylinder i, auf dem das Platinenbett 2 ruht.
Die Fäden werden durch eine Anzahl Fadenführer 3, 4 zage-, führt, die durch Schubstangen
5 gesteuert werden. Die Bewegung der Schubstangen sowie anderer Teile der Maschine
erfolgt von einer Mustertrommel 6 aus.. Einer der Fadenführer 3 soll zur Zuführung
eines Verstärkungsfadens für einzelne Teile der Ware dienen. Dieser Fadenführer
wird von einer Schubstange 5a gesteuert, die zum Ein- und Ausrücken des Fadenführers
von der Mustertrommel 6 gesenkt, bzw. gehoben wird. Der genaue Zeitpunkt des Ein-
und Ausrückens wird durch eine Schubkurve 7 bestimmt, die finit dem Nadelzylinder
umläuft und die Schubstange 5a in seitlicher Richtung verschiebt, indem sie auf
einen Vorsprung 8 derselben einwirkt. Die Fadenführer 5 können abwechselnd in beliebiger
Reihenfolge in Tätigkeit treten. Sobald ein Fadenführer außer Tätigkeit tritt, wird
sein Faden von einer Vorrichtung 9, io, i 1, 12, die sich innerhalb des oberen Teiles
des Nadelzylinders befindet, aufgefangen, abgeschnitten und festgeklemmt.
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Um einzelne Fadenführer schnell hintereinander ein- und auszurücken,
wenn z. B. einzelne Teile des Längens oder des Fußes verstärkt werden sollen, kann
die Maschine mit Hebeln 14,15 versehen sein, die um eine Achse 16 schwingbar sind.
Die Achse 16 sitzt an einem Hebel 17, 18, der um einen Zapfen i9 schwingbar ist
und mit dem Arm 17 an der Mustertrommel 6 anliegt. Wird der Hebel 17, 18 durch eine
Schubkurve 2o auf der Mustertrommel geschwenkt, so werden dadurch die Hebel 14,
15 in Arbeitsstellung gebracht, in der sie durch eine nicht mit dargestellte Schubkurve
gegen die Schubstangen 5 geschwenkt werden, so daß sie bestimmte Fadenführer 3,
4 in und außer Tätigkeit setzen.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung soll dazu dienen, bei häufigem
Fadenwechsel, der beispielsweise dann stattfindet, wenn bestimmte Stellen der Ware,
die sich nur über einen Teil des Umfangs erstrecken, durch Einarbeiten eines Verstärkungsfadens
verstärkt werden sollen, jedesmal beim Ausrükken des Fadenführers dessen Faden abzuschneiden
und bis zum nächsten Einrücken festzuhalten. Es sind in ähnlicher Weise arbeitende
Abschneidevorrichtungen bekannt, die mitsamt ihrer sehr verwickelten Bewegungsvorrichtung
auf dem Schloß angebracht waren und von der Mustertrommel aus auf verschiedene Kurvenführungen
am umlaufenden Nadelbett eingestellt werden konnten, von denen sie gesteuert wurden.
Im Gegensatz zu diesen bekannten Vorrichtungen, die nur geringe Hubhöhe besaßen
und infolge ihrer Befestigung auf dem Schloß den Zugang zu den Nadeln und das Abziehen
der Ware hinderten, ist der Abschneider nach der Erfindung am Offenhalterring angebracht
und kann durch Aufklappen des letzteren aus dem Bereich des Nadelbettes entfernt
werden. Außerdem ist er von der Mustertrommel aus als Ganzes ausschwingbar und wird
nur während seiner Arbeitsdauer an die Nadeln herangebracht.
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Der Drehzapfen 25 der Fadenführer 3, 4 ist in der Darstellung der
Abb. i gegen den Beschauer hin verlängert und dient außerhalb des am Offenhalterring
26 der Nadelzungen angebrachten Joches 27 zur Aufnahme eines zweiarmigen Hebels
28, der über dem Offenhalterring 26 liegt. An diesem Hebel ist mittels Schrauben
29 in einer Nut ein nach unten gebogener Arm 30 einstellbar befestigt. In
der Arbeitsstellung des Hebels 28 liegt das Ende dieses Armes 30 innerhalb
des Offenhalterringes und des Nadelkranzes. Zur genauen Einstellung der Arbeitsstellung
des Hebels dient eine Einstellschraube 31, die durch einen seitlichen Vorsprung
des Hebels hindurchgeht und auf den Offenhalterring 26 aufstößt. Das untere Ende
des Armes 3o ist finit einer Fadenöse 39 und einem Vorsprung 32 versehen, der beim
Abschneiden des Fadens als Unterlage dient (Abb.3). Seitlich an dem Arm
30 ist ein Scherblatt 33 zum Abschneiden und Festklemmen des Fadens mittels
einer Schraube 34, die durch einen Schlitz 35 des Armes 30 und eine Federbuchse
36 hindurchgeht, befestigt. Das Scherblatt 33 ist an seinem oberen Ende an einem
ebenfalls um den Zapfen 25 schwingbaren doppelarmigen Hebel 37 angelenkt.
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Zwischen Bohrungen in den Hebeln 28 und 37 ist eine Schraubenfeder
38 gespannt, deren Stärke gerade genügt, das Scherblatt 33 in der in Abb. i und
4 dargestellten, angehobenen Stellung am Arm 30, über dem Vorsprung 32 und der Fadenöse
31 zu halten.
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Bei dieser Anordnung kann der Hebel 28
um den Zapfen 25 geschwenkt
und so der Arm 30 in die in Abb. i und 4 dargestellte Arbeitsstellung gebracht
und aus derselben entfernt werden, ohne daß dadurch die Stet= Jung der Hebel
28 und 37 zueinander verändert wird.
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Soll das Scherblatt 33 in Tätigkeit treten, so wird hierzu der Hebel
37 dem Zug der Feder 38 entgegen geschwenkt.
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An der bereits bekannten Maschine befindet sich auf einem Drehzapfen
4o an einer feststehenden Säule 41 ein- Hebelarm 42 (AbLi ),
der
dazu dient, eine Vorrichtung zum Schließen eines Fadendurchlasses im Offenhalterring
26 in Tätigkeit zu setzen. In der vorliegenden Anordnung ist dieser Zapfen lo über
die Nabe des Hebels 42 hinaus verlängert und auf den verlängerten Teil ein dreiarmiger
Hebel 43 aufgeschoben: Dieser Hebel besitzt einen kurzen Arm 44, an dem eine an
einer Einstellschraube 45 in einer Konsole 46 der Schloßtragplatte 47 befestigte
Feder 48 angreift. Ein zweiter Arm 49 des Hebels 43 trägt am Ende eine einstellbare
Platte 5o. Diese Platte liegt im Bereich einer Kurvenführung 51, die mittels Schrauben
52 an der Unterseite des Platinenbettes 2 in einer Ringnut einstellbar befestigt
ist. Der dritte Arm 53 des Hebels 43 endigt hinter dem Arm 42 in einer Fläche, die
dicht vor dem Ende des abwärts zeigenden Armes des Hebels 37 liegt. Der Berührungspunkt
zwischen den Hebeln 37 und 53 liegt ungefähr in der Verlängerung der Achse des Zapfens
54, um den der Offenhalterring schwingbar ist.
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Am Ende des Armes 37 befindet sich in einer geschlitzten Bohrung eine
Stellschraube 55, die durch eine Klemmschraube 56 in ihrer Lage festgestellt werden
kann. Durch Einstellen der Schraube 55 wird die Schwingbewegung des Hebels 43 so
begrenzt, daß der Arm 49 nicht an die untere Seite des Platinenbettes 2 anstößt,
wenn er das Ende der Schubkurve 51 verläßt. Die dargestellte Form des dreiarmigen
Hebels 43 ist besonders zweckmäßig, da sie Leichtigkeit und Festigkeit miteinander
vereinigt.
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Wird der Hebel 28 nach unten geschwenkt, so daß -der Arm
30 mit dem Scherblatt außer Arbeitsstellung tritt, so wird dadurch der Hebel
43, 49 so um den Zapfen 40 geschwenkt, daß er außer Bereich der Schubkurven 51 kommt.
Der von einer noch zu beschreibenden Vorrichtung zwangläufig nach unten geschwenkte
Hebelarm 28 und dessen sich dabei nach aufwärts bewegende Verlängerung 3o übertragen
dabei ihre Bewegung durch das Scherblatt 33, den Hebel 37 und die Schraube 55 auf
den Hebel 43.
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Um die Vorrichtung in ihre Arbeitsstellung zu bringen, in der die
Abschneide- und Klemmvorrichtung 30,33 zur Wirkung gelangt, dient eine ungefähr
senkrecht nach unten gehende Zugstange 6o, die in einem Schlitz eines am Zapfen
i9 angeschraubten Kammes 6i geführt wird. In einem Schlitz 62 des Hebels 28 ist
ein mit einem Absatz versehener Bolzen 63 einstellbar befestigt, der in das obere
Ende der Stange 6o eingreift. Das untere Ende der Stange 6o trägt seitlich eine
Rolle 65, die an der offenen Stirnseite der Mustertrommel 6 in diese hineinragt.
Die Trommel trägt an dieser Stelle eine innere Schubkurve 66, die für gewöhnlich
die Stange 6o nach unten drückt. Sie wirkt dabei einer Feder 67 entgegen, die einerseits
an der Einstellschraube 45 und anderseits in einer Bohrung der Stange 6o befestigt
ist. Wird die Stange durch die Schubkurve 66 heruntergezogen, so wird dadurch die
Abschneide- und Klemmvorrichtung 30, 33 außer Arbeitsstellung und der Hebel 43 aus
dem Bereich der Schubkurve 51 gebracht. Der Zeitpunkt dieses Anhebens ist gegenüber
'den übrigen von der Mustertrommel 6 aus gesteuerten Vorrichtungen der Maschine
genau einstellbar. Wird der Offenhalterring um seinen Drehzapfen 54 nach oben geschwenkt,
so kann. sich die Stange 6o in ihrer Führung 61 frei bewegen.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, befinden sich in vier Schubkurve 66 Unterbrechungen,
an denen der Hebel 28 in die Arbeitsstellung gelangt, wo alsdann bei jedem
Durchgang einer Schubkurve 51 das Scherblatt 33 in Tätigkeit tritt. Die Schubkurven
51 werden in der in Abb. i dargestellten Art angeordnet, wenn ein Faden zum Verstärken
einzelner Teile an ungefähr gegenüberliegenden Stellen der Schlauchware eingeführt
bzw. ausgeschaltet werden soll. In diesem Fall ist nur eine Schubkurve 51 nötig,
die das Scherblatt 33 anhebt und die Fadenöse 31 freilegt, bevor der Faden eines
von der Stange 5, und der Schubkurve 7 gesteuerten Fadenführers freigegeben
wird.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann auch dazu dienen, mehrere
Fäden, die nacheinander während eines Umlaufs ein- und ausgeschaltet werden, abzuschneiden
und festzuklemmen, z. B. wenn zwei Fäden durch Fadenführer 4 unter dem Einfluß der
Hebel 14, 15 zwecks Herstellung eines Musters des Strumpflängens abwechselnd ein-
und ausgeschaltet werden. Hierbei wird für jeden Faden, der während einer Umdrehung
außer Tätigkeit tritt, eine besondere Schubkurve 51 angeordnet. So -sind z. B. in
Abb. 2 zwei solcher Schubkurven dargestellt.
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Die Schubkurve 66' muß in entsprechender eise ausgestaltet sein. Die
in Abb. i gezeichnete Anordnung ist für die Anbringung einer Verstärkung des Fußes
bestimmt. Soll sie bei der Herstellung eines Musters im Strumpflängen verwendet
werden, #o ist lediglich noch die Hinzufügung einer Kurve 51 erforderlich. Letztere
Kurve ist beim Einwirken des Verstärkungsfadens im Fußteil nicht hinderlich, da
sie im allgemeinen die gleiche Stellung zum Nadelzylinder hat, wie die für den Verstärkungsfaden
nötige Schubkurve. Die zweite Schubkurve wirkt alsdann auf die Abschneidevorrichtung
an der Stelle, an der der Verstärkungsfaden eingeführt
wird, an
der sich also in der Führungsöse 39 kein Faden befindet. Es wird lediglich dabei
das abgeschnittene Ende des bei der vorhergehenden Maschenreihe eingewirktenVerstärkungsfadens
freigegeben, das von der aus dem Scherblatt 33 und dem Arm 30 gebildeten
Klemmvorrichtung festgehalten wird.
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Beim Einwirken einer Verstärkung für den Fuß ist es insbesondere erforderlich,
daß das Scherblatt 33 den von ihm festgehaltenen Faden nicht losläßt,. bevor derselbe
fest von den Nadeln gefaßt worden ist. Dagegen darf die Ose 39 bereits freigelegt
werden, bevor der ausgeschaltete Faden die Klemmvorrichtung erreicht. Die in Abb.
2 dargestellte Abmessung der Schubkurve 51 ist genau der Zeit angepaßt, die zwischen
dem Offnen der Klemmvorrichtung und der Schneidebewegung des Scherblattes 33, die
nach dem Vorbeigehen der Kurve 51 erfolgt, erforderlich ist Die Anordnung nach der
Erfindung ermöglicht es, reit den gewöhnlichen Strickgarnen in bekannter Weise einen
häufigen Fadenwechsel eintreten zu lassen unter Verwendung der Klemme I o und der
Abschneidevorrichtung I I.
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Wenn der Wechsel der Fadenführer sehr schnell erfolgt, wie bei Herstellung
eines Musters oder beim Einwirken einer Verstärkung des Fußes, erfolgt das Abschneiden
durch die Abschneide- und Klemmvorrichtung 30, 33. Die Anordnung ermöglicht es aber
auch, bei denselben Fadenführern und Fäden nach Belieben den Abschneider i i und
die Klemme i o, die lediglich von der Mustertrommel 6 aus gesteuert werden, in Tätigkeit
treten zu lassen, wenn der Fadenwechsel verhältnismäßig seltener erfolgt.
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Besonders ist noch zu bemerken, daß die plötzliche, stoßweise Bewegung,
die dem Scherblatt 33 erteilt wird, es erfordert, nur sehr kleine und leichte Maschinenteile
anzuwenden. Im vorliegenden Fall bewegen sich nur die Hebel 37 und 43. Ferner erfolgt
der Stoß des Hebels 43 im wesentlichen in der Richtung auf den Drehzapfen 54 des
Offenhalterrings und ungefähr wagerecht; es wird hierdurch ein störender Einfluß
auf den Offenhalterring und die an diesem sitzenden Teile vermieden. Auch erfolgt
kein plötzliches Anschlagen des Hebels 43 in senkrechter Richtung gegen den Nadelzylinder,
durch das eine unerwünschte Verschiebung der Nadeln in ihren Betten erfolgen könnte.
Bei der getroffenen Anordnung wird die Abschneide- und Klemmvorrichtung zwangläufig
in Stellung gebracht und durch die Stange 6o in Tätigkeit gesetzt und ebenfalls
der Hebel 43 zwangläufig ausgeschaltet. Der Antrieb zur Schneidebewegung des Scherblattes
33 wird von der Feder 48 erteilt, die der schwachen Feder 38 entgegen wirkt, wobei
mittels der Schraube 45 die Stärke dieser Bewegung genau eingestellt werden kann.
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Wird der Offenhalterring um seinen Drehzapfen 54 nach oben geschwenkt,
so kann sich die Stange 6o frei in der Führung 6 1 bewegen, wobei der Drehzapfen
63 den erforderlichen Bogen beschreibt und sich die Rolle 65 nach unten von der
Kurvenführung 66 entfernt. Es ist also in diesem Fall keine Lösung einer Verbindung
zwischen der Schneidevorrichtung und den sie steuernden Teilen erforderlich.