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Vorrichtung zur Bildung eines Falzes Bei Walzenfaltmaschinen zur Herstellung
von Beuteln und Briefumschlägen wird zur Bildung eines Falzes oder zum Umlegen der
Klappe meistens eine sogenannte Umkehrvorrichtung verwandt, die gewöhnlich aus drei
Walzen besteht mit einem Laufblech und Anschlag, wobei das Werkstück gegen den Anschlag
geführt wird und durch Umkehren des Werkstückes der Falz oder das Umlegen der Klappe
hervorgerufen wird. Dieses Umkehren wird bei manchen Maschinen durch Falzmesser
unterstützt, die auf den zu bildenden Falz einschlagen, oder durch eine sonstige
Hebel- bzw. Einschlagvorrichtung. Auch ist eine Vorrichtung zur Umkehr und Falzbildung
eines Werkstückes mittels einer bekannten Dreiwalzenlage bekannt, bei der die mittlere
Walze als Saugwalze ausgebildet ist, wobei die Hochführung des Werkstückes durch
ein auf und ab gehendes Abschließerblech und die Umkehr des Werkstückes durch ein
Einschlagmesser erfolgt.
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Ferner sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die mittlere Walze eines
Dreiwalzensatzes mit besonders geformter Oberfläche versehen ist zur Erzeugung eines
gebauschten Falzes. Diese Einschlagvorrichtungen gestatten aber infolge ihrer hin
und her gehenden Bewegung nur eine beschränkte Geschwindigkeit. Ferner werden die
Falzmesser, weil der zu bildende Falz meistens gummiert sein muß, nach kurzer Zeit
mit Gummi bespritzt sein, da sie ständig auf den gummierten Falz einschlagen. Hierdurch
sind aber Störungen unvermeidbar, da infolge des Gummis das Werkstück an dem Falzmesser
leicht hängenbleiben wird.
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Zur Vermeidung der Schwierigkeiten durch schwingende Teile sind bei
anderen Ausführungen die Walzen, insbesondere die mit der Falzwalze zusammenarbeitende
Einzugwalze, als Saugwalzen ausgebildet worden.
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Allein durch die Wechselwirkung der Saugwalzen in Verbindung mit einem
Anschlag und in Zusammenarbeit mit der Faltwalze wird hier ohne Anwendung irgendwelcher
hin und her gehender Maschinenteile, wie Absperrschieber, Falzmesser usw., der Falz
gebildet. Bei dieser Vorrichtung wird das Werkstück beim Durchgange durch die Maschine
von der oberen Saugwalze angesaugt und an den bekannten Anschlag herangeführt, nach
Abstellung der Saugwirkung dieser Walze von der unteren Saugwalze an der Falzstelle
angesaugt und zwischen ihr und der Faltwalze unter Bildung eines Falzes hindurchgezogen.
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Die vorliegende Erfindung bildet nun eine weitere Ausgestaltung der
Walzenfaltvorrichtung nach Patent 573 892. Die Neuerung
besteht
darin; daß nach erfolgter Umkehr zur Bildung des Falzes durch die bekannten drei
Walzen die Mitnahme des Werkstückes zur Falzbildung nicht durch Saugwirkung der
der Faltwalze gegenüberliegenden Einzugwalze erfolgt, sondern durch die besondere
Ausgestaltung der Oberfläche dieser Einzugwalze. Der Falzlappen des Werkstückes
wird nach erfolgter Umkehr des Werkstückes durch die auf der Oberfläche der Einzugwalze
angebrachten Vertiefungen oder Erhöhungen festgehalten und damit der Durchzug des
Werkstückes zwischen der Einzugwalze und der Faltwalze zur Falzbildung gesichert,
indem die Hinterkante des Werkstückes von den Unebenheiten der Walze erfaßt und
zur weiteren Falzbildung zwischen die Einzug- und die Falzwalze geschoben wird.
Zur Unterstützung und weiteren Sicherung der Falzbildung kann außerdem die untere
Einzugwalze noch mit Sauglöchern versehen werden, was bei schwereren und stark federnden
Papieren von Wichtigkeit ist. Falzwalzen mit Vertiefungen oder Aussparungen sind
an sich bekannt, um eine Berührung der Walzen mit den Kleb stoffstreifen der Klappen
zu vermeiden.
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Während im allgemeinen bei der Umkehr und Falzbildung eines Werkstückes
durch die bekannten drei Walzen Einschlagmesser oder andere Hebelvorrichtungen bzw.
Sauglöcher in den Walzen die richtige Einführung des Werkstückes zur . Falzbildung
zwischen die Faltwalze und der ihr vorgelagerten Einzugwalze sichern, erfolgt hier
infolge der besonderen Gruppierung der drei Walzen die sichere Einführung des Werkstückes
zur Falzbildung allein durch die besondere Ausgestaltung der Oberfläche der der
Faltwalze gegenüberliegenden Einzugwalze. Das Fehlen schwingender Teile vereinfacht
die Vorrichtung wesentlich, gestattet daher eine größere Geschwindigkeit und eine
erhöhte Produktion.
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lach der ersten Ausführungsform erfolgt die Mitnahme des Werkstückes
zur Falzbildung dadurch, daß in der mit der Faltwalze zusammenarbeitenden Einzugwalze
eine feststehende, winklig hineingearbeitete Vertiefung vorgesehen ist, in die sich
der Falzlappen durch den Druck der oberen Walze hineinlegt und festgehalten wird.
Durch die Drehung der Walze, in deren Vertiefung der Falzlappen liegt, gegen die
vorgelagerte Faltwalze erfolgt die Weiterführung des Werkstückes und die Falzbildung.
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Das Festhalten des Werkstückes an dem Ende des Falzlappens erfolgt
bei .einer zweiten Ausführungsform weder durch Sauglöcher noch durch eine Vertiefung,
sondern durch einen feststehenden hervorragenden Anschlag, der auf der unteren Walze,
die der Faltwalze gegenüberliegt, angeordnet ist. Der Anschlag kann aus einem Stück
oder mehreren in gleicher Linie stehenden kleinen Anschlagen bestehen. Damit durch
- den feststehenden Anschlag die beiden anderen Walzen beim Berühren mit dem Anschlag
aus ihren Lagern nicht herausgehoben werden können, sind diese Walzen an einer Stelle,
die genau der Größe des feststehenden Anschlages entspricht, ausgespart. Die Bildung
des Falzes erfolgt nun genau wie oben beschrieben, nur mit dem Unterschied, daß
der Falzlappen statt durch die- Vertiefung jetzt durch den feststehenden hervorragenden
Anschlag gehalten wird und durch die Drehung der Walze, auf der sich der Anschlag
befindet, gegen die Faltwalze die Weiterführung des Werkstückes und die Bildung
des Falzes erfolgt.
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Nach einer dritten Ausführungsform erfolgt das Festhalten des Werkstückes
an dem Falzlappen im Gegensatz zu dem vorher angegebenen Vorgang durch einen hervorragenden
beweglichen Anschlag, der in der Walze, aus der er herausragt, versenkbar angeordnet
ist. Der Anschlag selbst ist auf Federn im Inneren der Walze angebracht und geht,
sobald er mit einer der beiden anderen Walzen durch Drehung in Berührung kommt,
infolge der nachgebenden Federn in das Innere der Walze zurück, springt aber dann
sogleich infolge der Federwirkung wieder vor. Das Hervortreten und das Zurückgehen
des Anschlages kann aber auch durch allgemein bekannte rotierende oder Hebelwirkungen
erfolgen, die an der Walze angebracht sind. Die Bildung des Falzes erfolgt nun genau,
wie oben beschrieben, dadurch, daß der Falzlappen in dem Augenblick, wo das Werkstück
durch die obere Saugwalze hochgeführt ist, durch den aus der Walze herausgetretenen
Anschlag gehalten wird und durch Drehung der unteren Walze, in der der versenkbare
Anschlag befestigt ist, gegen die Faltwalze die Weiterführung des Werkstückes und
die Bildung des Falzes erfolgt.
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Nach einer vierten Ausführungsform wird das Werkstück, sobald es durch
die obere Saugwalze an den Anschlag hochgeführt ist, durch Luftlöcher in den einzelnen
Anschlagleisten so lange festgehalten, bis es durch.die untere Walze erfaßt und
durch Drehung gegen die Faltwalze unter Bildung eines Falzes weitergeführt wird.
Dieses Festhalten durch die Sauglöcher der Anschlagleisten erhöht besonders bei
dünnen, schwer zu verarbeitenden Papieren das einwandfreie Arbeiten der Umkehrstation.
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Nach einer fünften Ausführungsform ist die obere Saugwalze, die das
Werkstück an den Anschlag hochfährt, so eingerichtet, daß j:edesmal mit einer oder
mehreren Reihen
Saugluftlöchern zusammengearbeitet werden kann.
Das sicherste Arbeiten erfolgt aber durch Hintereinanderarbeiten einzelner oder
mehrerer Saugluftlöcher, in dem eine oder mehrere Reihen Sauglöcher das Werkstück
ansaugen und weiter hochbringen, sobald die darüberliegende Reihe Sauglöcher es
losläßt. Wenn sämtliche Reihen Sauglöcher zusammenarbeiten, ist zu befürchten, daß
das Werkstück durch die Saugwalze anstatt gegen den Anschlag über die Saugwalze
rückwärts gezogen wird. Der Unterschied der beschriebenen Saugwalze gegenüber den
bisher bekannten Saugwalzen besteht darin, daß die einzelnen Sauglöcherreihen je
nach Belieben zu einer oder mehreren Reihen zusammen abwechselnd unter Saugluft
gestellt werden können, während bisher die Saugwalzen eine automatische Saugwirkung
der einzelnen Reihen hintereinander nicht gestatten. Bei der Walze nach der Z,rfindung
ist es möglich, unter Abschließung der in Tätigkeit gewesenen Sauglöcherreihen die
nächstfolgende oder folgenden Sauglöcherreihen in Wirkung zu setzen, so daß die
Saugluft in ihrer Wirkung voll und ganz auf einer oder mehreren Reihen ausgenutzt
wird. Bisher ging diese nicht auszunutzende Luft verloren, weil an den nicht abzuschließenden
Kanälen die Luft frei :einströmte. Das Abschließen der verschiedenen Luftzuführungskanäle
kann z. B. am Kopfe der Luftwalze erfolgen durch ein" egenseitiges Verstellen
von zwei Scheiben, die gleich viele Zuführungslöcher besitzen.
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Nach einer sechsten Ausführungsform besteht die Neuerung darin, daß
die in dem Hauptpatent bezeichnete Faltwalze jetzt auch als Luftwalze genau wie
die obere Saugwalze ausgebildet ist, und zwar mit nacheinander arbeitenden 5auglöcherreihen,
die gleichzeitig wie die andere Walze von der Maschine direkt aus angetrieben wird.
Es ist an sich bekannt, Faltwalzen mit der Ablegevorrichtung unmittelbar zu vereinigen.
Während aber bei diesen bekannten Vorrichtungen mechanische Hilfsmittel, wie Mitnehmernocken,
hin und her gehende Herauswerfer sowie sonstige schwingende Maschinenteile usw.,
verwandt werden, die nur eine beschränkte Geschwindigkeit gestatten, erfolgt hier
das Herausführen des Werkstückes auf die Stapelplatte allein durch die als Saugwalze
ausgebildete Faltwalze. Das Herausführen und Ablegen der Werkstücke kann daher mit
größter Geschwindigkeit erfolgen. Durch diese Ausbildung der Faltwalze als Luftwalze
ist es möglich, die fertigen Beutel und Briefumschläge durch die Faltwalze selbst
geordnet hintereinander abzulegen, so daß eine weitere Ablagevorrichtung nicht nötig
ist. Nach dem Verlassen des fertigen Werkstückes aus der unteren Saugwalze und der
jetzt ebenfalls als Luftwalze ausgebildeten Faltwalze saugt die Faltwalze mittels
ihrer hintereinander angebrachten Sauglöcherreihen das -fertige Werkstück an,
nimmt es mit und führt es um sich herum gegen einen Anschlag. Die Faltwalze
läßt das fertige Werkstück in dem Augenblick los, wo es an den Anschlag herangebracht
ist, und läßt es auf eine darunterliegende Platte fallen. Die nächstfolgenden Werkstücke
werden auf die gleiche Art gegen den Anschlag herangeführt und losgelassen. Durch
die ständige Drehung der Faltwalze drückt das nächstfolgende fertige Stück die vor
ihm auf der Platte stehenden Beutel weiter, so daß eine reibungslose Ablage gegeben
ist.
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Die Zeichnungen zeigen in Abb. i die perspektivische Ansicht und in
Abb.2 die Seitenansicht der ersten Ausführungsform, Abb: 3 die- perspektivische
Ansicht und in Abb. q. die Seitenansicht der zweiten Ausführungsform, Abb. 5 die
perspektivische Ansicht und in Abb.6 die Seitenansicht der dritten Ausführungsform,
Abb. 7 eine perspektivische Ansicht und in Abb. 8 eine Seitenansicht der vierten
Ausführungsform, Abb. 9 eine perspektivische Ansicht und in Abb. io eine Seitenansicht
der fünften Ausführungsform, Abb. i i eine perspektivische Ansicht und in Abb.12
eine Seitenansicht der sechsten Ausführungsform.
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Bei der ersten Ausführungsform nach Abb. i und 2 wird das Werkstück
p von der Saugwalze a angesaugt und durch die nacheinander arbeitenden Sauglöcher
der Walze a durch die Walzen a und b hindurch bis an den Anschlag
d herangeführt, wobei der zuletzt folgende Falzlappen des -Werkstückes p in die
Vertiefung e der Walze b hineingleitet. Die Walze b nimmt nun das Werkstück
p, das an dem Falzlappen durch die Vertiefung e festgehalten wird, mit, und durch
Drehung der Walze b gegen die Faltwalze c erfolgt die Weiterführung des Werkstückes
p und die Falzbildung.
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Der Anschlag d, die Saugwirkung der Walze a und die Walze
b mit ihrer Vertiefung e sind so einstellbar, daß der Falz an der im voraus
genau bestimmten Stelle gebildet wird.
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Bei der zweiten Ausführungsform nach Abb. 3 und q. wird das Werkstück
p von der Saugwalze a angesaugt und durch die nacheinander arbeitenden Reihen Sauglöcher
der Walze a durch die Walzen a und b bis an den Anschlag d
herangeführt, wobei der
zuletzt folgende Falzlappen des Werkstückes
p durch den feststehenden hervorragenden Anschlagg der Walzeb erfaßt wird und durch
Drehung der beiden Walzen b und c gegeneinander das Werkstück p durch die Walzen
b und c unter Bildung eines Falzes hindurchgezogen wird. Der Anschlag d, die Saugvorrichtung
der Walze a und die Walze b mit dem feststehenden Anschlag g sind
auch hier so einstellbar, daß der Falz an der im voraus genau bestimmten Stelle
gebildet wird.
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Bei der dritten Ausführungsform nach Abb. 5 und 6 wird das Werkstück
p- von der Saugwalze a angesaugt und durch die nacheinander arbeitenden Reihen Sauglöcher
der Walze a durch die Walzen a und b bis an den Anschlag d herangeführt,
wobei der zuletzt folgende Falzlappen des Werkstückes p durch den aus der Walze
b hervorgetretenen Anschlag lt gefaßt wird und durch Drehung der beiden Walzen b
und c gegeneinander das Werkstück p durch die Walzen b und c unter Bildung eines
Falzes hindurchgezogen wird.
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Der Anschlag d, die Saugvorrichtung der Walze a und die Walze
b mit dem Anschlag h sind ebenfalls so einstellbar, daß der Falz an der im
voraus bestimmten Stelle gebildet wird.
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Bei der vierten Ausführungsform nach Abb. 7 und 8 wird das Werkstück
pr durch die Saugwalze a angesaugt und durch die nacheinander arbeitenden Reihen
Sauglöcher der Walze a durch die Walzen a und b bis an den Anschlag
d herangeführt, wobei das Werkstück p nach Erfassen durch einen den einem der obigen
Ausführungsformen entsprechenden Anschlag von der Walze b mitgenommen und durch
Drehung gegen die Faltwalze c der Falz gebildet wird. Der Anschlag d mit
den Sauglöchern i in den Anschlagleisten 1, die Saugwirkung der Saugwalze
a sowie die Walze b sind auch bei dieser Ausführung so einstellbar,
daß der Falz an der im voraus bestimmten Stelle gebildet wird.
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Bei der fünften Ausführungsform nach Abb. 9 und i o wird das Werkstück
p je nach Belieben von einer oder mehreren Sauglöcherreihen m der Saugwalze
a angesaugt und bis zu der den Anschlagleisten 1 entsprechenden Lage angehoben
und dann nach Ausschaltung der bis jetzt saugenden Reihenm von den nächstfolgenden
Reihen c angesaugt und weiter hochgeführt. Durch Drehung der Walze a wechselt dieser
Vorgang dauernd, bis das Werkstück p den Anschlag erreicht hat. m bezeichnet die
Scheibe, durch deren Wirkung die einzelnen Sauglöcherreihen automatisch nacheinander
geschlossen werden.
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Bei der sechsten Ausführungsform nach Abb. ii und 12 wird das Werkstück
p nach Bildung des Falzes durch die Walzen b und c von der als Saugwalze ausgebildeten
Faltwalze c durch die nacheinander saugenden Reihen Luftlöcher gegen den Anschlag
g hochgeführt und dann auf die Stapelplatte v abgelegt. Die Saugvorrichtung der
Faltwalze c, deren Anschlag g sowie die Plätte Y sind so einstellbar, daß Werkstücke
beliebiger Größe mitgenommen und abgelegt werden können.