DE584041C

DE584041C - Verfahren zur Verwertung der in den Verbrennungsprodukten von Entgasungsoefen in Gaswerken, Kokereien und aehnlichen Kohlen destillierenden Betrieben enthaltenen fuehlbaren Abwaerme

Info

Publication number: DE584041C
Application number: DEK107079D
Authority: DE
Original assignee: HARALD KEMMER DR ING
Current assignee: HARALD KEMMER DR ING
Priority date: 1927-12-07
Filing date: 1927-12-07
Publication date: 1933-09-13

Description

Verfahren zur Verwertung der in den Verbrennungsprodukten von fintgasungsöfen in Gaswerken, Kokereien -und ähnlichen Kohlen destillierenden Betrieben enthaltenen fühlbaren Abwärme Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verwertung der fühlbaren Wärme der Verbrennungsgase von Entgasungsöfen, insbesondere jener in Gaswerken und Kokereien.
Es ist bekannt, daß in diesen Verbrennungsprodukten große Wärmemengen enthalten sind, für die eine wirtschaftliche und zweckmäßige Verwertung bisher noch nicht gefunden werden konnte.
Man hat zwar versucht, diese Abhitze in Dampf zu verwandeln, um sie auf diese Art und Weise nutzbar zu machen. Alle in dieser Richtung unternommenen Versuche haben jedoch nicht zu einem wirtschaftlich befriedigenden Ergebnis geführt, da sich bei den bekannten Verfahren ein Dampfpreis ergibt, der höher als der Preis für mit anderen Mitteln erzeugten Dampf ist.
Um nun die fühlbare Wärme der Verbrennungsprodukte in wirtschaftlicher und zweckmäßiger Form auszunutzen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, sie unmittelbar zur Erzeugung von Kälte in ein- oder mehrstufigen Absorptionskältemaschinen und diese Kälte zur Reinigung der Destillationsgase der Entgasungsöfen zu benutzen.
An und für sich ist es nicht mehr neu, unbenutzte Wärmequellen zur Kälteerzeugung zu verwenden. So ist beispielsweise schon vorgeschlagen worden, den Abdampf von Dampfmaschinen oder die Auspuffgase von Verbrennungsmotoren oder auch abfallende Heizgase aller Art unmittelbar zur Verdampfung von leicht verdunstbaren Flüssigkeiten, wie z. B. Ammoniak, zum Zwecke der Kälteerzeugung zu verwerten.
Schließlich ist es bekannt, Leuchtgas zum Zwecke der Ausscheidung von Bestandteilen tiefzukühlen, wie auch die Tiefkühlung bei der Reinigung und Zerlegung von Kohlendestillationsgas in seine Bestandteile Gemeingut der Gastechnik ist.
Es ist aber noch nicht bekannt, die fühlbare Wärme der in Gaswerken, Kokereien und ähnlichen Kohlen destillierenden Betrieben anfallenden Verbrennungsprodukte zur Erzeugung von Kälte in Absorptiongkältemaschinen und diese Kälte zur Reinigung der Destillationsgase zu -benutzen. Dieses Verfahren hat aber gerade für die vorgenannten Betriebe eine besondere Bedeutung weil auf diese Weise die bedeutenden Mengen von Abhitze wirtschaftlich und zweckmäßig verwertet werden können, wodurch beispielsweise die Wirtschaftlichkeit der Gaserzeugung, die im Rahmen der Volkswirtschaft eine bedeutende Rolle spielt, .erhöht wird.
Die Erfindung besteht also in der Vereinigung an sich bekannter Maßnahmen, nämlich der Nutzbarmachung der Abwärme von Kokereien, der unmittelbaren Verwendung fühlbarer Abgaswärme in Ammoniakkütemaschinen und der Tiefkühlung von Kohlendestillationsgasen behufs Reinigung.
Der besondere Vorzug des Verfahrens ist darin zu 'erblicken; daß die gemäß der Er- " findung gewonnene Kälte an Ort und Stelle zur Reinigung der erzeugten Destillationsgase verwendet werden kann und diese ein sehr reines Gas ergibt. Die hohen Anforderungen, die heute an die Gasverteilung in Städten (Regler, Gasmesser, Gasgeräte u. dgl.) in bezug auf Gasbeschaffenheit und Gasdruck sowie Sicherheit der Gasversorgung gestellt werden, setzen ein Gas voraus, das absolut trocken und frei von allen niederschlagsfähigen Bestandteilen ist, die geeignet sind, Anfressungen an den Gasleitungen hervorzurufen oder diese zu verstopfen.
Diesen Bedingungen entspricht ein durch fraktionierte Tiefkühlung bis zu -a5° C gereinigtes Destillationsgas.
Darüber hinaus besitzt aber dieses keinigungsverfahren noch den Vorteil, daß die erforderlichen Anlagen billiger und einfacher als die nach den bisher üblichen Verfahren-. arbeitenden Anlagen sind, so daß sieh neben wirtschaftlichen Vorteilen auch solche technischer Natur ergeben.
Die fühlbare Wärme der in den Gaswerken und Kokereien .anfallenden Verbrennungsprodukte ist groß genug, um das gesamte Nutzgas nach dem Tiefkühlverfahren zu reinigen und jede gewünschte Kältetemperatur zu erhalten.
Da bei der fraktionierten Tiefkühlung immer. sehr kalte Laugen vorhanden sind, die höchstens so weit erwärmt werden, daß sie zur- Eiserzeugung ausreichen, kann als Nebenprodukt noch Eis erzeugt werden.
Es steht sogar genügend Ammoniakkondensat für andere Zwecke zur Verfügung, beispielsweise für eine weitere gewerbliche Kälteabgabe und für die Belieferung von Sportplätzen mittels Fernleitungen für flüssiges Ammoniak.
Das Verfahren, die fühlbare Wärme der in Gaswerken u. dgl. anfallenden Destillationsgase zur Kälteerzeugung in Absorptionskältemaschinen zu benutzen und mit der so erzeugten Kälte die Destillationsgase zu reinigen, ist Gegenstand des älteren Patentes 498888.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verwertung der in den Verbrennungsprodukten von Entgasungsöfen in Gaswerken, Kokereien und ähnlichen Kohlen destillierenden Betrieben enthaltenen fühlbaren Abwärme,. dadurch gekennzeichnet, daß man die Abhitze unmittelbar zur Kälteerzeugung in Absorptionskältemaschinen und diese Kälte zur Reinigung der Destillationsgase benutzt.