DE953999C - Verfahren zur Verwertung des bei der Kuehlung von Destillationsgasen anfallenden Kondensats - Google Patents

Verfahren zur Verwertung des bei der Kuehlung von Destillationsgasen anfallenden Kondensats

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DE953999C
DE953999C DEO2392A DEO0002392A DE953999C DE 953999 C DE953999 C DE 953999C DE O2392 A DEO2392 A DE O2392A DE O0002392 A DEO0002392 A DE O0002392A DE 953999 C DE953999 C DE 953999C
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DE
Germany
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condensate
tar
evaporated
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evaporation device
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Expired
Application number
DEO2392A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Max Goebel
Dr Hubert Schmitt
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Dr C Otto and Co GmbH
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Dr C Otto and Co GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/001Purifying combustible gases containing carbon monoxide working-up the condensates

Description

  • Verfahren zur Verwertung des bei der Kühlung von Destillationsgasen anfallenden Kondensats Bekanntlich fällt bei der Kühlung der heißen aus der Brennstoffdestillation stammenden Rohgase ein Kondensat an, das im wesentlichen aus Wasser, Teer und Ammoniak besteht. Üblicherweise scheidet man den Teer durch Absitzenlassen des Kondensats aus und gewinnt das Ammoniak durch Abtreiben der wässerigen Ammoniaklösung. Der abgeschiedene Rohteer muß unter erheblichem Wärmeaufwand in einer besonderen Apparatur anschließend entwässert werden, um ein verkaufsfähiges Produkt darzustellen. Wegen des geringen Verkaufswertes sowohl des Ammoniaks als auch des Rohteers ist dieses übliche Verfahren häufig unwirtschaftlich, zumal wenn es sich um kleine Flüssigkeitsmengen handelt. Man hat deshalb versucht, das nach der Teerabscheidung verbleibende Gaswasser zum Löschen des aus der Destillationskammerabgezogenen glühenden Rückstandes, also des Kokses, zu verwenden und dadurch zu vernichten. Abgesehen von der Belästigung der Nachbarschaft durch dabei entstehende Ammoniakdämpfe erhält der Koks durch die Teer- und Ammoniakniederschläge eine unansehnliche Färbung, die seinen Verkaufswert beeinträchtigt. Man hat auch beim sogenannten Dampfen der Destillationskammenn am Ende der Gärungszeit dem Wasserdampf einen Teil des aus dem Kondensat abgeschiedenen Rohteers zu Karburierungszwecken zugesetzt, wobei aber noch ein großer schlecht verwertbarer Rest übrigblieb.
  • Wegen seines Gehaltes an schädlichen bzw. giftigen Stoffen kann man das Kondensat nicht in öffentliche Gewässer ablassen. Selbst wenn daher seine sämtlichen Bestandteile an sich wertlos wären, müßte man trotzdem das Kondensat wenigstens so weit aufarbeiten, daß der verbleibende Rest keine schädlichen oder giftigen Stoffe mehr enthält. Alle bisher bekannten Aufarbeitungsverfahren arbeiten im Prinzip in der Weise; daß das Kondensat durch Absitzenlassen in wasserhaltigen Rohteer und teerhaltiges Ammoniakwasser geschieden und jede dieser beiden Hauptfraktionen getrennt weiterbehandelt wird. In beiden Fraktionen stellt das Wasser reinen Ballast dar, den man praktisch nur durch Verdampfen entfernen kann. Der hierfür erforderliche Wärmeaufwand liegt fest und muß bei jedem Verfahren aufgebracht werden.
  • Ein bekanntes Verfahren zur Verwertung des bei der Kühlung von Desfillationsgasen anfallenden Kondensats arbeitet in der Weise, daß zuerst die übliche Trennung des Kondensats in eine TeerundAmmoniakwasserfraktion und anschließend das Abtreiben der letztgenannten Fraktion stattfindet. Die Dämpfe aus der Verdampfungseinrichtung sollen aber nicht, "vie üblich, auf verkaufsfähiges Ammoniak aufgearbeitet, sondern als Vergasungsmittel in einem Gaserzeuger .ausgenutzt werden, wobei die Ammoniak-Schwefelwasserstoff-Blausäuregase verbrannt bzw. vernichtet werden.
  • Die vorliegende Erfindung greift dieses Verfahren auf und bildet es in vorteilhafter Weise weiter aus. Sie schlägt vor, das gesamte Kondensat als Ganzes aufzuarbeiten und damit die bei allen bekannten Vorschlägen als selbstverständlich vorausgesetzte Trennung des Kondensats in eine Teer- und Ammoniakwasserfraktion vollkommen einzusparen. Damit entfällt der Zwang zu einer getrennten Verwertung jeder dieser Fraktionen. Die erfindungsgemäß einheitliche Verwertung des Gesamtkondensats ergibt eine Reihe von Vorteilen.
  • Bei der bisher üblichen Entwässerung der Teerfraktion mußte man mit verhältnismäßig niedrigen Temperaturen arbeiten, um ein Übergehen wertvoller Teeröle in den abgetriebenen Wasserdampf nach Möglichkeit zu vermeiden. Man erhielt daher einen niedriggespannten Saudampf, der als solcher praktisch nicht als Vergasungsmittel ausgenutzt werden. konnte. Bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung dagegen soll die Verdampfungseinrichtung mit vergleichsweise wesentlich höheren Temperaturen arbeiten. Man erhält dadurch ein Gemisch aus überhitztem Wasserdampf und Teerdämpfen, das unmittelbar einer Vergasungseinrichtung, sei es einer Destillationskammer mit glühendem Brennstoffinhalt; sei es einem vorhandenen Gaserzeuget als Vergasungsmittel, zugeleitet werden kann. Die nicht verdampften Kondensatbestandteile, im wesentlichen also die _ hiöhersiedenden Teerfraktionen, sollen erfindungsgemäß in .regelbarer Konsistenz einer geeigneten Verwendungsstelle, beispielsweise einer Feuerung oder einem Schwachgaserzeuger, zugeleitet werden. Zweckmäßig dienen die nicht verdampften Bestandteile ganz oder teilweise zur Beheizung der Verdampfungseinrichtung. Man kann"jedoch das Erhitzen des Teerwasserkondensats in der Verdampfungseinrichtung so weit treiben, daß als Rückstand Pech mit einem gewünschten Erweichungspunkt anfällt, das für Straßenbelag, Dachpappenfabrikation usw. verwendet werden kann.
  • Durch die Erfindung wird somit erstmalig die Möglichkeit geschaffen, das gesamte bei derKühlung von Kohlendestillationsgasen anfallende Kondensat in einfacher und wirtschaftlicher Weise für die Kohlendestillation nutzbar zu machen. Selbstverständlich steht nichts im Wege, gegebenenfalls aus den nicht- verdampften Kondensatbestandteilen die wertvollen Mittelöle in der üblichen Weise abzudestillieren und nur den minderwertigen asphalt-bzw. pechartigen Destillationsrückstand für _Feuerungszwecke oder für Karburierungsmittel im Gaserzeuger zu verwenden. Diese Ausführungsform der Erfindung eignet sich insbesondere für die Aufarbeitung des bei der Brennstoffschwelung aus den Schwelgasen anfallenden Kondensats, da der im Kondensat enthaltene Urteer bekanntlich wesentlich mehr wertvolle Mittelöle enthält als der bei Hochtemperaturdestillation entstehende Teer.
  • Die erfindungsgemäß vorzunehmenden Verfahrensschritte bestehen -nun im einzelnen darin, daß das Kondensat einer Verdampfungseinrichtung zugeleitet wird, aus der die verdampften Bestandteile dem glühenden Brennstoffinhalt einer Destillatiönskammer oder eines Gaserzeugers und die nicht verdampften Bestandteile getrennt davon in regelbarer Konsistenz einer beliebigen Verwendungsstelle zugeführt werden, beispielsweise einer Feuerung oder einem Schwachgaserzeuger. Als Verdampfungseinrichtung kann man einen Abhitze-oder direkt beheizten Dampfkessel verwenden, aus dem man die nicht verdampften Bestandteile des Kondensats in regelbarer Konsistenz zweckmäßig durch das Abschlämmventil abzieht. Sie können für Feuerungszwecke, vorzugsweise zur Beheizung'des Kessels selbst, verwandt oder auch in heißem Zustande einem-Schwachgasgenerator als Vergasungsmittel zugeführt werden. Die Ableitung dieser und der verdampften Bestandteile des Kondensats. zur Verwendungsstelle erfolgt zweckmäßig unter Ausnutzung des im Kessel herrschenden Drucks.
  • Die verdampften Bestandteile des Kondensats bilden ein Gemisch aus Wasser-, Ammoniak- und Teerdämpfen, das sich bei Einleitung in die Vergasungszone eines Gaserzeugers zu heizkräftigem Brenngas umsetzt. Bei Einführung in eine mit glühendem Brennstoff gefüllte Destillationskammer zersetzen sich, die Teerdämpfe- des Gemisches vorwiegend zu hochwertigen leichteren Kohlenwasserstoffen, die man dann in der Benzolwäsche des Destillationsgases gewinnen kann, während der Wasserdampf sich weitestgehend zu Wassergas zersetzt. Man erhält auf diese Weise ein an Ammoniak reicheres Rohgas. Befindet sich in der Nähe der Destillationsöfen eine Schwachgaserzeugungsanlage, so führt man zweckmäßig dieser und den öfen die verdampften Kondensatbestandteile in regelbaren Teilmengen zu.
  • Eine besondere Bedeutung kommt dem neuen Verfahren bei der Verarbeitung "der Gase zu, die bei der Schwelung von Steinkohle entstehen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verwertung .des bei der Kühlung vom Kohlendestillationsgasen anfallenden Kondensats, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat einer Verdampfungseinrichtung zugeleitet wird, aus der die verdampften Bestandteile dem glühenden Brennstoffinhalt einer Destillationskammer oder. eines Gaserzeugers und die nicht verdampften Bestandteile getrennt davon in regelbarer Konsistenz einer beliebigen Verwendungsstelle zugeführt werden, wie einer Feuerung oder einem Schwachgaserzeuger.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Verdampfungseinrichtung, vorzugsweise einem durch Abhitze oder direkt beheizten Dampfkessel, getrennt abgezogenen Kondensatbestandteile ihrer Verwendungsstelle in heißem Zustande unter Ausnutzung des im Verdampfungsraüm herrschenden Drucks zugeleitet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht verdampften Kondensatbestandteile ganz oder teilweise unmittelbar zur Beheizung der Verdampfungseinrichtung verwandt werden:
DEO2392A 1952-06-06 1952-06-06 Verfahren zur Verwertung des bei der Kuehlung von Destillationsgasen anfallenden Kondensats Expired DE953999C (de)

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