DE814156C

DE814156C - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Destillat aus der Abwaerme eines Dampfkraftwerkes

Info

Publication number: DE814156C
Application number: DEP10529D
Authority: DE
Inventors: Sergius V Le Juge
Original assignee: Atlas Werke AG
Current assignee: Atlas Werke AG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-09-20

Description

Es ist schon vorgeschlagen worden, zur Gewinnung von Destillat aus der Abwärme eines Dampfkraftwerkes das aus dem Hauptkondensator ablaufende Kühlwasser Verdunstungsräumen zuzuleiten, die mit einem besonderen, von kaltem Kühlwasser durchflossenen Kondensator in Verbindung stehen. Hierbei steht jedoch nur ein geringes Temperaturgefälle für die Verdunstung zur Verfügung, das lediglich zur Erzeugung kleiner Mengen Zusatzwasser ausreicht, wie sie für die Kesselspeisung benötigt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Dampfkraftwerk auf möglichst wirtschaftliche Weise dauernd oder in ununterbrochenem Betrieb Destillat in größeren Mengen, insbesondere zur Trinkwassererzeugung, zu gewinnen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verdampfer mit angeschlossenem Brüdenkondensator vorgesehen, der mit dem ablaufenden Kühlwasser aus kühlwasserseitig hintereinandergeschalteten Kondensatoren der Dampfkraftanlage gespeist wird. Durch die kühlwasserseitige Hintereinanderschaltung wird eine besonders wirtschaftliche Destillatgewinnung erzielt. Es läßt sich so aus derselben Frischdampfmenge etwa dreimal soviel Destillat gewinnen als bei der üblichen Destillaterzeugung durch eine hochwertige Verdampferanlage. Außerdem hat diese Anordnung den Vorteil, daß sie leicht nachträglich in ein vorhandenes Kraftwerk eingebaut werden und daß der Betrieb wahlweise mit zusätzlicher Destillaterzeugung oder aber normal durchgeführt werden kann.
In der Abbildung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin sind T1, T, T3 gleich große, von einem Dampfnetz gespeiste Turbinen, deren Abdampf in Kondensatoren K1, K2, K3 niedergeschlagen wird. Diese Kondensatoren arbeiten mit Kühlwasserpumpen P1, P" ,P,. Im Normalbetrieb läuft das Kühlwasser nach Durchfließen des zugehörigen Kondensators wieder ab.
Um Destillat etwa für eine Trink- oder Gebrauchswasseranlage zu gewinnen, ist eine zusätzliche Verdampfereinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einem Entspannungsverdampfer V mit brüdenseitig angeschlossenen Brüdenkondensator B. Der Verdampfer V wird durch das Kühlwasser gespeist, das von der Pumpe P1 gefördert wird und nacheinander die Kondensatoren K1, KZ und K3 durchfließt, wo es sich allmählich von zum Beispiel 30' auf 5o' erwärmt. Das so erwärmte Wasser wird im Verdampfer V entspannt und kühlt sich unter Dampfabgabe auf z. B. 37' ab. Dem Brüdenkondensator B wird durch die Kühlwasserpumpen P2 und P3 Kühlwasser zugeführt. Aus dem Brüdenkondensator B wird das anfallende Destillat durch eine Pumpe D dem Verbrauch zugeleitet. In den Leitungen der Förderpumpen P2 und P3 sind zwecks Umschaltung auf den Destillatbetrieb Absperrventile eingeschaltet. Ebenso können die normalerweise benutzten Abflußleitungen für das Kühlwasser der Kondensatoren K1, K2, K3 mit Absperrventilen versehen sein.

Claims

PATEN TANSFRI CIIE: i. Verfahren zur Erzeugung von Destillat aus der Abwärme eines Dampfkraftwerkes, insbesondere für die Trinkwassererzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß das zu destillierende Wasser in kühlwasserseitig hintereinandergeschalteten Kondensatoren mehrstufig erwärmt und sodann das Destillat aus dem erwärmten Wasser durch Verdampfen und Niederschlagen gewonnen wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verdampfer (V) mit angeschlossenem Brüdenkondensator (B) an den Kühlwasserablauf der kühlwasserseitig hintereinandergeschalteten Kondensatoren (K1, K2, K3) der Dampfkraftanlage angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer (V) als Entspannungsverdampfer ausgebildet ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Kondensatoren (KI, K$, K3) der Dampfkraftanlage getrennte Kühlwasserpumpen (P1, P2, P3) zugeordnet sind, von denen zwei (P1 und P3) so umschaltbar sind, daß sie wahlweise zur direkten Kühlung der Kondensatoren (KZ und K3) oder zur Kühlung des Brüdenkondensators (B) dienen.