DE583779C - Verfahren zur Herstellung von Backpulver - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Backpulver

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DE583779C
DE583779C DESCH88801D DESC088801D DE583779C DE 583779 C DE583779 C DE 583779C DE SCH88801 D DESCH88801 D DE SCH88801D DE SC088801 D DESC088801 D DE SC088801D DE 583779 C DE583779 C DE 583779C
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phosphates
calcium
potassium
baking
kieselguhr
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/02Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding inorganic substances

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Backpulver L i e b i g hat vor mehr als 8o Jahren erkannt, daß man die Salze der Aleuronschicht des Getreidekorns, die mit dieser Schicht in der sogenannten Hochmüllerei entfernt werden, der Backware aus weißem Mehl wieder zuführen müsse. Sein Schüler H o r s f o r d hat seinen Vorschlag, zu diesem Zweck Backpulver aus phosphorsauren Salzen des Calciuins, Natron und Chlorkalium, herzustellen, fabrikatorisch ausgeführt und jahrelang solclies Backpulver in den Vereinigten Staaten hergestellt; das Erzeugnis hat zunächst großen Anklang gefunden, ist aber später vollständig in Vergessenheit geraten. Es wurden vielmehr überall die Backpulver aus Weinstein und Natron herrschend, bis der Krieg und die Nachkriegszeit Veranlassung gaben, den Weinstein durch saure Phosphate zu ersetzen; in einigen Ländern ist das auch teilweise gelungen. _ Der praktischen Durchführung der Herstellung von Backpulvern aus basischen Kaliumsalzen; insbesondere aus Kaliumbicarbonat,und sauren Phosphaten, insbesondere solchen des Calciums, erstanden jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich der Haltbarkeit der Produkte; ein Umstand, der wohl auf die größere Löslichkeit dieses Bicarbonats zurückzuführen ist.
  • Die Lösung der sich so ergebenden technischen Aufgabe würde durch Einführung von Kieselgur und ähnlich wirkenden Stoffen gefunden. Der Erfolg scheint auf einer feuchtigkeitabsorbiereiidcn Wirkung zu beruhen. Gleichgültig ist jedoch, ob diese wissenschaftliche Anschauung richtig ist oder ob andere Ursachen vorliegen.
  • Beim Gebrauch dieser neuen Backpulver, die im übrigen unter Mitverwendung der üblichen Trennungsmittel erzeugt werden, kann man in der üblichen Weise verfahren; man kann sowohl Brot als auch andere Backwaren, die mit feinem weißem Mehl erzeugt werden, mit, diesen neuen Produkten herstellen. -Ebenso kann man dunklere oder Vollkornmehle verbacken; es ist dabei selbstverständlich, daß je nachdem Temperatur und Backdauer und evtl. auch die Feuchtigkeit im Ofen gewählt werden .müssen; ob man geschlossene Backformen anwenden will, hängt vom Mehl, der Temperatur usw. ab, da dunklere Mehle im allgemeinen besser in solchen Formen -verbacken werden. Die Bereitung des Teiges -schließt -sich im allgemeinen den üblichen Verfahren an.
  • . Beispiel ,i 24o Teile primäres kristallisiertes- Calciumphösphat werden zerrrieben -und mit etwa 9o Teilen Kieselgur (gereinigt, geglüht) vermischt; in ganz kurzer Zeit ist eine gleichmäßige, trockne Pulvermasse erzielt. Diese wird mit etwa 28o Teilen feinem Weizen-oder Maismehl vermischt. Andererseits werden 27o Teile Kaliumbicarbonat. (pulverisiert) mit etwa 28o Teilen feinem Mehl gut verarbeitet; die Ca- und die K-Portionen werden dann in geeigneter Weise (Maschine) gemischt.
  • Dieses Backpulver eignet sich in erster Linie zum Backen von Vollkornbrot oder zum Verbacken von dunklem Weizenmehl oder von Roggenmehl, auch für passende Mischungen von Weizen- und Roggenmehl.
  • Beispiele. Man bereitet aus 3oo Teilen primärem Calciumphosphat und etwa i2o Teilen Kieselgur unter gutem Mischen und Durcharbeiten ein Pulver, das mit 7o bis ioo Teilen sekundärem Calciumphosphat (Calcium phosphoricum siccum) verarbeitet wird. Das erhaltene Produkt trägt man unter gutem Rühren in 3oo Teile feines Weizen- oder Maisinehl bis zur genügenden Durchmischung ein. Andererseits werden 3oo Teile Kaliumbicarbonat mit 25o bis 3oo Teilen feinem Mehl vermischt, und nach entsprechender Durcharbeitung wird dieser Kaliumteil mit dem obigen Calciumteil verarbeitet, bis die genügende Durchmischung erreicht ist.
  • Das Produkt eignet sich unter anderem auch sehr gut zur Herstellung eines schmackhaften, sehr bekömmlichen Brotes, ferner auch zu den verschiedenen Backwaren aus weißem Mehl.
  • Die Durchführung der Erfindung ist nicht auf diese beiden Beispiele beschränkt. Man kann andere Phosphate, wie z. B. Calciumpyrophosphat, oder auch Mischungen von diesem mit saurem Natriumpyrophosphat, ferner chemische Mischungen von primärem und sekundärem Calciumorthophosphat usw. verwenden. Desgleichen mag die Regelung von Vor- und 'N?achtrieb erwünscht sein und je nachdem gewählt werden.
  • Will man das Bicarbonat teilweise oder ganz durch normales Carbonat .öder etwa durch Percarbonat ersetzen, so muß die Menge der' Säurekomponente entsprechend einreguliert werden. Andererseits kann man das Bicarbonat auch im Überschuß verwenden, insbesondere etwa dann, wenn man eine geeignete Mehlsorte oder eine passende Sorte Schrot, etwa beim Backen selbst oder vorher, noch mehr oder weniger aufschließen will. Es kann also z. B. eine Art Vorteig er= zeugt werden, etwa durch Behandlung von z. B. Weizenschrot mit Kaliumcarbonat oder -bicarbonat bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, eventuell unter Regulierung von Vortrieb und Nachtrieb. Solch gewissermaßen überschüssiges Carbonat kann also auch kurz vor der Teigbereitung zugefügt werden.
  • Zur Verstärkung der Haltbarkeit dieser vorl. Backpulver, soweit solches im einzelnen überhaupt erforderlich sein sollte, etwa für Versand nach bzw. Verwendung in- den Tropen oder Subtropen, kann man sich bekannter oder neuer Mittel bedienen.
  • Wenn ein säuerlicher Geschmack der Backware erwünscht sein sollte, kann eine organische Säure, wie etwa Milchsäure oder Zitronensäure, oder geringere Mengen eitles essigsauren Salzes, zugegeben werden. Aromastoffe können bei dafür geeigneten Backwaren zur Anwendung kommen.
  • Eine Mischverwendung mit anderen bekannten oder neuen Backpulvern, ebenso mit Hefe bzw. Sauerteig ist möglich.
  • Der Nährsalzwert dieser neuartigen Backpulver bzw, Backwaren kann z. B. durch Zusatz geeigneter Eisen- oder Magnesiasalze usw. oder auch durch kieselsaure Salze noch erhöht werden.
  • Auch das insbesondere für Diabetiker bestimmte Kleberbrot kann auf diesem neuen Wege hergestellt und wertvoller gemacht werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Backpulver, dadurch gekennzeichnet, daß basische Kalisalze, insbesondere Carbonate, abgesehen von den üblichen Trennungsmitteln, mit sauren Phosphaten oder anderen geeigneten sauren Verbindungen in Gegenwart von feuchtigkeitabsorbierenden Stoffen, wie z. B. Kieselgur,' Lycopodium oder ähnlich wirkenden Körpern, verarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumbicarbonat oder ein anderes Kallumcarbonat mit sauren Phosphaten des Calciums, evtl. unter Zugabe von Natrium- oder anderen Phosphaten, mit Kieselgur oder ähnlich wirkenden Stoffen verarbeitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch t und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumbicarbonat mit primärem und sekundärem Calciumorthophosphat in mechanischer oder chemischer Mischung oder mit saurem Calciumpyrophosphat, evtl. unter Zugabe von Natrium- oder anderen Phosphaten,- mit Kieselgur oder ähnlich wirkenden Stoffen verarbeitet wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3820198A1 (de) * 1988-06-14 1989-12-21 Benckiser Knapsack Gmbh Verwendung von calciumdihydrogendiphosphat als backtriebsaeure fuer langsam reagierende triebsysteme und verfahren zu seiner herstellung
WO1993002562A1 (en) * 1991-08-01 1993-02-18 Church & Dwight Company, Inc. Improved chemical leavening system

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3820198A1 (de) * 1988-06-14 1989-12-21 Benckiser Knapsack Gmbh Verwendung von calciumdihydrogendiphosphat als backtriebsaeure fuer langsam reagierende triebsysteme und verfahren zu seiner herstellung
WO1993002562A1 (en) * 1991-08-01 1993-02-18 Church & Dwight Company, Inc. Improved chemical leavening system

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