DE582997C - Verfahren zur Herstellung einer Emulsion fuer Strassenbelag - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Emulsion fuer Strassenbelag

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DE582997C DEL81753D DEL0081753D DE582997C DE 582997 C DE582997 C DE 582997C DE L81753 D DEL81753 D DE L81753D DE L0081753 D DEL0081753 D DE L0081753D DE 582997 C DE582997 C DE 582997C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer Emulsion für Straßenbelag Die nachstehend beschriebene Erfindung bezieht sich auf Emulsionen für Straßenbelag. Diese Emulsionen bestehen sämtlich zu ungefähr der Hälfte aus Bitumen, und zwar entweder aus natürlichem Bitumen oder aus Rückständen der Erdöldestillation, und aus Wasser, welches mit einem geringen Zusatz eines Emulgierungsmittels versetzt ist, wie Seife, Gelatine, Leim, Kasein oder andere Kolloide. Sie stellen eine braune, homogene, bewegliche Flüssigkeit dar, da die Teilchen des Bitumens, welche sich in Emulsion befinden, zu klein sind, um mit freiem Auge erkannt werden zu können.
  • Wenn man diese Emulsionen auf die Straße aufbringt, gerinnen sie in wenigen Minuten, beispielsweise in 5 Minuten. Die Teilchen des Bitumens vereinigen sich und bilden ein dünnes Häutchen von etwa = mm Stärke. Das Wasser trennt sich ab und verschwindet nach und nach. Das Bitumenhäutchen bildet sich in dem Augenblick, wo die Berührung der Emulsion mit der Straße stattfindet, und infolgedessen auf der Oberfläche derselben, ohne in das Innere des Bodens einzudringen. Dazukommt, daß die Adhäsionseigenschaften des Bitumens mangelhaft sind, so daß das Bitumen, welches auf Schotter, auf Sandsteinpflaster, auf glatten Straßen, wie gewissen modernen Straßen, beispielsweise denjenigen aus Stampfasphalt, und allen modernen Decken, die aus feinkörnigem, mit Bitumen verarbeitetenMaterialbestehen,niedergeschlagen wird, nicht gut bindet und sich mitunter in großen Flächen ablöst.
  • Die neue Emulsion beseitigt diese Übelstände vollkommen., Sie gerinnt erst in 2obis3oMinuten oder, wenn man es wünscht, noch viel später, und infolgedessen dringt sie in die Fugen des Mosaiks, welches die Steinchen auf der Straße bilden, ein, bevor sie gerinnt, wodurch die Straße auch in der Tiefe befestigt wird. Man kann auf diese Weise auch eine Pflasterung befestigen, da die Emulsion in den Sand eindringt, welcher die Zwischenfugen ausfüllt, und ihn in seiner ganzen Höhe bindet.
  • Die Emulsion gemäß der Erfindung bildet bei der Gerinnung ein Häutchen, welches auf Schotter, auf Steinpflaster, auf glatten und durch den Verkehr polierten Straßen, beispielsweise auf solchen aus Stampfasphalt usw., vorzüglich haftet. Sie ist hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß etwa die Hälfte des Bitumens, aus welchem die bekannten Emulsionen bestehen, durch Teere nach Art der sogenannten Tieftemperaturteere ersetzt wird. SolcherTeer kann durch Destillation von Steinkohle in Öfen gewonnen sein, in denen die Kohle schrittweise angewärmt wird und die Teerdämpfe, welche bei Temperaturen zwischen 400 und 45o° mit dem Gas übergehen, nicht oder nur sehr kurze Zeit mit Flächen zusammentreffen, die über 6oo° erhitzt sind und den Teer in erheblichem Maße zersetzen könnten.. Solche technischen Bedingungen finden sich beispielsweise bei nachstehenden Industrieanlagen: i. Sogenannten Tieftemperatur-Destillationsöfen, bei denen die Ofenwände auf einer Temperatur erhalten werden, welche die gewünschte Höhe nicht überschreitet, und besonders bei 2. Öfen zur Erzeugung von Leuchtgas mit kontinuierlichem Betrieb, zu denen die Glover-West und die Woodall-Duckham-Öfen gehören. Bei diesen Öfen erreicht die Kohle, während sie in den Vertikalretorten langsam nach abwärts sinkt, nach und nach die Temperatur von q.oo bis ¢5o°, gibt dabei ihren Teer ab, und dieser kommt, da er von dem senkrecht aufwärts steigenden Gasstrommitgenommenwird, nurzum geringen Teil und nur während sehr kurzer Zeit mit den Wänden der Retorte in Berührung, so daß jede Zersetzung vermieden ist.
  • In der Zukunft werden vielleicht noch viele andere Arten von Öfen, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten, in die Praxis eingeführt werden, besonders wegen der Ersparnis an Handarbeit, welche sie mit sich bringen.
  • Die so gewonnenen Teere unterscheiden sich weitgehend von Koksofenteeren, den Teeren aus Vertikalretorten mit diskontinuierlichem Betrieb oder den Teeren aus Horizontalretorten, bei welchen die Dämpfe, die aus der Kohle austreten, an den Wandungen Temperaturen von iooo bis 120o° ausgesetzt sind und sich dadurch zersetzen, wobei der klassische Steinkohlenteer entsteht. Dieser klassische Teer besteht hauptsächlich ans aromatischen Kohlenwasserstoffen. Er enthält Naphthalin, Anthracen und eine beträchtliche Menge an freiem Kohlenstoff. Er gibt bei der Destillation flüssige Kohlenwasserstoffe ab, deren Dichte im Siedeintervall zwischen Zoo und 36o° von r,ooo bis i,ioo schwankt.
  • Der Urteer, welcher hier ins Auge gefaßt ist, enthält dagegen nur sehr wenig oder gar kein Naphthalin und wenig oder kein Anthracen, dafür aber Paraffine. Die flüssigen Kohlenwasserstoffe, die bei der Destillation erhalten werden, haben im Siedeintervall zwischen Zoo und 36o° eine Dichte von 0,95o bis 1,04o. Der bei 36o° verbleibende Rückstand gleicht nicht dem normalen Steinkohlenpech. Er enthält viel weniger freien Kohlenstoff, ist aber reicher an flüchtigen Stoffen und ähnelt mehr dem Erdölbitumen als dem gewöhnlichen Steinkohlenpech. Im Hinblick auf die chemischen Eigenschaften sind die Öle, welche aus dem Urteer gewonnen werden, in die Reihe der Produkte aus Erdöl einzuordnen, nicht aber in die der aromatischen Kohlenwasserstoffe.
  • Man hat bereits versucht, den bekannten Emulsionen den gewöhnlichen Steinkohlenteer hinzuzufügen, einerseits, um die Eigenschaften des Belags zu verbessern, insbesondere um seine Plastizität zu heben, andererseits aber auch, um den Preis herabzudrücken. Diese Versuche sind durchweg mißlungen, denn es tritt eine Koagnlation ein, sobald die Menge etwa 2o °/a vom Gesamtgewicht der Masse erreicht hat. Dabei bildet sich eine krümelige Masse, die jeder Bindekraft entbehrt.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, Emulsionen herzustellen, bei welchen natürliche Asphalte oder-Petrolpech mit anderen Hochtemperaturteeren, wie Braunkohlenteer oder Holzteer, gemischt werden. Dabei erhält man aber keine langsam gerinnende Emulsion. Der Zusatz von Tieftemperaturteeren zu natürlichen Asphalten oder Erdölrückständen ist bisher noch nicht angegeben worden. Dagegen hat man Tieftemperaturteere im Gemisch mit Teeren oder Pecheä enlulgiert, um ein Staubbindemittel zu gewinnen.
  • Wenn man gemäß vorliegender Erfindung einenTeildesnatürlichen Asphalts oder Bitumens bis ungefähr zur Hälfte der Gesamtmenge durch Tieftemperatur ersetzt, braucht man eine Koagulation bei der Mischung nicht zu fürchten. Die Mischung wird beispielsweise zu gleichen Teilen oder so zusammengesetzt, daß der eine der beiden Bestandteile zu 40 °/o, der andere zu 6o °/o vorhanden ist. Um die Mischung herzustellen, werden die Komponenten verflüssigt, getrennt voneinander auf So bis ioo° erwärmt und dann miteinander vermengt.
  • Diese Mischung wird noch homogener und erleichtert infolgedessen die Bildung der Emulsion, wenn man zu dem Bitumen ungefähr drei Gewichtsprozente schwedisches Rückstandsöl, Sulfitablauge (Rückstand der Zellstoffbereitung gemäß verschiedener Verfahren, die gegenwärtig in Schweden geübt werden) hinzusetzt.' Die Mischung aus Bitumen und Urteer, welche bei ioo° erhalten wurde, wird sofort mit Wasser, welches mit Seife oder Kasein veisetzt ist, in einem geeigneten Apparat emulgiert, beispielsweise in einem Agiteur oder in einer Schleudermühle (einer rotierenden Turbine, bestehend aus zwei Platten im Abstand von etwa 1/l0 mm, wobei der Grundstoff und das mit dem Emulsionsmittel versetzte Wasser zentral eingeführt und als Emulsion an die Peripherie geschleudert werden; die Emulsion wird durch die Zentrifugalkraft erzeugt, welche den Grundstoff in feinste Tröpfchen zerreißt, die sofort von dem Seifenwasser umhüllt werden).
  • Man erhält auf diese Weise eine kastanienbraune, dünnflüssige Emulsion, die sich in kaltem Zustand sehr leicht aufbringen läßt.
  • Für besondere Zwecke, die einen sehr dicken Belag erfordern, z. B. einen Belag von 5 bis 6 cm Stärke, kann man im Agiteur eine Mischung herstellen, welche viel weniger Wasser enthält, etwa nur 12 bis 25 °/o des Gesamtgewichtes. Diese dicke Mischung muß in der Wärme aufgebracht werden, etwa mit 45 bis 8o°; damit man eine genügende Dünnflüssigkeit erzeugt. Dabei kann jedes Verhältnis zwischen Urteer und Bitumen angewendet werden.
  • In den vorhergehenden Ausführungen ist vorausgesetzt worden, daß der Urteer in rohem Zustand angewendet wird. In einzelnen Fällen kann jedoch folgendes eintreten: i. Man kann ein Interesse daran haben, das Wasser aus dem Teer zu entfernen.
  • 2. Für Tiefenanwendungen ist es mitunter zweckmäßig, die flüchtigen Anteile des Urteers zu entfernen, welche, wenn man sie darin beließe, ihm eine zu große Dünnflüssigkeit und eine zu große Penetration geben würde. Dies ist z. B. der Fall bei neuen Straßen, wo die Emulsion in das Mosaik der Steine auf der Straße leicht eindringt, und bei abgenutzten Straßen, wenn die überflüssigen Löcher verstopft werden sollen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion bituminöser Stoffe, insbesondere für Straßenbauzwecke, durch Vermischen von bituminösen Stoffen und Wasser zu ungefähr gleichen Teilen unter Verwendung gebräuchlicher Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß als bituminöse Stoffe Naturasphalte oder Rückstände der Erdöldestillation oder Gemische derselben gemengt mit Tieftemperaturteer, beispielsweise Urteer, verwendet werden.
  2. 2. Verfahren, nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Urteer verwendet, -deraus Steinkohle beiTemperaturenzwischen 400 und 45o° gewonnen worden ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Urteer aus Tieftemperaturöfen oder aus kontinuierlich arbeitenden Vertikalkammeröfen, vorzugsweise desTyps Glover-West und Woodall-Duckham, verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten der Mischung zuerst für sich geschmolzen, dann auf 8o bis ioo° erhitzt und in diesem Zustand gemischt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem geschmolzenen Naturasphalt oder Bitumen vor Zumischung des Tieftemperaturteers etwa 3 °/a SuIfitablauge zugesetzt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die geschmolzene Mischung nach ihrer Herstellung in noch warmem Zustand mit Wasser emulgiert.
DEL81753D 1932-03-07 1932-08-04 Verfahren zur Herstellung einer Emulsion fuer Strassenbelag Expired DE582997C (de)

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