DE2245962C3 - Verfahren zur Herstellung elastifizierter bituminöser Mischungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung elastifizierter bituminöser MischungenInfo
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Description
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35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von elastifizierten bituminösen Massen durch Blasen
eines Gemisches, das ein hochsiedendes Kohlenwasserstofföl und ein elastisches Copolymerisat enthält, mit
Sauerstoff oder einem elementaren Sauerstoff enthaltenden Gas bei Temperaturen im Bereich von
150—260°C, gegebenenfalls in Gegenwart von Schwefel.
Bei Asphaltstraßen wird die oberste Lage am stärksten beansprucht, da diese unmittelbar der vollen Verkehrsbelastung
ausgesetzt ist, während tieferliegende Schichten infolge der lastverteilenden Wirkung unter
verringerten Flächendrücken stehen. Ferner machen sich Temperatureinflüsse in den ungeschützten oberen
Lagen am stärksten bemerkbar, so daß hier im Sommer und im Winter jeweils die extremen Temperaturen auftreten
und auch im täglichen Temperaturwechsel die thermisch bedingten Zug- und Druckspannungen am
ausgeprägtesten "ind. Schließlich werden auch die Verschleißbeanspruchungen
unter rollendem Verkehr in der Asphaltoberfläche am Murksten wirksam.
Die genannten Beanspruchungen der obersten Asphaltlagen müssen weitgehend vom Bindemittel der
Asphaltmasse aufgefangen werden. Bedingt durch den thermoplastischen Charakter der üblichen bituminösen
Bindemittel sind die Beanspruchungen am kritischsten bei tiefen Temperaturen, bei hohen Achslasten, bei
hohen Verkehrsfrequenzen und bei hohen Verkehrsgeschwindigkeiten.
Für hochbelastete Asphaltbeläge, insbesondere unter kritischen Klima- und Verkehrsbedingungen, ist daher
eine modifiziertes bituminöses Bindemittel erwünscht, das eine geringere Versprödung bei tiefen Temperaturen
und ein flexibles Verhalten bei dynamischer Lastbeanspruchung über einen weiten Temperaturbereich
aufweist
Um die Verarbeitbarkeit unter den üblichen Bedingungen in Asphaltmischanlagen zu gewährleisten,
muß ferner das Hochtemperatur-Viskositätsverhalten solcher modifizierten Bindemittel vergleichbar demjenigen
handelsüblicher Bindemittel sein, d. h., sie müssen annähernd gleiche Viskosität bei den Verarbeitungstemperaturen
aufweisen.
Es ist bekannt, daß man bituminöse Bindemittel mit verbesserten Eigenschaften durch Zusatz von Naturkautschuk
herstellen kann; die Thermostabilität solcher Zusätze reicht aber nicht aus, um bei der praxisüblichen
Temperaturbelastung während der Heißlagerung der Bindemittel im Tank und während des Heißmischprozesses
in der Asphaltmischanlage die elastischen Eigenschaften solcherart modifizierter Bindemittel voll zu
erhalten.
Es ist auch mehrfach vorgeschlagen worden, bituminöse
Bindemittel mit synthetischen Elastomeren zu modifizieren. Derart erhaltene Produkte weisen mehr
oder weniger stark die vorstehend geschilderten Mängel auf. Hinzu können noch unerwünschte Separationserscheinungen
während der Heißlagerung kommen.
Es ist ferner bekannt, daß man bei Straßenbaubitumen
eine verbesserte Flexibilität und eine verringerte Temperaturabhängigkeit der Konsistenz dadurch
erzielen kann, daß man durch Oxidation mit Luft die Gelstruktur des Bitumens verstärkt und somit den
Penetrationsindex erhöht. Dadurch wird aber nur eine vergleichsweise geringe Elastizität erzielt. Bei längeren
Blasoperationen muß man aber wiederum schwerwiegende Nachteile in Kauf nehmen, insbesondere
bezüglich der Kohäsion, was sich z. B. in verschlechterter Tieftemperatur-Duktili'ät äußerst, oder bezüglich
der Adhäsion, z. B. gegenüber Gesteinen.
Es wurde kürzlich gefunden, daß man durch Blasen von Mischungen aus Bitumen, hochsiedenden Kohlenwasserstoffölen
und bestimmten Elastomeren Produkte erhalten kann, die ihre vorteilhaften Eigenschaften auch
bei längerer Heißlagerung nicht verlieren.
Aus der DE-OS 19 46 999 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Mischungen aus
Bitumen und/oder verwandten Stoffen einerseits mit einem Äthylen-Propylen-Terpolymerisat sowie einem
hochsiedenden Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoffgemisch andererseits bekannt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Mischungen mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas bei erhöhter Temperatur
bläst. Die erhaltenen Mischungen eignen sich zur Herstellung elastischer Fugenvergußmassen, Rohrwickelmassen
und Rohrschleudermassen, zur Herstellung von Anstrichmitteln, Isoliermitteln für die Elektroindustrie,
zur Herstellung von elastischen Dach- und Dichtungsbahnen sowie zur Wärme- und Schalldämmung.
Aufgrund ihrer bemerkenswerten Eigenschaften bieten sie sich auch als Bindemittel für den Straßenbau
60 an.
Für letztgenannten Verwendungszweck kommen aber aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nur
Mischungen mit einem vergleichsweise geringen Gehalt an Elastomer in Frage. Für die Herstellung solcher Mischungen
nach dem Verfahren der DE-OS 19 46 999 sind lange Blaszeiten erforderlich, um Homogenität zu
erzielen, die auch bei Heißlagerung erhalten bleibt; das bedeutet einen gewissen Nachteil im Hinblick auf die
im Straßenbau benötigten großen Mengen. Auch kann es vorkommen, daß die hergestellten Produkte zwar die
angestrebten elastischen Eigenschaften sowie dauerhafte Homogenität aufweisen, aufgrund der erforderlichen
langen Blaszeit aber nicht mehr alle aus dem Verwendungszweck sich ergebenden Anforderungen
erfüllen.
Gegenstand des Patents 21 12 773 ist ein Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man durch Blasen einer Mischung, bestehend aus
10—85 Gew.-% Bitumen und/oder bituminösen Stoffen, 5—25 Gew.-°/o eines elastischen Terpolyrnerisats aus
Äthylen, Propylen und einem cyclischen ungesättigten Kohlenwasserstoff mit mehr als einer
olefinischen Doppelbindung sowie einer endocyclischen Brücke aus einer oder mehreren
Methylengruppen in der Molekel,
10—85 Gew.-% eines hochsiedenden Kohlenwasserstofföles
sowie
0—4 Gewichtsteilen Schwefel, bezogen auf 100 Gewichtsteile Elastomer,
mit Sauerstoff oder einem elementaren Sauerstoff enthaltenden Gas bei Temperaturen im Bereich von 150—
260°C ein Konzentrat herstellt und dieses Konzentrat anschließend mit ungeblasenem Bitumen oder anderen
bituminösen Stoffen vermischt.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, auf wirtschaftliehe
Weise elastifizierte bituminöse Bindemittel für den Straßenbau herzustellen, die eine hohe Homogenität
besitzen und diese auch bei längerer Heißlagerung und der Verarbeitung in den Asphalt-Mischanlagen nicht
verlieren.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß beim nachträglichen Blasen der durch Verschneiden der Konzentrate mit
Bitumen oder anderen bituminösen Stoffen erhaltenen elastifizierten Bindemittel zwecks Korrektur bestimmter
Eigenschaftsmerkmale (z. 3. Penetration oder Erweichungspunkt) gelegentlich Entmischungserscheinungen
auftreten.
Überraschend wurde nun gefunden, daß solche Entmischungserscheinungen
sicher vermieden werden können, wenn man für die Herstellung der elastifizierten
Bindemittel zunächst ein Konzentrat durch Blasen einer Mischung aus einem hochsiedenden Kohlenwasserstofföl
und einem elastischen Copolymerisat aus Äthylen, Propylen und Dicyclopentadien herstellt und das Konzentrat
anschließend mit ungeblasenem Bitumen oder anderen bituminösen Stoffen vermischt.
Bei der Herstellung der Konzentrate können gegebenenfalls geringe Mengen Schwefel vor, während oder
nach dem Blasvorgang zugegeben werden. Durch die Zugabe von Schwefel kann eine weitere Verbesserung
der Elastizität der modifizierten bituminösen Bindemittel erreicht werden.
Die nach dem Verschneiden der Konzentrate mit Bitumen oder anderen bituminösen Stoffen erhaltenen
homogenen Mischungen können ohne Gefährdung ihrer Homogenität durch Blasen noch weiter in ihren
Eigenschaftsmerkmalen verändert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet daher für die Herstellung von elastifizierten bituminösen Bindemitteln
eine erweiterte Variationsbreite. Die erhaltenen Produkte zeichnen sich neben hervorragender
Homogenität, die auch bei längerer Heißlagerung erhalten bleibt, insbesondere durch vorzügliche Flexibilität
und sehr gutes Adhäsionsverhalten gegenüber mineralischen Zuschlagsstoffen aus.
Unerwartet wurde auch gefunden, daß beim Verblasen von Mischungen aus dem hochsiedenden Kohlenwasserstofföl
und dem elastischen Copolymerisat der Zeitpunkt der Mischbarkeit der Konzentrate mit
den bituminösen Stoffen zu homogenen elastifizierten Bindemitteln zwischen 2—6 Stunden früher eintritt als
bei Konzentraten, die neben dem hochsiedenden Kohlenwasserstofföl und dem Elastomer noch zusätzlich
Bitumen enthalten.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man durch Blasen einer Mischung, bestehend
aus
65—95 Gew.-% eines hochsiedenden Kohlenwasserstofföls,
5—35 Gew.-% eines elastischen Copolymerisate aus
Äthylen, Propylen und Dicyclopentadien,
0—10 Gew.-Teilen Schwefel, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des elastischen Copolymerisats,
ein Konzentrat herstellt und dieses mit ungeblasenem Bitumen oder anderen bituminösen Stoffen vermengt,
wobei ;nan das so erhaltene Gemisch gegebenenfalls unter den obigen angegebenen Bedingungen weiterbläst.
Als hochsiedendes Kohlenwasserstofföl sind für das erfindurgsgemäße Verfahren insbesondere die in der
Mineralölindustrie unter der Bezeichnung »Aromaienextrakt«
bekannten Gemische geeignet. Dies sind Fraktionen, die bei der Behandlung von Vakuumdestillaten
des Schmierölbereiches und entasphaltierten Vakuumrückständen mit Lösungsmitteln erhalten werden,
welche besondere Selektivität für Verbindungen mit vorwiegend aromatischem Charakter besitzen. Lösungsmittel,
die für diesen Zweck verwendet werden, sind z. B. Furfurol, Schwefeldioxyd oder Phenol.
Aber auch hochsiedende, überwiegend aus K· 'enwasserstoffen bestehende Fraktionen der Steink. ilenteer-Destillation
(sogenannte »Teeröle«) eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren.
Die Konzentration an elastischem Copolymerisat im Konzentrat bedingt insbesondere 5—10 Gew.-°/o.
Der bei der Herstellung der Konzentrate verwendete Schwefel wird insbesondere in einer Menge von 0,5 bis
5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile Elastomer, zugesetzt.
Das Mischen des hochsiedenden Kohlenwasserstofföles mit dem Elastomer erfolgt nach üblichen Methoden,
z. B. durch Verrühren oder Verkneten bei erhöhter Temperatur oder durch Einsprühen wäßriger Emulsionen
(Latices) des Elastomers in das vorerhitzte Kohlenwasserstofföl.
Geeigneterweise werden 5 bis 100, insbesondere 50 bis 100, Gewichtsteile Konzentrat mit 100 Gewichtsteilen bituminösen Materials, das elastifiziert werden
soll, vermischt, z. B. durch Rühren, bei Temperaturen im Bereich von 150° bis 260°C, insbesondere im Bereich
von 180 bis 230°C.
Als bituminöses Material kann z. B. ein Vakuumrückstand eines Venezuela- oder Nahostrohöls verwendet
werden.
Die zum Erzielen einer dauerhaften Homogenität der Endprodukte notwendige Blaszeit für die Konzentrate
beträgt normalerweise 7—15 Stunden. Sie hängt ab von der Art des hochsiedenden Kohlenwasserstofföles,
von den Blasbedingungen, von Typ und Konsi-
stenz der für das Rückmischen verwendeten bituminösen
Stoffe sowie vom Mengenverhältnis der Komponenten.
In jedem speziellen Fall kann aber durch einfache Labormethoden festgestellt werden, ob das Konzentrat
genügend lange geblasen wurde.
Wenn nach Versetzen einer Probe des geblasenen Konzentrates mit der für eine bestimmte Elastomerendkonzentration
erforderlichen Menge ungeblasenen Bitumens oder eines anderen bituminösen Stoffes die
resultierende Mischung Separationserscheinung zeigt oder unter dem Mikroskop noch heterogen erscheint,
war das Blasen des Konzentrates noch nicht ausreichend und muß fortgesetzt werden. Wird an einer
Probemischung Homogenität unter dem Mikroskop festgestellt, bläst man das Konzentrat vorzugsweise
noch zusätzlich 1 bis 2 Stunden, bevor man den Blaseninhalt mit der der gewünschten Elastomerendkonzentration
entsprechenden Menge bituminösen Materials, das elastifiziert werden soll, vermischt.
Gegebenenfalls wird die durch Verschneiden des Konzentrates mit dem bituminösen Material erhaltene
Mischung zur Einstellung gewünschter Werte für bestimmte Eigenschaftsmerkmale (z. B. Penetration oder
Erweichungspunkt) mit Luft oder einem anderen elementaren Sauerstoff enthaltenden Gas bei Temperaturen
im Bereich von 150—260°C, vorzugsweise im Bereich von 180—23O0C, geblasen.
4 kg einer Grundmischung der Zusammensetzung
Mediumextrakt
EPDM-Kautschuk
EPDM-Kautschuk
94 Gew.-%
6 Gew.-%
6 Gew.-%
wurden in einer Blase auf 200°C erhitzt. Darauf wurde
mit dem Einleiten von Luft (1,7 mVh) begonnen. Gleichzeitig wurden 4,8 g Schwefel (2 Gewichtsteile auf 100
Gewichtsteile Elastomer) zugegeben.
Der Mediumextrakt stammte aus einer Extraktion von schwerem Maschinenöl mit Furfurol. Er wies folgende
physikalische Daten auf:
Dichte bei 15°C:
Viskosität bei 50°C:
Viskosität bei 100° C:
Viskosität bei 50°C:
Viskosität bei 100° C:
0,9999 g/cm3
650 cSt
35cSt
650 cSt
35cSt
Der EPDM-Kautschuk war ein handelsübliches Copolymerisat
aus Äthylen, Propylen und Dicyclopentadien mit einer Mooney-Viskosität von 50.
Bei Blasbeginn hatte die Mischung einen Erweichungspunkt (Ring und Kugel) von 27°C. Stündlich
wurden der Blase Proben entnommen. Die Proben des Konzentrats wurden mit einem Bitumen B 200 (DIN
1995) aus der Verarbeitung von Iran-Rohöl im Gewichtsverhältnis 33,3 :66,6 vermischt. Die erhaltenen
Produkte enthielten jeweils 2 Gew.-% Elastomer.
Nach 5 Stunden Blaszeit zeigte das Konzentrat einen Erweichungspunkt von 35°C. Durch Mischen mit B 200
konnte jetzt ein homogenes elastifiziertes Bitumen (2 Gew.-% Elastomer^ mit einem Erweichungspunkt
von 360C erhalten · <-'u ·.. Die Homogenität des Produktes
ging auch bei längerer Heißlagerung nicht verloren.
Ein Teil der homogenen Mischung wurde bei 210°C
mit einer Luftmenge von 0,42 rnVh ■ kg geblasen. Die folgende Tabelle 1 zeigt die Änderung des Erweichungspunktes
in Abhängigkeit von der Blasdauer:
Blaszeit [h]
0 12 3 4
Erweichungspunkt
R.U. K.[°C]
R.U. K.[°C]
36 40 43 46 50 53 56
Die Mischung konnte also ohne Gefährdung der Homogenität durch Blasen auf höhere Erweichungspunkte
gebracht werden.
Beispiel 2
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Das Beispiel 1 wurde mit einer Grundmischung folgender Zusammensetzung wiederhoit:
Mediumextrakt
Bitumen B 200
EPDM-Kautschuk
Bitumen B 200
EPDM-Kautschuk
84 Gew.-°/o
10 Gew.-%
6 Csw.-%
Das Bitumen B 200 (DIN 1995) stammte aus der Verarbeitung von Iran-Rohöl.
Schwefel wurde der Mischung bei Blasbeginn in einer Menge von 2 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Kautschuk, zugegeben.
Bei Blasbeginn hatte die Mischung einen Erweichungspunkt R. u. K. von 27°C. Homogene Mischbarkeit
des Konzentrales mil Bitumen B 200 im Gewichtsjo
verhältnis 33.3 :66,6 war erst nach einer Blaszeil von 7 Stunden (gegenüber 5 Stunden im Beispiel 1) möglich.
Das Konzentrat wies nach dieser Blaszeit einen Erweichungspunkt R. u. K. von 350C auf; die homogene Mischung
mit einem Gehalt an Elastomer von 2 Gew.-°/o y, zeigte einen Erweichungspunkt R. u. K. von 35,5CC.
Ein Teil der homogenen Mischung wurde bei 210°C mit einer Luftmenge von 0,42 nWh kg geblasen. Die
folgende Tabelle 2 zeigte die Änderung des Erweichungspunktes in Abhängigkeit von der Blasdauer:
Blaszeit [h]
0 1
0 1
Erweichungspunkt
R.u.K. [°C]
R.u.K. [°C]
35,5
40
44
Nach einer Blaszeit von 3 Stunden trat Entmischung ein. Im Beispiel 1, in dem von einer Grundmischung für
das Konzentrat ausgegangen worden war, die lediglich aus dem- hochsiedenden Kohlenwasserstofföl und dem
EPDM-Kautschuk bestand, war es möglich, das nach Vermischen des Konzentrates rr.it B 200 erhaltene
homogene Produkt noch -weiter zu blasen und dabei auf einen Erweichungspunkt von 56°C zu kommen,
ohne daß Entmischungserscheinungen zu beobachten
Das Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß das Konzentrat mit einem Bitumen B 80 (DIN
1995) anstelle eines Bitumens B 200 vermischt wurde. Das B 80 stammte aus der Verarbeitung von Iranb5
Rohöl.
Homogene Mischbarkeit des Konzentrates mit dem B 80 im Gewichtsverhältnis 33,3 :66,6 wurde nach einer
Blaszeit des Konzentrates von 13 Stunden erreicht. Das
Konzentrat wies nach dieser Blaszeit einen Erweichungspunkt von 38°C auf, die homogene Mischung
mit B 80 einen Erweichungspunkt von 42°C.
Beispiel 4
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
. Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß das Konzentrat mit einem B 80 (DIN 1995) anstelle
eines Bitumens B 200 vermischt wurde.
Homogene Mischbarkeit des Konzentrates mit dem B 80 im Gewichtsverhältnis 33,3 :66,6 wurde erst nach
einer Blaszeit des Konzentrates von 15 Stunden erreicht (im Beispiel 3 bereits nach 13 Stunden). Das Konzentrat
zeigte nach 15 Stunden. Blasen einen Erweichungspunkt von 38°C, die homogene Mischung mit
B 80 einen Erweichungspunkt von 40°C.
Der Vergleich von Beispiel 4 mit Beispiel 3 (erfindungsgemäßes Verfahren) zeigt, daß es für die Herstellung
der elastifizierten bituminösen Mischungen von Vorteil ist, eine Ausgangsmischung zu verwenden, die
nur aus dem hochsiedenden Kohlenwasserstofföl und dem elastischen Copolymerisat besteht.
Beispiel 5
4 kg einer Grundmischung der Zusammensetzung
4 kg einer Grundmischung der Zusammensetzung
Mediumextrakt
EPDM-Kautschuk
EPDM-Kautschuk
90 Gew.-%
10 Gew.-%
10 Gew.-%
wurden in einer Blase auf 220° C erhitzt. Dann wurde
mit dem Einleiten von Luft (1,7 mVh) begonnen. Gleichzeitig wurden 8,0 g Schwefel (2 Gewichtsteile auf 100
Gewichtsteile Elastomer) zugegeben.
Der Mediumextrakt hatte die im Beispiel 1 angegebenen Eigenschaften. Der EPDM-Kautschuk war ein
handelsübliches Copolymerisat aus Äthylen, Propylen und Dicyclopentadien mit einer Mooney-Viskosität von
ca. 30.
Bei Blasbeginn hatte die Mischung einen Erweichungspunkt R. u. K. von 29° C. Stündlich wurden der
Blase Proben entnommen. Die Proben des Konzentrates wurden mit einem Bitumen B 200(DIN 1995) aus der
Verarbeitung von Iran-Rohöl im Gewichtsverhältnis 20 :80 vermischt Die erhaltenen Produkte enthielten
jeweils 2 Gew.-% Elastomer.
Nach 7 Stunden Blaszeit zeigte das Konzentrat einen Erweichungspunkt R.U. K. von 28° C. Durch Mischen
mit B 200 konnte jetzt ein homogenes elastifiziertes Bitumen (2 Gew.-% Elastomer) mit einem Erweichungspunkt
R. u. K. von 35° C erhalten werden. Die
Homogenität des Produktes ging auch bei längerer Heißlagerung nicht verloren.
Beispiel 6
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Das Beispiel 5 wurde mit einer Grundmischung folgender Zusammensetzung wiederholt:
Mediumextrakt
Bitumen B 200
EPDM-Kautschuk
Bitumen B 200
EPDM-Kautschuk
80 Gew.-% 10 Gew.-°/o 10Gew.-%
Das Bitumen B 200 (DIN 1995) stammte aus der Verarbeitung
von Iran-Rohöl.
Schwefel wurde der Mischung bei Blasbeginn in einer Menge von 2 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Kautschuk, zugegeben.
Bei Blasbe^inn hatte die Mischung einen Erweichungspunkt
R. u. K. von 30° C. Homogene Mischbarkeit des Konzentrates mit Bitumen B 200 im Gewichtsverhältnis 20:80 war erst nach einer Blaszeit von 12
Stunden (gegenüber 7 Stunden im Beispiel 5 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren) möglich. Das Konzentrat
wies nach dieser Blaszeit einen Erweichungspunkt R. u. K. von 36° C auf; die homogene Mischung mit
einem Gehalt an Elastomer von 2 Gew.-% zeigte einen Erweichungspunkt R. u. K. von 37° C.
Das Beispiel 5 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß das Konzentrat mit einem Bitumen B 80 (DIN 1995)
aus der Verarbeitung von Iran-Rohöl anstelle eines Bitumens B 200 vermischt wurde.
Homogene Mischbarkeit des Konzentrates mit dem B 80 im Gewichtsverhältnis 20 :80 wurde nach einer
Blaszeit des Konzentrates von 13 Stunden erreicht. Das Konzentrat wies nach dieser Blaszeit einen Erweichungspunkt
R. u. K. von 30° C auf, die homogene Mischung mit B 80 einen Erweichungspunkt R. u. K. von
430C. Die Homogenität dieses Produktes ging auch bei längerer Heißlagerung nicht verloren.
Beispiel 8
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Beispiel 6 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß das Konzentrat mit einem B 80 (DIN 1995) aus der
Verarbeitung von Iran-Rohöl anstelle eines Bitumens B 200 vermischt wurde.
Homogene Mischbarkeit des Konzentrates mit dem B 80 im Gewichtsverhältnis 20 :80 war erst nach einer
Blaszeit von 18 Stunden möglich (gegenüber 13 Stunden im Beispiel 7 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren).
Das Konzentrat wies nach dieser Blaszeit einen Erweichungspunkt R. u. K. von 42° C auf; die homogene
Mischung mit einem Gehalt an Elastomer von 2 Gew.-% zeigte einen Erweichungspunkt von 44° C.
030 248/104
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von elastifizierten
bituminösen Massen durch Blasen eines Gemisches, das ein hochsiedendes Kohlenwasserstofföl und ein
elastisches Copolyrnerisat enthält, mit Sauerstoff oder einem elementaren Sauerstoff enthaltenden
Gas bei Temperaturen im Bereich von 150—2600C,
gegebenenfalls in Gegenwart von Schwefel, dadurch gekennzeichnet, daß man
durch Blasen einer Mischung bestehend aus
65 bis 95 Gew.-% eines hochsiedenden Kohlenwasserstofföls,
5 bis 35 Gew.-% eines elastischen Copolymerisats aus Äthylen, Propylen und Dicyclopentadien,
0 bis lOGew.-Teilen Schwefel, bezogen auf 100 Gewichtsteile des elastischen Copolymerisats,
ein Konzentrat herstellt und dieses mit ungeblasenem
Bitumen oder anderen bituminösen Stoffen vermengt, wobei man das so erhaltene Gemisch
gegebenenfalls unter den obigen angegebenen Bedingungen weiterbläst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als hochsiedendes Kohlenwasserstofföl
ein bei der Raffination von Mineralölfraktionen des Schmierölbereiches oder von entasphaltierten
Vakummrückständen mit selektiven Lösungsmitteln erhaltener aromatenreicher Extrakt verwendet wird.
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