DE2745264C2 - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L95/00—Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
Description
Die Erfindung betrifft Bitumen-Elastomergemische. Solche
Gemische sind grundsätzlich bereits bekannt (US-PS
37 90 519, DE-OS 21 63 251, US-PS 38 79 323), bei denen
jedoch keine reinen Norbonenpolymere als Elastomer eingesetzt
werden.
Bekanntlich lassen sich durch Zugabe natürlicher Kautschukarten
zu Bitumen bituminöse Bindemittel mit verbesserten
elastischen Eigenschaften erhalten. Die Gemische
haben jedoch den Nachteil, daß sie weder im warmen,
noch im kalten Zustand homogen sind, was ihren Anwendungsbereich
erheblich einschränkt. Phasentrennungen
oder Klumpenbildung werden auch dann beobachtet, wenn man
dem Bitumen synthetische Kautschukarten hinzufügt, wie
beispielsweise Nitrilkautschuk, Polybutadiene, statistische
Copolymere des Butadiens und Styrols, Polychloroprene,
Butylkautschuk, Polybutene-1 oder Äthylen-Dien-Copolymere.
Von den thermoplastischen Kautschukarten vom Typ der
Block-Copolymeren Styrol-Butadien-Styrol ist bekannt,
daß sie in das Bitumen nicht eingebaut werden können,
wenn dieses einen Erweichungspunkt von weniger als 63°
besitzt und wenn das mittlere Molekulargewicht des Copolymeren
weniger als 500 000 beträgt (FR-PS 15 57 193). Um
merklich wirksam zu sein, müssen diese Polymere außerdem
in beträchtlichen Mengen von 20% der gesamten Zusammensetzung
und manchmal sogar noch darüber zugesetzt werden.
Die Probleme der Entmischung sind dort noch viel schwerwiegender.
Aufgabe der Erfindung ist es, Bitumen-Elastomergemische
zu erhalten, die die gewünschten rheologischen Eigenschaften
aufweisen, ohne die Probleme mangelnder Vermischbarkeit
zu besitzen. Diese Aufgabe ist bei solchen
Gemischen gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß sie
aus 90 bis 99,9 Gewichtsprozent eines Bitumen mit einem
Erweichungspunkt zwischen 20 und 120°C sowie aus 0,1
bis 10 Gewichtsprozent eines Norbonenpolymeren mit einem
mittleren Molekulargewicht zwischen 1 000 000 und
3 000 000 bestehen.
Der Ausdruck "Bitumen", der im Verlauf dieser Beschreibung
verwendet wird, bezeichnet zum Beispiel irgendeines der
folgenden Produkte:
- - Rückstand aus der atmosphärischen und/oder der Vakuumdestillation eines Rohöls,
- - Rückstand aus der Extraktion mit einem Lösungsmittel wie Propan, Butan, Pentan oder Erdölprodukten,
- - Oxidiertes Bitumen, das durch Hindurchblasen von Luft durch einen Schwerölschnitt oder einer Mischung eines solchen Schnittes mit einem Vakuumdestillationsrückstand erhalten wurde.
Das Norbonenpolymere wird auf klassische Art durch katalytische
Polymerisation von Norbonen oder Bicyclo-2,2,1-Hepten-2 hergestellt.
Diese Polymerisation wird nach Öffnung des Ringes
durchgeführt, und das so erhaltene Polymere hat eine schematische
Struktur vom Typ:
Man kann Norbonenpolymere mit sehr hohen mittleren Molekulargewichten
herstellen, wie beispielsweise solche mit mehr als
2 000 000 oder allgemein solche zwischen 1 000 000 und 3 000 000.
Die verwendeten Norbonenpolymere haben trotz ihres sehr hohen
Molekulargewichtes den Vorteil, in alle Bitumina unabhängig
von ihrem Erweichungspunkt eingebaut werden zu können. Dieser
Einbau kann entweder durch direktes Auflösen des Polymeren
im reinen Zustand in dem Bitumen erfolgen, und zwar bei Temperaturen,
die im allgemeinen zwischen 150 und 250°C liegen
oder aber durch vorheriges Auflösen des Polymeren in einem
Schwerölschnitt und Hinzufügen der Mischung zu dem heißen
Bitumen, das heißt zwischen 150 und 250°C.
Der nicht bituminöse Schwerölschnitt kann insbesondere Kerosin
sein oder ein aromatischer, durch Lösungsmittelextraktion
erhaltener Auszug.
Die Menge des Polymeren, die zu dem Bitumen hinzugefügt werden
muß, um das erfindungsgemäße Gemisch zu bilden, beträgt
im allgemeinen zwischen 0,1 und 10%. Dagegen besteht einer
der Vorteile der Erfindung darin, abgeänderte Zusammensetzungen
von Bitumina erhalten zu können, die interessante, insbesondere
wichtige elastische Eigenschaften aufweisen, und zwar mit
kleinen Polymeranteilen, die im allgemeinen unterhalb 5%,
beispielsweise zwischen 0,5 und 2 Gewichtsprozent liegen.
Die Verwendung von geringen Polymermengen hat darüber hinaus
einen wirtschaftlichen Vorteil, da der Preis des Polymeren im
allgemeinen das Zehnfache des Bitumenpreises beträgt.
Ein weiterer Vorteil des Gemisches gemäß der Erfindung
besteht darin, daß man im Hinblick auf die geringe Polymermenge,
die bei den Zusammensetzungen eine Rolle spielt, nicht zu
einer sehr großen Erhöhung des Erweichungspunkts des Ausgangsbitumens
beiträgt. Der Brechpunkt des Bitumens in der Kälte,
durch den Fraass-Punkt gemessen, wird durch die Gegenwart des
Polymeren nicht erhöht. Obwohl mit anderen Worten - das Polymere
einen vorteilhaften Einfluß auf den Erweichungspunkt und den
Brechpunkt ausübt, hängt es hauptsächlich von der Wahl des
Bitumens oder der bituminösen Zusammensetzung ab, die das Plastizitätsintervall
des Endprodukts bestimmen (Temperaturspielraum
zwischen Fraas-Punkt und Erweichungspunkt, Kugel- und Ringtest).
Durch die Zugabe des Polymeren werden also vor allem die elastischen
Eigenschaften des Materials bestimmt.
Das Bitumen, das in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingeht, wird allgemein durch seinen Erweichungspunkt charakterisiert,
der nach der Norm NFT 66-008 in °C gemessen wird.
Das verwendete Bitumen wird aus einem sehr weiten Bereich von
Erweichungspunkten ausgewählt, der zwischen 20 und 120°C liegt,
und zwar je nach der später für die Zusammensetzung vorgesehenen
Anwendung.
Die Produkte, zu denen man im Rahmen der vorliegenden Erfindung
gelangt, Produkte von hoher Elastizität und einem weiten
Plastizitätsintervall, führen zu besonders interessanten Anwendungsgebieten,
wie für die Herstellung von Straßenbelägen oder
für industrielle Verkleidungen (Schutzhüllen, Überzüge,
Asphaltdecken) oder für industrielle Anwendungen, wie Abdichtungen
(Abdeckungen, Dichtungen, Isolierungen, Anstriche sowie
Produkte für den Unterbodenschutz von Kraftfahrzeugen usw.).
Die folgenden Beispiele, die keinerlei Beschränkung darstellen,
veranschaulichen die Wirkung des Einbaus des Polymeren vom
Typ Polynorbonen in bituminöse Produkte.
Dieses Beispiel soll die Eigenschaften der Produkte
charakterisieren, die durch Zugabe von Polynorbonenkautschuk
zu Bitumina aus Rückständen der Vakuumdestillation von
Safaniya erhalten werden.
Das Norbonenpolymere hat folgende Eigenschaften:
- - mittlere Molekulargewicht: ca. 2 000 000
- - Übergangstemperatur aus dem glasartigen Zustand zweiter Ordnung: 35°C
- - Aschegehalt < 0,2%
- - Gehalt an flüchtigen Bestandteilen < 0,5%
Die Produkte werden alle auf dieselbe Weise hergestellt:
Erhitzen des Bitumens auf 150°C, Einführung des Polymeren als Pulver, vierstündiges Rühren der Mischung bei 150°C. Die Eigenschaften der so erhaltenen Bitumina sind in Tabelle I wiedergegeben.
Erhitzen des Bitumens auf 150°C, Einführung des Polymeren als Pulver, vierstündiges Rühren der Mischung bei 150°C. Die Eigenschaften der so erhaltenen Bitumina sind in Tabelle I wiedergegeben.
Die in diesem Beispiel auf die beschriebene Weise erhaltenen
Produkte stellen ausgezeichnete abgewandelte Bitumina für die
Verwendung im Straßenbau dar, sei es als Bindemittel für Heißabdeckungen,
sei es als Bindemittel für Oberflächenverkleidungen.
- 1. Erweichungspunkt, gemessen nach dem Kugel- und Ringtest nach der Norm NFT 66-008
- 2. Fraaspunkt oder Brechpunkt, gemessen nach der Norm IP 80/53
- 3. Penetration, gemessen nach der Norm NFT 66-004
- 4. Rheologische Zugeigenschaften, gemessen nach der Norm NFT 46-002
Dieses Beispiel soll die Eigenschaften von Produkten zeigen,
die durch Hinzufügen von Polymorbonenkautschuk zu geblasenen
Bitumina mit einem Erweichungspunkt von mehr als 85°C hergestellt
werden.
Die Produkte werden alle auf dieselbe Weise hergestellt:
Erhitzen des Bitumens auf 170°C, Einführung des Polymeren in Form von Pulver und 4stündiges Rühren der Mischung bei 170°C.
Erhitzen des Bitumens auf 170°C, Einführung des Polymeren in Form von Pulver und 4stündiges Rühren der Mischung bei 170°C.
Das Produkt, das nach diesem Beispiel erhalten wurde, ist ein hervorragendes,
abgewandeltes Bitumen zur Verwendung von vorgefertigten
Abdichtungen wie z. B. Kappen, bituminiertem Filz,
Schindeln und allen Produkten zum Decken von Dächern und allgemeinen
Abdichtungen.
Das Ausgangsbitumen, das in diesem Beispiel verwendet wird,
ist eine Mischung von Destillationsbitumen 180/220 und oxidiertem
Bitumen 90/40. Die Arbeitsbedingungen für die Herstellung der
Produkte sind die gleichen wie in Beispiel 2.
Die Eigenschaften der so erhaltenen Produkte sind in Tabelle II
wiedergegeben.
In diesem Beispiel stellt man eine Muttermischung aus Polynorbonenkautschuk
in einem schweren Erdölschnitt her, wie z. B.:
- - Kerosin
- - einem aromatischen Extrakt: es handelt sich hierbei um eine Fraktion, die hergestellt wurde, indem man Vakuumdestillate und entasphaltierte Vakuumrückstände mit selektiven Lösungsmitteln für aromatische Verbindungen behandelt, wie z. B. Furfurol.
In 70 g der auf 150°C erhitzten Aromatenextrakte werden unter Rühren
nach und nach 30 g Polynorbonenkautschuk eingebracht. Man
rührt noch weitere 3 Stunden bei 150°C, bis man ein viskoses
und völlig homogenes Produkt erhält, das im folgenden als
"Muttermischung" bezeichnet wird.
In 80 g Bitumen 90/40, wie es in Beispiel 2 beschrieben ist,
werden bei 150°C 20 g der obengenannten Muttermischung eingeführt.
Die Mischung wird etwa 10 Minuten bei 180°C gerührt.
Man erhält eine bituminöse Zusammensetzung, die 6 Gewichtsprozent
an Polymeren enthält und die folgenden Eigenschaften
aufweist:
- Penetration bei 25°C77
- Erweichungspunkt (b und A, °C)75
- Fraaspunkt, °C-30
- Zugfestigkeit: 500 mm/mn, 20°C
Belastbarkeitsschwelle (bars)2,5 Dehnungsschwelle50% Belastbarkeit am Brechpunkt (bars)1,7 Dehnung am Brechpunkt930%
Belastbarkeitsschwelle (bars)2,5 Dehnungsschwelle50% Belastbarkeit am Brechpunkt (bars)1,7 Dehnung am Brechpunkt930%
Claims (4)
1. Bitumen-Elastomergemische, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 90 bis 99,9 Gewichtsprozent eines Bitumens
mit einem Erweichungspunkt zwischen 20 und 120°C sowie
aus 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines Norbonenpolymeren
mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen
1 000 000 und 3 000 000 bestehen.
2. Gemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Norbonenpolymeren zwischen 0,1 und
5 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 Gewichtsprozent
liegt.
3. Verfahren zur Herstellung von Bitumen-Elastomergemischen,
bei dem das Elastomer bei einer Temperatur
zwischen 150 und 250°C direkt in dem Bitumen gelöst
wird, dadurch gekennzeichnet, daß Bitumina und Elastomere
gemäß Anspruch 1 eingesetzt werden.
4. Verfahren zur Herstellung von Bitumen-Elastomergemischen,
bei dem das Elastomer in einer schweren
Erdölfraktion gelöst und dann zwischen 150 und 250°C
mit dem Bitumen gemischt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß Bitumina und Elastomere gemäß Anspruch 1 eingesetzt
werden.
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