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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
lagerungsstabilen Bitumen-Polymerzusammensetzungen.
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Bitumen
ist ein viskoelastisches Material: Es neigt dazu, bei niedrigen
Temperaturen hart und brüchig zu
werden, und wird bei hohen Temperaturen weich und kann fließen. Seine
Temperaturempfindlichkeit ist je nach Herkunft und Herstellungsverfahren
unterschiedlich.
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Bitumen
kann insbesondere aus Rohöl
als Rohöldestillationsrückstand
und/oder als Entasphaltierungspech der schweren Fraktion gewonnen
werden, die bei der (oder den) Destillation(en) anfällt. Bitumen besteht
je nach Herkunft des Rohöls
aus unterschiedlichen Anteilen von paraffinischen (aliphatischen
oder naphtenischen) sowie aromatischen Ölen, Harzen und Asphaltenen
(weitere Einzelheiten sind dem Patent EP-B-246 956 zu entnehmen,
das der Anmelderin erteilt wurde).
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Die
zunehmende Beanspruchung der Straßenbeläge, die auf eine höhere Verkehrsdichte,
größere Beschleunigungs-
und Bremskräfte
der Fahrzeuge sowie auf die Entwicklung des Profils von Schwerlastkraftwagen
zurückzuführen ist,
deren heute übliche
Ausstattung mit drei bis vier Hinterachsen die Lasteinwirkungszeit erhöht, macht
eine Anpassung der bituminösen
Bindemittel im Sinne einer Erhöhung
ihrer Haltbarkeit erforderlich.
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Es
ist gut bekannt, dass Bitumen durch Zugabe eines Polymers zur Verbesserung
dieser Haltbarkeit modifiziert werden kann. Die Ziele der Zugabe
eines Polymers zum Bitumen sind:
- – eine Verringerung
der Temperaturempfindlichkeit der Bitumen durch eine Erweiterung
der Plastizitätsspanne
(durch eine Erhöhung
der Erweichungstemperatur und/oder eine Herabsetzung der Kaltversprödungstemperatur),
- – eine
Erhöhung
des Verformungswiderstands sowie der Bruchgrenze.
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So
ist nachgewiesen worden, dass die Leistungskennwerte einer entsprechend
ausgewählten
Bitumen-Polymerzusammensetzung
denen eines nicht mit Polymer versetzten Bitumens überlegen
sind. Die Kompatibilitätsprobleme
der Bestandteile Polymer und Bitumen zur Erreichung des besten Kompromisses
zwischen den Gebrauchseigenschaften und der Lagerstabilität sind jedoch
sehr schwer zu lösen.
Deshalb bilden Zusammensetzungen und/oder Verfahren zu ihrer Gewinnung,
die als Lösungen
für diese
Probleme betrachtet werden, den Gegenstand der Ansprüche von
zahlreichen Patenten.
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Es
kann die Patentanmeldung EP-A-234 615 angeführt werden, nach der das bituminöse Gemisch
ein Bitumen, einen aromatischen Zusatzstoff und zwei Blockcopolymere
enthält,
wobei der zweite Block zwingend ein Lösungsmittel dieses aromatischen
Zusatzstoffs enthält.
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Dabei
wird ein Vorgemisch aus dem aromatischen Zusatzstoff und den beiden
Blockcopolymeren hergestellt, um so die anschließende Einarbeitung in das Bitumen
zu erleichtern.
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Die
so erhaltene Zusammensetzung weist zwar eine größere Kompatibilität zwischen
den Copolymeren und dem Bitumen auf, die Wahl der beiden Blockcopolymere
und die vorherige Herstellung dieses Zwischengemischs erweisen sich
aber als Faktoren, die Zwänge
mit sich bringen, da sie sowohl einschränkend wie auch kompliziert
in der Durchführung
sind.
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Ebenso
kann die europäische
Patentanmeldung EP-A-458
386 angeführt
werden, deren Ansprüche ein
Verfahren für
die Gewinnung einer Bitumen-Polymerzusammensetzung betreffen, die
unter den Fließbedingungen,
die bei der Heißlagerung
vorliegen, stabil ist. Dieses Verfahren besteht darin, bei einer
Temperatur zwischen 200 und 250°C über eine
(temperaturabhängige)
Zeit zwischen 45 Minuten und 15 Stunden
- – 85 bis
98 Gew.-% Bitumen, das aus den Bitumen mit einer Penetration zwischen
30 und 220 Zehntel mm bei 25°C,
einem Erweichungspunkt zwischen 35 und 55°C und einem Penetrationsindex
zwischen –1,5
und +1,5 ausgewählt
wird, und
- – 15
bis 2 Gew.-% eines sequenzierten Copolymers „Styrol-Butadien-Styrol" (als SBS bezeichnet)
mit sternförmigem
oder linearem Aufbau zu mischen.
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Aus
Gründen,
die nachstehend aufgeführt
sind, gestattet es das in EP-A-458 386 beschriebene Verfahren jedoch
nicht, systematisch lagerungsstabile Bitumen-Polymerzusammensetzungen mit einem guten Temperaturverhalten
herzustellen. In der Tat bietet die Tatsache, dass 85 bis 98 Gew.-%
Bitumen verwendet werden, das aus den Bitumen ausgewählt wird,
die eine Penetration zwischen 30 und 220 Zehntel mm bei 25°C, einen
Erweichungspunkt zwischen 35 und 55°C und einen Penetrationsindex
zwischen –1,5
und +1,5 aufweisen, keine Sicherheit, dass man mit Gewissheit und
ausgehend von jedem beliebigen Bitumen lagerungsstabile Bitumen-Polymerzusammensetzungen
erhält.
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Der
gleiche Kommentar gilt auch für
die französische
Anmeldung FR-A-2 643 643 (die WO-A-10036 entspricht), in der nur
ein bestimmter Bitumentyp betrachtet wird, nämlich ein Hartbitumen mit einer
Penetration zwischen 10 und 20 Zehntel mm bei 25°C und einem Erweichungspunkt
zwischen 65 und 75°C.
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Durch
EP-A-0 645 433 ist nun bekannt, dass es für eine bestimmte Art von Bitumen
und Polymer möglich
ist, durch Einbeziehung mindestens einer aromatischen Verbindung
ein Gemisch zu erhalten, das einen zufriedenstellenden Brechpunkt
nach Fraass und eine zufriedenstellende Differenz beim Ring-Kugel-Versuch aufweist.
Es müssen
jedoch Vorversuche durchgeführt
werden, um die Menge an aromatischen Verbindungen zu ermitteln,
die zum Erhalt eines Gemischs mit den gewünschten Eigenschaften eingesetzt
werden muss.
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Wie
beim Patent EP-A-0 645 433 besteht der Gegenstand der vorliegenden
Erfindung in der Herstellung von lagerungsstabilen Bitumen-Polymerzusammensetzungen
mit verbesserten physikalischen Eigenschaften, die eine oder mehrere
aromatische Verbindungen enthalten, jedoch mit Hilfe eines Verfahrens,
bei dem unabhängig
davon, was für
ein Bitumen und was für
ein Polymer die Zusammensetzung enthält, der einzusetzende Gehalt
an aromatischen Verbindungen im Vorhinein festgelegt werden kann,
ohne dass Vorversuche durchgeführt
werden müssen.
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Die
Anmelderin hat in der Tat den Nachweis erbracht, dass bei der Herstellung
einer bituminösen
Zusammensetzung durch Mischen eines beliebigen Bitumens, eines Copolymers
oder mehrerer Copolymere und einer minimalen Menge bestimmter aromatischer
Verbindungen die Wahl eines bestimmten Verhältnisses zwischen dem Gehalt
an aromatischen Ringen und dem Gehalt an Copolymer(en) systematisch
zu sehr guten Eigenschaften hinsichtlich Kälteverhalten und Lagerstabilität der Zusammensetzung
führt.
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Die
Erfindung hat dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung einer
aromatenhaltigen Zusammensetzung Bitumen-Polymer zum Ziel, die einen
Brechpunkt nach Fraass von gleich oder kleiner als –13°C aufweist
und deren Lagerstabilität
durch ihre Kennwerte „Δ Ring-und-Kugel-Temperatur" und „Δ Penetration" von kleiner als
oder gleich 5 definiert ist, wobei dieses Verfahren das Mischen
folgender Bestandteile beinhaltet:
- a) 25 bis
97 Gew.-% eines Bitumens,
- b) 1 bis 25 Gew.-% eines Copolymers oder mehrerer Copolymere
- c) 2 bis 50 Gew.-% aromatische Verbindungen mit einem Gehalt
an aromatischen Ringen, der mehr als 50 Gew.-% ausmacht
und
dadurch gekennzeichnet ist, dass:
- – der
Gehalt des Gemischs an aromatischen Verbindungen mit einem Siedebeginn
oberhalb von 200°C mehr
als 2 Gew.-% beträgt,
- – das
Verhältnis
zwischen dem Gehalt an aromatischen Ringen des Gemischs und seinem
Copolymergehalt zwischen 0,5 und 10 liegt.
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Bei
diesem Gegenstand der Erfindung und im Verlaufe dieser Beschreibung
wird die Penetration nach der Norm AFNOR NFT 66004 gemessen, der
Erweichungspunkt wird nach der Norm AFNOR NFT 66008 bestimmt (er
wird aufgrund der verwendeten Methode als „Ring-und-Kugel-Temperatur" bezeichnet), der
Penetrationsindex wird nach der Methode RLB1-1964 des französischen
Staatlichen Tiefbauamts ermittelt, und der Brechpunkt nach Fraass
als Anzeigewert für
die Kaltsprödigkeit
wird nach der Norm AFNOR T66-026 bestimmt. Die Lagerstabilität wird durch
Lagerung einer Probe der Zusammensetzung bei 165°C in einem zylindrischen Behälter über eine
Zeitdauer von 4 Tagen und Ermittlung der „Ring-und-Kugel"-Temperatur und der Penetration für die obere
und untere Schicht der Probe bestimmt.
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So
kann man die Differenzen „Delta" Ring-und-Kugel-Temperatur
und „Delta" Penetration zwischen der
oberen und der unteren Schicht ermitteln. Je kleiner die Delta-Werte
sind (nachfolgend als Δ bezeichnet), umso
stabiler sind die Zusammensetzungen.
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Es
ist festzustellen, dass man bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Unterschied zu FR-A-2 643 643 jedes beliebige Bitumen verwenden
kann.
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Dieses
Bitumen kann ein Bitumen sein, das nachfolgend als „natürliches" Bitumen bezeichnet
wird, um es von „synthetischem" Bitumen zu unterscheiden,
das später
beschrieben wird. Dieses natürliche
Bitumen kann insbesondere aus Rohöl, Ölschiefer, Schwerölen, Ölsand oder
auch aus Kohle gewonnen werden.
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Natürliches
Bitumen kann beispielsweise einer der folgenden Stoffe sein:
- a) die schwerste Fraktion eines Rohöls, die
man durch direkte Destillation bei Atmosphärendruck oder Unterdruck erhält,
- b) die schwere Phase, die man durch Lösungsmittelentasphaltierung
einer nach Punkt a) erhaltenen schweren Fraktion gewinnt,
- c) das Produkt der Oxydation einer schweren Fraktion nach Punkt
a) oder einer schweren Phase nach Punkt b) in Gegenwart von oder
ohne Katalysatoren,
- d) das Produkt der Oxydation eines Gemischs aus einer schweren
Fraktion nach Punkt a) oder einer schweren Phase nach Punkt b) in
Gegenwart von oder ohne Katalysatoren und
- – einem
Destillat oder
- – einem
aromatischen Extrakt, den man bei der Entaromatisierung von Schmierölen erhält, oder
- – einem
Entasphaltierungspech
- e) ein Gemisch aus einem nach Punkt c) und d) erhaltenen Oxydationsprodukt
oder einer harten Phase und
- – einem
Destillat oder
- – einem
aromatischen Extrakt, den man bei der Entaromatisierung von Schmierölen erhält, oder
- – einem
Entasphaltierungspech oder
- – einer
schweren Fraktion nach Punkt a) oder einer schweren Phase nach Punkt
b)
- f) ein Ausgangsstoff aus dem Visbreaker, allein oder mit einem
oder mehreren der vorstehenden Produkte gemischt,
- g) eines der gemäß Punkt
a) und f) erhaltenen Produkte im Gemisch mit
- – einem
Destillat oder
- – einem
aromatischen Extrakt, den man bei der Entaromatisierung von Schmierölen erhält, oder
- – einem
Entasphaltierungspech oder
- – einer
schweren aromatischen Fraktion („katalytischer Schlamm"), die bei einem
katalytischen Crackprozess entsteht.
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Das
verwendbare Bitumen kann auch ein synthetisches Bitumen mit Eigenschaften
sein, die denen eines „natürlichen" Bitumens, wie vorstehend
beschrieben, ähnlich
sind, beispielsweise ein klares synthetisches Bindemittel, das durch
Zugabe von Pigmenten eingefärbt
werden kann. Es kann zum Beispiel aus Erdölharzen oder Inden-Cumaronharz
im Gemisch mit aromatischen und/oder paraffinischen Kohlenwasserstoffen
bestehen. Solche Erdölharze
können
durch Polymerisation von ungesättigten
Kohlenwasserstoffen hergestellt werden, die in ungesättigten
Erdölfraktionen
vorliegen, wie den Fraktionen, die durch thermisches Cracken oder
Dampfcracken oder durch Pyrolyse gewonnen werden. Die Inden-Cumaronharze ihrerseits
werden im Allgemeinen aus Steinkohlenteeren gewonnen.
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Es
ist festzustellen, dass bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen im Gegensatz
zu EP-A-234 615 ein einziges Copolymer verwendet werden kann.
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Dieses
Copolymer kann beispielsweise ein Plastomer oder ein Polymer sein,
das Kohlenwasserstoffketten mit beweglichem Wasserstoff aufweist,
die insbesondere aus der Gruppe ausgewählt werden, zu der synthetische
Kautschukverbindungen, wie statistische Styrol- und Butadiencopolymere,
SBR („Styrolbutadienkautschuk"), oder sequenzierte
Copolymere, SBS („Styrol-Butadien-Styrol") mit linearer oder
sternförmiger Struktur,
oder SIS („Styrol-Isopren-Styrol") gehören.
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Das
Bitumen wird im Hinblick auf seinen Aufbau so ausgewählt, dass
durch eine Anpassung der jeweiligen Gehalte des Bitumens an gesättigten
Kohlenwasserstoffen, an aromatischen Verbindungen, an Harzen und
an Asphaltenen eine gute Kompatibilität mit dem Polymer erreicht
wird.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Bitumen-Polymerzusammensetzung kann bis zu 25 Gew.-%
Copolymer enthalten, wobei der Copolymergehalt in Abhängigkeit
von der Art des Copolymers, des Bitumens und den für die vorgesehene
Verwendung gewünschten
Eigenschaften ausgewählt
wird.
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Bei
den Einsatzgebieten im Straßenbau
(als Schwarzmaterial, Oberflächenbehandlungsmittel,
Emulsionen) beträgt
der Gehalt der erhaltenen Bitumen-Polymerzusammensetzung vorzugsweise
2 bis 7 Gew.-% Copolymer:
- – Bei einem Copolymeranteil
von weniger als 2 Gew.-% wird eingeschätzt, dass die Polymerzugabe
zum Bitumen sich nur wenig auf die Eigenschaften der Zusammensetzung
auswirkt.
- – Bei
einem Copolymeranteil von mehr als 7 Gew.-% führt der Preis des Polymers
dazu, dass der Einsatz im Straßenbau
zu kostspielig wird. Darüber
hinaus nimmt die Viskosität
der Zusammensetzung zu und wird mit den für diese Einsatzzwecke verwendeten
Geräten
unvereinbar. Für
Einsatzzwecke in der Industrie, wie zum Beispiel Dichtungsschichten,
enthält
die Zusammensetzung jedoch vorzugsweise mehr Copolymer, häufig mehr
als 10 Gew.-%, damit im Gegenteil eine hohe Viskosität und eine
hohe Ring-und-Kugel-Temperatur erreicht werden, so dass das Material
hohen Temperaturen standhält.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltene Zusammensetzung kann ein statistisches oder sequenziertes
Styrol-Butadiencopolymer, insbesondere ein sequenziertes (SBS) mit
linearem oder sternförmigem
Aufbau, enthalten. Es kann sich um Gemische unterschiedlicher Copolymere
(und/oder des gleichen Copolymers mit unterschiedlichen Eigenschaften,
beispielsweise unterschiedlichen Molekularmassen) handeln.
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Bestimmte
Bitumen weisen eine arteigene Aromatizität auf, für die meisten Einsatzgebiete
erweist sich dieser Aromatengehalt jedoch im Allgemeinen als unzureichend,
um der Endzusammensetzung die erforderlichen Eigenschaften in Bezug
auf Lagerstabilität
und Kälteverhalten
zu verleihen.
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Demzufolge
kann die aromatische Verbindung, die erfindungsgemäß zugesetzt
werden muss, aus den folgen den Schnitten stammen: Schnitte, die
aus der Konvertierung ohne Hydrierung (insbesondere Schnitte, die
bei der katalytischen Spaltung, der thermischen Spaltung, der Verkokung,
dem Visbreaker und der Pyrolyse gewonnen werden), aus der Entaromatisierung
der Schmierstoffausgangsprodukte, der Entaromatisierung der Erdölschnitte
(z. B. mit Furfural) oder aus einem Gemisch aus einem oder mehreren
dieser Schnitte stammen.
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Die
aromatische Verbindung wird je nach Art und Herkunft des eingesetzten
Bitumens in unterschiedlichen Mengen zugesetzt, das Gemisch hat
jedoch vorzugsweise einen Gehalt an aromatischen Ringen von mehr
als 4 Gew.-%.
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Die
eingesetzten aromatischen Verbindungen stammen aus aromatischen
Erdölschnitten
mit einem Siedebeginn oberhalb von 200°C, vorzugsweise oberhalb von
300°C, und
weisen die folgenden Eigenschaften auf:
- – eine kinematische
Viskosität
von mehr als 5 mm2/s bei 100°C, vorzugsweise
mehr als 20 mm2/s,
- – einen
mit der Methode nach Cleveland ermittelten Flammpunkt oberhalb von
170°C, vorzugsweise
oberhalb von 200°C,
und
- – einen
Gehalt an aromatischen Ringen von mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise
mehr als 65 Gew.-%.
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Der
Siedebeginn wird nach der Norm ASTM D-1160 gemessen, die kinematische
Viskosität
wird nach der Norm ASTM D-2170 gemessen, der Flammpunkt wird nach
der Norm AFNOR EN 22592 gemessen, und der Gehalt an aromatischen
Ringen wird nach der HPLC-Flüssigkeitschromatographie-Methode „SARA" gemessen, die von
der GSEE (Groupement Scientifique Européen de l'Etanchéité) in den Heften CSTB Nr.
2555 veröffentlicht
worden ist.
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Andererseits
hat die Anmelderin den Nachweis erbracht, dass mit steigendem Copolymergehalt
im Ausgangsgemisch der zur Erreichung einer guten Lagerstabilität und eines
guten Kälteverhaltens
erforderliche A romatengehalt der Bitumen-Polymerzusammensetzung
größer werden
muss. Umgekehrt reicht bei einem weniger bedeutenden Copolymergehalt
ein geringer Aromatengehalt des Gemischs aus, um der im Ergebnis erhaltenen
Bitumen-Polymerzusammensetzung
gute Eigenschaften zu verleihen.
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Die
Anmelderin betrachtet diese Proportionalität zwischen dem Gehalt an aromatischen
Ringen und dem Copolymergehalt in der Bitumen-Polymerzusammensetzung
als wesentlich, und dementsprechend liegt das erfindungsgemäße Verhältnis zwischen
dem Gehalt an aromatischen Ringen und dem Copolymergehalt zwischen
0,5 und 10 und das optimale Verhältnis
zwischen 0,8 und 6. Die Werte dieses Verhältnisses sind je nach Herkunft
der Rohöle,
aus denen die Bitumen stammen, und je nach Art der in Betracht gezogenen
aromatischen Verbindungen unterschiedlich.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bei einer Temperatur, die vorzugsweise zwischen 190 und 300°C, insbesondere
zwischen 220 und 260°C
liegt, und über
eine Zeit, die vorzugsweise mehr als 30 Minuten beträgt, durchgeführt. Man
versetzt das Bitumen vor der Zugabe des Copolymers zum Bitumen und/oder
später
mit einer aromatischen Verbindung, beispielsweise durch Zugabe des
Copolymers zum Bitumen in Form einer Lösung des Copolymers in der
aromatischen Verbindung.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene Bitumen-Polymerzusammensetzung verbindet eine gute Lagerstabilität mit einem
guten Kälteverhalten.
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Diese
Zusammensetzung kann vor allem mit Gesteinskornmassen oder klassischen
Füllstoffen
für folgende
Einsatzgebiete im Straßenbau
verwendet werden:
- a) im Ausgangszustand zur
Herstellung von Schwarzmaterial mit einer guten Beständigkeit
gegen Spurrinnenbildung und einem ausgezeichneten Ermüdungsverhalten,
- b) im Ausgangszustand oder mit einem Kohlenwasserstoffschnitt
verschnitten zur Herstellung von wässrigen Bitumenemulsionen mit
ausge zeichneten Kennwerten hinsichtlich Bruchgeschwindigkeit und
einem ausgezeichneten mechanischen Verhalten,
- c) mit einem Kohlenwasserstoffschnitt verschnitten zur Herstellung
von wasserfreien Oberflächenbehandlungsmitteln
mit hohen mechanischen Leistungskennwerten.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene Zusammensetzung ist somit ein multifunktionelles Bindemittel.
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Die
folgenden Beispiele sind dazu bestimmt, die Erfindung zu erläutern, ohne
sie einzuschränken.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel betrifft die erfindungsgemäße Herstellung unterschiedlicher
Zusammensetzungen, ausgehend von einem Copolymer P und unterschiedlichen
Bitumen B, und ihren Vergleich mit Bitumen-Polymerzusammensetzungen, die dem Stand
der Technik entsprechen.
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1. Copolymer P
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Das
Copolymer ist ein sternförmiges
Copolymer „Styrol-Butadien-Styrol" SBS mit den folgenden
Kennwerten:
- – Masseverhältnis Styrol-Butadien: 30
- – Molekülmasse als
Gewicht Mw: 300 000
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2. Bitumen B
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Man
verfügt über fünf Bitumen
B1, B2, B3, B4 und B5, deren Eigenschaften in der folgenden Tabelle
I wiedergegeben sind.
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Der
Ausgangsstoff BA ist ein Vakuumrückstand
der Direktdestillation (hartes Ausgangsmaterial), der aus einem
Rohölgemisch
mit einem Gehalt von 50% der Rohölsorte
Maya und 50% der Rohölsorte
Isthmus stammt.
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Das
Ausgangsstoff BB ist ein Vakuumrückstand
der Direktdestillation (weiches Ausgangsmaterial), der aus einem
Rohölgemisch
mit einem Gehalt von 50% der Rohölsorte
Maya und 50% der Rohölsorte
Isthmus stammt.
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Die
Eigenschaften der Bitumenausgangsstoffe sind in der folgenden Tabelle
III wiedergegeben.
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3 – Aromatenhaltige Bitumen-Polymerzusammensetzungen
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Man
mischt in unterschiedlichen Mengenverhältnissen ein Bitumen B1, B2,
B3, B4 oder B5, das Copolymer P und ein Aromatengemisch, bei dem
es sich um A1 oder A2, die beide bei der Entaromatisierung von Erdölschnitten
mit Furfural anfallen, oder um A3 handeln kann, das aus dem als „Slurry" (Schlamm) bezeichneten
Schnitt stammt (d. h. aus dem Destillationsrückstand von Flüssigkeiten,
die aus einer katalytischen Spaltanlage nach Abtrennung des Schnitts
HCO (High Cycle Oil) abfließen).
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Das
Gemisch A1 weist einen Siedebeginn von 430°C auf, eine kinematische Viskosität, die bei
100°C zwischen
50 und 75 mm2/s liegt, einen Flammpunkt
nach Cleveland von mehr als oder gleich 230°C und einen Gehalt an aromatischen
Ringen von 81,4 Gew.-%. Diese Messungen werden nach den in der Patentbeschreibung
festgelegten Normen durchgeführt.
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Das
Gemisch A2 weist einen Siedebeginn von 400°C auf, eine kinematische Viskosität zwischen
24 und 39 mm2/s bei 100°C, einen Flammpunkt nach Cleveland
von mehr als oder gleich 220°C
und einen Gehalt an aromatischen Ringen von 82,2 Gew.-%.
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Das
Gemisch A3 weist einen Siedebeginn von 350°C auf, eine Viskosität in der
Größenordnung
von 17 mm2/s bei 100°C und einen Gehalt an aromatischen
Ringen von 68,1 Gew.-%.
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Man
vermischt zunächst
das Bitumen mit den aromatischen Verbindungen, dann wird bei 250°C das Copolymer
P über
einen Zeitraum von 2 Stunden zugesetzt.
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Die
als 1 bis 7 bezeichneten erhaltenen Zusammensetzungen sind in der
folgenden Tabelle IV dargestellt.
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Die
Eigenschaften der erhaltenen Zusammensetzungen sind in der folgenden
Tabelle V wiedergegeben.
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Diese
Tabelle V zeigt sehr gut, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, d. h.
Zusammensetzungen mit einem Gehalt an aromatischen Ringen von mehr
als 2% und einem Verhältnis
Gehalt an aromatischen Ringen zu Gehalt an Copolymer zwischen 0,5
und 10, sowohl einen guten Brechpunkt nach Fraass als auch eine
gute Lagerstabilität
aufweisen.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel betrifft eine Variante des Verfahrens zur Herstellung von
erfindungsgemäßen Bitumen-Polymerzusammensetzungen,
die Aromaten enthalten.
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Bei
diesem Beispiel erhält
man die Zusammensetzung durch die Herstellung einer Mutterlösung aus dem
Copolymer und den aromatischen Verbindungen, die man dann in das
Bitumen einbringt.
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Das
gewählte
Copolymer ist das Copolymer P aus dem Beispiel 1, und das Aromatengemisch
ist das im Beispiel 1 als A2 bezeichnete Gemisch.
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Die
Tabelle VI zeigt die Kennwerte der so hergestellten Mutterlösungen S1 und S2.
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Anschließend werden
die hergestellten Mutterlösungen
unter den in der folgenden Tabelle VII festgelegten Bedingungen
für das
Mischen mit dem Bitumen B5 aus dem Beispiel 1 gemischt.
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Die
Eigenschaften der erhaltenen Zusammensetzungen sind in der folgenden
Tabelle VIII dargestellt.
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Diese
Tabelle VIII zeigt sehr gut, dass die unter den erfindungsgemäßen Betriebsbedingungen
hergestellten aromatenhaltigen Bitumen-Polymerzusammensetzungen,
bei denen das Bitumen mit einem in aromatischen Verbindungen gelösten Copolymer
versetzt wird, eine gute Kältebeständigkeit
und eine gute Lagerstabilität
aufweisen.