DE69405503T2 - Verfahren zur Herstellung von Bitumen/Polymer Zusammensetzungen und ihre Anwendungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bitumen/Polymer Zusammensetzungen und ihre Anwendungen

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bitumen/Polymer-Massen, die durch dieses Verfahren erhaltenen Massen und deren Verwendungen. Sie betrifft insbesondere lagerungsbeständige Bitumen/Polymer-Massen.
  • Das in solchen Massen verwendete Bitumen kann insbesondere aus Roherdöl durch Destillation desselben und/oder durch Entasphaltierung der von der Destillation oder den Destillationen herrührenden schweren Fraktion gewonnen werden. Je nach dem Ursprung des Roherdöls besteht das Bitumen aus unterschiedlichen Gehalten an ( aliphatischem oder naphthenischem ) Paraffinöl und aromatischem Öl, Harzen und Asphaltenen ( vgl. dazu wegen weiterer Einzelheiten EP-A-0 246 956).
  • Das Bitumen ist ein viskoelastisches Material es neigt dazu, bei niedrigen Temperaturen hart und spröde zu werden, und bei hohen Temperaturen erweicht es und kann es fließen. Seine Temperaturempfindlichkeit variiert entsprechend seinem Ursprung und dem Verfahren seiner Herstellung.
  • Die Zunahme der Belastungen der Straßendecken auf Grund einer höheren Verkehrsdichte, höherer Beschleunigungs- und Bremskräfte der Fahrzeuge sowie der Entwicklung des Profils der heutzutage mit drei bis vier Hinterachsen ausgestatteten Lastwagen, was die Lasteinwirkungsdauer erhöht, erfordert die Anpassung der bituminösen Bindemittel in Richtung auf eine Steigerung ihrer Dauerhaftigkeit.
  • Es ist bekannt, Bitumen durch Zusatz eines Polymers zu modifizieren, um diese Dauerhaftigkeit zu verbessern. Der Zusatz eines Polymers zu Bitumen zielt darauf ab,
  • die Wärmeempfindlichkeit der Bitumina zu verringern, indem das Plastizitätsintervall vergrößert wird (durch Erhöhung der Erweichungstemperatur und/oder Verringerung der Kaltsprödigkeitstemperatur),
  • den Verformungswiderstand sowie die Bruchschwelle zu erhöhen.
  • Die Leistungsfähigkeiten einer richtig ausgewählten Bitumen/Polymer-Masse sind nachweislich besser als diejenigen eines Bitumens ohne Polymerzusatz. Jedoch sind die Verträglichkeitsprobleme der Komponenten zur Erzielung des besten Kompromisses zwischen den Gebrauchsleistungsfähigkeiten und der Lagerbeständigkeit schwierig zu lösen.
  • In zahlreichen Patenten werden Massen und/oder Verfahren zu ihrer Gewinnung beansprucht, welche Lösungen für diese Probleme liefern sollen.
  • So ist in der EP-A-0 458 386 ein Verfahren zur Gewinnung einer unter den bei der Lagerung in der Wärme existierenden Fließfähigkeitsbedingungen stabilen Bitumen/Polymer-Masse beansprucht, welches darin besteht, bei einer Temperatur von 200 bis 250ºC und während einer von der Temperatur abhängigen Zeitspanne zwischen 45 Minuten und 15 Stunden
  • 85 bis 98 Gewichtsprozent Bitumen mit einer Penetrabilität zwischen 30 und 220 Zehntelmillimeter bei 25ºC, einem Erweichungspunkt zwischen 35 und 55ºC und einem Penetrabilitätsindex zwischen - 1,5 und + 1,5 sowie
  • 15 bis 2 Gewichtsprozent Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer SBS mit sternförmiger oder linearer Struktur
  • miteinander zu vermischen.
  • Bei dieser Zusammensetzung der EP-A-0 458 386 und im weiteren Verlauf der vorliegenden Beschreibung wird die Penetrabilität gemäß der Norm AFNOR NFT 66004 gemessen, der Erweichungspunkt nach der Norm AFNOR NFT 66008 bestimmt (wegen der angewendeten Methode "Kugel-Ring" genannt) und der Penetrabilitätsindex entsprechend der "Ponts et Chaussées" - Methode RLB 1 - 1964 ermittelt.
  • Die EP-A-0 234 615 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Bitumen/Blockcopolymer-Mischungen mit Zusatz einer aromatischen Verbindung, welche eine verbesserte Phasenverträglichkeit aufweist. Der Gehalt an aromatischer Verbindung kann von 5 bis 300 Gewichtsprozent (bezogen auf das Blockcopolymer) variieren.
  • Die Anmelderin hat Forschungsarbeiten durchgeführt und führt immer noch Forschungsarbeiten durch, um lagerungsbeständige Bitumen/Polymer- Mischungen, insbesondere Bitumen/SBS-Mischungen, mit guten Eigenschaften in der Kälte und in der Wärme zu erhalten. So hat sie feststellen können, daß dann, wenn der FRAASS-Punkt und das Δ von Kugel und Ring einer Bitumen/Polymer-Masse nicht dazu ausreichen, der Masse befriedigende Stabilitäts- und Temperaturverhaltenseigenschaften zu verleihen, dieses von einer schlechten Auswahl des Ausgangsbitumens herrührt.
  • Genauer gesagt hat die Anmelderin überraschenderweise festgestellt, daß die erforderlichen Stabilitäts- und Verhaltenseigenschaften der Bitumen/Polymer- Masse in der Kälte streng von der Aromatisierung der Ausgangsmischung abhängen, und zwar berücksichtigt im Augenblick der Verwirklichung dieser Masse. Mit anderen Worten hat die Anmelderin festgestellt, daß für ein bestimmtes Bitumen und ein bestimmtes Polymer ein spezifischer Bereich des Gehalts der Ausgangsmischung an aromatischen Verbindungen einem zufriedenstellenden FRAASS-Punkt und einer verbesserten Lagerbeständigkeit für die resultierende Masse entspricht.
  • In der genannten EP-A-0 458 356 ist die Wichtigkeit dieses Kriteriums nicht erwähnt. Tatsächlich garantiert die in dieser Druckschrift gelehrte Verwendung von 85 bis 89 Gewichtsprozent Bitumen mit einer Penetrabilität zwischen 30 und 220 Zehntelmillimeter bei 25ºC, einem Erweichungspunkt zwischen 35 und 55ºC und einer Penetrabilitätszahl zwischen - 1,5 und + 1,5 keineswegs, daß auf quasi systematische Weise Iagerungsbeständige Bitumen/SBS-Massen erhalten werden.
  • Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, dieses Problem dadurch zu lösen, daß die Aromatisierung der Ausgangsmischung durch Zusatz aromatischer Verbindungen so eingestellt wird, daß man sicher Bitumen/Polymer-Massen mit gegenüber dem nicht mit Polymer versetzten Bitumen verbesserten physikalischen Eigenschaften erhält, welche außerdem lagerungsbeständig sind.
  • Zu diesem Zweck ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Bitumen/Polymer-Masse durch Mischen des Bitumens und des Polymers bei einer Temperatur zwischen 190 und 300ºC, insbesondere zwischen 220 und 260ºC, während einer Dauer, welche vorzugsweise 30 Minuten übersteigt, dadurch gekennzeichnet, daß durch Vorversuche der Bereich der Aromatisierungsgrade der Mischung ermittelt wird, welche mit einem FRAASS- Punkt der fertigen Masse gleich oder niedriger als -13ºC und mit einer Lagerbeständigkeit dieser Masse, definiert durch ihr Δ von Kugel und Ring, gleich oder niedriger als 5ºC verbunden sind, und daß vor dem Mischen des Bitumens und des Polymers und/oder im Verlauf dieses Mischens der Aromatisierungsgrad der Mischung durch Zugabe von mindestens einer aromatischen Verbindung zum Bitumen und/oder zum Polymer eingestellt wird, um ihn in den besagten Bereich zu bringen.
  • Bei diesem Gegenstand der Erfindung und im weiteren Verlauf der vorliegenden Beschreibung werden
  • 1) der FRAASS-Punkt, welcher die Kaltsprödigkeit angibt, entsprechend der Norm AFNOR T 66-026 und
  • 2) die Lagerbeständigkeit durch Lagern einer Probe der Masse bei 165ºC während 4 Tagen in einem zylindrischen Behälter und Feststellung der "Kugel-Ring"-Temperatur sowie der Penetrabilität der oberen Schicht und der unteren Schicht der Probe bestimmt.
  • Man kann so die "Kugel-Ring"-Differenz Δ und die Penetrabilitätsdifferenz Δ zwischen der oberen Schicht und der unteren Schicht erhalten. Je geringer die Differenzen Δ sind, um so stabiler sind die Massen.
  • Die dafür erforderliche Aromatisierung, daß die Masse die gewünschten Eigenschaften aufweist, kann dadurch erzielt werden, daß man dem Ausgangsbitumen und/oder dem Polymer eine aromatische Verbindung zusetzt, wie einen bei der Aromatenextraktion aus den Schmiermittelbasen gewonnenen aromatischen Extrakt und/oder eine von einem Verfahren zum katalytischen Cracken stammende schwere aromatische Fraktion ("slurry").
  • Es gibt sehr zahlreiche Methoden zur Messung des Gehaßtes eines Bitumens an aromatischen Verbindungen und jeder Erdölfachmann benutzt seine eigene Methode. Der gemessene Gehalt an aromatischen Verbindungen hat daher eine relative Bedeutung für eine gegebene Methode, stellt aber kein in der Technik generell gelten gelassenes Charakteristikum für ein bestimmtes Bitumen dar. Außerdem können selbst bei Berücksichtigung nur einer einzigen Meßmethode Vergleiche von Werten nur stattfinden, wenn die Bitumina von demselben Roherdöl stammen. Indessen ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht mit einer spezifischen Art der Messung des Gehaßtes des Bitumens an aromatischen Verbindungen verbunden und wird in den nachstehenden Beispielen nur zur Verdeutlichung die SARA-Methode durch Hochleistungschromatographie in flüssiger Phase entsprechend "Cahier du CSTB Nr. 2555", Januar/Februar 1992, "Analyse Rapide des Bitumes par Chromatographie ", Chaize A., Marechal J. C. und Ghalele M. angewendet.
  • Die Verwendungen der erfindungsgemäßen Massen stellen weitere Gegenstände der Erfindung dar.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann es sich bei dem in der Bitumen/Polymer-Masse verwendbaren Bitumen um ein Bitumen handeln, welches nachstehend zur Unterscheidung von dem weiter unten beschriebenen "synthetischen" Bitumen als "natürliches" Bitumen bezeichnet wird. Dieses natürliche Bitumen stammt vom Roherdöl, von den bituminösen Schiefern, von den Schwerölen, vom bituminösen Sand oder sogar von der Kohle.
  • Bei dem natürlichen Bitumen kann es sich beispielsweise handeln um
  • a) die schwerste Fraktion, welche durch direkte Destillation eines Roherdöls unter Atmosphärendruck oder unter vermindertem Druck erhalten wird;
  • b) die schwere Phase, welche durch Lösungsmittel-Entasphaltierung einer gemäß lit. a) erhaltenen schweren Fraktion erhalten wird;
  • c) das Produkt der Oxydation einer schweren Fraktion gemäß lit. a) oder einer schweren Phase gemäß lit. b) in Gegenwart oder in Abwesenheit von Katalysatoren;
  • d) das Produkt der Oxydation einer Mischung einer schweren Fraktion gemäß lit. a) oder einer schweren Phase gemäß lit. b) einerseits und eines Destillats oder eines bei der Aromatenextraktion aus den Schmierölen erhaltenen aromatischen Extraktes oder eines Entasphaltierungspechs andererseits in Gegenwart oder in Abwesenheit von Katalysatoren;
  • e) eine Mischung eines gemäß lit. c) und lit. d) erhaltenen oxydierten Produktes oder einer harten Phase einerseits und eines Destillats oder eines bei der Aromatenextraktion aus den Schmierölen erhaltenen aromatischen Extraktes oder eines Entasphaltierungspechs oder einer schweren Fraktion gemäß lit. a) oder einer schweren Phase gemäß lit. b) andererseits;
  • f) eine viskoreduzierte Basis, und zwar allein oder vermischt mit einem der obigen Produkte;
  • g) eines der Produkte a) bis f) vermischt mit einem Destillat oder einem bei der Atomatenextraktion aus den Schmierölen erhaltenen aromatischen Extrakt oder einem Entasphaltierungspech oder einer von einem Verfahren zum katalytischen Cracken stammenden schweren aromatischen Fraktion ("slurry").
  • Bei dem verwendbaren Bitumen kann es sich auch um ein "synthetisches" Bitumen mit Charakteristiken ähnlich denen eines "natürlichen" Bitumens, wie vorstehend beschrieben, handeln, beispielsweise um klare synthetische Bindemittel, welche durch Zusatz von Pigmenten gefärbt werden können.
  • Beispielsweise kann es sich um Erdölharze oder Inden-Cumaron-Harz, vermischt mit aromatischen und/oder paraffinischen Kohlenwasserstoffen, handeln.
  • Die Erdölharze können durch Polymerisation von ungesättigten Kohlenwasserstoffen hergestellt werden, welche in ungesättigten Erdölfraktionen vorliegen, wie beispielsweise den durch thermisches Cracken oder Wasserdampfcracken oder Pyrolyse erhaltenen Fraktionen.
  • Die Inden-Cumaron-Harze werden aus Steinkohlenteeren gewonnen.
  • Bei dem in der erfindungsgemäßen Masse verwendbaren Polymer kann es sich um ein Polymer handeln, welches Kohlenwasserstoffketten mit beweglichem Wasserstoff aufweist und insbesondere aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus den natürlichen Kautschuken oder den synthetischen Kautschuken besteht, wie den linearen oder sternförmigen statistischen Styrol-Butadien-Copolymeren SBR ( Styrol-Butadien-Kautschuk ) oder Styrol-Butadien-Styrol- Blockcopolymeren SBS oder Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren SIS.
  • Die Bitumen/Polymer-Masse kann bis zu 25 Gewichtsprozent Polymer enthalten, wobei der Polymergehalt in Abhängigkeit von der Natur des Polymers, des Bitumens und den für die beabsichtigte Verwendung gewünschten Eigenschaften gewählt wird.
  • Im Falle von Anwendungen im Straßenbau ( Straßendecken, Oberfächenüberzüge, Emulsionen ) enthält die Bitumen/Polymer-Masse vorzugsweise 2 bis 7 Gewichtsteile Polymer je 98 bis 93 Gewichtsteilen Bitumen.
  • Unterhalb von 2 Gewichtsteilen Polymer wird der Polymerzusatz für wirkungslos auf die Eigenschaften der Masse gehalten.
  • Oberhalb von 7 Gewichtsteilen Polymer macht der Preis des Polymers die Anwendung im Straßenbau zu kostspielig. Außerdem erhöht sich die Viskosität der Masse und wird sie unverträglich mit dem für diese Anwendungen benutzten Material.
  • Im Falle von industriellen Anwendungen, wie beispielsweise Dichtungsschichten, enthält die Masse vorzugsweise mehr Polymer, häufig mehr als 10 Gewichtsteile, um im Gegenteil eine hohe Viskosität und eine hohe Kugel-Ring-Temperatur zu erzielen, um der Temperatur zu widerstehen.
  • Das Bitumen wird vom Gesichtspunkt seiner Konstitution gewählt, um eine gute Verträglichkeit mit dem Polymer aufzuweisen, indem die Verhältnisse von gesättigten Kohlenwasserstoffen, aromatischen Kohlenwasserstoffen, Harzen und Asphaltenen des Bitumens angepaßt werden.
  • Die erfindungsgemäße Masse kann ein lineares oder sternförmiges statistisches Styrol-Butadien-Copolymer oder insbesondere aber Styrol- Butadien-Styrol-Blockcopolymer SBS enthalten. Es kann sich um Mischungen von Polymeren und/oder um Polymere ( oder dasselbe Polymer ) unterschiedlicher Charakteristika, beispielsweise unterschiedlichen Molekulargewichts, handeln.
  • Die erfindungsgemäße Masse kann hergestellt werden durch Mischen des Bitumens und des Polymers bei einer Temperatur vorzugsweise zwischen 190 und 300ºC, insbesondere zwischen 220 und 260ºC, während einer Dauer von vorzugsweise mehr als 30 Minuten.
  • Die Aromatisierung der Bitumen/Polymer-Mischung, d. h. ihr Gehalt an aromatischen Verbindungen, kann dadurch eingestellt werden, daß man dem Bitumen und/oder dem Polymer eine aromatische Verbindung zusetzt, bevor das Mischen durchgeführt wird und/oder im Verlauf desselben.
  • Die aromatische Verbindung kann dem Bitumen vor der Einführung des Polymers in das Bitumen und/oder danach zugegeben werden, beispielsweise indem das Polymer dem Bitumen in Form einer Lösung des Polymers in der aromatischen Verbindung zugegeben wird.
  • Die erfindungsgemäße Bitumen/Polymer-Masse vereinigt eine gute Lagerbeständigkeit und gutes Verhalten sowohl in der Kälte als auch in der Wärme.
  • Diese Masse kann insbesondere mit klassischen Granulaten oder Füllmitteln für Anwendungen im Straßenbau benutzt werden:
  • a) so wie sie ist zur Realisierung von Straßendecken mit gutem Verhalten gegen Fahrrinnenbildung und einer ausgezeichneten Ermüdungsbeständigkeit;
  • b) so wie sie ist oder mit einer Kohlenwasserstoff-Fraktion verdünnt zur Realisierung von wäßrigen bituminösen Emulsionen mit ausgezeichneten Bruchgeschwindigkeitscharakteritiken und einem ausgezeichneten mechanischen Verhalten;
  • c) mit einer Kohlenwasserstoff-Fraktion verdünnt zur Realisierung von wasserfreien Oberfächenüberzügen hoher mechanischer Leistungsfähigkeit.
  • Die erfindungsgemäße Masse ist also ein multifunktionelles Bindemittel.
  • Die folgenden Beispiele dienen der nicht einschränkenden Verdeutlichung der Erfindung.
  • Beispiel 1
  • Dieses Beispiele betrifft die Herstellung verschiedener Bitumen/Polymer- Massen aus einem Polymer P und verschiedenen Bitumina und den Vergleich der verschiedenen erhaltenen Massen.
  • 1. Polymer P
  • Bei dem Polymer handelt es sich um ein sternförmiges Styrol-Butadien-Styrol- Copolymer SBS mit einem Styrol/Butadien-Massenverhältnis von 30 % und einem Molekularmassengewicht Mw von 300 000.
  • 2. Bitumina
  • Es stehen 6 Bitumina T1, T2, A, B, C und D zur Verfügung, deren Charakteristika in der nachstehenden Tabelle I angegeben sind. Die Bitumina T1 und T2 dienen zur Gewinnung von Vergleichsmassen CT1 und CT2. Die Bitumina A, B, C und D dienen zur Herstellung erfindungsgemäßer Massen CA, CB, CC und CD. Tabelle 1
  • Die Vergleichbitumina T1 und T2 und die erfindungsgemäßen Bitumina A, B, C und D sind sehr ähnlich (vgl. Kugel-Ring und Penetrabilität), jedoch ist ihre Aromatisierung sehr unterschiedlich.
  • (1): Der FRAASS-Punkt ist ein Indikator für die Kaltsprödigkeit und wird nach der Norm AFNOR T66-026 bestimmt.
  • (2): Die Aromatisierung wird nach der Methode SARA ( Saturés-Aromatiques- Résines-Asphaltènes ) durch Chromatographie in flüssiger Phase hoher Leistung bestimmt.
  • (3): Die Bituma A, B und D werden durch Vermischen a) einer aromatischen Verbindung und b) einer bituminösen Basis BA bzw. BB bzw: BD erhalten, deren Charakteristika in der nachstehenden Tabelle II angegeben sind. Tabelle II
  • Das Verhältnis von aromatischer Verbindung und bituminöser Basis im Bitumen A bzw. B bzw. D ist in der nachstehenden Tabelle III angegeben: Tabelle III
  • Bei der aromatischen Verbindung handelt es sich um einen aromatischen Extrakt, welcher bei der Aromatenextraktion aus einer zur Gewinnung einer Schmierölbasis bestimmten Erdölfraktion erhalten wurde.
  • 3. Bitumen/Polymer-Massen
  • 5g Polymer P und 95g Bitumen T1 bzw. T2 bzw. A bzw. B bzw. C bzw. D werden bei 250ºC vermischt.
  • Die Vermischungsdauer liegt bei 1 h 45 min., abgesehen von CB, wobei die Vermischungsdauer bei 3 h liegt.
  • Die Charakteristiken (FRAASS-Punkt, Penetrabilität, Kugel-Ring, Lagerbeständigkeit) der erhaltenen Vergleichsmassen CT1 und CT2 und der erhaltenen erfindungsgemäßen Massen CA, CB, CC und CD sind in der nachstehenden Tabelle IV angegeben. Tabelle IV
  • (4) : Die Lagerbeständigkeit wird bestimmt, indem man eine Probe der Masse bei 165ºC während 4 Tagen in einem zylindrischen Behälter lagert und den Kugel-Ring sowie die Penetrabilität der oberen Schicht und der unteren Schicht der Probe mißt. Auf diese Weise kann man die Kugel-Ring-Differenz und die Penetrabilität-Differenz zwischen der oberen Schicht und der unteren Schicht erhalten. Je geringer dieselben sind, umso stabiler sind die Massen.
  • Die Tabelle IV zeigt deutlich, daß die Massen CA, CB, CC und CD, welche aus Bitumina mit einem Gehalt an Aromatischen höher als derjenige der Vergleichsbitumina T1 und T2 ( vgl. Tabelle I) gewonnen wurden, sowohl einen guten FRAASS-Punkt als auch eine gute Lagerbeständigkeit aufweisen, im Gegensatz zu den lagerungsunbeständigen Vergleichsmassen CT1 und CT2.
  • Beispiel 2
  • Dieses Beispiel betrifft die Anwendung der Vergleichsmasse CT1 und der erfindungsgemäßen Masse CA zur Erzeugung von Fahrbahndecken.
  • Zunächst muß hervorgehoben werden, daß ein erhöhter Ermüdungswiderstand bei aufgezwungener Deformation ein bedeutender Trumpf ist, insbesondere für den Bereich der dünnen oder sehr dünnen Decken, welche auf Träger starker Beugung aufgebracht werden.
  • Es werden Decken ET1 und EA aus der Masse CT1 bzw. CA hergestellt, welche der Norm AFNOR NFP 98-130 entsprechen und 6,2 Massenprozentteile an Masse CT1 bzw. CA je 100 Massenteilen an Granulaten vom Durchmesser 0 bis 10 mm enthalten.
  • Mit den Decken ET1 und EA werden standardisierte Versuche zur Beurteilung ihrer mechanischen Leistungen bei einem intensiven Verkehr durchgeführt.
  • Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V aufgeführt. Tabelle V
  • Die erfindungsgemäße Decke EA ist besser als die Vergleichsdecke. Die Ermüdungsfestigkeit (250) ist besonders bemerkenswert. Die Anmelderin hat trotz ihrer profunden Kenntnis der Straßenbautechnik noch nie von einem solchen Resultat Kenntnis erlangt oder gehabt.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung einer Bitumen/Polymer - Masse durch Mischen des Bitumens und des Polymers bei einer Temperatur zwischen 190 und 300ºC, insbesondere zwischen 220 und 260ºC, während einer Dauer, welche vorzugsweise 30 Minuten übersteigt, dadurch gekennzeichnet, daß durch Vorversuche der Bereich der Aromatisierungsgrade der Mischung ermittelt wird, welche mit einem FRAASS - Punkt der fertigen Masse gleich oder niedriger als -13ºC und mit einer Lagerbeständigkeit dieser Masse, definiert durch ihr Δ von Kugel und Ring, gleich oder niedriger als 5ºC verbunden sind, und daß vor dem Mischen des Bitumens und des Polymers und / oder im Verlauf dieses Mischens der Aromatisierungsgrad der Mischung durch Zugabe von mindestens einer aromatischen Verbindung zum Bitumen und / oder zum Polymer eingestellt wird, um ihn in den besagten Bereich zu bringen.
2. Verfahren nach Mspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bitumen ein "natürliches" Bitumen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bitumen ein "synthetisches" Bitumen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polymer ist, welches Kohlenwasserstoffketten mit beweglichem Wasserstoff aufweist und aus der Gruppe bestehend aus den natürlichen oder synthetischen Kautschuken, wie den linearen oder sternförmigen statistischen Styrol-Butadien-Copolymeren SBR ( Styrol- Butadien-Kautschuk) oder Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymeren SBS oder Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren SIS, ausgewählt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einstellen des Aromatisierungsgrades der Mischung dem Bitumen und / oder dem Polymeren ein bei der Aromatenextraktion aus den Schmiermittelbasen erhaltener aromatischer Extrakt und / oder eine von einem Verfahren zum katalytischen Cracken stammende aromatische schwere Fraktion ("slurry") zugegeben wird.
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