DE19643735C2 - Deckschicht für weiche Untergründe sowie Vorrichtung und Verfahren zum Auftragen derselben - Google Patents
Deckschicht für weiche Untergründe sowie Vorrichtung und Verfahren zum Auftragen derselbenInfo
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- DE19643735C2 DE19643735C2 DE1996143735 DE19643735A DE19643735C2 DE 19643735 C2 DE19643735 C2 DE 19643735C2 DE 1996143735 DE1996143735 DE 1996143735 DE 19643735 A DE19643735 A DE 19643735A DE 19643735 C2 DE19643735 C2 DE 19643735C2
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Deckschicht für weiche Untergründe wie Müll
deponien od. dgl. mit einer Deckmasse, die ein bituminöses Bindemittel enthält
und vorzugsweise auf einem den Untergrund abdeckenden Vlies oder Gewebe
aufgetragen ist sowie auf eine Vorrichtung und ein Verfahren, um einen weichen
Untergrund wie eine Mülldeponie od. dgl. mit einer Deckschicht zu überziehen,
insbesondere zum Auftragen der erfindungsgemäßen Deckschicht.
Infolge vielfältiger Bauaktivitäten abnehmende Brachflächen machen es immer
schwieriger, die riesige Menge täglich anfallenden Mülls in Deponien unterzubrin
gen. Das vorhandene Deponievolumen muß daher möglichst optimal genutzt wer
den. Aus diesem Grund ist man mittlerweile von der früher geübten Praxis, neu
eingetroffene Mülleinlagerungen zum Schutz vor Papierflug und Geruchsbelästi
gungen mit einer etwa 10 cm dicken Erdschicht abzudecken, abgewichen und
verwendet hierfür stattdessen eine Deckmasse mit einem bituminösen Bindemit
tel, welche in emulgiertem Zustand aufgesprüht wird und sich durch Verdunsten
des wäßrigen Dispersionsmittels zu einer mehr oder weniger festen, asphaltarti
gen Schicht verdichtet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß eine derartige
Deckschicht eine Stärke von nicht mehr als 0,2-0,5 mm aufweist. Selbst bei vor
herigem Auslegen einer Substratschicht aus Vlies oder Gewebe hat die gesamte
Deckschicht allenfalls eine Stärke von 2-3 mm.
Andererseits wird in eine abgedeckte Deponie einsickerndes Wasser mit allen
möglichen Giftstoffen beladen und muß daher nach Verlassen der Deponie in Sic
kerwasserbecken aufgefangen und gereinigt werden, so daß in vielen Fällen ein
großes Interesse daran besteht, eindringendes Sickerwasser durch eine möglichst
wasserdichte Abdeckung zurückzuhalten. Hier ist jedoch die bituminöse Masse
wenig geeignet, da insbesondere frisch aufgefüllte Deponien relativ stark zusam
mensacken, wobei eine aufgebrachte Deckschicht zerreißt, so daß Regenwasser
durch entstehende Spalten und Risse in die Deponie eindringen kann.
Die DE-OS 27 45 264 betrifft ausschließlich eine Bitumenzusammensetzung, wel
che Polymere enthält und dadurch verbesserte, rheologische Eigenschaften auf
weist. Es ist jedoch andererseits zu erkennen, bspw. aus Tabelle 1, daß der Er
weichungspunkt durch die Einlagerung von Polymeren teilweise beträchtlich an
gehoben wird. Dies ist bei der Verwendung als Deponieabdeckung unerwünscht,
so daß der Fachmann eher davon abgelenkt wird, derartige Substanzen zur Ver
siegelung einer Mülldeponie zu verwenden.
Die DE-OS 34 46 688 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Auftren
nung einer Bitumen-In-Wasser-Emulsion in ihre Bestandteile, welche einen Ab
scheider benötigt und daher für eine Deponieabdeckung ungeeignet ist, wo das
Abbinden bzw. Brechen allein unter üblichen Umweltbedingungen stattfinden
muß.
Der DE-OS 44 12 868 ist ein Verfahren zum Herstellen von Abdichtungen für
Mülldeponien zu entnehmen. Hierbei können zwar "kunststoffmodifizierte" bitumi
nöse Bindemittel Verwendung finden, wobei jedoch nichts über die elastischen
oder plastischen Eigenschaften der Kunststoffkomponente ausgesagt ist. Als Un
tergrund für eine derartige Dichtungsmasse wird eine Tondichtung oder Bento
kiesdichtung verwendet, welche die eigentliche Dichtungsfunktion übernimmt.
Diese Tragschicht weist eine relativ hohe Dicke auf und beeinträchtigt somit das
Fassungsvermögen einer Mülldeponie erheblich.
Die DE-OS 39 11 717 zeigt ausschließlich ein Verfahren zur Herstellung von mo
difizierten Bitumenemulsionen mittels Elastomeren und ihre Verwendung als Bin
demittel, Grundiermittel oder Isoliermaterial in der Bauindustrie oder beim Stra
ßenbau. Eine Verwendung zur Abdeckung von Mülldeponien ist hier ebensowenig
in Erwägung gezogen worden wie der Auftrag auf eine elastische Tragschicht, so
daß diese Druckschrift als weiter ab liegender Stand der Technik einzustufen ist.
Ähnliches gilt für die DE-OS 33 38 500, die ein elastomermodifiziertes Bitumen
insbesondere für den Straßenbau betrifft, dem Fachmann jedoch keinerlei An
haltspunkte liefert, diese Substanz zur Abdeckung von Mülldeponien einzusetzen.
Die obigen Ausführungen treffen in ähnlicher Form auch auf die DE-OS 22 17 335
zu, wo ausschließlich ein Verfahren zur Herstellung homogener Mischungen aus
Kunststoffen und bituminösen Massen aufgezeigt ist, jedoch nicht die Verwen
dung zur Abdichtung bei Mülldeponien und auch nicht im Zusammenhang mit ei
ner elastischen Tragschicht.
In dem Buch "Abdichtung von Deponien und Altlasten" von Karl Joachim Thomé
Kozmiensky ist in dem Bild 1 auf Seite 457 zwar ein Geotextil als Element einer
Abdeckstruktur für Testfelder zu erkennen. Man sieht jedoch aus der Zeichnung,
daß hierauf eine Deckschicht aufgetragen ist, welche in der Lage ist, einer Gras
vegetation in ausreichendem Umfang Nährstoffe zu spenden. Es handelt sich
hierbei demnach um eine Humus-Deckschicht.
Bei der DE-OS 41 31 391 schließlich wird überhaupt keine filmartige Deckmasse
verwendet, sondern ausschließlich verschiedenartige Dichtungs- und Drainage
bahnen, welche aufeinander aufgeschichtet werden.
Aus diesen Nachteilen des vorbekannten Stands der Technik resultiert das die
Erfindung initiierende Problem, eine Deckschicht mit einer bituminösen Deck
masse zu schaffen, die auch auf weichen Untergründen wie insbesondere Müll
deponien eine dauerhaft wasserdichte Versiegelung gewährleistet.
Die Lösung dieses Problems gelingt gemäß der Lehre der Erfindung dadurch, daß
die verwendete Deckmasse als zusätzliches Bindemittel einen Plast- und/oder
Elastomerwerkstoff enthält und auf einem den Untergrund abdeckenden Nadelfa
servlies in einem geschlossenen, dünnen Film aufgetragen ist. Ein derartiges,
verformbares Mittel kann sich innerhalb des bituminösen Bindemittels sowie an
dessen Grenzschicht zu bspw. mineralischen Füllstoffen einlagern und bildet so
dann deformierbare Bereiche innerhalb der ausgehärteten Deckmasse, welche es
dieser erlauben, sich bei nachgebendem Untergrund entsprechend zu dehnen
und zu verformen, ohne dabei einzureißen. Somit bleibt gerade auf Mülldeponien
die hohe Dichtigkeit der Deckschicht gegenüber eindringendem Regenwasser
über lange Zeiträume aufrechterhalten. Der Zusammenhalt der Deckmasse im Fall
von Verformungen des Untergrundes wird dadurch gefördert, daß sie auf einem
den Untergrund abdeckenden Vlies oder Gewebe aufgetragen ist. Solchenfalls
werden Verschiebungen des Untergrundes über das Deckvlies oder -gewebe in
gleichmäßige Verformungen größerer Flächenbereiche umgesetzt, welche sodann
ohne Schwierigkeiten von der Deckmasse nachvollzogen werden können.
Als zusätzliches Bindemittel kann ein elastisches Kunstharz oder ein Synthese
kautschuk Verwendung finden, bspw. auf Acrylatbasis.
Um eine innige Untermischung des zusätzlichen Bindemittels mit dem bituminö
sen Bindemittel zu erreichen, werden die beiden Bindemittelanteile jeweils aus
einem emulgierten Zustand verarbeitet und kalt abgebunden, was insbesondere
durch Brechen der Emulsion infolge von Verdunstung des Dispersionsmittels er
reicht wird. Solchenfalls hat das zusätzliche Bindemittel die Form von Synthese
latex, d. h. feinst verteilten Tröpfchen innerhalb eines vorzugsweise wäßrigen Dis
persionsmittels. Ferner können in dieser Misch-Emulsion vorzugsweise minerali
sche Emulgatoren wie Ton sowie mineralische Füllstoffe wie Lehm in größeren
Mengen enthalten sein.
Damit die Verformungen des Untergrundes abmildernde Funktion eines Deckvlie
ses oder -gewebes über die gesamte Fläche einer abgedeckten Deponie gleich
mäßig ausgeübt werden kann, ist es notwendig, die zur Handhabung zunächst in
Bahnen von etwa 2-4 m Breite angelieferten Vlies- oder Gewebebahnen an ihren
Berührungskanten innig miteinander zu verbinden. Dies geschieht gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung dadurch, daß das Vlies oder Gewebe entlang der
Kanten der bahnartigen Zuschnitte einander überlappend ausgelegt und mitein
ander vernäht ist. Hierdurch wird eine äußerst stabile Verbindung geschaffen, die
auch bei lokalen starken Verschiebungen innerhalb der Deponie nicht nachgibt
und stattdessen eine großflächige Verformung der Vlies- oder Gewebeschicht er
zwingt, welche der begrenzt verformbaren Deckmasse zugemutet werden kann,
so daß diese auch an den Bahnkanten des Vlieses oder Gewebes nicht aufreißen
kann. Der Nähvorgang hat sich insbesondere deshalb bewährt, weil er bei jeder
Witterung durchgeführt werden kann und keinerlei Wartezeiten mit sich bringt.
Um eine großflächige Verformung eines ausgelegten Vlieses oder Gewebes zu
erreichen, ist andererseits auch eine Verbindung mit dem Untergrund in regelmä
ßigen Abständen vorteilhaft, da hierdurch lokale Überbeanspruchungen des Vlie
ses vermieden werden. Zum Zweck einer derartigen Verbindung eines auf einen
Untergrund ausgelegten Vlieses oder Gewebes sieht die Erfindung vor, daß die
ses mit Sturmankern an dem Untergrund festgelegt ist. Die hierbei verwendeten
Sturmanker haben eine nagelartige Grundform mit einem unten spitz zulaufenden
Schaft zum leichten Einschlagen und mit einem breiten Kopf, der die beim Durch
stechen des Vlieses oder Gewebes erzeugten Löcher großflächig abdeckt. Die
bevorzugte Länge eines Sturmankers beträgt etwa 30 cm bis 35 cm, der Durch
messer des Kopfes etwa 3 cm. Indem die Sturmanker vor Aufbringen der Deck
masse eingeschlagen werden, läßt sich eine lückenlose und dadurch wasser
dichte Abdeckung auch im Bereich dieser Befestigungspunkte der vlies- oder ge
webeartigen Trägerschicht erreichen.
Die bei einer erfindungsgemäßen Deckschicht verwendeten Vlies- oder Gewebe
bahnen werden in Rollen mit einer Breite von bis zu 4 m und einer Länge von bis
zu 250 m angeliefert, so daß die Handhabung einer derartigen Rolle aufgrund ih
res Gewichts mit großen Problemen verbunden ist. Insbesondere ist es kaum
möglich, eine zwecks Ausrollen auf dem Unterboden entlanggewälzte Rolle, wel
che nach einer gewissen Zeit unweigerlich schief liegt, von einem Bedienpersonal
in ihrer Richtung zu korrigieren. Die Erfindung sieht daher als Hilfsmittel zum Aus
rollen einer vlies- oder gewebeartigen Trägerschicht eine Gerätschaft vor, die ein
Gestell mit zwei miteinander fluchtenden Aufnahmen zum Einlegen je eines En
des einer Stange aufweist, welche zunächst in eine koaxiale Ausnehmung einer
Vlies- oder Geweberolle eingeschoben ist. Dieses Gestellt hebt die Rolle vom Bo
den ab und schafft gleichzeitig eine drehbewegliche Lagerung derselben, so daß
es nun keinerlei Schwierigkeiten mehr bereitet, das Vlies oder Gewebe abzuspu
len und präzise an dem gewünschten Ort auf dem Untergrund abzulegen. Damit
die abgespulte Bahn trotz eines Durchgangs nicht sofort auf dem Unterboden auf
liegt, sondern zunächst eine abgehobene Lage einnimmt, in der seitliche Korrektu
ren ohne Schwierigkeiten möglich sind, sieht die Erfindung vor, daß das Gestell
eine Höhe von etwa 1-2 m aufweist, wobei die Aufnahmen zum Einlegen der
Stange etwa am oberen Scheitelpunkt des Gestells angeordnet sind.
Zwar läßt sich eine Vlies- oder Geweberolle aufgrund ihrer durch das Gestell ge
schaffenen Höhe problemlos verarbeiten; das Problem verlagert sich dadurch je
doch zunächst dahin, die schwere Rolle bis auf die erforderliche Höhe von etwa 1
-2 m anzuheben. Diesen Zweck erfüllt eine Hubeinrichtung für eine Vlies- oder
Geweberolle, die vorzugsweise je ein im Bereich einer Aufnahme des Gestells
angeordnetes Zugmittel aufweist. Ein derartiges Zugmittel läßt sich auf einfachem
Weg dadurch realisieren, daß pro Aufnahme je ein Zugseil vorgesehen ist, wel
ches am freien Ende je einen Haken oder eine Öse zum Einhängen an einer
Vlies- oder Gewebestange aufweist und über eine Winde zum Anheben der Rolle
aufgespult werden kann. Um die Winde in einer bequemen Höhe anordnen zu
können, hat es sich als günstig erwiesen, die Zugseile über je eine in der Nähe
der Aufnahme befindlichen Umlenkeinrichtung, vorzugsweise über eine Rolle, zu
führen. Die Winden der beiden Hubvorrichtungen werden durch eine Stange starr
miteinander verbunden, damit eine aufzuhebende Rolle exakt horizontal ausge
richtet bleibt. Die Betätigung der beiden Winden kann durch eine oder zwei Kur
beln erfolgen.
Das erfindungsgemäße Gestell kann mitsamt der Hubvorrichtung an einem Fahr
zeug, insbesondere einem Unimog, befestigt sein. Hierbei bietet sich zwar insbe
sondere dessen Vorder- oder Rückseite an, da das Fahrzeug solchenfalls wäh
rend des Abspulens einer Bahn entsprechend weggefahren werden kann; es ist
jedoch auch möglich, das Gestell an einer Breitseite eines Fahrzeugs zu befesti
gen und sodann die entsprechende Vlies- oder Gewebebahn während des Ab
spulens von der Rolle fortzuziehen. Als Alternative hierzu kann das erfin
dungsgemäße Gestell mitsamt der Hubvorrichtung auch auf einem eigenen
Fahrgestell angebracht sein, welches mit einer Deichset zum Anhängen an ein
Zugfahrzeug versehen ist.
Im Rahmen der Erfindung hat sich ein Verfahren zum Auftragen einer Deckschicht
auf einem weichen Untergrund bewährt, das die folgenden Verfahrensschritte
umfaßt:
- a) Auslegen einer ersten Vlies- oder Gewebebahn auf dem Untergrund;
- b) Auslegen einer zweiten Vlies- oder Gewebebahn auf die erste Bahn;
- c) Vernähen der beiden Bahnen entlang eines gemeinsamen Randes;
- d) Umschlagen der zweiten Gewebebahn um die miteinander verbundenen Randkanten;
- e) Umschlagen der zweiten Gewebebahn um die miteinander verbundenen Randkanten;
- f) evtl. Auslegen weiterer Vlies- und Gewebebahnen auf bereits ausgelegte Bahnen unter anschließendem Verbinden und Umschlagen derselben ge mäß den Schritten b)-d), solange, bis die gesamte Fläche mit Vlies oder Gewebe bedeckt ist;
- g) Besprühen der Vlies- oder Gewebeoberseite mit der durch Wasser stark verdünnten, noch nicht abgebundenen Deckmasse.
Indem solchermaßen erfindungsgemäß nacheinander jede Gewebebahn mit einer
bereits ausgelegten Bahn verbunden, insbesondere vernäht wird, bevor die
nächste Bahn angelegt wird, kann die gesamte Fläche lückenlos mit der Vlies-
oder Gewebeschicht bedeckt werden, ohne daß hierbei irgendwelche nachträgli
chen Korrekturen notwendig wären.
Ein anderes Verfahren zum Auftragen einer derartigen Deckschicht zeichnet sich
dadurch aus, daß nach dem Auslegen der abzudeckenden Fläche mit einem Trä
germaterial sowie gegebenenfalls dem Verbinden einzelner Bahnen desselben
das betreffende Substrat an dem Untergrund mit Sturmankern festgeheftet wird,
wobei die an der Oberseite der Trägerschicht sichtbaren Köpfe der Sturmanker
und insbesondere deren Ränder mit der Deckmasse besprüht werden, so daß
sich eine lückenlose und damit wasserdichte Deckmassenschicht ergibt.
Die Sturmanker sollen einerseits einem Ablösen der erfindungsgemäßen Deck
schicht bei hohen Windgeschwindigkeiten entgegen wirken und können anderer
seits Verschiebungen des Untergrundes in regelmäßigen Abständen auf die
Deckschicht einleiten, so daß dieselbe sich gegebenenfalls großflächig dehnen
oder verformen kann. Hierzu genügt es wenn etwa 1 Sturmanker pro 2 bis 10 m2
Fläche eingeschlagen wird.
Je nach der gewünschten Stabilität und dem erforderlichen Dichtegrad der Deck
schicht sieht die Erfindung vor, daß bis zu 5 Schichten einer Deckmassenlage,
gegebenenfalls mit Zwischenlagen aus Vlies oder Gewebe, übereinander aufge
tragen werden. Hierbei wird jede Deckmassenlage einzeln aufgesprüht und erhält
sodann Gelegenheit, innerhalb eines Zeitraums von 1 bis 4 Stunden auszuhärten,
bis die nächste Lage aufgeschichtet wird. Eine derart verstärkte Deckschicht kann
insbesondere bei endgültigen Abdeckungen von aufgefüllten Deponien verwendet
werden, wo sie sodann über viele Jahre hinweg eindringendes Regenwasser zu
verlässig zurückhält. Mit einer ähnlich wasserdichten Beschichtung lassen sich
bspw. auch Auffangbecken für Sickerwasser auskleiden, od. dgl. mehr.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile auf der Basis der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsbei
spiele der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in:
Fig. 1 zwei aufeinander gelegte Vliesbahnen in vernähtem Zustand;
Fig. 2 die Vliesbahnen aus Fig. 1 nach Umschlagen der oberen Bahn;
Fig. 3 die fertige Deckschicht mit aufgesprühter Deckmasse;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine endgültige Deckschicht für eine vollständig
aufgefüllte Mülldeponie; sowie
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausrollen von Vlies- oder
Gewebebahnen auf einer abzudeckenden Fläche.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch zwei auf eine Mülldeponie 1 aufgelegte Nadel
faservliese 2, 3 zu erkennen. Bei diesen Fliesen kann es sich bspw. um ein Poli
propylenfaservlies handeln, es sind aber auch andere Vliese, Filze oder Gewebe
aus mineralischen Fasern wie Geotextilien und/oder organischen Fasern wie
Bastfasern, bspw. Jute oder Hanf. Die Bahnen 2, 3 haben vorzugsweise eine Dic
ke von etwa 2-3 mm und eine rechteckige Grundfläche mit einer Breite von etwa
4 m und einer Länge von bis zu 250 m. Sie sind zunächst zu Rollen 4 zusammen
gewickelt, von denen eine in Fig. 5 wiedergegeben ist.
Von dieser Rolle wird zunächst eine erste Bahn 2 abgespult und möglichst falten
frei auf die Deponie 1 aufgelegt. Je nach der Größe der zu bedeckenden Deponie
1 wird die erste Bahn 2 sodann von der Rolle 4 abgetrennt und eine zweite
Schicht 3 exakt auf die untere Vlieslage 2 ausgebreitet, wie dies in Fig. 1 darge
stellt ist. Daraufhin werden im Bereich einer gemeinsamen Kante 5 die beiden
Vlieslagen 2, 3 mittels eines elektrischen Handnähgeräts fest miteinander vernäht
6.
In einem folgenden Verfahrensschritt, der in Fig. 2 dargestellt ist, wird nun die
obere Lage 3 um die vernähten 6 Kanten 5 umgeschlagen. Als nächstes wird auf
die umgeschlagene Bahn 3 eine weitere Bahn aufgelegt und im Bereich der freien
Kante 7 mit der Bahn 3 vernäht. Auch diese Bahn wird sodann um die Kante 7
umgeschlagen und kann wiederum als Unterlage für eine weitere Bahn dienen, so
daß auf diesem Weg kontinuierlich die gesamte Deponie 1 mit einer lückenlosen,
stabilen Vliesschicht 2, 3 bedeckt wird.
Sobald dies geschehen ist, wird ein Tank mit einer flüssigen Deckmasse herbeige
fahren, die ein bituminöses Bindemittel enthält, welches durch Vermittlung eines
Emulgators aus Ton in Wasser dispergiert ist. Diese Emulsion enthält außerdem
ein zusätzliches Bindemittel in Form von Syntheselatex sowie Lehm als minerali
schen Füllstoff. Diese Emulsion wird mittels einer Pumpe eines angeschlossenen
Schlauchs in einer hauchdünnen Schicht 8 mit einer durchschnittlichen Dicke zwi
schen 0,2 und 0,5 mm auf die Vliesschicht 2, 3 aufgesprüht, so daß sich der in
Fig. 3 gezeichnete Aufbau ergibt. Hierbei fließt die Deckmasse 8 in alle Vertiefun
gen des Trägermaterials 2, 3 und bildet einen geschlossenen Film, der je nach
Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur innerhalb eines Zeitraums von 1-4
Stunden trocknet. Sobald der Wasseranteil weitgehend verdunstet ist, bricht die
Emulsion und das bituminöse Bindemittel fließt zusammen und umschließt dabei
zusammen mit dem ebenfalls abbindenden, zusätzlichen Bindemittel die eingela
gerten Füllstoffe, woraus eine hohe Dichtheit gegen eindringendes Regenwasser
resultiert. Sofern der Dichtegrad erhöht werden soll, kann nach Abwarten der
Aushärtephase eine oder mehrere, weitere Schichten der Deckmasse 8 aufge
sprüht werden. Infolge der eingelagerten Plast- oder Elastomerwerkstoffe erhält
das bituminöse Bindemittel eine äußerst zähe Konsistenz, die auch bei Nachge
ben des Untergrunds 1 und infolgedessen sich verformenden Vliesbahnen 2, 3
nicht zerreißt und dadurch einen dauerhaften Schutz vor eindringendem Regen
wasser bildet.
Während das in den Fig. 1 bis 3 wiedergegebene Verfahren vorwiegend zur
Tagesabdeckung der neu eingelagerten Bereiche einer Deponie verwendet wird,
ist in Fig. 4 der Fall dargestellt, daß die Mülldeponie 1 vollständig aufgefüllt ist
und mit einer dauerhaften Abdeckung 9 versehen werden soll. Zu diesem Zweck
wird zunächst eine Erdschicht 10 mit einer Stärke von etwa 10 cm aufgebracht,
und sodann wird darauf eine lückenlose Schicht 11 eines Nadelfaservlieses nach
dem anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Verfahren ausgebreitet. Sobald die
ses geschehen ist, wird die Vliesschicht 11 durch Einschlagen von Sturmankern
12 an dem oberen Bereich der Mülldeponie 1 festgelegt. Die hierzu verwendeten
Sturmanker 12 können aus Metall, aber auch aus Holz oder einem stabilen
Kunststoff gefertigt sein und haben eine nagelartige Grundform mit einem Schaft
13 und einem Kopf 14. Der unten angespitzte Schaft 13 hat vorzugsweise eine
Länge von etwa 30-35 cm, der Kopf 14 des Sturmankers 12 weist vorzugsweise
einen Durchmesser von etwa 3 cm auf. Die in relativ großen Abständen eingesetz
ten Sturmanker verhindern, daß sich die Vliesschicht 11 bei hohen Windge
schwindigkeiten ablösen kann, und leiten außerdem Bewegungen des Deponie
körpers 1 großflächig in die Vliesschicht 11 über. Nachdem die Vliesschicht 11
solchermaßen stabilisiert ist, wird gemäß dem zu Fig. 3 beschriebenen Verfah
ren die Deckmasse 8 aufgesprüht, die aufgrund ihrer zunächst dünnflüssigen
Konsistenz einen den Kopf 14 des Sturmankers 12 vollständig umschließenden
Belag bildet und somit das innerhalb der Fließschicht 11 entstandene Loch zuver
lässig abdichtet. Um der erfindungsgemäßen Deckschicht 8, 11 eine ausreichen
de Stabilität zu verleihen, die auch nach einem langen Zeitraum noch wasserun
durchlässig ist, empfiehlt es sich, den Aufsprühvorgang 3-5 mal zu wiederholen.
Bei dem Auslegen von Vliesschichten 2, 3; 11 stellt sich das Problem, die zu
nächst auf schweren und unhandlichen Rollen 4 mit einer Länge von bis zu 4 m
aufgewickelten Bahnen abzuspulen und derart exakt aufeinanderzulegen, daß sie
im Bereich einer Kante 5 miteinander vernäht 6 werden können. Für ein derart
exaktes Auslegen ist eine Spezialvorrichtung 15 notwendig, die in Fig. 5 darge
stellt ist. Es handelt sich hierbei um ein Gestell 16 für die Rolle 4, das auf einem
Fahrgestell 17 montiert ist. Dieses Fahrgestell 17 besteht hauptsächlich aus ei
nem Rohr 18, welches eine die beiden Räder 19 miteinander verbindende Achse
20 führend umschließt. In der Mitte des Rohrs 18 ist eine lotrecht dazu verlaufen
de Deichsel 21 angeschweißt, die über zwei Seitenstreben 22 gegenüber dem
Rohr 18 stabilisiert wird. Am freien Ende der Deichsel 21 befindet sich eine
Kupplungsvorrichtung 23 zum Anhängen an einem Zugfahrzeug, bspw. einem
Unimog.
Auf diesem Fahrgestell 17 stützt sich das Rollengestell 16 mit zwei vertikalen
Säulen 24 ab, die etwa im Bereich je einer Strebe 22 an dem Rohr 18 ange
schweißt sind. Die beiden Säulen 24 haben einen Abstand von etwa 1,5-2 m und
tragen an ihren oberen Enden ein zu dem Rohr 18 paralleles Rohr 25 mit einer
Länge von etwa 4 m. Zur Stabilisierung der Schweißverbindungen und der über
ragenden Enden des Rohrs 25 ist zwischen dem horizontal auf einer Höhe von
etwa 1 m über dem Erdboden verlaufenden Rohr 25 und jeder der beiden Säulen
24 jeweils eine Schrägstrebe 26 eingesetzt.
Dieser Mittelteil des Gestells 16 wird vervollständigt durch zwei weitere Säulen 27,
die im Bereich je eines Endes des Horizontalrohrs 25 an diesem angeschweißt
sind und parallel zu den Säulen 24 nach oben ragen. Die Säulen 27 haben jeweils
eine Länge von etwa 1 m und tragen an ihren oberen, freien Enden je eine Auf
nahme 28. Die Aufnahmen 28 fluchten miteinander und haben jeweils einen U-
förmigen Querschnitt, so daß eine über 4 m lange Stange 29 in zu dem Rohr 25
paralleler Ausrichtung in die beiden Aufnahmen 28 eingelegt werden kann.
Die Stange 29 dient dazu, in die koaxiale Hülse einer Rolle 4 eingeschoben zu
werden, so daß sie an deren beiden Stirnseiten 30 übersteht. Sofern es gelingt,
die Stange 29 mitsamt der Rolle 4 in die beiden Aufnahmen 28 einzulegen, kann
die Rolle 4 vermittels eines an der Deichsel 21 angekuppelten 23 Zugfahrzeugs
auf oder an der abzudeckenden Mülldeponie entlang gefahren werden, wobei ein
gleichmäßiges Abspulen der Vlies- oder Gewebebahn 2, 3; 11 ohne Schwierigkei
ten möglich ist. Da eine neue Vliesrolle 4 mitsamt der eingeschobenen Stange 29
jedoch ein immenses Gewicht aufweist, ist für das Einlegen eine Hubvorrichtung
31 erforderlich.
Diese besteht aus einer in das Rohr 15 eingeschobenen Welle 32, die an ihren
aus den stirnseitigen Enden des Rohrs 25 hervorragenden Bereichen je eine Win
de 33, bestehend aus je einer Trommel 34 und einer Kurbel 35, trägt. Die beiden
Winden 33 sind mit der Welle 32 drehfest verbunden, bspw. durch Verschweißen,
so daß eine Synchronbewegung beider Trommeln 34 sichergestellt ist. An jeder
der beiden Trommeln 34 ist ein Zugseil 36 mit identischer Länge befestigt. Diese
Zugseile 36 sind über je eine Rolle 37 geführt, welche an der betreffenden Säule
27 knapp unterhalb der Aufnahme 28 drehbar angeordnet ist. Am freien Ende 38
jedes Zugseils 36 befindet sich eine Öse oder ein Haken 39, der querschnittlich
derart dimensioniert ist, daß er an der Stange 29 eingehängt werden kann.
Zum Aufsatteln einer Rolle 4 wird das erfindungsgemäße Gefährt 15 vermittels
der Zugmaschine an einer auf dem Boden liegenden oder auf der Ladefläche ei
nes Lastkraftwagens befindlichen Rolle 4 herangefahren. Sodann wird eine Stan
ge 29 in die koaxiale Hülse der betreffenen Rolle 4 eingeführt, so daß sie an de
ren beiden Stirnseiten 30 überragt. Als nächstes werden die beiden Zugseile 36
von den Trommeln 34 abgehaspelt, und die endseitigen Häken 39 werden an je
einem Ende der Stange 29 eingehängt. Sodann werden die beiden Kurbeln 35
gleichzeitig von zwei Personen bedient, wobei eine Synchronisierung der Dreh
bewegung beider Winden 33 durch die starre Verbindungswelle 32 gewährleistet
ist. Mit dieser Vorrichtung gelingt es, die Stange 29 auf ein Niveau anzuheben,
welches knapp unterhalb der beiden Aufnahmen 28 ist. Nun werden die beiden
Winden 33 in dieser Position arretiert, und die beiden Personen wuchten gemein
sam zunächst das eine Ende der Stange 29 in die dafür vorgesehene Aufnahme
28 und sodann das andere Ende. Nachdem dies geschehen ist, kann die Rolle 4
mitsamt dem Gefährt 15 an den Einsatzort gefahren werden und dort präzise auf
der Deponie 1 ausgebreitet werden.
Bei einer anderen Ausführungsform ist es auch möglich, das Gestell 16 mit Quer
rohr 25, Säulen 27 und Hubvorrichtung 31 direkt an einem selbstfahrenden Ge
fährt zu befestigen, bspw. an der Vorder- oder Rückseite eines Traktors oder
Unimogs. Andererseits ist es auch möglich, das Gestell 16 an der Längsseite ei
nes Lastkraftwagens zu befestigen, mit welchem die Rollen 4 zu der betreffenden
Deponie transportiert werden, so daß ein weiteres Fahrzeug entbehrlich ist.
Claims (28)
1. Deckschicht für Mülldeponien (1) mit einer Deckmasse (8), die ein bitumi
nöses Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckmasse
(8) als zusätzliches Bindemittel einen Plast- und/oder Elastomerwerkstoff
enthält und auf einem den Untergrund (1, 10) abdeckenden Nadelfaservlies
(2, 3; 11) in einem geschlossenen, dünnen Film aufgetragen ist.
2. Deckschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzli
che Bindemittel ein elastisches Kunstharz ist.
3. Deckschicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Bindemittel ein Synthesekautschuk ist.
4. Deckschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das bituminöse Bindemittel aus einer bituminösen Emulsion
kalt verfestigt ist, insbesondere durch Brechen derselben.
5. Deckschicht nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bituminö
se Emulsion ein wäßriges Dispersionsmittel sowie einen Emulgator, vor
zugsweise einen mineralischen Emulgator wie Ton, enthält.
6. Deckschicht nach Anspruch 4 oder 5 in Verbindung mit Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Bindemittel aus einem emul
gierten Zustand, insbesondere in Form von Syntheselatex, kalt abgebun
den ist, insbesondere durch Brechen der Emulsion.
7. Deckschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch mineralische Füllstoffe wie Lehm od. dgl.
8. Deckschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Nadelfaservlies ein Vlies aus Polypropylenfasern, aus
mineralischen oder aus organischen Fasern wie Bast, Jute oder Hanf ist.
9. Deckschicht für Mülldeponien (1) mit einer Deckmasse (8), die ein bitumi
nöses Bindemittel enthält und auf einem den Untergrund (1, 10) abdecken
den Vlies (2, 3; 11) aufgetragen ist, vorzugsweise nach einem der Ansprü
che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (11) die Form
bahnartiger Zuschnitte (2, 3) eines Nadelfaservlieses aufweist, die entlang
ihrer Kanten (5; 7) einander überlappend ausgelegt und miteinander ver
näht sind.
10. Deckschicht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinan
der vernähten (6) Kanten (5) sich unter einer oberen, umgeschlagenen
Bahn (3) befinden.
11. Deckschicht für Mülldeponien (1) mit einer Deckmasse (8), die ein bitumi
nöses Bindemittel enthält und auf einem den Untergrund (1, 10) abdecken
den Vlies (2, 3; 11) aufgetragen ist, vorzugsweise nach einem der Ansprü
che 1 bis 8 und/oder nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Vlies ein Nadelfaservlies (2, 3; 11) ist und mit
Sturmankern (12) an dem Untergrund (1, 10) festgelegt ist, wobei die
Sturmanker (12) eine nagelartige Grundform mit einem Schaft (13) und ei
nem breiten Kopf (14) aufweisen, und wobei der Kopf (14) jedes Sturman
kers (12) gemeinsam mit dem Nadelfaservlies (2, 3; 11) durch die Deck
masse (8) vollständig umschlossen ist, so daß das innerhalb der Vlies
schicht entstandene Loch zuverlässig abgedichtet wird.
12. Deckschicht nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (14)
eines Sturmankers (12) einen Durchmesser von etwa 3 cm aufweist.
13. Deckschicht nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge eines Sturmankers (12) zwischen etwa 15 cm und etwa 50 cm, vor
zugsweise etwa 30 cm bis etwa 35 cm, beträgt.
14. Deckschicht nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Schaft der Sturmanker (12) unten spitz zuläuft.
15. Vorrichtung zum Aufbringen einer Deckschicht, vorzugsweise nach einem
der Ansprüche 8 bis 14, auf einer Mülldeponie, gekennzeichnet durch ein
Gestell (16) mit zwei miteinander fluchtenden Aufnahmen (28) zum Einle
gen je eines Endes einer Stange (29), die in eine koaxiale Ausnehmung ei
ner Rolle (4) eines Nadelfaservlieses eingeschoben ist, wobei das Gestell
(16) eine Einrichtung (31) in Form je eines im Bereich einer Aufnahme (28)
angeordneten Zugmittels zum Anheben einer durch eine Vlies- oder Gewe
berolle (4) eingeschobenen Stange (29) etwa bis zu dem Niveau der Ge
stellaufnahmen (28) aufweist,
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell
(16) eine Höhe von etwa 1 bis 2 m aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gestell (16) zwei vertikale Säulen (27) aufweist, welche an ihren oberen,
freien Enden je eine Aufnahme (28) tragen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmen (28) jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel
ein Zugseil (36) umfaßt, welches am freien Ende (38) je einen Haken (39)
oder eine Öse zum Einhängen an der in eine Vlies- oder Geweberolle (4)
eingeschobenen Stange (29) aufweist und über eine in der Nähe der Auf
nahme (28) befindliche Umlenkeinrichtung, vorzugsweise eine Rolle (37),
zu einer Winde (33) geführt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Winden
(33) der beiden Hubvorrichtungen (31) durch eine Welle (32) starr mitein
ander verbunden sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch mindestens eine
Kurbel (35) zum Betätigen der beiden Winden (33).
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur Befestigung des Gestells (16) an einem Fahrzeug,
bspw. einem Unimog.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, gekennzeichnet durch
ein Fahrgestell (17) sowie eine Deichsel (21) zum Anhängen (23) an ein
Zugfahrzeug, bspw. einem Unimog.
24. Verfahren zum Auftragen einer Deckschicht, vorzugsweise nach einem der
Ansprüche 8 bis 14, auf einer Mülldeponie (1), gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- a) Auslegen einer ersten Bahn (2) eines Nadelfaservlieses auf dem Untergrund (1), vorzugsweise unter Verwendung einer Vorrichtung (15) nach einem der Ansprüche 15 bis 23;
- b) Auslegen einer zweiten Bahn (3) auf die erste Bahn (2), vorzugswei se unter Verwendung derselben Vorrichtung (15) wie in Schritt a);
- c) Vernähen (6) der beiden Bahnen (2, 3) entlang eines gemeinsamen Randes (5);
- d) Umschlagen der zweiten Bahn (3) um die vernähte (6) Randkante (5);
- e) evtl. Auslegen weiterer Bahnen auf eine bereits ausgelegte Bahn (3) unter anschließendem Vernähen und Umschlagen derselben gemäß Schritten b)-d), solange, bis die gesamte Fläche (1) mit Vlies (2, 3) oder Gewebe bedeckt ist;
- f) Besprühen der Vliesoberseite (2, 3) mit der durch Wasser stark ver dünnten, noch nicht abgebundenen Deckmasse (8).
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernähen
im Schritt c) mittels eines elektrischen Handnähgeräts erfolgt.
26. Verfahren zum Auftragen einer Deckschicht, vorzugsweise nach einem der
Ansprüche 8 bis 14, auf einer Mülldeponie (1), gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- a) Auslegen der abzudeckenden Fläche (1, 10) mit einer Schicht (11) aus Nadelfaservlies, vorzugsweise gemäß den Schritten a) bis e) nach Anspruch 23;
- b) Anheften der Vliesschicht (11) an dem Untergrund (1) mit Sturman kern (12);
- c) Besprühen der Vliesoberseite (11) mitsamt der Köpfe (14) der Sturmanker (12) mit der durch Wasser stark verdünnten, noch nicht abgebundenen Deckmasse (8), wobei der Kopf (14) jedes Sturman kers (12) gemeinsam mit der Vliesschicht (2, 3; 11) durch die Deck masse (8) vollständig umschlossen wird, so daß das innerhalb der Vliesschicht (2, 3, 11) entstandene Loch zuverlässig abgedichtet wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Nei
gung des Untergrunds etwa 1 Sturmanker (12) pro 2 bis 10 m2 Fläche (1)
eingeschlagen wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß je nach gewünschtem Dichtegrad der Deckschicht bis zu 5 Deckmas
senlagen (8), ggf. mit Zwischenlagen aus Vlies (2, 3; 11) oder Gewebe,
übereinander aufgetragen werden.
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DE1996143735 DE19643735C2 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Deckschicht für weiche Untergründe sowie Vorrichtung und Verfahren zum Auftragen derselben |
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1996
- 1996-10-23 DE DE1996143735 patent/DE19643735C2/de not_active Expired - Fee Related
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THOME - KOZMIENSKY, KARE JOACHIM "ABDICHTUNG VON DEPONIEN UND ALTLASTEN", EF-VERLAG, 1992 * |
Also Published As
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DE19643735A1 (de) | 1997-05-22 |
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