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Zerleg- und verstellbarer Binder für Schuppen, Scheunen, Hallen u.
dgl. Lagerhallen, Scheunen, Schuppen u. dgl. werden für die verschiedensten Bedarfszwecke
mit wechselnden Seiten- und Firsthöhen, Spannweiten und Dachneigungen verlangt.
Eine wirtschaftliche Ausführung derarfiger Bauwerke unter Anwendung der bekannten
Bauweise mit Fachwerkbindern u. dgl. ist schwer möglich, da eine Normierung wegen
der wechselnden Abmessungen und der großen Anzahl der Bauelemente nicht durchführbar
ist. Nicht einmal Bauten gleicher Gattung, etwa Scheunen, lassen sich infolge der
verschiedenen Ausbildungsformen und der Abhängigkeit von dem Ort der Bauausführung
normalisieren. Die Kosten dieser Bauten werden noch erhöht durch das Ausarbeiten
besonderer Bauausführungszeichnungen und statischer Berechnungen für jedes Bauvorhaben
sowie durch die Entsendung der erforderlichen Facharbeiter und Montagegerüste. Eine
lNTormierung dieser einfachen Bauwerke ist aber besonders wünschenswert, weil sie
schnell und mit geringen Mitteln errichtet werden müssen.
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Mit den bisher bekannten Mitteln war es zwar möglich, Bauwerke mit
normalisierten Stützelementen herzustellen, die auch eine Veränderung von Baumaßen,
wie Firsthöhe und Dachneigung, innerhalb gewisser Grenzen gestatteten. Einerseits
aber war die Anzahl der hierzu benötigten Elemente für eine schnelle und leichte
Montage zu groß und dadurch das Bauwerk zu kostspielig; andererseits bestanden nur
für eine einzige Stellung der Bauelemente zueinander günstigste statische Verhältnisse.
Ferner war die Verstellbarkeit auf Firsthöhe und- Dachneigung beschränkt; die Spannweite
konnte nicht ohne weiteres verändert werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun zerlegbare und verstellbare
Binder für Schuppen, Scheunen, Hallen u. dgl. mit verstellbaren Dachträgern. Diese
Dachträger bzw. Gurtungen sind aus durchlaufenden Profilträgern hergestellt und
im First gelenkig miteinander verbunden. Jede Gurtung stützt sich auf zwei in der
Binderebene hintereinander angeordnete Stützstreben und ist mit jeder Stützstrebe
durch ein sogenanntes Kopfgelenk verbunden, das auf der Gurtung längs verschoben
und in gewünschter Stellung auf ihr festgestellt werden kann. Die Stützstreben sind
knicksicher z. B. aus Stahlrohren oder Kastenprofilen hergestellt oder auch als
Gitterstützen ausgebildet; je zwei von ihnen laufen am unteren Ende in einem Fußgelenk
.zusammen, das auf dem Fundament angeordnet ist. Die Entfernung der beiden zu den
Stützstrebenpaaren gehörigen Fußgelenke gibt die Spannweite des Binders an und kann
von Fall zu Fall ohne Änderung der Stützelemente geändert werden. Die Länge der
Stützstreben gemäß der Erfindung kann entweder unveränderlich oder auch durch an
sich bekannte teleskopartige Ausbildung rohrförmiger Streben veränderlich sein.
Durch letztere Anordnung wird eine von der Dachhöhe unabhängige Änderung
der
Dachneigung und umgekehrt erreicht. -Durch die Erfindung wird das Tragwerk auf ein
Dreigelenkbogensystem mit seinen großen Vorteilen zurückgeführt. Dieses Dreigelenkbogensystem
wird aus je zwei Stützstreben und zwei Gurtbalken gebildet; das Firstgelenk und
die beiden Fußgelenke stellen seine drei Gelenkpunkte dar. Die der Theorie des Dreigelenkbogens
zugrunde liegenden Bedingungen werden daher voll erfüllt. Irgendwelche i Nebenbeanspruchungen
treten nicht auf.
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Der statischen Berechnung, brauchen nur die Grenzfälle zugrunde gelegt
werden, so daß für die verschiedensten Bauformen immer die gleiche Berechnung maßgebend
ist. Ferner kann die günstigste statische Form des Tragwerks jeweils dadurch erhalten
werden, daß man die Gelenke am Dachträger in der Weise verschiebt, daß dessen Beanspruchung
im Trägerfeld gleich dem Stützmoment außerhalb des Feldes wird.
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Durch die Anordnung der Stützelemente gemäß der Erfindung wird die
Verwendung einer minimalen Anzahl von Stützelementen möglich, ferner können bei
einer solchen Konstruktion Dachhöhe und -neigung einzeln oder in beliebiger Kombination
und in Verbindung mit der Spannweite verändert werden, d. h. es können sowohl Binder
mit verschiedenen Firsthöhen und -neigungen als auch Binder mit verschiedenen Spannweiten
usw. aus gleichbleibenden Elementen zusammengesetzt werden. Die Stützelemente lassen
sich daher normalisieren. Ferner wird die Montage erleichtert und beschleunigt;
der Zusammenbau ist einfach und schnell vorzunehmen, da lediglich die Gelenkbolzen
eingesetzt zu werden brauchen. Schließlich ist auch die Bearbeitung der einzelnen
Bauelemente sehr einfach; an Stelle des Preises für die bearbeitete Eisenkonstruktion
tritt der Handelspreis der Materialien.
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Die Zeichnungen lassen verschiedene Ausführungsformen und einige der
erzielbaren wechselnden Binderformen erkennen.
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Die Abb. r bis 3 zeigen schematische Querschnitte von Bindern mit
wechselnden Höhen bei gleichbleibenden Spannweiten.
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Abb..I ist eine schematische Binderform im O_uerschnitt mit wechselnden
Höhen und wechselnden Spannweiten.
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Abb. 5 ist eine Binderform, ein Teilquerschnitt mit rohrförmigen Streben
von unveränderlicher Länge und gelenkiger Fundamentlagerung.
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Die Abb.6 bis 8 sind Teilansichten von Strebengelenken in vergrößertem
Maßstabe. Die Abb.9 und to zeigen Vorder- und Seitenansicht von rohrförmigen Streben
in teleskopartiger Anordnung; ihre Länge ist veränderlich.
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Der Binderaufbau besteht aus den beiden genormten biegungsfesten Gurtbalken
a mit durchlaufendem Profil und den gleichfalls genormten knickfesten Stützstreben
b und c. Am einen Ende der Streben b und c sind die Kopfgelenke d und
e, am anderen Ende die Fußgelenke f angeordnet; g ist das feste Gelenk zwischen
den Gurtstäben a. Die Ausbildung der Gelenke kann in an sich bekannter Weise erfolgen.
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Die Verschiebbarkeit der rohrförmig ausgebildeten Streben in den Gelenken
d und e an den j-förmigen Gurtstäben a nach den Abb. 5, 6 und 7 ist in der Weise
ermöglicht, daß der mit den Rohrstreben b und c verschweißte Stahlteil
h um den Bolzen i mit den auf den Gurtstäben a beweglichen Gleitstücken
k drehbar ist. Die Gleitstücke k können mittels durchgehender Bolzen l mit
den Gurtstäben a verbunden werden.
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Die Verschiebung der Stützstreben auf den Obergurten kann auch noch
auf einfachere Weise erfolgen, wenn die Obergurte aus geteilten Profilen hergestellt
werden. Die Enden der rohrförmigen Streben können dann flach verformt und zwischen
die Profile der Obergurte gezogen werden: Um die Verstellung der Gelenke zu ermöglichen,
sind die Obergurtprofile dann mit verschiedenen Lochungen zu versehen, durch die
Haltebolzen für die Stützstreben hindurchgesteckt werden können.
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Besondere Ausbildungen der Fußgelenke f der Stützstreben b und c zeigen
die Abb. 8 bis ro.
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Die rohrförmigen Stützstreben b und c nach Abb.8 werden an ihren Fußgelenken
durch angeschweißte gebogene Eisenstäbe na, beispielsweise aus Winkel- oder [)-Eisen
bestehend, miteinander verbunden. Der Kopf der Fundamentschrauben greift über den
Eisenstab m, so daß bei Lockerung der Schrauben das Fußgelenk f gedreht werden
kann.
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Eine ähnliche Lagerung des Fußgelenkes f zeigt die Ausbildung nach
den Abb. 9 und ro. Hierbei erfolgt die gelenkige Lagerung beider Streben getrennt
in Punkten o und p zwischen den durch die Fundamentschraubenn zusammengehaltenen
doppelten [)-Eisen, zwischen denen die an den Rohrenden angeschweißten Stahlplatten
q drehbar sind. Die Streben b und c (mit rohrförmigem Querschnitt) wirken statisch
als Pendelstützen mit in der Stabmitte liegendem größten Trägheitsmoment.
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Durch Ineinanderschieben der teleskopartig ausgebildeten . rohrförmigen
Streben nach den Abb. 9 und zo ergibt sich im gefährdeten
Querschnitt
die doppelte Materialstärke. Infolgedessen lassen sich die Streben b und c kleiner
im Außendurchmesser und mit geringerer Wandstärke ausführen.
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Der Gegenstand der Erfindung eignet sich vorzugsweise für die Ausführung
in Stahl; die Streben und Gurtungen können aber auch aus Holz oder sonstigen Baustoffen
hergestellt werden.