DE581765C - Eidotterersatz fuer die Herstellung von Leder - Google Patents

Eidotterersatz fuer die Herstellung von Leder

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DE581765C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/02Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes using fatty or oily materials, e.g. fat liquoring

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  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)
  • Seasonings (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

  • Eidotterersatz für die Herstellung von Leder Die Verwendung von Eidotter in der Weißgerberei ist uralt und begründet in der feinen Verteilung des Eieröls, das im Dotter als IJmulsion vorliegt, sich 'mit Wasser leicht mischt und dadurch -in hohem Grade geeignet ist, die Blöße zu durchdringen und ihr im Gerbungsverfahren jenen unerreichten Grad von Feinheit und Weichheit zu erteilen, der sich bisher nur mit dem Dotter erzielen ließ und für die Feinlederindustrie, beispielsweise die Glacegerberei, unerläßliche Vorbedingung ist.
  • Das Ausgangsmaterial für das verwendete Eigelb bilden die bei der Albumingewinnung erhaltenen Gemenge von Hühner- und Entendotter, die mit Salz und Borax konserviert als sogenannte Faßeier für den vorliegenden Zweck in den Handel kommen.
  • Der Dotter besitzt aber geringe Haltbarkeit und gerät leicht in stinkende Gärung oder wird von Pilzwucherungen befallen. Er enthält rund 5o0/0 Wasser, das nicht nur nutzlosen Ballast darstellt, sondern auch als Ursache der geringen Haltbarkeit des Dotters schädlich wirkt. Es ist zu berücksichtigen, daß die Hälfte der Trockensubstanz im Dotter aus Stickstoffsubstanz besteht, die mit -dem Wasser und den Salzen des Dotters einen vorzüglichen Nährboden für alle möglichen Keimwucherungen abgibt.
  • Man hat deshalb seit langem nach Ersatzmitteln. gesucht, die bei genügender Emulgierbarkeit die geschilderten Mängel nicht aufweisen.
  • So erwähnt bereits W. F. Gintl in seinem Handbuch der Weißgerberei @ 1873 (Weimar) Versuche zur Herstellung haltbarer Emulsionen aus Weizenmehl und fetten Ölen sowie die Verwendbarkeit des frischen Käsestoffes für den gedachten Zweck, während P r o c t e r Eieröl durch eine Mischung von Oliven- und Palmöl ersetzen will.
  • Einen Schritt weiter auf diesem Wege stellt das aus der Patentschrift 172 578 bekannte Verfahren dar, bei dem leicht aufgeschlossene Klebersubstanz zur Bindung von Ölen verwendet und die erhaltenen festen Emulsionen als Ersatz von Eidotter in der Weißgerberei dienen, ähnlich wie dies bereits früher in den Patentschriften 15o 554,15o 763, 152 596 vorgeschlagen wurde, die sich auf die Emulgierung, von Rizinusöl bzw. von halogenisierten Ölen mit Magermilch und ähnlichen Stoffen beziehen.
  • Alle diese Versuche haben zu einem durchgreifenden Erfolge nicht geführt und auch nicht führen können, weil die näheren Bedingungen, die für die Zustandsform der Dotteremulsion charakteristisch sind und die leichte Emulgierbarkeit des Dotterfettes gewährleisten, unberücksichtigt blieben bzw. nicht völlig erkannt waren. So äußert sich denn Lauffmann in seinem Abschnitt über die Gerberei im IV. Band des Ergänzungswerkes zur Musprattschen Enzyklopädie 1915, S. 462, bei Betrachtung dieser Ersatzstoffe wörtlich: »Für das. auch in Form der Faßeier noch teure Eigelb hat man schon seit langem ohne besonderen Erfolg Ersatzstoffe zu finden gesucht.« Es wurde nun- gefunden, daß durch Eintropfen von lecithin= oder sterinhaltigen, pflanzlichen oder tierischen Ölen oder (geschmolzenen) Fetten, z. B. Sojabohnenöl, Dorschlebertran, Fischrogenöl u. dgl., in heißen, gegebenenfalls denaturiertenAlkohol, Abtrennen der ungelösten Anteile und Abdestillieren des Alkohols aus den entstandenen Lösungen gewonnene Öle oder Fette hinsichtlich ihrer Ernulgierbarkeit vollwertige Ersatzstoffe für Eidotter in der Lederindustrie bilden, vor dem Eidotter aber noch den besonderen Vorzug fast unbegrenzter Haltbarkeit bieten. Diese Ersatzstoffe bestehen aus Glyceriden, Phosphatiden und Sterinen. Der Gehalt an Sterinen ist für die günstige Wirkung der Stoffe in der Lederindustrie von besonderer Wichtigkeit.
  • Ein aus Eieröl in der erwähnten Weise bereitetes Stoffgemisch hat z. B. folgende Eigenschaften bzw. Zusammensetzung: Löslichkeit :i: io : in Äther klar, mit einer Spur feinen, weißen Rückstandes; in Alkohol abs. trübe Lösung, geringer weißer, körniger Bodensatz; in Benzin trübe Lösung, Spur eines weißen. Bodensatzes; in Chloroform klar, bis auf einige weiße Flöckchen; in Benzol vollkommen klar gelöst, Lecithin . . . . . . . . . . . . . 5o bis 6o 0/0, Cholesterin .... -...... io bis 15 %, fettes Öl . . . . . . . . . . . .3o bis qo 0/0. Diese Produkte stellen bei gewöhnlicher Temperatur zähe, schmiegsame Massen von rotbrauner Farbe dar, die mit fettem Öl je nach Bedarf verdünnt werden können, ohne ihre Emulgierbarkeit zu verlieren. Ein solches annähernd zu gleichen Teilen mit fettem Öl verdünntes Produkt zeigt folgende Zusammensetzung Asche . . . . . . . . . . . . . . . 2,98 0/0, Feuchtigkeit . . . . . . . . . . . z,310(0, Lecithin. . : . . . . . . . . . . . . .32,65 0/0. Cholesterin . . . . . . . : . . . . . . 4,000/0, fettes Öl . . . . . . . . . . . . . . . 63,35%, Verseifungszahl . . . . . . . . .19235. In einem praktisch durchgeführten Versuch wurde z. B. eine Gare verwendet, welche aus 7 Teilen Alaun, 6 Teilen Mehl, i,75 Teilen Kochsalz und an Stelle der sonst verwendeten 20 Teile Eidotter 3 Teile des obigen Stoffgemisches enthielt.
  • Das Ersatzmittel hat sich sehr gut bewährt. Im Vergleich zu Häuten, die mit gewöhnlichem Dotter behandelt wurden, sind die aus vorstehender Gare erhaltenen Felle auffallend weich, schmiegsam und wollig. Das Leder ist vorzüglich haltbar und zeigt nicht den geringsten Fehler.
  • Durch ein älteres Patent ist die Maßnahme geschützt, beimEinfetten vonLederan Stelle von Eidotter Mischungen von fettem Öl und Lecithin zu verwenden. Die Verwendung von Mischungen, welche neben fettem Öl und Phosphatiden Sterine enthalten, ist in dem älteren Patent nicht erwähnt. Es ist sogar vorgesehen, zwecks Herstellung von Eidotterersatzmitteln Fischrogen mittels Aceton erschöpfend auszuziehen und den ungelösten Rückstand zu dem Eidotterersatzmittel- zu verarbeiten. Bei dem Ausziehen mit Aceton wird aber das im Fischrogen enthaltene Cholesterin restlos entfernt. Das Patent erwähnt zwar auch zu gleichem Zweck die Verwendung von Sojaschlamm, welcher durch Abschleudern und Trocknen von der Hauptmenge des fetten Öles und vorhandenen Wassers befreit worden ist. Das so erhaltene Erzeugnis enthält zwar Sterin; diese Tatsache kommt in dem älteren Patent aber nicht zum Ausdruck und war ebenso wie ihre Bedeutung für die beabsichtigte Wirkung dem Erfinder des äl- teren Patents offenbar nicht bekannt. Zudem ist der Gehalt des wie -angegeben behandelten Sojaschlammes ans Sterin wesentlich geringer als der Steringehalt . der, gemäß vorliegender Erfindung als Eidotterersätzmittel verwendeten Stoffgemische, selbst wenn diese, was keineswegs erforderlich ist, aus Sojabohnenöl hergestellt sind.
  • Es ist auch bekannt; die gegerbten rohen Häute nachträglich zwecks Vervollständigung des Gerbungsprozesses sowie um die Weichheit und Schmiegsamkeit des Leders zu verbessern einem Fettungsprozesse, zu unterwerfen. Hierzu haben sich bislang die teilweise oxydierten Tranabfälle von der Sämischgerberei am besten bewährt, weil Tran infolge seiner stark ungesättigten Fettsäureradikale leicht zur Sauerstoffbindung neigt und dadurch den Nachgerbungsprozeß günstig beeinflußt.
  • Als Ersatz dieser übelriechenden Tranabfälle haben sich die vorbenannten Sterinphosphatidemulgenzien als ganz besonders geeignet erwiesen, insbesondere infolge ihres Reichtums an ungesättigten Fettsäuren. Die Gemenge können entweder direkt oder in passendem Mischungsverhältnis mitWasser, Talg oder Soda an Stelle von Degras oder in Mischung mit diesem Verwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Eidotterersatz für die Herstellung von Leder, bestehend aus sterinreichen Ölen. oder Fetten, welche durch Ausziehen sterin= haltiger Öle oder Fette mit heißem, gegebenenfalls denaturiertem Alkohol, Abtrennen des Ungelösten und Abdestillieren des Alkohols aus den erhaltenen Lösungen gewonnen sind, für sich oder in Gemeinschaft mit anderen Ölen, Fetten oder Fettungsmitteln.
DEA52739D 1927-12-17 1927-12-17 Eidotterersatz fuer die Herstellung von Leder Expired DE581765C (de)

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