DE581558C - Verfahren zur Herstellung eines stickstoffreichen Humusduengemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines stickstoffreichen Humusduengemittels

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DE581558C
DE581558C DEE40946D DEE0040946D DE581558C DE 581558 C DE581558 C DE 581558C DE E40946 D DEE40946 D DE E40946D DE E0040946 D DEE0040946 D DE E0040946D DE 581558 C DE581558 C DE 581558C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines stickstoffreichen Humusdüngemittels Der Kreislauf der Kohlensäure in der Natur vollzieht sich im wesentlichen durch den Aufbau und durch den Zerfall der Pflanzenwelt. Die hauptsächlichen Aufbaustoffe der Pflanzenkörper sind bekanntlich Kohlensäure und Wasser, welche die Pflanz-en teils mit den Blättern assimilieren, teils mit den Wurzeln aufnehmen und zu organischer Substanz verarbeiten. So bestehen die frischen Pflanzen im wesentlichen ,aus den Elementen C, O und H. In untergeordneten Mengensindnoch N, P, K, Ca und andere Kernnährstoffe enthalten.
  • Wenn nun die frischen Pflanzenkörper zerfallen, wie es z. B. bei der Humufizierung in der Ackerkrume oder beim Inkohlungsprozeß der Fall ist, so löst sich zunächst der Sauerstoff aus der Bindung. Er entweicht in Verbindung mit Kohlenstoff als CO2 und in Verbindung mit Wasserstoff als H20. Die Pflanzen zerfallen also wieder in die Stoffe, aus denen sie sich einst aufgebaut haben. Hierauf beruht in erster Linie die düngende Wirkung des Humus und der Humussubstanzen. Da nun die Pflanzen während ihres Wachstums einen Teil des in Form von C 02 und H2 O aufgenommenen Sauerstoffs wieder abgeben, so enthalten die Pflanzenkörper mehr 'C und H, als in Verbindung mit O in Form von Kohlensäure und Wasser entweichen kann. So kommt es, daß die Humusverbindungen, z. B. die Torfvorkommen und die Kohlenflöze, mit zunehmendem Alter unter ständiger Abspaltung von C02 und H20 immer ärmer an Sauerstoff und reicher an Kohlenstoff und Wasserstoff werden, so daß die älteren Steinkohlen in der Hauptsache ein Gemisch von festen Kohlenwasserstoffen darstellen. Die Abspaltung von C02 macht sich beim Bergbau mitunter recht unangenehm bemerkbar, wie die wiederholten katastrophalen Kohlensäuredurchbrüche in den letzten Jahren gezeigt haben.
  • Es ist nun festgestellt worden, daß die in der Natur in großen Mengen vorkommenden Humusstoffe, wie Torf, Kohlenhumus, Braunkohle, Steinkohle u. dgl., in hochwertigen, stickstoffreichen Humusdünger übergeführt werden, wenn man die in Arbeit genommenen Humusstoffe mit einem Gemisch von Kohlensäure und Ammoniak, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser, unter Druck und bei höherer Temperatur, z. B. in Autoklaven, behandelt. Man bindet somit das Ammoniak an den düngend wirkenden Humus, der den nützlichen Bodenbakterien günstige Lebensbedingungen in physikalischer und chemischer Hinsicht bietet. Man ist so in der Lage, das schwefelsaure Ammoniak, das bekanntlich am Kalk- und Mineralstoffvorrat des Ackerbodens zehrt, den Acker durch Zurücklassen der Schwefelsäure sauer macht und die für die Fruchtbarkeit .erforderliche Kleinfauna gefährdet, durch das nach vorliegendem Verfahren hergestellte Düngemittel zu ersetzen.
  • Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von kernnährstoffhaltigen, organischen Düngemitteln beschrieben, bei welchem rezente und fossile Pflanzenkörper in Gegenwart von Ammoniak oder andern Kernnährstoffen und sauerstoffhaltigen Gasen in bekannter Weise einer Druckoxydation in Autoklaven unterzogen werden. Wie auch aus dem Wortlaut der Veröffentlichung hervorgeht, sind hier unter der Bezeichnung »sauerstoffhaltige Gase« nur Gasgemische zu verstehen, welche chemisch ungebundenen, freien Sauerstoffenthalten. Gegenstand dieses Verfahrens. ist die Bindung von Ammoniak an fossile und rezente Pflanzenkörper unter gleichzeitiger Angliederung von atmosphärischem Sauerstoff. Die chemische Angliederung des Sauerstoffs soll hier nicht in Verbrennung zu Kohlensäure ausarten.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird aber an Stelle der Oxydation eine Behandlung mit fertiger Kohlensäure durchgeführt. Ein besonderer Vorteil der C02-Behandlung ist die völlige Ausschaltung von gefährlichen Kohlenstaubexplosionen, auf deren Verhinderung man bei der Oxydation von fossilen Pflanzen immer bedacht sein muß.
  • In Gegenwart einer ausreichenden Menge Wassers :entsteht bei der Einwirkung von CO2 und N H3 auf fossile Pflanzeneine Art künstlicher Jauche, deren Trockenrückstand einen handstreufähigen, organischen Stickstoffdünger mit erhöhtem Gehalt an nicht flüchtigen Stickstoffverbindungen darstellt. Unter Zusatz von geeigneten kali- und phosphorhaltigen Substanzen bildet sich ein guanoartiger Volldünger.
  • Der Arbeitsgang wird zweckmäßig unter einem Druck von etwa q.o Atm. und bei einer Temperatur von etwa 200° durchgeführt-. Jedoch können auch andere Drücke und Temperaturen angewendet werden. Der Stickstoffgehalt kann bis über den N-Gehalt des Guanos hinaus geführt werden und ist proportional der Arbeitsdauer des Verfahrens sowie den zur Anwendung kommenden Drükken und Temperatureis Au sf ührungsb@eispiele i. Zerkleinerte, grubenfeuchte Braunkohle mit einem Wassergehalt von etwa 5 5 % wurde im Autoklaven mit @einem--,Gemisch von NH3 und C 02 unter einem Druck von q.o Atm. und bei einer Temperatur von --oö° während einer Zeit von 5 Stunden behandelt.. Die so erhaltene organische Masse wurde, bei mäßiger Temperatur getrocknet und hatte einen N-Gehalt von i7,4%.
  • z. Zerkleinerte; bis @ auf 2o% .Wasser vorgetrocknete Braunkohle wurde im Autoklaven mit einem Gemisch von N H,3 und G02 unter einem Druck von q.o Atm. und bei einer Temperatur von etwa 2oo° während einer Zeit von 5 Stunden behandelt. Die -erhaltene Masse hatte ,einen N-Gehalt von i9,2%.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung seines stickstoffreichen Humusdüngemittels, dadurch gekennzeichnet, daß Humusstoffe, wie Torf, Kohlenhumus, Braunkohle, Steinkohle o. @dgl., mit Kohlensäure und Am-, moniak bzw. kohlensäure- und ammoniakhaltigen Gasen oder Flüssigkeiten, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser, unter Druck und bei höherer Temperatur behandelt und darauf in streufähige Form übergeführt werden.
DEE40946D 1931-03-31 1931-03-31 Verfahren zur Herstellung eines stickstoffreichen Humusduengemittels Expired DE581558C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE750333C (de) * 1937-11-12 1945-01-16 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung eines Humusduengemittels
DE764427C (de) * 1936-12-10 1952-06-16 Hans Karl Ehrenberg Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln
DE1061803B (de) * 1958-04-25 1959-07-23 Union Rheinische Braunkohlen Verfahren zur Herstellung von stickstoffreichen Humusduengemitteln mit hohem Ammoniumstickstoffgehalt
DE102009051884A1 (de) 2009-11-04 2011-05-05 Blue Globe Energy Gmbh Bioraffinerie-Verfahren
DE102009051885A1 (de) 2009-11-04 2011-05-05 Blue Globe Energy Gmbh Organo-mineralisches Düngemittel und Verfahren zu dessen Herstellung

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