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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, bei der die Matrizen mit ihrem
Haupthaken an Drähten oder ähnlichen Führungen hängen und auf ihrer dem Haupthaken
gegenüberliegenden Seite mit verschieden hoch liegenden Nebenhaken versehen sind
Die Erfindung betrifft eine Ablegevorrichtung für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
mit von Drähten o. dgl. geführten Matrizen.
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Die bekannten Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen arbeiten entweder
mit frei beweglichen Matrizen, die vermittels verschiedener Mittel gesammelt, gehoben
und abgelegt werden, oder sie führen die Matrizen dauernd auf demselben Mittel (Draht,
Führungsschiene), indem die Matrizen an der Führung in Ösen aufgehängt werden. Im
ersteren Fall wird ein Rundlauf der Matrizen und damit ein pausenloses Arbeiten
des Setzers erreicht, im zweiten Fall wird der Wechsel des Beförderungsmittels für
die Matrizen vermieden und dadurch die Möglichkeit von Fehlern und Störungen bei
dem Setzen und dem Ablegen stark eingeschränkt.
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Es ist bereits versucht worden, die Vorzüge beider Arten zu verbinden,
indem die infolge ihrer sicheren Führung vorteilhaften Hängematrizen, die bei den
gebräuchlichen Maschinen nach dem Gießvorgang durch Zurückkippen des Korbes auf
ihren Drähten wieder in ihre Anfangsstellung zurückgleiten, in einen Rundlauf gebracht
wurden. Da bei der üblichen Form der Hängematrizen aber etwa neunzig Führungen für
eine Schrift benötigt werden, wurde der entstehende Drahtkorb für die Praxis wenig
brauchbar, und es trat bei dem Rundlauf der Matrizen nach dem Gießvorgang eine starke
Reibung auf, die zu einem schnellen Verschleiß führte. Bei dem Verwenden von Hängematrizen
wird der Rundlauf um so leichter möglich sein, je geringer die Zahl der notwendigen
Führungsbahnen ist. Es ist daher versucht worden, ihre Anzahl einzuschränken, indem
auf jeder Bahn mehrere Matrizen mit verschiedenen Schriftzeichen liefen, die bei
dem Ablegen in entsprechend verschiedene Bahnen geleitet wurden. Bei einer dieser
bekannten Anordnungen waren wenige Führungsbahnen jeweils auf der rechten und der
linken Seite der Matrizen vorgesehen und innerhalb der Führungsbahnen in verschiedener
Höhe an den Matrizen Verteilerhaken bzw. Verteilungseinschnitte angebracht, die
auf einer wellenförmig gestalteten Verteilungsschiene die Matrizen so an Ablegenadeln
heranführen, daß die Hauptöse jeweils auf die in der Höhe passende Nadel gleitet.
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Der damit erzielte Vorteil der Verminderung der Führungen auf eine
kleinere Anzahl tritt erst dann als wesentlicher Fortschritt praktisch in Erscheinung,
wenn der Ablegevorgang nicht darauf beschränkt wird, die in je einem System möglichen
verschiedenen Höhen der Verteilereinschnitte nur einmal auszunutzen, sondern wenn
eine Kombination verschiedener Hakenstellungen durchgeführt
wird,
wie sie in ähnlichem Sinne bei frei beweglichen Matrizen bekannt ist und seit langem
für den Ablegevorgang angewendet wird.
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Die Erfindung überträgt also den Gedanken der Kombination in der Weise
auf die Hängematrizen, daß durch entsprechend gestaltete Weichen alle innerhalb
einer gegebenen Zahl möglichen Kombinationen ausgewertet werden. Diese Weichen wirken
hintereinander, so daß jede Weiche als Vorwähler dient, und sie ergeben die mathematisch
durch die Potenzen von zwei gegebenen Kombinationsmöglichkeiten, so daß also beispielsweise
bei sechs Verteilerhaken 6q., bei sieben Verteilerhaken 128 Ablegungsmöglichkeiten
vorhanden sind. Da die Verwendung von sieben` Verteilerhaken praktisch durchführbar
ist, kann auf einer einzigen Führungsschiene damit eine ganze Schrift, die etwa
neunzig Matrizen umfaßt, untergebracht werden.
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Durch die Verwendung nur einer Hauptführung werden wesentliche Vorteile
erzielt. Das Zurückführen nach dem Gießvorgang auf nur einer Schiene kann mit geringster
Reibung erfolgen, und das Ablegen selbst wird beschleunigt, da die Matrizen von
dem höchsten Punkt ihrer Bahn aus über die Weichen, die keinerlei bewegliche Teile
haben, sofort und allein durch ihr Gewicht an ihre Bestimmungsstelle gleiten.
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Nach der Erfindung werden diese Vorteile dadurch erreicht, daß auf
der dem Haupthaken gegenüberliegenden Seite Nebenhaken in Abständen angeordnet sind,
welche die Matrize auf in gleicher Höhe angeordnete Nebengleitbahnen weiterführen,
während beim Fehlen des zu der Nebengleitbahn in gleicher Höhe liegenden Nebenhakens
die auf ihrer Hauptgleitbahn sich weiterbewegende Matrize auf eine tiefere Hauptgleitbahn
gelangt, so daß jede einzelne von den ortsfesten Gleitbahnen gebildete Verteilereinheit
als Vorwähler für die jeweils anschließenden Verteilereinheiten dient.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt, und zwar
zeigt Fig. r eine Ansicht des ganzen Matrizenweges, Fig. 2 einen Ausschnitt aus
dem Verteiler, Fig. 3 zwei Matrizen; Fig. 4. einen Ausschnitt aus dem Ablegeschema
für sechs Verteilerhaken und Fig. 5 eine Übersicht über die Verteilerhaken der zu
Fig. q. gehörigen Matrizen.
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Die Ablegevorrichtung besteht aus den Sammelstellen 1, an denen
die Matrizen f gesammelt werden und von denen sie in der üblichen Weise mittels
einer Tastatur abgerufen werden. An die Auslösestellen schließen sich Gleitschienen
a an, die zu einer Hauptsammelschiene d führen, auf der sich die zu einer Zeile
gehörenden Matrizen f sammeln und so weit abwärts gleiten, bis sie vor die Gießstelle
g gelangen, an der die Zeile durch Einstellen der Spatienkeile in bekannter Weise
gießfertig ausgeschlossen wird. Nach dem Gießvorgang gleiten die Matrizen weiter
abwärts bis zu dem tiefsten Punkt der Gleitbahn c, von wo aus sie mittels eines
Gurtförderers o. dgl. (nicht gezeichnet) auf der hochsteigenden Rückführschiene
h bis zu dem Abfallspunkt i gefördert werden, von wo aus sie wieder selbsttätig
abwärts gleitend zu den Verteilern v gelangen, nach deren Durchlaufen sie sich wieder
bei den Sammelstellen l einfinden.
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Die Verteiler (Fig.2) bestehen aus Gleitstücken s, s1, s2, s3 usw:,
auf denen die Hauptösen m gleiten. An entsprechender Stelle sind Nebengleitbahnen
b1, b2 USW. so angebracht, daß sie in eine der Nebenösen p1, p2, ps USW.
eingreifen und die Matrize auf einer solchen Nebenöse zu tragen vermögen, wenn die
Hauptgleitbahn s zu Ende ist und in eine zusätzliche Neigung z übergeht. Die Nebengleitbahnen
b tragen die Matrizen so lange, bis die Hauptöse m wieder auf eine Hauptgleitbahn
s gelangt und auf ihr die Matrize weitergeführt wird. Fehlt indessen die für eine
-Nebengleitbahn b in Betracht kommende, in gleicher Höhe befindliche Nebenöse p,
so erfolgt an dem Ende einer Hauptgleitbahn s nicht das Unterstützen und geradlinige
Weiterführen der Matrize durch die Nebengleitbahn, sondern sie gelangt durch die
zusätzliche Neigung z mit ihrer Hauptöse m in eine tiefer gelegene Führungsbahn,
die der Matrize gestattet, unter der Fortsetzung der Hauptgleitbahn s2 durchzugleiten
und auf eine zur Seite führende neue Gleitbahn g zu gelangen, die in eine entsprechende
neue Hauptgleitbahn s3 übergeht. Zu der Hauptgleitbahn s3 ist in entsprechender
Weise wiederum eine Nebengleitbahn b3 angeordnet, die wiederum bei Vorhandensein
der entsprechenden Nebenöse p ein geradliniges Weiterführen ermöglicht, beim Fehlen
der zugehörigen Nebenöse das Ableiten wieder auf eine andere Hauptgleitbahn zuläßt.
Die gesamte Verteilervorrichtung besteht aus so vielen gleichen Anordnungen dieser
Art, wie zur Verteilung der ,gewünschten Matrizenzahl notwendig ist.
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Die Matrizen (Fig.3) sind so gestaltet, daß ihre Hauptöse m in ihren
Abmessungen nicht nur der Hauptgleitbahn entspricht, sondern daß durch die parallele
Gestaltung der beiden inneren Längsseiten der öse m eine sichere Führung
des gesamten Matrizenkörpers insbesondere an den Stellen gegeben ist, wo eine Nebengleitbahn
in eine Nebenöse p1,
p2, p3 usw. eingreifen soll. Die Gestaltung
der Hauptöse in kann zweckmäßig in der Weise erfolgen, daß die beiden inneren Parallelseiten
dieser Öse in Verbindung mit der geneigten Gleitschiene ein Schlenkern des Matrizenkörpers
selbst ausschließen oder auf ein Mindestmaß beschränken, wodurch Ablegefehler durch
das Nichterfassen der Nebengleitbahn durch eine Nebenöse p vermieden werden. Im
übrigen ist die Anzahl der .\?ebenösen nicht begrenzt und kann so weit vermehrt
werden, als die Sicherheit der Führung nicht durch die tiefe Lage des Unterstützungspunktes
beeinträchtigt wird. Die Anordnung der Nebenösen ist in jeder Kombination zwischen
o und der vorgesehenen Gesamtzahl zulässig und ergibt somit so viele verschiedene
Matrizen, als mathematisch Kombinationen möglich sind.
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Durch die Erfindung wird demnach eine zwangsläufige Führung der Matrizen
in dem gesamten Kreislauf ohne bewegliche Teile erreicht, wobei die Gleitschienen
auf wenige oder eine einzige beschränkt werden können und eine Vereinheitlichung
der Matrizenlänge erreicht wird. Sämtliche von dem Guß kommende Matrizen können
zur sofortigen Wiederarbeit verwendet werden, und die in den Sammelstellen befindlichen
Matrizen können restlos aufgebraucht werden, wodurch sich die bisherige Anzahl der
erforderlichen Matrizen erheblich vermindert. Das Verteilen selbst wie auch der
Setzvorgang sind von der Umlaufgeschwindigkeit des Antriebes unabhängig, so daß
die bisher aus diesem Grunde möglichen Störungen vermieden werden.