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Verfahren und Vorrichtung zur Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffölen
Bei der Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffölen durch Vermischung von neutralen,
nicht kondensierbaren und erhitzten Gasen mit dem zu spaltenden Öl in
Dampfform ist es üblich, daß das die Spa t cammer verlassende heiße Gemisch
von Gasen und Dämpfen mit einem 01 zu waschen ist, das die zu spaltende Fraktion
enthält. Auf diese Weise wird 'die Wärme des Spaltgemisches nutzbar gemacht zur
Entfernung der niedriger als die zu spaltende Fraktion siedenden Bestandteile aus
dem als Waschöl- verwendeten Ausgangsmaterial für die Spaltung, das darauf der Spaltanlage
zugeführt wird gemeinsam mit den hochsiedenden Bestandteilen des Spaltgemisches,
die durch das Waschen kondensiert worden sind. Das in die Spaltanlage gelangende
Gut enthält aber bei diesem bekannten Verfahren gewissermaßen als Ballast auch noch
die Fraktionen oder Bestandteile, die höher als die zu spaltendeFraktion sieden.
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Es wurde nun gefunden, daß man dieses bekannte Verfahren noch wesentlich
verbessern kann, indem man im Wäscher aus dem als Waschöl verwendeten Ausgangsmaterial
für die Spaltung nicht nur die niedriger als die zu spaltende Fraktion siedenden
Bestandteile, sondern auch die zu spaltende Fraktion mitverdampft. Zu diesem Zweck
werden in .den Wäscher nicht kondensierbare Gase in I solcher Menge und mit solcher
Temperatur leingeleitet, als zur Verdampfung auch der zu spaltenden Fraktion des
Waschöles erforderlich sind. Die Dämpfe der zu spaltenden Fraktion verlassen dann
den Wäscher gemeinsam mit denGasen und dem dampfförmigen Spaltgut und werden aus
diesem Gas-Dampf-Gemisch -gewonnen. Man erhält auf diese Weise- erfindungsgemäß
von höher siedendem Ballast und leicht zu Verstopfungen führenden Verunreinigungen
befreites reines öl für die Spaltung: Nachstehend wird das neue Verfahren an Hand
eines Beispieles unter Bezugnahme auf die beiliegende 'Zeichnung eingehender beschrieben,
die eine besonders .geeignete Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens
als Ausführungsbeispiel zeigt.
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Durch die Leitung io wird Gas von einer noch näher zu beschreibenden
Quelle her dem Erhitzer 13 zugeführt, der zweckmäßig ein Regenerator ist. Dieser
Erhitzer i3 ist vor
der Zuführung des Gases durch heiße Verbrennungsgase
auf die erforderliche Temperatur von beispielsweise 8oo bis rooo° erhitzt worden.
Die Verbrennungsprodukte während dieser Erhitzung werden über eine Leitung 15 einem
.Schornstein 17 zugeführt. Wenn die geeignete Temperatur im Erhitzer 13 erreicht
worden ist, wird die Verbrennung eingestellt und der Erhitzer von den Verbrennungsgasen
befreit. Darauf beginnt die Zufuhr von neutralen, nicht kondensierbaren Gasen über
die Leitung io. Dieses Gas geht durch den Erhitzer 13 und verläßt diesen
heiß durch eine Leitung ig, die zur Spaltkammer 21 führt. Eine Nebenleitung 23 zwischen.
der Leitung io und der Leitung ig ermöglicht die geregelte Zufuhr von nicht erhitztem
Gas zur Leitung i9, um die Temperatur des Gases in dieser Leitung ig praktisch konstant
zu halten.
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Dampf des Oles, das gespalten werden soll, wird der Reaktionskammer
21 zugeführt. Dieser Öldampf wird wie folgt erzeugt. Das zu spaltende Öl kommt von
einem Rekt.ifikator 43 über die Leitung 25 zum Verdampfer 27 und von dort zu einer
Abscheidevorrichtung 29. Die Dämpfe aus dieser Vorrichtung 29 gehen dann in einen
Überhitzer 31, wo sie schnell überhitzt, werden in einer so kurzen Frist,
daß ein Kracken noch nicht stattfinden kann. Die überhitzten Öldämpfe verlassen
den Erhitzer 31 über die Leitung 32, durch die sie der Spaltkammer 21 zugeführt
werden, wo sie mit dem dort befindlichen heißen Gas vermischt werden und bei Temperaturen
von beispielsweise über 48o°, zweckmäßig bei etwa 515', gespalten werden.
Die Spaltprodukte und das Gas verlassen die Kammerei über die Leitung33, die sie
einem Wäscher 35 zuführt. Hier werden die Spaltprodukte mit 01 aus dem Tank
37 gewaschen, das die zu spaltende Fraktion enthält. Durch die Wäsche des Dampfgasgemisches
wird ein Teil des Waschöles verdampft. Das nicht verdampfte Waschöl verläßt 'den
Wäscher durch die Leitung 39, die es. geeigneten Wärmeaustauschvorrichtungen zuführt,
die nicht näher beschrieben sind. Ein Teil des unverdampften Waschöles wird als
Rückstand aus dem System entfernt, während der andere Teil durch eine nicht gezeigte
Leitung dem Tank 37 zugeführt wird.
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Die gas- und dampfförmigen Produkte verlassen den Wäscher 35 über
.die Leitung 41, die sie einem Rektifikator 43 zuführt, wo die für die Spaltung
geeigneten Fraktionen abgeschieden und über die Leitung 25 dem Verdampfer 27 zugeführt
werden. Die im Rektifkator 4,1 nicht kondensierten Produkte verlassen diesen über
die Leitung 45, die sie einem Kondensator 47 zuführt, wo die -ge= wünschtenKrackprodukte,
also Motorbetriebsstoffe, abgeschieden und einem Vorratsbehälter 49 zugeführt werden.
Das Gas verläßt diesen Behälter 49 über die Leitung 5i, die einmal -über die Leitung
53 und die Pumpe 55 zu einem Absorber 57 führt, wo die Dampfreste in der üblichen
Art vom Gas abgeschieden werden. Das auf diese Weise gereinigte Gas geht dann über
die Leitung 59 zu einem Wärmeaustauscher 6i, der von dem heißen flüssigen
Rückstand des Wäschers 35 durchströmt werden kann. Die Leitung die diesen heißen
Rückstand aus dem Wäscher 35 zum Wärmeaustauscher 61 führt, ist nicht dargestellt.
Das Gas verläßt, zweckmäßig auf 26o° erhitzt, den Wärmeaustauscher 61 durc ie Leitung
63, die mit der oben beschriebenen, zum Regenerator 13 führenden Leitung
io und der Leitung 65 verbunden ist. Die Leitung 65, die Gas dem Wäscher 35 zuführt,
hat vorteilhaft drei Abzweigungen 67, 69, 74 durch die das Gas entweder -über die
Abzweigung ._67 dem Boden, der Spaltkammer 21 oder über die Abzweigung 69 in die
Leitung 33 zwischen Spaltkammer 2i und Wäscher 35 oder ;über die Abzweigung 7 i
dem Wäscher 35 direkt zugeführt wird. Damit die Temperatur des Gases in der Leitung
65 geregelt werden kann, ist um den Wärmeaustauscher, 61 herum eine Nebenleitung
73 gelegt, die die Zufuhr von kälterem Gas in die Leitung 65 ermöglicht, als aus
dem Wärmeaustauscher 61 kommt. Gas, das nicht wieder im Kreislauf verwendet werden
soll, kann über die Leitung 5 i einem Speicher 75 zugeführt werden.
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Die Zufuhr von Gas in den Wäscher 35 wird hinsichtlich Menge und Temperatur
so geregelt, daß eine vollständige Verdampfung der Fraktion des Waschöles erzielt
wird, die gespalten werden soll.