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Vorrichtung an Krankenwagen zum Ein- und Ausladen von Tragbahren Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Krankenwagen zum Ein- und Ausladen von Tragbahren
mit einem in einer Schiene des Wagens hin und her bewegbaren Fahrgestell, das mit
einem in rückwärtiger Endstellung aus dem Wagen herausragenden, zum Aufsetzen der
Tragbahre bestimmten Ausleger versehen ist.
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Das Einladen von Tragbahren in Krankenwagen wurde bisher gewöhnlich
wie folgt bewerkstelligt; Wenn drei Krankenträger zur Verfügung stehen, heben zwei
davon das vordere Bahrenende von außen durch eine hintere Tür in den Wagen hinein
und stellen die Bahrenvorderfüße auf den Wagenboden, wobei der dritte Träger das
hintere Bahrenende hält. Dann steigt ein Träger in den Wagen und-trägt das vordere
Bahrenende nach vorn, während das hintere Bahrenende in den Wagen hineingehoben
wird.
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Aus Gründen der Personalersparnis sind jedoch meist nur zwei Träger
vorhanden. Es muß dann der vordere zuerst den einen Holm der zunächst in eine waagerechte
Schräglage zum Wagen gebrachten Tragbahre auf den Wagenboden auflegen, sich zwischen
den beiden Holmen herausdrehen, in den Wagen steigen und dort nach Schwenkung der
Tragbahre in die Längsrichtung des Wagens die auf dem Wagenboden liegenden Holme
aufnehmen. Dieses Vorgehen ist umständlich und unsicher, indem ein Abgleiten der
auf dem Wagenboden aufliegenden Holme und infolgedessen eine Gefährdung des auf
der Bahre liegenden Kranken möglich ist.
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Eine andere Art der Einführung der Bahre in den Wagen ist die, daß
die Bahre vor dem Wagen auf den Boden gestellt, dann von den beiden Trägern an den
Längsseiten gefaßt und so hineingeschoben wird. Dies hat den Nachteil, daß die Bahren-füße
in den Straßenschmutz gestellt werden müssen, der dann mit in den Wagen gebracht
wird. Das Abladen erfolgt jeweils in umgekehrter Folge mit den gleichen Nachteilen.
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Es ist bereits bekannt, Krankentransportwagen mit einer zum Einbringen
der Tragbahre dienenden Hilfsvorrichtung zu versehen, die durch eine einseitig an
der Rückseite des Krankentransportwagens angeordnete abnehmbare Ansatzschiene gebildet
ist. Bei der Benutzung der bekannten Vorrichtung stellt der vordere Krankenträger
den linken vorderen Holm auf die genannte Schiene. Der Krankenträger kann hierauf
zur Seite nach außen treten, jedoch muß er hierbei den einen Griff der Bahre dauernd
festhalten. Würde der Krankenträger dies unterlassen, so könnte die Bahre mit dem
Kranken
bei Unachtsamkeit des hinteren Krankenträgers umkippen. Die Bedienung der bekannten
Vorrichtung erfordert daher große Sorgfalt durch die Träger, damit der Patient nicht
gefährdet wird.
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Um die vorher geschilderten Mängel zu beseitigen, ist nach der Erfindung
der Ausleger des in der Schiene geführten Fahrgestells an diesem einseitig angeordnet
und mit einem einseitig am Ausleger befestigten Querglied zum Aufsetzen der vorderen
Bahrenholmenden versehen. Durch diese Vorrichtung ist der Vorteil erzielt, daß zwei
Krankenträger genügen, um das Aufladen der Bahre schnell, sicher, gesundheitlich
einwandfrei, bequem und mit geringstem Kraftaufwand herbeizuführen. Gegenüber der
vorher erwähnten bekannten Vorrichtung, bei welcher an der Rückseite des Krankentransportwagens
eine abnehmbare Ansatzschiene einseitig angeordnet ist, bietet der Erfindungsgegenstand
den Vorteil, daß ein Kippen der Bahre beim Aufsetzen auf den aus dem Krankentransportwagen
herausragenden Ausleger sicher verhütet ist.
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Um die Krankenbahre beim Einladen in den Wagen zuverlässig an die
gewünschte Stelle bringen zu können, ist nach der Erfindung zweckmäßig das Fahrgestell
mit drei Rollen versehen, von denen zwei der Außenwand des Wagens zugekehrte Rollen
zwecks Aufnahme der Kippmomente in der Führungsschiene geführt sind, während die
dritte, nahe der Wagenmitte befindliche Rolle frei auf dem Wagenboden läuft.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung in einer
Augführungsform veranschaulicht.
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Fig. i ist ein Längsschnitt durch den Bahrenraum des Krankenwagens
mit der eingebauten Ein- und Ausladevorrichtung.
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Fig.2 ist ein waagerechter Schnitt durch den Wagenkasten und veranschaulicht
die Ein- und Ausladevorrichtung im Grundriß.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Führungsschiene der Ein- und
Ausladevorrichtung nach der Linie A-A der Fig. i in vergrößertem Maßstab.
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Fig..l stellt in größerem Maßstab einen teilweisen Längsschnitt durch
den Wagenkasten dar und veranschaulicht die Ein- und Ausladevorrichtung in der Stellung
bei teilweise eingeführter Bahre.
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Auf dem Boden i des Wagenkastens 2 ist seitlich eine Führungsschiene
3 befestigt. In dieser führen sich die zwei Rollen 4. und 5 eines dreirädrigen Fahrgestells
7, während die dritte Rolle 6 (Fig. 2) frei auf dem Wagenboden läuft. Das Fahrgestell
7 ist mit einem Auslegearm 8 versehen, welcher eine Querstange 9 trägt, die in der
in Fig. i und 2 dargestellten hintersten Stellung des Fahrgestells 7 sich in gewisser
Entfernung (etwa 4o bis 5o cm) außerhalb der Türschwelle io des Krankenwagens befindet.
Auf die Querstange 9 legt der vordere Krankenträger (in Fig. 2,durch ein Oval i
i angedeutet) ohne vorheriges Absetzen der Bahre 12, auf der ein nicht dargestellter
Kranker liegt, und ohne sich erst herumzudrehen die beiden, vorderen Holmenden 13
auf, indem er mit einem Schritt seitwärts vor die Stange 9 tritt. Hierbei greifen
an den Holmen, 13 vorgesehene Haken 14. vor die Stange 9. Durch die Haken
1...'. und die vorderen Füße 15 der Bahre 1-2 sind nunmehr die Bahre i2 und das
Fahrgestell 7 in der Längsrichtung des Wagens mit geringem Spiel zusammengekuppelt.
Seitliche Begrenzungsscheiben 9a der Stange 9 verhindern ein seitliches Abgleiten
der Holme. Ein Abrutschen der Tragbahre in der Längs-oder Seitenrichtung des Wagens,
wodurch der auf ihr liegende Kranke gefährdet werden könnte, ist hiernach beim Erfindungsgegenstand
sicher verhütet.
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Die Holme 13 der Bahre sind vorn mit in der Längsrichtung dieser Holme
einschiebbaren Griffen 16 versehen. Nach Aufsetzen der Bahre auf die Stange 9 schiebt
der vordere Krankenträger die beiden Griffe 16 oder zum mindesten den in Fig. 2
unten dargestellten Griff 16 zurück in den betreffenden Holm 13 und tritt mit einem
Schritt seitlich zwischen Türschwelle io und Stange 9 heraus.
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Durch den Druck des Bahrengewichtes auf die Stange 9 werden ständig
die hinteren Rollen 5, 6 des Fahrgestells 7 nach unten, dagegen die vordere Rolle
q. nach oben gedrückt. Es führt sich also die Rolle 5 am unteren Flansch 18 (Fig.
3) und die Rolle 4 am oberen Flansch 17 der Schiene 3, wobei im vorderen parallelen
Teil 3' der Schiene 3 so viel Spiel vorhanden ist, daß die Rollen q., 5 jeweils
nur einen Flansch berühren und sich dementsprechend frei abrollen können.
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Die Stange 9 befindet sich in der hintersten Stellung des Fahrgestells
7 ungefähr in Handhöhe des Trägers, so daß dieser ohne mühsames Anheben die Holme
13 darauf abstellen kann. Der Wagenboden i ist meist höher gelegen als die Stange
9 in Endstellung, und um die Bahre hinauf auf den Wagenboden zu bringen, muß sie
noch ein beträchtliches Stück gehoben werden. Zu diesem Zweck ist folgende Einrichtung
getroffen: Der obere Flansch 17 der Schiene 3 ist bei 17' (Fig. 1) schräg aufwärts
geführt, so daß sich die dagegen wirkende Rolle 4. in der hinteren Endstellung des
Fahrgestells 7 in angehobener Stellung befindet, wogegen die Stange 9 sich bis unter
Wagenbodenhöhe gesenkt hat.
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Der hintere Krankenträger schiebt nun, erforderlichenfalls
unter
Beihilfe des frei gewordenen vorderen Trägers, die Bahre 12 einfach nach vorn, wobei
durch die Bahrenfüße 15 das Fahrgestell 7 mitgenommen wird. Dabei bewegt sich die
Rolle 4 zunächst längs des Schrägflansches 17' nach unten und hebt dadurch die Ouerstange
9 mit dem vorderen Bahrenende in die punktiert gezeichnete Stellung, so daß die
Bahrenfüße 15 die Türschwelle io überschreiten. Da der hintere Träger -zunächst
nicht anzuheben braucht, kommt dabei die Bahre in die leicht geneigte Lage i 2'.
Sobald die Rolle 4 in den vorderen parallelen Teil 3' der Schiene 3 getreten ist,
bewegt sich die Stange g weiter in gleicher Höhe über dem Wagenboden in solcher
Weise, daß die Füße 15 in geringer Entfernung über dem Wagenboden hingeführt werden.
Wenn die in Fig.4 veranschaulichte Stellung i2" erreicht ist, werden die hinteren
Bahrenfüße i g über die Türschwelle i o gehoben und die Bahre noch ein wenig nach
vorn geschoben. Da das Fußende der Bahre gewöhnlich nicht sehr schwer belastet ist,
erfordert dieses Hereinheben im allgemeinen keinen großen Kraftaufwand.
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Am vorderen Ende der Schiene 3 ist der obere Flansch 17 mit einer
kleinen Ausbiegung 17" mit Schrägauslauf nach hinten versehen. Die Rolle -. des
Fahrgestells 7 kann sich also in der vordersten Stellung wieder etwas heben, so
daß die Stange g sich ein wenig senkt und die Füße 15 mit ihren Gummipuffern 2o
auf den Wagenboden aufsetzen, wo sie dann durch die Reibung in Verbindung mit derjenigen
der hinteren Gummipuffer 2o' beim Fahren des Krankenwagens unverrückbar festgehalten
werden.
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Soll noch eine zweite Bahre in. den Wagen gebracht werden, so wird
die erste Bahre, wie in Fig. 2 und i2a angedeutet ist, auf die andere Wagenseite
gestellt. Das Fahrgestell 7 ist in diesem Fall frei zum Einführen der zweiten Bahre,
welche dann auf dem Fahrgestell bis zum Wiederausladen verbleibt, und zwar ebenfalls
unter Aufsitzen auf dem Boden in der vorderen Endstellung.
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Das Herausnehmen der Bahren aus dem Wagen geschieht folgendermaßen:
Der hintere Krankenträger erfaßt die hinteren Enden der Tragholme und zieht die
Bahre etwas zurück. Durch die Haken 14 (Fig. i) wird dabei das Fahrgestell 7 mit
rückwärts, d. h. in Richtung nach der Türschwelle io gezogen. Dabei tritt die Rolle
4 aus der Ausbauchung 17" heraus, die Stange 9 hebt sich und das schwer belastete
Kopfende der Bahre rollt mit Hilfe des Fahrgestells schon nach ganz kurzer Rückwärtsbewegung,
so daß der Krankenträger die Bahre ohne großen Kraftaufwand weiter nach hinten ziehen
kann. Der hintere Krankenträger hebt dabei die hinteren Bahrenfüße ig über die Türschwelle
io und geht einige Schritte rückwärts. Hierbei rollt wieder die Rolle 4. am Schrägflansch
17' der Schiene 3 nach oben, so daß sich die Stange 9 senkt und die Bahre wieder
in die in bequemer Griffhöhe befindliche Anfangsstellung 12 nach Fig. i und 2 gelangt.
Jetzt tritt der vordere Krankenträger, das Gesicht dem Wageninnern zugekehrt, vor
die Stange g, zieht die Griffe 16 oder den linken Griff aus den Holmen 13 heraus
und hebt mittels dieser Griffe die Bahre von der Stange 9 ab. Darauf tritt er seitlich
aus dem Zwischenrauen zwischen Türschwelle io und Stange 9 heraus, und beide Träger
können dann ohne weiteres vorwärts laufend die Bahre wegtragen.
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Ist eine zweite Bahre im Wagen, so wird das Fahrgestell wieder in
die vorderste Stellung gebracht und das Kopfende der Bahre auf die Stange g gestellt,
wonach sie wie die erste Bahre ausgeladen wird.
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Durch die einseitige Anordnung der Schiene 3, in welcher nur zwei
Rollen 4., 5 der drei Laufrollen 4, 5, 6 des Fahrgestells 7, geführt sind, ist der
Vorteil - erzielt, daß der Wagenboden zum größten Teil frei bleibt und dabei ein
Umkippen des Fahrgestells 7 nach der Wagenmitte hin sicher vermieden ist.
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Die Teile 17', 17 " der Führung 3 können anstatt abgeschrägt auch
gekrümmt sein.