DE577896C

DE577896C - Verfahren zur Feststellung der Korngroesse staubfoermiger Stoffe

Info

Publication number: DE577896C
Application number: DEW85604D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1933-06-06

Description

Verfahren zur Feststellung der Korngröße staubförmiger Stoffe Es ist bekannt, daß die Farbwirkung eines Farbstoffes in der Mischung mit einem anderen Farbstoff durch weitergehende Zerkleinerung der Farbkörperchen erhöht werden kann. Man hat auch schon vorgeschlagen, mit Hilfe des Zeiß-Photometers und der Grauleiter das Oberflächenverhältnis der Bestandteile in Mischungen von Kohlenstaub und Gesteinstaub zu messen. Systematische Messungen .der Änderung des Farbtones von Mischungen haben nun ergeben, daß die Änderung des Farbtones in Abhängigkeit von den Korngrößen durchaus gesetzmäßig verläuft. Diese Tatsache wird nach der Erfindung zur Feststellung der Korngröße staubförmiger Stoffe ausgenutzt, und zwar besteht das neue Verfahren .darin, daß der zu untersuchende Staub in einem bestimmten Verhältnis mit einem gleichförmig gekörnten Staube von möglichst abweichender Helligkeit oder Farbe innig gemischt, der Helligkeitsgrad oder Farbton der Mischung festgestellt und mit anderen vorher festgestellten Helligkeits-oder Farbtonwerten verglichen wird.
An Hand von Kurven, die in der Zeichnung dargestellt sind, sei das neue Verfahren näher erläutert.
Der Vereinfachung wegen sind nur Beispiele in den Grundfarben Weiß und Schwarz, also Graureihen nach O s t w a 1 d , aufgeführt. Zur weiteren Vereinfachung werden hier nur Mischungen im Gewichtsverhältnis i : i betrachtet.
In Abb.i ist eine Kurve dargestellt, die den Weißgehalt bezogen auf Siebfraktionen zeigt. Abb. 2 und 3 zeigen den Weißgehalt bezogen auf Mahlungszeiten.
Abb. i erläutert die Anwendung des neuen Verfahrens zur Untersuchung von Kohlenstaub; als Kontraststaub ist Kalksteinstaub gewählt. Der Kohlenstaub wurde durch einen Satz Normalsiebe in Fraktionen folgender Korngrößen getrennt: i50 - 12o ,u, i2o - 88,u, 75 - 6o ,u und > 6o ,u. Diese Fraktionen wurden mit einem Kalksteinstaub gemischt, ,die Helligkeit des Gemisches wurde mit dem Photometer gemessen und der gefundene Wert als Ordinate über der zugehörigen Fraktion (Abszisse) eingetragen. Die Ordinatenachse ist logarithmisch geteilt. Soll nun die unbekannte Korngröße eines anderen Kohlenstaubes festgestellt werden, so ist eine Probe desselben mit dem gleichen Kalksteinstaub i : i zu mischen und der Weißgehalt der Mischung mit einem geeigneten Instrument zu messen. Mit diesem Weißgehalt als Ordinate wird an der Kurve die gesuchte mittlere Korngröße des Kohlenstaubes als Abszisse abgegriffen.
Abb.2 zeigt die Anwendung des Verfahrens zur Kontrolle eines Mahlungsvorganges bei Marmorstaub. Als Kontraststaub ist ein Kohlenstaub genommen. Als Abszissen sind hier die Mahlungszeiten gewählt.
Abb. 3 zeigt dasselbe für einen Oberschlesischen Kohlenstaub; der Versuch ist mit drei Kontraststauben parallel durchgeführt, nämlich mit Bariumsulfat, Marmor und Kalkstein. Das Bild zeigt, daß diese drei Staubarten in der vorliegenden Feinheit für diesen Zweck gleich gut geeignet sind.
Die Kurven in Abb.2 und 3 lassen den Fortschritt des Zerkleinerungsvorganges zu jedem Zeitpunkt mit einer Sicherheit, Einfachheit und Schnelligkeit erkennen, die auf anderen Wegen bisher nicht erreicht sein dürften.
Sollen spätere Mahlungen desselben Materials bis zu demselben Feinheitsgrad getrieben werden, besonders auch auf anderen Mühlen, so ist wiederum die Mischung i : i mit demselben Material und Messung des Weißgehaltes vorzunehmen, und die gewünschte Feinheit ist erreicht, wenn die Messung denselben Weißgehalt ergibt wie zuvor.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Feststellung der Korngröße staubförmiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß der zu untersuchende Staub in einem bestimmten Verhältnis mit einem gleichförmig gekörnten Staube von möglichst abweichender Helligkeit oder Farbe innig gemischt, der Helligkeitsgrad oder Farbton der Mischung festgestellt und mit anderen vorher festgestellten Helligkeits- oder Farbtonwerten verglichen wird.