DE1608299C3 - Verfahren zur Herstellung von Sinter aus einer basischen oder hochbasischen Mischung von Eisenerzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sinter aus einer basischen oder hochbasischen Mischung von EisenerzenInfo
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- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sinter aus einer basischen oder hochbasischen Mischung von Eisenerzen, namentlich
Hämatiten, und speziell ein Verfahren zur Regulierung des Gehalts dieser Mischung an Brennstoffen
zwecks Erlangung eines geeigneten Brenngrads.
Die richtige Dosierung des in die Sintermischung gelangenden Brennstoffs erweist sich auf Grund der
allgemeinen Tendenz, Brennstoffe von beliebiger und unterschiedlicher Qualität zu verwenden, als schwierig·
Um mit der erforderlichen Schnelligkeit auf den Brennstoffgehalt einwirken zu können, ist es ganz
5 offensichtlich empfehlenswert, nur solche Methoden anzuwenden, die eine schnelle Beurteilung des Brenngrads
des jeweiligen Sinters und dementsprechend der Wirkung, des zugesetzten Brennstoffs ermöglichen.
ίο Bei einer gegebenen Art von Sintermischung weiß
man, daß sich die mineralogische Zusammensetzung je nach dem Grad des Brennens entwickelt und daß
dies in gleicher Weise auch für die Eigenschaften des Sinters gilt.
Bei einer basischen oder hochbasischen Mischung von Eisenerzen, namentlich Hämatiten, hat man
festgestellt, daß die klassische Bestimmung der Mengen an Fe2O3 und Fe3O1 nicht ausreicht, um
den Brennstoffgehalt der Mischung zu regulieren mit dem Ziel, einen mit einer guten Qualität des
Sinters sowohl hinsichtlich Härte als auch hinsichtlich Reduzierbarkeit verträglichen Brenngrad zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel auszuschließen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art im wesentlichen dadurch
gelöst, daß man die Mengen an Tonerde, Kieselsäure und Kalk, wie sie der Mischung zugegeben
werden, in den richtigen Proportionen hält, um die Bildung einer maximalen Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit
zu gewährleisten, wobei der Mischung eine Menge an Festbrennstoff zwischen 3 und 8 °/o
zugesetzt wird.
Erfindungsgemäß entspricht das Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit,
das im größtmöglichen Mengenanteil im Sinter vorhanden sein soll, der folgenden Formel:
m Fe2O3 η SiO2 ρ Al2O3 5 CaO, wobei m + η + ρ
gleich 12 ist.
Man hat in der Tat festgestellt, daß bei einer basischen oder hochbasischen Mischung aus Eisenerzen,
namentlich Hämatiten, die Qualität des Sinters sowohl hinsichtlich seiner Härte als auch hinsichtlich
seiner Reduzierbarkeit umso besser ist, je größer die Menge der gebildeten sehr komplexen Verbindung
in der Art des vorerwähnten Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrits ist.
Die Bildung einer größtmöglichen Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß man eine Probe des Sinters entnimmt, diese Probe einer Röntgenfluoreszenzanalyse
unterzieht, das Vorhandensein von Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit im Sinter an Hand der für
dieses Ferrit charakteristischen Linien in dem erhaltenen Spektrum feststellt und die Arbeitsbedingungen
so wählt, daß diese Linien in der Nähe der größtmöglichen Intensität gehalten werden.
Die nach der Entnahme bis zum Vorliegen der Röntgenfluoreszenzanalysenresultate erforderliche
Zeit kann unter normalen Betriebsverhältnissen in der Größenordnung von 30 min liegen.
Um die Zeit zwischen der Entnahme und der Einwirkung auf den Brennstoff noch weiter zu verkürzen,
kann man sich erfindungsgemäß über die Bildung einer möglichst großen Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit
vergewissern, indem man eine Sinterprobe entnimmt, die magnetischen Eigenschaften
dieser Probe mißt und dafür Sorge trägt, daß der
Wert dieser Messung der magnetischen Eigenschaften des Sinters infolge der Beschaffenheit der behandelten
Mischung auf einer weitgehendst konstanten Höhe gehalten wird.
Man verfügt somit über zwei Methoden zur Bestimmung der Qualität des Sinters.
Die sehr schnell ansprechende Messung der magnetischen Eigenschaften des Sinters kann auf der
Arbeitsbühne vorgenommen werden. Sie zeigt dem Bedienungsmann Änderungen der Qualität des Sinters,
wann eine Brennstoffregulierung vorgenommen werden muß und in welcher Richtung die Korrekturen
durchgeführt werden müssen.
Die resultierende Maßnahme der Röntgenfluoreszenzanalyse vervollständigt die vorher erhaltenen
Informationen und führt zu einer besseren Charakterisierung der Herstellungsqualität.
Man kann diese beiden Methoden kombiniert anwenden dergestalt, daß man die Röntgenfluoreszenzanalyse
in längeren Intervallen, je nach Erfordernis drei bis vier mal je Tag, durchführt, um
so von Zeit zu Zeit die Vorrichtung zur Messung der magnetischen Eigenschaften des Sinters nachzueichen.
Zum besseren Verständnis des Gegenstands der vorliegenden Erfindung ist in der Anlage ein als
Beispiel zu betrachtendes Diagramm beigefügt, an Hand dessen sich die Entwicklung der Gehalte an
den verschiedenen mineralischen Bestandteilen (Fe2O3, Fe3O,!, Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit) des
Sinters in Abhängigkeit vom Gehalt an Festbrennstoff in der behandelten Mischung verfolgen läßt.
In diesem Diagramm sind auf der Ordinate die Gehalte an den verschiedenen mineralischen Bestandteilen
des Sinters und auf der Abszisse die Gehalte der behandelten Mischung an Festbrennstoff verzeichnet.
Die Kurve α bezieht sich auf die Entwicklung der Gehalte an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit, die Kurve b
auf den Hämatit (Fe2O3) und die Kurve c auf den
Magnetit (Fe3O4).
Was die Kurve α betrifft, so sind auch die Festigkeitswerte
Micum M 0/5 des Sinters aufgezeichnet, wobei diese Zahlen in gleicher Weise für die beiden
anderen Kurven b und c Gültigkeit haben.
Man sieht also klar und deutlich, daß die guten Micumindexwerte jeweils der größten Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit im Sinter sowie der Abstufung der für die Änderungen des Gehalts an Fe3O4 des Sinters stehenden Kurve entsprechen, wobei dieses Oxyd in erster Linie für die magnetischen Eigenschaften des Sinters verantwortlich ist.
Man sieht also klar und deutlich, daß die guten Micumindexwerte jeweils der größten Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit im Sinter sowie der Abstufung der für die Änderungen des Gehalts an Fe3O4 des Sinters stehenden Kurve entsprechen, wobei dieses Oxyd in erster Linie für die magnetischen Eigenschaften des Sinters verantwortlich ist.
Unter Zugrundelegung dieser Angaben ist das erfindungsgemäße Verfahren auch dadurch gekennzeichnet,
daß man die Röntgenfluoreszenzanalyse bzw. die Messung der magnetischen Eigenschaften
des Sinters durchführt und erforderlichenfalls auf die Menge des in die zu behandelnde Mischung gelangenden
Festbrennstoffs einwirkt, dergestalt, daß man dessen für den Ablauf des Sinterprozesses maßgebliehen
Wert in dem Bereich hält, in dem eine möglichst große Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit
vorhanden ist.
Das Diagramm zeigt deutlich, daß es zur Erlangung eines möglichst hohen Gehalts an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit
des Sinters nicht genügt, ausreichende Mengen an Tonerde, Kieselsäure und Kalk zur Verfügung zu haben, sondern daß darüber hinaus
auch noch eine richtige Regulierung des in die zu behandelnde Mischung gelangenden Festbrenn-Stoffs
erforderlich ist.
Überraschenderweise ist die Kurve c für Fe3O4 im
Bereich des Maximums der Kurve α für Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit
nahezu geradlinig, so daß sich hierdurch die beschriebenen, vereinfachten Regulierungsmöglichkeiten
durch die einfache Messung der magnetischen Eigenschaften ergeben.
Durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren verbessert man nicht nur die Härte, sondern
auch die Reduzierbarkeit des aus einer basisehen oder hochbasischen Mischung von Eisenerzen,
namentlich Hämatiten, gewonnenen Sinters.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Sinter aus einer basischen oder hochbasischen Mischung
von Eisenerzen, namentlich Hämatiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen
an Tonerde, Kieselsäure und Kalk derart gewählt werden, daß sie unter Bildung einer maximalen
Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit reagieren, wobei der Mischung eine Menge an Festbrennstoff
zwischen 3 und 8% zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem im Sinter in maximaler
Menge enthaltenen Kalk-Toncrdc-Silikat-Ferrit der Formel:
m Fe2O3 η SiO2 ρ Al2O,-. 5 CaO
der Zahlenwert m + η + ρ gleich 12 ist.
der Zahlenwert m + η + ρ gleich 12 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung einer
größtmöglichen Menge an Kalk-Tonerde-Silikiit-Ferrit
mittels einer Probe des Sinters überwacht wird, bei der durch eine Röntgenfiuoreszcnzanalyse
die für das Kalk-Tonerde-Silikat-Fcrrit charakteristischen Spektrallinien ermittelt und
durch Anpassung der Sintermischung im Bereich ihrer größtmöglichen Intensität gehallen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung einer
größtmöglichen Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit mittels einer Sinterprobe überwacht wird,
deren magnetische Eigenschaften gemessen werden, während der Wert dieser Messung der magnetischen
Eigenschaften des Sinters durch die Beschaffenheit der behandelten Mischung auf einer weitgehend konstanten Höhe gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Röntgenfluoreszenzanalyse
und die Messung der magnetischen Eigenschaften des Sinters derart kombiniert werden, daß die Mittel zur Messung der
magnetischen Eigenschaften des Sinters durch die Werte der jeweils in längeren Intervallen
vorgesehenen, etwa drei- bis viermal je Tag erfolgenden Röntgenfluoreszenzanalyse von Zeit zu
Zeit nachgeeicht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge
des in die zu behandelnde Mischung gelangenden Festbrennstoffs derart von den Ergebnissen
der Röntgenfluoreszenzanalyse bzw. der Messung der magnetischen Eigenschaften des Sinters geregelt
wird, daß dessen für den Ablauf des Sinterprozesses maßgeblichen Wert in dem Bereich
gehalten wird, in dem eine möglichst große Menge an Kalk-Tonerde-Silikat-Ferrit vorhanden
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
LU53223A LU53223A1 (de) | 1967-03-17 | 1967-03-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1608299A1 DE1608299A1 (de) | 1970-12-10 |
DE1608299B2 DE1608299B2 (de) | 1974-08-08 |
DE1608299C3 true DE1608299C3 (de) | 1975-03-27 |
Family
ID=19725155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681608299 Expired DE1608299C3 (de) | 1967-03-17 | 1968-03-15 | Verfahren zur Herstellung von Sinter aus einer basischen oder hochbasischen Mischung von Eisenerzen |
Country Status (5)
Country | Link |
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FR (1) | FR1559143A (de) |
GB (1) | GB1220521A (de) |
LU (1) | LU53223A1 (de) |
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1967
- 1967-03-17 LU LU53223A patent/LU53223A1/xx unknown
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1968
- 1968-02-08 FR FR1559143D patent/FR1559143A/fr not_active Expired
- 1968-03-04 GB GB1033268A patent/GB1220521A/en not_active Expired
- 1968-03-14 NL NL6803658A patent/NL6803658A/xx unknown
- 1968-03-15 DE DE19681608299 patent/DE1608299C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1608299B2 (de) | 1974-08-08 |
DE1608299A1 (de) | 1970-12-10 |
GB1220521A (en) | 1971-01-27 |
LU53223A1 (de) | 1968-12-09 |
FR1559143A (de) | 1969-03-07 |
NL6803658A (de) | 1968-09-18 |
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