DE577540C - Herstellung von Staerke - Google Patents

Herstellung von Staerke

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DE577540C
DE577540C DEK109383D DEK0109383D DE577540C DE 577540 C DE577540 C DE 577540C DE K109383 D DEK109383 D DE K109383D DE K0109383 D DEK0109383 D DE K0109383D DE 577540 C DE577540 C DE 577540C
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starch
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification
    • C08B30/042Extraction or purification from cereals or grains

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Description

  • Herstellung von Stärke Es ist bekannt, Reis, Mais durch bakterielle Gärung, besonders durch Milchsäuregärung, für die Stärkegewinnung aufzuschließen, ebenfalls ist hierbei die Verwendung von Milchsäurekulturen nichts Neues. Die bisher angewandten Milchsäurebakterienkulturenvergären Malzzucker, der sich bei der hydrolytischen Spaltung der Stärke durch Diastase bildet, stark. Das in der Gärungsindustrie meist verwendete Bakterium Delbrückii veranlaßt in Getreideschrotaufschwemmungen bekanntlich bei geeigneter Temperatur starke Säurung. Das Bakterium Delbrückii ist ein typischer Stärke-Milchsäuregärer.
  • Der Fortschritt unserer Erfindung besteht in der Verwendung von Stärke nicht hydrolytisch spaltenden Joghurtbakterien. Von ihnen wird Stärke nicht enzymatisch angegriffen, so daß man sie bekanntlich auf Stärke fixiert als Trockenkulturen in Handel bringen kann.
  • Man hat Joghurtbakterien aus diesem Grunde als typische Milch-Milchsäuregärer bezeichnet. Benutzt man zur Kultur der Joghurtbakterie die ihm Lebensbedingungen schaffenden, an Milchzucker reichen Molken, so wird sich die Wirkung der Bakterie nur darauf erstrecken, sich auf Kosten des Reiseiweiß den zur Entwicklung erforderlichen Stickstoftbedarf zu verschaffen. Dieses wird dadurch erleichtert, daß geringe Mengen Eiweiß noch immer in. den Molken vorhanden sind, so daß eine kräftige Säuerung der Molkenkultur selbst möglich wird. Die gebildete Milchsäure begünstigt außerordentlich die Quellung der Reiseiweißstoffe und erleichtert hierdurch die Aufnahme, die Ausnutzung durch das Joghurtbakterium.
  • Diese dem Bakteriologen lange bekannten Tatsachen habe ich durch folgenden Versuch praktisch. bestätigt gefunden: Eine vom Institut für Gärungsgewerbe stammende Kultur des Bakterium Delbrückii wurde mittels eines Verstäubers in ioo g Reismehl des Handels eingespritzt. Die so erhaltene Kultur wurde jetzt in einer Partie mit aoo ccm sterilem Wasser übergossen im Thermostaten bei 4o° C belassen. Es trat starke Säurung ein. Bei mikroskopischer Untersuchung zeigten sich augenscheinlich abgelöste, d. h. verletzte Stärkekörner. Nach zq.Stunden wurden z,35% Milchsäure titriert.
  • Wurde der Versuch in gleicher Weise mit einer Reinkultur des Joghurtbakteriums, die auf 11vlilchzucker-Milchagar gezüchtet war, wiederholt, so trat keine Säurung durch das Joghurtbakterium ein.
  • Wurde jedoch eine Kultur der Bakterie in Molken benutzt, so ließ sich nach 24 Stunden eine kräftige Säurung feststellen, die allerdings die des Bakterium Delbrückii nicht erreichte. Sie betrug o,¢7 % Milchsäure.
  • Die Vorteile in der Benutzung der Joghurtbakterie zur Reisstärkegewinnung liegen also, verglichen mit den bei gewöhnlicher Temperatur gärenden Säuren, darin, daß eine Infektion im Betriebe leicht auszuschalten ist, weil das Bakterium wie auch das Bakterium Delbrückii. bei verhältnismäßig hoher Temperatur erst wächst und gärt. Infolgedessen sind die abfallenden bzw. anfallenden Abwässer als reine Milchsäureeiweißlösungen sehr wertvoll. Vor dem in Brauerei- und Brennereibetrieben so außerordentlich wertvollen Bakterium Delbrückii hat es den großen Vorteil, daß seine Verwendung zu keinem Stärkeverlust führt. Herstellung der Reisstärke Zweckmäßig benutzt man als Reinkultur eine solche von Joghurtbakterien in vorher pasteurisierten Molken. Diese werden bei etwa 42° C mit Joghurtbakterien oder einer Kultur dieser Bakterien geimpft, die so hergestellte Kultur bei 35 bis 42° C 6 Stunden belassen. Die Kulturen werden zur Verhütung einer zu starken Gärung kühl aufbewahrt. Beispiel Reisgrieß wird in durch Dampfrohr heizbaren Kammern mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser, z. B. 5ookg Reisgrieß und 5oo 1 Wasser, ungefähr 20 Minuten auf 45°C erwärmt. Zur gleichmäßigen Durchwärmung der Masse ist ein Durchmischen erforderlich. Dieses kann bei primitiver Einrichtung durch Krücken, andernfalls durch .ein geeignetes Rührwerk erfolgen. Dann stellt man die Heizung ab und setzt der für die Gewinnung der Stärke aufzuschließenden Masse (auf 5ookg Reis oder Maisgrieß z. B. mindestens ro 1) Joghurtmolken zu und überläßt bei einer nicht 'unter 35° C sinkenden Temperatur der milchsauren Gärung. Damit diese gleichmäßig in der ganzen Masse erfolgen kann, wird das Gärgut zwei- bis dreimal mittels Rührwerk oder Krücken durchgearbeitet.
  • Nach der Gärung passiert das aufgeschlossene Rohmaterial einen Porzellanwalzenstuhl mit eng gestellten Walzen, um noch zusammenklebende Stärkekörner zu trennen und die in der milchsauren Gärung löslich gewordenen Eiweißstoffe durch Wasserspülung zu, entfernen. .
  • Das wasserreiche Mahlgut überführt man in eine Leerkammer, arbeitet nach nochmaligem Zusatz von etwa 5oo 1 Wasser auf 5ookg Rohmaterial kräftig durch. Das Durchspülen kann sehr zweckmäßig durch Einpressen von Wasser erfolgen, es genügt aber auch ein Zufiießenlassen und nachfolgendes Mischen.
  • Nach dem Absetzen läßt man das Spülwasser, das 'neben gelösten Kohlenhydraten und geringen Mengen Stärke die gelösten Eiweißstoffe .enthält, ab und leitet es als wertvolle Proteinquelle der Futtermittelfabrikation zu. Das Satzmehl wird auf 5oo kg nochmals mit Soo 1 Wasser nochmals zur Entfernung der letzten Eiweißmengen kräftig durchgespült. Nach abermaligem Absetzen wird auch dieses Spülwasser, wenn der Proteingehalt es noch wirtschaftlich erscheinen läßt, der Futtermittelaufschließung zugeführt. Das bei weiterem Auswaschen anfallende Abwasser kann ohne jede Gefahr unmittelbar in die Flußläufe geleitet werden.
  • Das nach dem letzten, Auswaschen verbleibende Satzmehl wird in üblicher Weise getrocknet, gepulvert und gesiebt.
  • Abgesehen von der Durchführung der Milchsäuregärung läßt sich der Fabrikationsgang entsprechend etwa vorhandener Einrichtungen abändern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung "von Stärke aus gemahlenem Reis, Reismehl oder Reisgrieß durch Mischen des Materials mit Wasser bei 45'C, Einsaat von joghurtbakterien-Molkenkultur, Milchsäuregärung bei etwa 40 bis 45° C und Weiterverarbeitung in sonst üblicher Weise.
DEK109383D 1928-05-12 1928-05-12 Herstellung von Staerke Expired DE577540C (de)

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