DE576210C

DE576210C - Vorrichtung zur ununterbrochenen Destillation von Mineraloelen und verwandten Stoffen

Info

Publication number: DE576210C
Application number: DEA60567D
Authority: DE
Original assignee: AVENARIUS GEB
Current assignee: AVENARIUS GEB
Priority date: 1931-02-01
Filing date: 1931-02-01
Publication date: 1933-05-11

Description

Vorrichtung zur ununterbrochenen Destillation von Mineralölen und verwandten Stoffen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur ununterbrochenen Destillation von Mineralölen und verwandten Stoffen im@ Gegenstromprinzip, die vornehmlich zur Erneuerung gebräuchter Öle dient.
Gebrauchte öle haben eine wesentlich andere Beschaffenheit als Rohöle, und >zwar einerseits wegen ihrer aus den verschiedenen Verwendungsformen stammenden Verunreinigungen, andererseits weil sie, in größeren Mengen gesammelt, als Bestandteile Öle der verschiedensten Herkunft enthalten und demzufolge in ihrer Zusammensetzung die größten Verschiedenheiten aufweisen.
Die Ablauföle müssen, soll eine wirtschaftliche Ausbeute erzielt werden, sehr schonend behandelt werden. Zu diesem Zwecke ist es nötig, die Erhitzung nur so weit zu treiben, daß die Bestandteile des zugeführten Öles, die bei niedriger Temperatur verdampfen, und die Verwendung des Öles als Schmiermittel beeinträchtigen, entfernt werden. Weiter ist es erforderlich, diese Erwärmung zeitlich möglichst abzukürzen. Zu diesem Zwecke wird eine Vergrößerung der Oberfläche gewählt. Aus dem gleichen Grunde ist, um die jeweils zu behandelnde Menge möglichst zu verringern und die alsbaldige Rückkühlung des behandelten Öles zu bewirken, die Vorrichtung so ausgestaltet, daß unmittelbar im Anschluß an die Rieselfläche das öl angestaut und laufend mit direktem Wasserdampf ausgeblasen wird. Aus diesem Grunde bildet die schräge Rieselfläche bei der neuen Vorrichtung einen organiqchen Bestandteil der ganzen Vorrichtung. Es ist bekannt, Öle während des Destillationsvörganges über eine Rieselfläche zu leiten. Es ist ferner bekannt, während des Destilliervorganges die Öle mit direktem Dampf durchzublasen, es ist dagegen nicht bekannt, das zu behandelnde Öl am Ende der Rieselfläche anzustauen und an dieser Stelle' den Dampf durchzublasen. Hierbei kann derart verfahren werden, daß das Medium, durch das die Bodenfläche beheizt wird, direkt zum Durchblasen des Öles benutzt wird.
Der mit der neuen Vorrichtung erzielte technische Fortschritt liegt in der, schonenden. Behandlung der öle, die gerade bei den Altölen in . nöglichst kurzer Zeit und unter Anwendung möglichst niedriger Temperaturen erfolgen muß.
Von Vorteil ist dabei auch, daß der Dampf die große Oberfläche des rieselnden- Öles bestreicht und die Verdampfung der niedrig siedenden Bestandteile unterstützt. Durch zweckmäßige Einstellung der für die Einführung bzw. Ableitung des Öles vorgesehenen Ventile wird die Durchströmgeschwindigkeit und Menge so geregelt, daß stets eine ausreichende Menge ü1 am Ende der Rieselfläche vorhanden ist und die Einwirkung des .durchströmenden Dampfes den Erfordernissen entspricht.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung dargestellt, und zwar bezeichnet a den Reaktionsraum, der durch die Zwischenwand b in die Heizkammer c und den Gasraum d geteilt wird. Die Heizkammer c kann bei e mit Heißdampf beschickt werden, der durch das Ventil/ regulierbar ist. Durch die Düse g verl,äßt der Heißdampf die Heizkammer c und tritt in, die Reaktionskammer d -ein. Das zu destillierende Produkt, das sich im Behälter m befindet, . wird durch das Zuleitungsrohr n vermittels des Reduzierventils o und den Verteiler p auf die schrägstehende Heizkammerwand gebracht, auf welcher es in dünner Schicht abläuft, um sich im unteren Teil des -Apparates zu sam-, meln, bis es das Niveaur erreicht hat. Der Heißdampf tritt aus der Heizkammer e durch die Düse g in das Öl ein, bläst dieses in Pfeilrichtung aus, belädt sich mit den von der Öloberfläche q entweichenden Dämpfen und verläßt den Reaktionsraum d in Pfeilrichtung durch das Destillationsrohr 1. Zur besseren Hinausführung der von der Öloberfläche q verdampfenden Produkte ist die Dampfleitung h vorgesehen, die bei k in den Üeaktionsraum einmündet und durdlh das Ventil i regulierbar ist. Durch Einstellung des Ventils s wird das nun von bestimmten Fraktionen befreite Öl der Apparatur wieder entnommen. Die durch das Destillierrohr l entweichenden Gase werden durch die Kühlschlange u, die sich im Kühler t befindet, kondensiert, und die Kondensate treten bei v in den Wasserscheider w ein. Durch das Tauchrohr x verläßt das Dampfkondensat bei y die.-'Apparatur, während die Öldestillate, vom Wasser befreit, durch den Überlauf z ablaufen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur ununterbrochenen Destillation von Mineralölen und verwandten Stoffen im Gegenstromprinzip unter Verwendung einer geneigten Rieselfläche und von direktem Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigte Rieselfläche, die durch Dampf, heiße Gase, den elektrischen Strom oder auf andere Weise beheizt wird, die Bodenfläche der Destillierblase bildet, über die das zu behandelnde Gut in dünner. Schicht hinabfließt, wobei regulierbare Ventile (o und s) am Zu- und Abflußrohr angebracht sind, durch welche die Strömungsgeschwindigkeit so geregelt wird, daß sich das Gut am unteren Ende der geneigten Fläche anstaut, während das Dampfzuführungsrohr Auslässe (g und k) besitzt, die den Dampf zwingen, einerseits die angestaute Ölmenge zu durchdringen, andererseits die dünne Ölschicht auf der Rieselfl.äche zu bestreichen.