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Rundkettelmaschine Bekannt sind Rundkettelmaschinen zum Zusammenketteln
von gewirkten und gestrickten Warenstücken, deren Nadelkranz sich mit gleichmäßiger
Geschwindigkeit bewegt; bekannt ist auch, zur Nahtbildung fadenführende Nähnadeln
in krummer, kreisbogenförmiger und gerader Ausführung zu verwenden, wobei. z. B.
die krumme Nadel, während sie sich in der Zasche der Aufstoßnadel bewegt, eine zweite
Bewegung in tangentialer Richtung zum Aufstoßnadelkranz ausführt oder die gerade
Nadel bekannter Ausführungen sich radial gerichtet quer zu ihrer Längsrichtung um
den Mittelpunkt des Aufstoßnadelkranzes mit der jeweiligen Aufstoßnadel bewegt,
um nach der Stichbildung in die Ausgangsstellung zurückzukehren. Die Vorzüge der
geraden Nähnadel gegenüber der krummen, insbesondere beim Ketteln feiner Ware, sind
bekannt und allgemein anerkannt. Ein Nachteil der geraden Nadel ist der Umstand,
daß diese in ihrer gesamten Länge, soweit sie sich über der Fontur bewegt, in der
Zasche der Aufstoßnadel laufen muß.- Bei dem geringen Zwischenraum, der zum sicheren
Einstechen in die aufgehängten Maschen der Warenstücke nötig ist, genügt die kleinste
Verlagerung der Nähnadel oder der Aufstoßnadel, um die Nähnadel mit der Aufstoßnadel
in Berührung zu bringen, so daß die Nähnadel -in der Zasche reibt; dadurch entstehen
scharfe Kanten, die Reißen der Ware oder des Nähfadens verursachen. Man versuchte
dies dadurch abzustellen, daß man die Nähnadel etwas schräg zur Auf-Stoßnadel nach
unten neigte. Damit ist aber die Möglichkeit des Auflaufens der Nadelspitze auf
die Aufstoßnadel nicht abgestellt; denn gerade die Nadelspitze ist am empfindlichsten
und kann bei Beschädigung die größten Störungen verursachen. Die Bewegung der Nadel
mit der Aufstoßnadel während der Stichbildung und die Zurückführung in die Ausgangsstellung
nach der Stichbildung erfolgt Bekannterweise durch Kurven oder Exzenter. Bei Verwendung
von Kurven muß das bewegte, die Nadelstange tragende Maschinenteil mittels einer
Feder an die Kurve gedrückt werden, was nicht vollkommen zuverlässig ist. Bei Antrieb
der seitlichen Nähnädelbewegung durch geschlossene Kreisexzenter entsteht dagegen
keine gleichförmige Bewegung, wie sie der gleichmäßige Gang des Aufstoßnadelkranzes
verlangt, so daß auch bei dieser Antriebsart Fehler in Kauf genommen werden müssen;
nachteilig ist es ferner, die Lagerungsteile der die Nähnadel tragenden Nadelstange
die nötige Schwenkbewegung der Nähnadel mit ausführen zu lassen, da dadurch nur
unnötig Massen beschleunigt werden und weitere Fehlerquellen auftreten, so daß die
Vorteile der- Rundkettelmaschine mit gleichmäßig sich drehendem Aufstoßnadelkranz
gegenüber der Rundkettelmaschine mit bei jeder Stichbildung unterbrochener Bewegung
des Nadelkranzes oft auf Kosten der Güte der Naht übernommen werden.
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Zweck vorliegender Erfindung ist die Beseitigung dieser Nachteile
dadurch, daß die
Nähnadel um die vor- und rückwärts gehende Nadelstange
geschwenkt wird und in ihrer Achse parallel zur Nadelstangenachse oder auch etwas
zu ihr geneigt in einer mehr oder weniger großen Entfernung unter der Nadelstange
liegt. Dadurch wird erreicht, daß ein feststehendes Nadelstangenlager verwendet
werden kann, welches Ungenauigkeiten der Nadellage zur Aufstoßnadel unmöglich macht,
und die seitliche Bewegung der Nähnadel unter geringster Massenbewegung vor sich
geht. Durch die Bewegung der Nähnadel in einem Kreisbogen, der in einer Ebene liegt,
die ungefähr oder genau senkrecht zu der, Ebene steht, in der sich der Aufstoßnadelkranz
bewegt, ist es möglich, die Lage der Nadelstange, diejenige der Nadel und die Bewegungsfolgen
so anzuordnen, daß die Nadel nur im Moment des Einstechens in die Maschen eine tiefste
Stellung zur Aufstoßnadel hat; sonst aber etwas von der Zasche abgehoben wird. Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist die Art der Erzeugung der seitlichen Nadelbewegung
durch einen indirekten Antrieb mittels Kurbel oder Kreisexzenters. Die wechselnde
Schwinggeschwindigkeit der in einem Kreisbogen oder auf einer Geraden geführten
Kurbel-oder Exzenterstange bei mit gleichmäßiger Winkelgeschwindigkeit sich drehender
Kurbel oder sich drehendem Exzenterkörper wird nicht direkt auf die um ihre eigene
Achse schwenkende Nadelstange übertragen. Diese Schwinggeschwindigkeit wird vielmehr
in eine gleichförmige Arbeitsgeschwindigkeit übersetzt, wozu die sich für die Kurbel-
oder Exzenterstange nahe den Totpunkten der Kurbel oder des Exzenters ergebenden
geringen Schwinggeschwindigkeiten vergrößert bzw. die höchsten Schwinggeschwindigkeiten
an den um 9o ° von den Totpunkten entfernten Stellen verkleinert werden. Hierdurch
wird eine Verflachung der Geschwindigkeitskurve erreicht, die innerhalb eines großen
Drehwinkels der Kurbel oder des Exzenters eine gleichförmige Arbeitsgeschwindigkeit
zur Folge hat. Es wird somit eine Möglichkeit geschaffen, die Vorteile des Kreisexzenters
auszunützen und die Nadelschwenkung genau gleichmäßig mit den Aufstoßnadeln auszuführen,
wobei die die Schwenkung ausführenden Teile in nicht bewegten Lagerstellen geführt
sind.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar. Es zeigen: Abb.
i eine Seitenansicht der Maschine. Die nahtbildenden Werkzeuge außer der Nähnadel
sind bekannt, daher nicht mitgezeichnet, Abb.2 eine Ansicht des Nähnadelantriebes
von oben, Abb. 3 einen Schnitt in Richtung A-B laut Abb. _, gesehen nach dem Aufstoßnadelkranz
von der Antriebswelle aus, Abb. 4 die Schwenkbewegung der Nadel um die Nadelstange
in schematischer Darstellung, Abb. 5 bis 8 die Bewegung der Nadel zu einer Aufstoßnadel
während eines Arbeitsspieles, Abb. 9 die radiale Einstellung der Nähnadel bei der
Schwenkung, wenn die Nadel schräg zur Nadelstange gestellt ist, Abb. io eine schematische
Darstellung der gesamten Nadelschwenkbewegung mit zwei Geschwindigkeitskurven, Abb.
1i die schematische Darstellung der Nadelschwenkbewegung nach Abb. io, von oben
gesehen.
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Die in Abb. i bis 3 dargestellte Kettehnaschine zeigt nur die Teile,
die erfindungsgemäß zur Erzeugung der Nadelbewegung nötig sind, und den Nadelkopf.
Das kastenförmige Untergestell i trägt angeschraubt oder angegossen den Arm 2, an
dem mittels des Bolzens 3 der Nadelkranzteller 4 unverdrehbar befestigt ist. Auf
der konisch geformten Stirnkante 5 des Tellers 4 lagert drehbar der Aufstoßnadelkopf.
Letzterer besteht aus dem Kopfring 6, in den der Messingring 7 eingepreßt ist, auf
welchem die Aufstoßnadeln 8, 9, io usf., durch die Platten ii aufgedrückt, lagern.
Der Ring 12 schützt den gesamten Nadelkopf vor Abheben nach oben. Der Aufstoßnadellropf
wird in gleichmäßige Umdrehung versetzt, und zwar von der Antriebswelle 13 aus über
die Winkelräder 14 und 15; letzteres sitzt auf der Kopfwelle 16 mit der Schnecke
17, die das Schneckenrad 18 treibt; das Schneckenrad 18 sitzt auf einer am Teller
4 gelagerten Welle i9, die am äußeren Ende das Ritzel2o trägt, welches seinerseits
mit dem Zahnkranz an der unteren Seite des Ringes 6 in Eingriff steht. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen Antriebswellen- und Nadelringdrehung ist in bekannter Weise so gehalten,
daß bei einer Umdrehung der Antriebswelle 13 der Aufstoßnadelring sich so weit dreht,
da.ß eine Aufstoßnadel an die Stelle der vorhergehenden rückt, d. h. der Nadelring
dreht sich um eine Teilung der Aufstoßnadeln. Durch Auswechseln von Schnecke 17
und Schneckenrad 18 kann die Drehung des Nadelkopfes 6 seiner Teilung entsprechend
reguliert werden.
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Die Nadelstange 21 ist erfindungsgemäß in einem am Arm 2 festgeschraubten
Nadelstangenlager 22 hin und her bewegbar und um ihre eigene Achse drehbar gelagert.
Das Nadelstangenlager 22 ist als Doppellager ausgebildet, und zwar besteht es aus
den beiden Lagerköpfen 23 und 24, die durch den Arm 25 verbunden sind. Mittels Schrauben
53 und 54 ist der Lagerfuß am Arm 2 verstellbar .angeschraubt, was hauptsächlich
für das Einarbeiten der Maschine von Bedeutung ist. Auf dem dem Aufstoßnadelring
6 zu liegenden Ende der Nadelstange 21 ist ein Nadelkopf 26 befestigt, der in seiner
unteren Bohrung das Nadellager 27, mit der Schraube 28
befestigt,
trägt. Auf das Nadellager 27 ist die gerade Nähnadel 29 durch die Platte So und
die Schraube 31 festgeklemmt. Die hin und her gehende Bewegung der Nadelstange
21 wird von dem Exzenter 32 erzeugt, dessen Exzenterring 33 durch eine Gelenkverbindung
34 den zweiarmigen Hebel 35 in schwingende Bewegung versetzt. Der Hebel 35 ist um
den am Arm 2 festgeschraubten Bolzen 36 drehbar gelagert. In einem Langschlitz im
oberen Hebelarm des Hebels 35 ist ein Bolzen 37, nach oben und unten verstellbar,
durch die Mutter 38 festgeschraubt; dieser Bolzen 37 greift in die Ringnut eines
Mitnehmers 39 ein, der seinerseits mit der Nadelstange 2i fest, aber verstellbar
verbunden ist. Die Breite der Ringnut entspricht genau dem Durchmesser des in sie
eingreifenden Bolzens37. Dieser Ringkörper oder Mitnehmer 39 ermöglicht eine Verdrehung
der-Nadelstange um ihre Achse, trotz des Eingriffs des eine hin und her gehende
Bewegung ausführenden und auf die Nadelstange übertragenden Bolzens 37. Durch Verstellung
des Bolzens 37 im Schlitz des oberen Hebelarmes von Hebel 35 können erfindungsgemäß
feine Verstellungen im Nadelstangenhub vorgenommen werden. Damit nun die Nadel 29,
während sie sich in ihrer Vorwärtsbewegung über den Aufstoßnadeln befindet, deren
Bewegung in seitlicher Richtung mitmacht und, wenn sie sich nach der Nahtbildung
wieder von den Aufstoßnadeln zurückbewegt, wieder in die Ausgangsstellung zurückschwenkt,
um vor der folgenden Aufstoßnadel stehend und über diese wieder einstechend, das
Arbeitsspiel von vorn beginnen zu können, wird die Nadel erfindungsgemäß um die
Achse der Nadelstange 21 in eine schwingende Bewegung versetzt. Liegt die Nadel
parallel zur Nadelstangenachse, so bewegt sie sich während der Schwenkung auf dem
Mantel eines Zylinders; ist sie dagegen schräg zur Nadelstangenachse eingestellt,
wie es in Abb. i in für die Praxis etwas übertriebener Weise dargestellt ist, dann
bewegt sie sich auf dem Mantel eines Kreiskegels. Diese Schwenkbewegung der Nadel
29 wird durch das auf der Antriebswelle 13 sitzende Kreisexzenter 40 erzeugt,
um welches ein zweites Exzenter 41 verstellbar verschraubt sitzt; durch Verstellung
dieser beiden Exzenter 40 und 41 gegeneinander kann der Hub des Gesamtexzenters
verstellt und somit die Ausmaße der seitlichen Schwenkung der Nähnadel 29 reguliert
werden. Auf der festen, nicht drehbaren Welle 42 ist, durch zwei Stellringe 55 und
56 (Abb. 2) gegen seitliche Verschiebung gesichert, ein Doppellagerarm 43 drehbar
gelagert, welcher zwei Gleitlager 44 und 45 trägt. Unterhalb des Lagers 45 ist ein
kurzer Schenkel 46 angegossen, in den seitlich der Bolzen 47 eingeschraubt ist.
An diesem Bolzen ist der Kopf der Exzenterstange 48. gelenkig befestigt und vermittelt
dem Lagerarm 43 und mit ihm den Lagern 44 und 45 eine schwingende Bewegung um die
Welle 42. In den Lagern 44 und 45 lagert gleitbar und drehbar eine Gleitstange 49.
Die Nadelstange 2i und die Gleitstange 49 sind so miteinander verbunden, daß eimnal
die Vor- und Rückwärtsbewegung der Nadelstange auch von der Gleitstange 49 in den
Lagern 44 und 45 mitgemacht wird, anderQrseits auch die durch das Exzenterpaar 40/4z
bewirkte auf und nieder gehende Bewegung der Gleitstange 49 als Schwenkbewegung
auf die Nadelstange übertragen wird, die dadurch und mit ihr die Nadel 29 um ihre
(der Nadelstange) Achse gedreht wird. Die Verbindung der beiden Stangen 2i und 49
besteht aus einem Schwenkhebel 5o, der auf der Nadelstange 21 festgeschraubt ist,
und einem Mitnehmerbolzen 51, der in der Bohrung des Schwenkhebels 5o axial verschiebbar
und drehbar gelagert ist und mit seinem Kopf auf der Gleitstange 49 fest verschraubt
ist. An Stelle der festen Verschraubung kann, wie Abb.3 zeigt, ein Kugelgelenk vorgesehen
werden, dessen Kugel 5z auf die Gleitstange 49 aufgeschraubt ist, so daß die beiden
Verbindungsglieder 50 und 51 nur die hin und her gehende Bewegung der Nadelstange
21 und die durch die auf und nieder .gehende Bewegung der Gleitstange 49 hervorgerufene
Verdrehung oder Schwenkbewegung der Nadelstange 21 mitmachen, im übrigen aber nach
allen Richtungen nachgeben, was auch nötig ist, um Spannungen im Material zu vermeiden,
da die beiden Stangen 2i und 49 sich windschief zueinander bewegen. Um die Wirkung
dieser Anordnung in bezug auf die seitliche Nadelbewegung zu erkennen, ist die Schwenkbewegung
in den Abb. io und ii schematisch dargestellt. Die hin und her gehende Bewegung
der Nadelstange ist in vier Stellungen a, b, c und d dargestellt,
indem die Buchstaben a, b, c und d als Indizes für die jeweilige Stellung den durch
ihre Bezugszeichen gekennzeichneten Maschinenteilen beigefügt sind. b kennzeichnet
die Umkehrstellung der Nadel 29 über der Aufstoßnadel9, c die Mittelstellung der
Nadel beim Rückgang aus der Zasche der Aufstoßnadel heraus, d die Umkehrstellung
der Nadel außerhalb der Aufstoßnadel und a die Mittelstellung beim Vorwärtsgang
der Nähnadel, also etwa kurz nachdem sie über die Aufstoßnadel gelangt ist. Die
eingezeichnete Kurbel, die sich um die Welle 13 dreht, deutet das Exzenterpaax 40/4i
an. Die eingezeichneten Stellungen des Kurbelzapfensa, b, c und
d entsprechen den Stellungen der Näh-
nadel 29a, 29b, 29, und 29d.
Die durch die Drehung der Kurbel um den Punkt 13 (entsprechend der Drehung des Exzenterpaares
40 4 bewirkten Stellungen des schematisch dargestellten Lagerarmes 43 mit der Gleitstange
49 sind ebenfalls durch die Indizes ca, b, e und d'
zur jeweiligen
Nadelstellung gehörig gekennzeichnet, desgleichen im Grundriß Abb. ii die Verbindungs-
und Schwenkglieder 5o und 51. Auf dem durch den Gelenkkopf der Kurbelstange beschriebenen
Weg - Kreisbogen um 42 - sind die Geschwindigkeiten dieses Gelenkkopfes ohne Berücksichtigung
des Verhältnisses von Kurbel zu Kurbelstange radial zu 42 aufgetragen, und man erkennt
die bekannte Geschwindigkeitskurve C der geradegeführten Kurbelbewegung, die starke
Beschleunigung und Verzögerung und überhaupt keine Stelle mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
aufweist. Diese Bewegung, direkt auf die Schwenkung der Nadel übertragen, würde
ergeben, daß die Nähnadel a9 anfangs beschleunigt schwenkt und der Bewegung der
Aufstoßnadel vorauseilt und dann hinter dieser zurückbleibt. Durch die beschriebene
und dargestellte Umformung der durch die Kurve C dargestellten Geschwindigkeiten,
die durch das Exzenterpaar 4041 erzeugt werden, entsteht eine Geschwindigkeitskurve
D, die die Geschwindigkeiten des Kugelgelenkes 52 in seiner Drehung um die Nadelstangenachse
und somit auch die Verhältnisse der einzelnen Schwenkgeschwindigkeiten der Nadel
$9 selbst darstellt. Die einzelnen Geschwindigkeiten, die durch die Kurve D dargestellt
sind, erhält man durch Multiplizieren der jeweiligen Geschwindigkeit des Punktes
47 (Kurve C) mit dem Verhältnis des Radius 42-47 zu dem der gesuchten Geschwindigkeit
entsprechenden Radius 42-52, da durch das Gleiten der Verbindungsglieder
56, 51 mit der Gleitstange 49, hervorgerufen durch die Hinundherbewegung
der Nadelstange 2i, der Punkt, an dem die von dem Exzenterpaar 4041 hervorgerufene
Bewegung die Drehung der Nadelstange 21 erzeugt, auf der Gleitstange 49 oder, wie
in Abb. i bis 3 gezeichnet, mit dieser sich in ständiger Bewegung zum Drehmittelpunkt
befindet (Welle 42) und der auf die Drehung der Nadelstange 21 wirkende Kreisbogen
der Exzenterbewegung um den Punkt 42 seinen Radius in einem Arbeitsspiel stetig
verändert.
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Zu der Kurbelstellung b z. B. gehört die Geschwindigkeit des Kurbelstangenkopfes
Vb; dieser momentanen Bewegung des Gleitlagergelenkes 47 entspricht eine Bewegung
des Kugelgelenkes 52b auf der Gleitstange 49 in einem Bogen mit Radius f um 42,
während der konstante Radius des Kreisbogens von 47 um 42 gleich e ist. Es verhält
sich nun die Geschwindigkeit in.47b zur Geschwindigkeit von 52b wie der zugehörige
Radius e zum Radius f. Die gesuchte Geschwindigkeit der Nadelstangendrehung ist
also: Z'b = I'b - fle. Die die auf diese Weise errechneten Geschwindigkeiten darstellende
Kurve D zeigt zum größten Teil eine gleichförmige Bewegung, so daß mittels Kreisexzenters
eine Nadelbewegung geschaffen ist, die genau der Bewegung der Aufstoßnadeln entspricht.
Durch Verstellen des Doppelexzenters 4041 kann die Schwenkung der Nadel entsprechend
der Teilung eingestellt werden. In der schematischen Darstellung ist die Nadel parallel
zur Nadelstange 21 eingestellt, so daß das Abheben der Nadel 29 von der Aufstoßnadel8
oder 9 oder io usw..lediglich durch kreisbogenförmige Bewegung der Nadel 29 um die
Nadelstange 21 bewirkt wird. In etwas übertriebener Darstellung zeigt dieses Abheben
in Abb. io* der vertikale Abstand der beiden Nadelstellungen 29" und 29,. Vorteilhaft
ist die Parallelstellung der Nadel 29 zur Nadelstange 2i bei Kettelmaschinen mit
feiner Teilung, also beim Ketteln von Ware, die bei geringster Beschädigung der
Aufstoßnadeln oder der- Nähnadel Fehler im Gewirke oder in der Naht aufweist. Die
bisher angewandte Schrägstellung der Nähnadel 29 schloß auch die Gefahr nicht aus,
daß die Ware beim Einstechen der Nähnadel 29 in die auf die jeweiligen Aufstoßnadeln
aufgehängten Maschen von ihr während ihrem Vorwärtsgang in dieser Richtung verschoben
wird, wodurch die Ware beschädigt werden kann und ferner mit Sicherheit ein Fehlstich
entsteht, da durch die mit der Nadel 29 vorgeschobenen Maschen eine normale Nadelschleifenbildung
ausgeschlossen ist und der Fänger, statt . in die Nadelschleife einzustechen, darüber
hinweggeht. Selbstverständlich steht einer Schrägstellung der Nadel 29 zur Nadelstange
21 in vorliegender Erfindung nichts im Wege, falls nicht die vorgenannten Fehler
auftreten. Wenn z. B. die Nähnadel 29 zur Nadelstange zi in einem angenommenen Winkel
a (Abb. 9) befestigt ist, dann bewegt sie sich bei ihrer Kreisbogenbewegung um die
Nadelstangenachse auf dem Mantel eines Kreiskegels, so daß, wie die Projektionen
der verschiedenen Nadelstellungen auf die Horizontalebene in Abb. 9 zeigen, auf
dem Weg von Stellung 29" zur Stellung 29dund zurück eine gleichzeitige Bewegung
der radial gerichteten Näh-
nadel 29 um einen wählbaren Mittelpunkt erfolgt.
Diese Annäherung der Nadelschwenkung an die Bewegung der Aufstoßnadeln kann bei
großen Teilungen in Frage kommen, bei denen die Abweichungen der einzelnen nebeneinanderliegenden
Aufstoßnadeln von. der Parallelen verhältnismäßig groß sind. Abb. 4 zeigt eine schematische
Darstellung der Nadelschwenkbewegung um die Nadelstange 21, wobei die Schrägstellung
der Nadel 29 zur Nadelstange 21 ähnlich Abb. 9 angenommen ist. Abb. 5 bis 8 zeigen
im Grundriß zu Abb. 4 die Stellung der Nadel 29 zu den Aufstoßnadeln 8, 9, io, wobei
die einzelnen Nadelstellungen in ihrer Bezeichnung den Stellungen der Nadel in Abb.
9, io und ii entsprechen. Abb. 5 stellt die ungefähre Mittel-- stellung der Nadel
während eines Arbeitsspieles dar; die Nadel beginnt sich über die Aufstoßnadel
9
zu bewegen. In Abb: 6 hat die Nähnadel die den Aufstoßnadeln zu liegende Totpunktstellung
erreicht und beginnt sich wieder zurückzubewegen, in Abb. 7 erreicht sie auf dem
Rückgang die Stellung von Abb. 5 und steht in Abb. 8 in der inneren Totpunktstellung;
während der Vorwärtsbewegung der Nähnadel in Abb. 8 bis zum Abschluß eines Arbeitsspieles,
der die Nähnadel wieder in der Stellung der Abb. 5 zeigt, hat sich die Aufstoßnadel
8 so weit bewegt, daß sie bei Beginn des neuen Arbeitsspieles an Stelle der Aufstoßnadel
9 (Abb. 5) steht. Die seitliche Bewegungsrichtung der Nähnadel 29 ist in Abb. 4
bis 8 durch Pfeile angedeutet, desgleichen die Vor- und Rückwärtsbewegung der Nadel
29 und die Drehung des Nadelringes mit den eingezeichneten Aufstoßnadeln 8 bis zo.
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Wesentlich in vorliegender Erfindung ist die Erkenntnis, daß zum sicheren
Arbeiten der Kettelmaschine und zur Bildung einer guten Naht unter Ausnützung der
Vorteile der bekannten geraden Nähnadel und des in bekannter Weise gleichmäßig sich
drehenden Aufstoßnadelkranzes die seitliche Nadelschwenkung, die die empfindlichste
Bewegung für die sichere Nahtbildung durch ihren periodischen Gleichlauf mit dem
Aufstoßnadelkranz darstellt, nicht durch die hin und her gehenden Massen der Nadelstange
und ihrer Antriebselemente gestört werden darf, ferner, daß zur Erzeugung dieser
Schwenkbewegung nicht Antriebsmittel verwendet werden dürfen, die äußeren Einflüssen
unterworfen sind, wie es bei Federn und Kurven der Fall ist. Die Antriebselemente
der Nadelschwenkbewegung laut vorliegender Erfindung, das sind das Doppelexzenter
40/4z und die die Nade1_stange 21 mit der Gleitstange 49 in der Schwenkrichtung
verbindenden Schwenkhebel 5o und Mitnehmerbolzen 51, sind nach dem Stande der heutigen
Werkstattechnik ohne Schwierigkeiten mit höchster Genauigkeit herstellbar, so daß
eine Abnutzung außer Frage steht und Fehler in der Schwenkbewegung der Nähnadel
zu den Aufstoßnadeln unmöglich sind. Die Einstellung der erfindungsgemäßen Anordnung
der gleichförmigen seitlichen Nadelschwenkbewegung kann durch Verlegung der einzelnen
Drehpunkte zueinander erfolgen; so wird z. B. die Beschleunigungs- und Verzögerungszeit
zur Erreichung der richtigen Schwenkgeschwindigkeit der Nähnadel 29 immer kürzer,
j e mehr die Welle 42 sich der Achse der Gleitstange 49 nähert. Für die Bedienung
der Maschine, für das Einfädeln der Nähfäden und für das Reinigen ist es wesentlich
und vorteilhaft, daß die Lagerung der Nadelstange 21 nicht über dem Teller 4 liegt.
Die die Ware auf die Aufstoßnadeln aufstoßende Kettlerin wird bei ihrer Arbeit,
die an die Augen hohe Anforderungen stellt, durch den Hinundhergang der Nadelstange
und die ruckweise Bewegung des hiadelstangenlagers bei bisher ausgeführten Maschinen
gestört; bei diesen Maschinen spielt sich diese doppelte Bewegung direkt vor den
Augen der Kettlerin ab, der durch die ständig vorbeihuschenden Lichtreflexe der
Nadelstange usw. das Konzentrationsvermögen auf die gleichmäßig vorübergleitenden
Aufstoßnadeln genommen wird. Es ist daher von größter Wichtigkeit für ein leichteres
Arbeiten an der Kettelmaschine, wobei auf möglichste , Schonung der Augen der bedienenden
Person Wert gelegt wird, die Nadelbewegung mit ihren Antriebsmitteln so weit wie
möglich aus dem Bereich der Aufstoßnadeln herauszurücken.
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Die erfindungsgemäße Ausführung des Nadelstangenmitnehmers 39 gibt
der Vor- und Rückwärtsbewegung der Nadelstange 21 größte Sicherheit gegen schädigendes
Spiel in den Gelenken, da eine kleine Verdrehung des Mitnehmers 39 um die Nadelstange
21 genügt, um, falls der Mitnehmerbolzen 37 nach längerem Betrieb klappern sollte,
den Mitnehmerbolzen 37 wieder dicht in der Ringnut des Mitnehmers 39 zu führen.
Die Führung des Mitnehmerbolzens in der Ringnut des Mitnehmers 39 ermöglicht eine
kurze Ausführung des Mitnehmers 39 m Richtung der Nadelstangenachse, wodurch die
beiden Lagerköpfe 23 und 24 des Nadelstangenlagers sehr dicht aneinandergerückt
werden können.