DE57330C - Verfahren zur Darstellung von Soda und Chlor - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Soda und Chlor

Info

Publication number
DE57330C
DE57330C DENDAT57330D DE57330DA DE57330C DE 57330 C DE57330 C DE 57330C DE NDAT57330 D DENDAT57330 D DE NDAT57330D DE 57330D A DE57330D A DE 57330DA DE 57330 C DE57330 C DE 57330C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sodium
sulfur
iron
salt
chlorine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT57330D
Other languages
English (en)
Original Assignee
th. raynaud in Monstier sur Sambre, Belgien
Publication of DE57330C publication Critical patent/DE57330C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Iron (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1890 ab.
In einem Ofen mit doppeltem Gewölbe unterwirft man ein Gemisch von Seesalz (Na Cl) und ein Schwefeldoppelsalz von Eisen und Natrium (Fei Na2 S3) unter dem Einflufs von freiem Sauerstoff der Rothglut.
Um einer raschen Zerstörung der Ofensohle vorzubeugen, welche bei der zur Ausführung des Verfahrens erforderlichen hohen Temperatur eintreten würde, wenn die Sohle aus Gufseisen oder aus thonhaltigem Material, selbst unter Anwendung einer aus Theersubstanzen oder dergleichen bestehenden Schutzmasse hergestellt wäre, verfährt Erfinder so, dafs er eine Ofensohle aus gewöhnlichen Ziegeln anwendet, welche er unter Zuhülfenahme einer sehr hohen Temperatur mit einer aus einem Aequivalent Schwefelnatrium und drei Aequivalenten Schwefelbarium gebildeten Schmelze überzieht, wodurch, nach deren vollständiger Abkühlung, ein gegen die Einwirkung der schmelzenden Schwefel - Doppelverbindung aufserordentlich widerstandsfähiges Material gebildet wird.
Die Darstellung des vorstehend erwähnten Schwefeldoppelsalzes von Eisen und Natrium geschieht in der weiter unten näher angegebenen Weise.
Unter der Einwirkung der Hitze auf das oben genannte Gemisch von Seesalz und dem Schwefeldoppelsalz von Eisen und Natrium findet eine gegenseitige Zerlegung statt, bei welcher Chlor frei wird und welche nach der Gleichung verläuft:
Fe4 Na2 S3 + 4 Na Cl + 18 O = 3 Na2 SOi + 2 Fe2 O3 + 2 CZ2.
Hierauf fügt man dem im Ofen verbleibenden neuen Producte Kohle hinzu und unterwirft das Gemenge der Calcination. Der hierbei sich vollziehende Procefs wird durch die Gleichung charakterisirt:
3 Na2 SO4 + 2 Fe2 O3 + 16 C
F N S C O CO
3 2
= Fe4 Na6
4 2 3
S3 + 14 C O + 2 CO2.
Nach Verlauf einer guten Stunde entfernt man das gebildete Natronsalz aus dem Ofen und läfst auf dasselbe einen Strom von feuchter Kohlensäure einwirken. Es wird dadurch einerseits Natriumcarbonat gebildet, andererseits ein Schwefeldoppelsalz von Eisen und Natrium, welches genau jenem Doppelsulfür entspricht, das zur Zerlegung einer neuen Partie Seesalz Verwendung finden kann, wie bereits oben beschrieben worden ist.
Der Vorgang hierbei entspricht der Formel:
Fe4, Na6 S3+ 2 CO2 + O2
= 2 Na2 CO3 + Fe4 Na2 S3.
Dafs hierbei nur die Schwefeldoppelverbindung von Eisen und Natrium gebildet wird und nicht auch, wie wohl zu erwarten stände, Natriumsulfat und Natriumthiosulfat, beruht darin, dafs Erfinder in die Kammer, in welcher die Umwandlung in kohlensaures Salz stattfindet, neben der Kohlensäure genau nur so viel Luft eintreten läfst, dafs deren Sauerstoffgehalt zur Bildung des kohlensauren Salzes hinreicht, im Gegensatz zu Lunge und Anderen, welche bei diesem, von Kopp bereits beschriebenen Verfahren bisher stets einen Ueberschufs an Luft in die Kammer eintreten liefsen und dadurch die Bildung gröfserer Mengen fremder, das Endproduct verunreinigender Verbindungen nicht zu umgehen vermochten.
Das gebildete Natriumcarbonat wird schliefslich durch Auslaugen von dem in Wasser unlöslichem Schwefeldoppelsalz von Eisen und Natrium getrennt und letzteres, nachdem es getrocknet worden ist, direct wieder in den Betrieb zurückgebracht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur industriellen Darstellung von Natriumcarbonat und Chlor, dadurch gekennzeichnet, dafs man ein Gemenge von Seesalz und einem Schwefeldoppelsalz von Eisen und Natrium, Fe4]Va2S3, in einem mittelst einer Schmelze von einem Aequivalent Schwefelnatrium und drei Aequivalenten Schwefelbarium gegen die zerstörende Einwirkung der schmelzenden, eisenhaltigen Verbindung widerstandsfähig gemachten Ofen auf Rothglut erhitzt, das hierbei erhaltene aus Natriumsulfat und Eisenoxyd bestehende Product mit Kohle mischt, weiter erhitzt und alsdann die dadurch gebildete Schwefeldoppelverbindung Fe4 Na6 S3 mittelst Kohlensäure und genau der erforderlichen Menge Sauerstoff in kohlensaures Natron und die Schwefeldoppelverbindung Fe4 Na2 S3 umsetzt.
DENDAT57330D Verfahren zur Darstellung von Soda und Chlor Expired - Lifetime DE57330C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE57330C true DE57330C (de)

Family

ID=331702

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT57330D Expired - Lifetime DE57330C (de) Verfahren zur Darstellung von Soda und Chlor

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE57330C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE57330C (de) Verfahren zur Darstellung von Soda und Chlor
DE1920202A1 (de) Alkalioxyd und Erdalkalioxyd lieferndes Material
EP0960857B1 (de) Verfahren zur thermischen Herstellung von Zinn(IV)sulfiden
DE559314C (de) Verfahren zur Herstellung wasserfreien, reinen Natriumsulfids
DE3108003A1 (de) Feuerfeste chromitmagnesiasteine und -massen und verfahren zu ihrer herstellung
DE230118C (de)
DE320049C (de) Verfahren zur Darstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid
DE44010C (de) Neuerung bei dem durch Patent Nr. 42468 geschützten Verfahren zur Darstellung von Bariumhydroxyd aus Bariiimcarbonat
AT130224B (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten.
DE557830C (de) Verfahren zur Behandlung von Eisenoxyden zur Verstaerkung ihrer Wirkung als Gasreinigungsmittel
AT21763B (de) Verfahren zur Herstellung von Zement.
DE47607C (de) Neuerung bei der Darstellung von Schwefelnatrium und Schwefelkalium aus den betreffenden Sulfaten
DE3942242A1 (de) Verfahren zur herstellung einer anorganischen, barium-haltigen feststoffzusammensetzung
DE341967C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Magnesia aus Chlormagnesium
DE94845C (de)
DE408511C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorbarium
DE567115C (de) Herstellung von Aluminium- und Bariumverbindungen
DE515930C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalisulfaten nach dem Hargreaves-Verfahren
DE707570C (de) Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia
AT92887B (de) Verfahren zur Gewinnung von schwefliger Säure und Zement aus Gips.
DE546494C (de) Abroesten von Zinksulfat und Zinksulfid enthaltenden Mischungen auf Verblaseroestapparaten
DE706008C (de) Verfahren zur Gewinnung von Baustoffen aus glasig erstarrenden Stoffen, insbesondere huettenmaennischen Schlacken
DE1227819B (de) Feuerfeste silikatische Massen
DE2148922A1 (de) Feuerfestes Material
DE25627C (de) Entschwefelung von Schlackenwolle durch Erhitzen im komprimirten Zustande